Das Haus - Mark Z. Danielewski

  • Zitat

    Original von Eomina
    Na, das hat mich jetzt gefreut hier auf eine Rezension zu stoßen!
    Ich habe das Buch nun seit ca. 1 Jahr auf meinem SUB liegen und traute mich nicht so recht ran.
    Aber wenn ich das hier alles so lese, wandert es direkt nach weit, weit oben!!


    Vielen Dank!
    Wenn ich`s fertig hab, meld ich mich hier wieder :wave


    Das geht mir ähnlich. Dank der Rezis hier habe ich begriffen, wie bestimmte Abschnitte zu lesen sind. Da war ich zuerst nur am Rätseln...:gruebel
    Ich glaube, bald ist es fällig.:grin


    :wave

  • :lacht DAS könnte ich denen mal vorschlagen. Allerdings sabbere ich immer verschiedene Exemplare in verschiedenen Buchhandlungen an, da dauert es etwas länger, bis eins zum Mängelexemplar wird. :chen Aber geniale Idee! :anbet

  • "Das Haus" steht auch schon längere Zeit in einem meiner RUBs. Haben habe ich es müssen, aber ich traue mich nicht so recht ran, weil es so ungewöhnlich ist.


    Ich sabbere übrigens keine Bücher in Buchhandlungen an, dafür schmachte ich sie an. Hach! :grin

  • Nach dem Lesen kann ich eines mit Bestimmtheit sagen: "Das Haus" ist wirklich ein interessantes Leseerlebnis. Dabei hat das Buch ganz unterschiedliche Gefühle in mir geweckt, ich habe es zum größten Teil aber auch als sehr beklemmend empfunden.
    Das Layout ist natürlich sensationell, ich muss aber gestehen, dass ich einige Zeit gebraucht habe, um mich daran zu gewöhnen. Jede einzelne Fußnote habe ich sicherlich auch nicht gelesen. Aber am besten haben mir diejenigen Passagen gefallen, in denen das Layout den Inhalt wiederspiegelte.


    Insgesamt ein faszinierendes Leseerlebnis, für das man aber viel Zeit und Ruhe benötigt um es auch wirklich genießen zu können.

  • Da bin ich ja echt ein wenig neidisch, dass Du das Haus schon gelesen hast. :-) Bei mir liegt das Buch seit dem Sommer auf dem Stapel. Zur Zeit habe ich so viel um die Ohren, dass ich keine Ruhe für Autoren wie Danielewski, Pynchon, etc. habe. :rolleyes
    Hast Du lange an dem Buch gelesen?


    :wave

  • Ein gutes und interessantes Buch, aber für mich nicht das Meisterwerk, das es offensichtlich so gern wäre. Die Fülle an Fußnoten finde ich teilweise ziemlich aufgesetzt, gerade die seitenlangen Abhandlungen über Echo, den Minotaurs oder Esau sind mir eher auf die Nerven gegangen. Auch von der Wortwahl her empfand ich den Schreibstil manchmal als fast schon angeberisch. Die Pseudo-Essays über die Charaktere waren aber nicht schlecht, ein neuer und meist auch recht gelungener Versuch, Figuren zu zeichnen.


    Voll überzeugend ist das ansonsten manchmal etwas anstrengende Layout, wenn es die Handlung veranschaulicht, die Irrwege von Navidson und Konsorten durch die Labyrinthe des Hauses sind dadurch noch fesselnder und beklemmender. Der Horrorgeschichtenaspekt des Buchs funktioniert saugut, da steigen beim Lesen gleich mehrere Urängste in einem auf. Von der Idee her hat mich das ganze sehr an Dürrenmatts "Der Tunnel" erinnert, nur war es hier noch viel intensiver umgesetzt. Einige der Figuren, insbesondere Tom und die Navidsons selber, sind sympathisch genug, dass man schön mit ihnen mitfiebern kann, weshalb mir so mancher Schocker auch gehörig unter die Haut gegangen ist - wie es ja auch sein soll. :)


    Weniger angetan bin ich von der Johnny Truant-Seite des Buchs. Sein Verfall war gut beschrieben, aber größtenteils empfand ich diese ganzen Ficksachen mit Playboyhäschen im Tattoostadium und rachsüchtigen Muskelmännern doch als ziemlich klischeehaft.


    Insgesamt bin ich doch eher erleichtert, dass ich das Ding durch bin, die Anhänge spare mich mir jedenfalls auch.


    Vergebe 6/10 Büchereulen.

  • Zitat

    Original von -Christian-
    Da bin ich ja echt ein wenig neidisch, dass Du das Haus schon gelesen hast. :-) Bei mir liegt das Buch seit dem Sommer auf dem Stapel. Zur Zeit habe ich so viel um die Ohren, dass ich keine Ruhe für Autoren wie Danielewski, Pynchon, etc. habe. :rolleyes
    Hast Du lange an dem Buch gelesen?


