Stephen King: Carrie

  • Für mich ist "Carrie" mitunter der beste Roman, den King geschrieben hat. King ist einfach grandios und diese Geschichte ist das i-Tüpfelchen seiner Grandiosität! Ich finde, dass die Geschichte unheimlich außergewöhnlich ist und die Charaktäre sind wirklich interessant gewählt.

    All that we see or seem is but a dream within a dream.
    Edgar Allan Poe


    :lesend Kathryn Smith - Tochter der Träume

  • Hallo, ich bin die Neue ;-)


    Bei Carrie finde ich es faszinierend, wie sich King in dieses linkische, unsichere Mädchen einfühlt, als Mann.


    Und die Entstehungsgeschichte des Romans ist einzigartig. Geschrieben im Trailer, das Geld hat kaum zum Leben gereicht (und erst recht nicht für Medizin für Tochter Naomi, die ständig Ohrentzündungen hatte), irgendwann hat er das MS entnervt in den Papierkorb gefeuert. Tabitha hat es dann gerettet.


    Der Film ist spannend genug und vor allem hat er für Aufsehen gesorgt, so dass danach Kings Bücher abgingen wie eine Rakete. Danke, Brian di Palma.


    Carrie war, soweit ich mich erinnere, nach Shining das zweite, das ich von ihm gelesen habe.

  • Hab mir vor fast 30 Jahren die Schneekluth-Ausgabe vom Grabbeltisch mitgenommen, weil ich in den Film nicht rein durfte. Hat mir damals gut gefallen, von King gabs zu der Zeit fast keine Übersetzungen (nur noch Das Attentat und Brennen muss Salem).
    Den Film hab ich dann später gesehen. Ich halte Carrie für eine der besten King-Verfilmungen.

    Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen, und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?
    Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

  • Carrie war mein erster King (Hab da so einen kleinen Spleen. Muss immer bei der ersten Veröffentlichung eines Autors anfangen und dann der Reihe nach weter lesen.)


    Mir hats gefallen. Nicht gerade mein Lieblingsbuch, aber eins der Besseren von King.

  • hi


    also da ich ja mit zu den King Fans gehöre, hab ich mir endlich mal Carrie heute in einer Buchhandlung bestellt,da es nicht auslag. Werde es morgn abholen und dann anfangen zu lesen.
    Da sollen ja auch Zeitungsausschnitte mit drin sein die das Buch interessant machen, soviel ich weiß.


    werde euch dann berichten, wie ich es finde.


    Gruß Hana-mausi

  • Vor kurzem habe ich es nochmal gelesen. Irgendwie hat mich das Buch nicht mehr so sehr gepackt, wie es früher der Fall war. Die ersten 100 Seiten fand ich sogar recht anstrengend, den Rest wirklich gut aber auch nicht hervorragend. Schon interessant zu sehen, wie sehr sich meine Meinung darüber verändert hat :wow

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • So, ich habe das Buch jetzt auch beendet. Leider hatte ich während der Woche nur wenig Zeit, ansonsten wärs in einem Rutsch durchgelesen.


    Es ist wirklich gut geschrieben, aber die Spannung war gar nicht da. Alles so vorhersehbar. Aber wie King Carrie als Person und dann noch die Situationen beschreibt, unglaublich! Ich bin ja sonst eher der gefühlslose Leser, aber da war ich teilweise richtig traurig und wütend und ich verurteile von ihr Verübtes auch nichts!


    Ich gebe dem Buch eine 7/10. Normalerweise finde ich ~300 Seiten Bücher zu kurz, aber hier war es genau richtig. Carrie ist gut beschrieben und das Buch hat seine Erwartungen erfüllt. Lediglich die Spannung + detaillierte "Sterbeszenarien (kann mich gerade gar nicht ausdrücken) haben mir gefehlt.


    Zum Thema Horror und King: Ich fand den hier nicht gruselig oder brutal, sowie Friedhof der Kuscheltiere auch nicht, entweder ich merks nicht oder ich bin echt gefühlslos.

    Aktuell: Terror - Dan Simmons


    Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.

  • Zitat

    Original von Shadar
    Zum Thema Horror und King: Ich fand den hier nicht gruselig.


    Da stimme ich Dir zu. Ist zwar lange her (so 15 Jahre) als ich Steven King noch mit Begeisterung gelesen habe, aber ich erinnere mich, das dieses Buch mich auch nicht sonderlich überzeugte.
    Ganz im Gegenteil zu "Friedhof der Kuscheltiere" - das war im Alter von zarten 15 Jahren mein erster King und hat mich echt vom Hocker gehauen! Danach hab ich alles von ihm gelesen, was ich in die Finger kriegen konnte - doch bei "DARK" war dann Schluss für mich. Alles las sich plötzlich gleich und ich habe nie wieder ein Buch von King angefaßt.