    :wave


    Sehe dein Posting erst jetzt. :schaem:


    Ich habe gute zwei Wochen für das Buch gebraucht - war aber auch im Unistress, man braucht sicherlich normalerweise nicht ganz so viele Zeit für das Buch. Die Weihnachtsferien bieten sich eigentlich nahezu an für "Das Haus"! ;-)

  • Was für ein außergewöhnlicher Schmöker! Gut gefallen haben mir die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander. Nur Johnny wirkt zu oberschlau für einen ungebildeten Waisen, der ganz unten ist. Der Horror verpufft manchmal zu schnell. Steven King hätte es besser gemacht. Insgesamt ein Buch, das mich gefangen hat und das ich gerne gelesen habe.

  • Fast ein halbes Jahr habe ich mit dem Lesen des englischen Originals - House Of Leaves - gewartet. Gekauft habe ich mir die riesige, teure aber wegen der Aufmachung und zahlreicher Farbfotos lohnenswerte, gebundene Ausgabe.


    Ich habe mir soviel Zeit gelassen, weil ich das Buch nirgends mitnehmen konnte. Es ist einfach zu groß. Weil ich tatsächlich erst jetzt meine erste Urlaubswoche in diesem Jahr verbracht habe, wurde die Chance auch umgehend genutzt und das Buch in 3 Tagen gelesen.


    Gleich vorweg: Ich hatte wirklich große Erwartungen an dieses Buch. Diese wurden nicht erfüllt.


    Zugegebenermaßen ist das Buch allein wegen seiner Aufmachung die Mühe wert, gelesen zu werden. Es gibt einige tolle Horror-Szenen, die bis ins Mark gehen. Die Charaktere sind außerdem ordentlich gezeichet.


    Probleme hatte ich dagegen mit dem sehr zähen Einstieg. Die ersten gut 100 Seiten musste ich mich zusammenreißen, das Buch nicht wegzulegen. (Wenn man Anhänge und "leere" Seiten weglässt, hat das Buch effektiv nur eine Größe von 300-400 Seiten) Ab da wurde es plötzlich fast durchgehend sehr spannend und das bis zum Ende. Die pseudo-wissenschaftliche Aufarbeitung von "Navidsons Record" und alles, was darüber geschrieben wurde, hat zu den besten Stellen des Buches gehört.


    Negativ empfand ich dagegen Johnnys Handlungsstrang, der aus relativ vielen Abschweifungen und, wie jemand bereits vor mir erwähnt hat, Fickgeschichten besteht, die alles unnötig in die Länge gezogen haben. Sein geistiger & körperlicher Verfall wurde dagegen gut beschrieben.


    Im Endeffekt war es nicht das Meisterwerk, dass ich mir erhofft habe, aber durchaus lesenswerte Kost. Das andere Buch des Autors werde ich auf alle Fälle auch noch lesen.


    7 von 10 Punkten.

  • Ich sehe gerade, dass ich vor drei Jahren meinte, das Buch irgendwann nochmal anpacken zu wollen - bis heute nicht geschehen, der Klopper steht da im Regal und wird seit Jahren ignoriert. Dann lese ich hier "in drei Tagen gelesen"!! Ich bin sowas von neidisch auf alle, die so schnell lesen können :-( Ich fange es ja nur deshalb nicht wieder an, weil ich dafür eeeewig bräuchte, auch, wenn es zusammengerafft nicht ganz so dick ist, es liest sich doch ziemlich sperrig.

  • Zitat

    Original von Bell
    Ich sehe gerade, dass ich vor drei Jahren meinte, das Buch irgendwann nochmal anpacken zu wollen - bis heute nicht geschehen, der Klopper steht da im Regal und wird seit Jahren ignoriert. Dann lese ich hier "in drei Tagen gelesen"!! Ich bin sowas von neidisch auf alle, die so schnell lesen können :-( Ich fange es ja nur deshalb nicht wieder an, weil ich dafür eeeewig bräuchte, auch, wenn es zusammengerafft nicht ganz so dick ist, es liest sich doch ziemlich sperrig.


    Versuch es doch noch einmal. Ich finde, dass es sich wirklich lohnt. Ein völlig neues Lesevergnügen. :-)
    Was hat dich denn so gestört?

  • Es ist schon etwas her, aber ich erinnere mich, dass mir das, was ich gelesen habe, sehr konfus und nicht greifbar, teilweise fast schon inhaltlos vorkam. Ich habe für die ersten Seiten sehr, sehr lange gebraucht. Und da ich viel unterwegs lese, was mit diesem Buch nicht geht, verließ mich schnell die Geduld, mich so weit vorzuarbeiten, bis es vielleicht packend werden würde.


    Das Buch hat mich natürlich durch seine regelrechte Abartigkeit angesprochen - das ist gar kein Buch, sondern ein Monster ;-) Und die Horrorgeschichte klang genau nach meinem Geschmack. Aber das Buch ist unlesbar, wenn man nicht große Geduld mitbringt.