  • Durch Zufall war 'Carrie' auch der erste King für mich. Ich find's klasse!


    Von Anfang an konnte ich mich gut in Carrie hineinversetzen und habe jede Seite mit ihr gelitten. Ich fand es auch nicht sonderlich gruselig, aber ergreifend und spannend auf jeden Fall. Aus eher harmlosen Sachen entstehen immer schlimmere, gefährliche und unfassbare Dinge.


    Das Einzige, was mich immer wieder rausgebracht hat, waren die Zeitungsartikel und Berichte. Einerseits wurde es dadurch einen Tuck 'realistischer' und ich dachte: 'Kann sowas auch bei uns passieren?'. (Ich war übrigens 13 als ich es das erste Mal las :zwinker) Andererseits hasse ich Zeitung lesen und wollte lieber wissen, wie es mit den Teens weitergeht.


    Den Film fand ich gut. Besonders im Originalton krieg ich immer Entenpelle wenn Carrie rumschreit. :wow
    Das Buch ist mir trotzdem ein bissl lieber.

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


    Aktuell: Jennifer Estep - Crush The King

    SuB: 48

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  • Inhalt (Buchrücken):
    Als Dreijährige lässt sie einen Steinregen auf ihr Elternhaus niederregnen, weil ihre Mutter ihr in einem Anfall religiösem Wahns nach dem Leben trachtet. Als Sechzehnjährige muss sie einen Augenblick tiefster Demütigung erleben. Schon immer von ihren Mitschülern wegen ihrer scheuen zurückhaltenden Art gehänselt, wird sie auf dem Abschlussball der Schule das Opfer eines bösen Streichs. Schmerz, Enttäuschung, Wut treiben Carrie zum Äußersten, die beseelt und besessen ist von einer unheimlichen Gabe: Mit schierer Kraft ihres Willens entfesselt sie ein Inferno, gegen das die Hölle ein lieblicher Garten Eden ist. Das ist Carrie - beseelt, besessen von einer unheimlichen Gabe mit ungeheurer Tragweite und furchtbaren Folgen.



    Über den Autor:
    Stephen Edwin King wurde am 21. September 1947 in Portland (Maine) geboren.
    Er schrieb auch unter Pseudonymen, 1972 als John Swithen und zwischen 1977 und 1985 als Richard Bachman. Er ist vor allem bekannt für seine Horror-Romane, die ihn zu einem der meistgelesenen und kommerziell erfolgreichsten Autoren der Gegenwart machen. Bis heute hat Stephen King als Autor über 400 Millionen Bücher verkauft, die in insgesamt 40 Sprachen übersetzt wurden.
    (Quelle: Wikipedia.org)



    Weitere Werke
    Friedhof der Kuscheltiere
    Die Arena
    Wahn
    Shining
    Feuerkind
    Nachtschicht




    Eigene Meinung
    Anfangs fand ich das Buch ziemlich langweilig und ich musste mich fast zwingen weiterzulesen. Von Stephen King hatte ich mir mehr Spannung erwartet.
    Erst ab der Mitte des Buches fing es an spannend zu werden. Ich war wie gefesselt und musste unbedingt wissen wie die Geschichte weiterging.
    Für Carrie empfinde ich schon ab den ersten Seiten großes Mitgefühl. Sie wird von ihren Mitschülerinnen gehänselt und keiner steht zu ihr.
    Auch von zuhause kann sie sich keine Hilfe erwarten: ihre Mutter ist sehr religiös und statt Carrie zu helfen, sperrt sie sie in eine Kammer ein und fängt an zu beten.
    Die Geschichte wurde immer wieder von Kurzberichten unterbrochen. Hierbei handelte es sich zum Beispiel um Auszüge aus Büchern oder um Vernehmungsprotokolle von den überlebenden Zeugen der Ballnacht.
    Manche davon fand ich spannend, teilweise wurde ich jedoch jäh aus der Geschichte herausgerissen und musste mich danach erst wieder einfinden und mich in die Handlung neu hineinfühlen.
    Carries Handlungen fand ich zum Teil brutal, aber tief im Inneren konnte ich sie verstehen. Durch die vielen Hänseleien hatte sich Hass entwickelt, der tief in ihrem Herzen vergraben war. Durch die erneute Demütigung drang dieser nach außen und besiegelte den weiteren Verlauf des Abends und somit auch das Ende der Geschichte.


    Das Buch wurde zum Ende hin immer spannender und ich würde es jedem empfehlen. Denn es ist mehr als eine Geschichte: es könnte Wirklichkeit sein und (fast) genau so überall auf der Welt passieren. In jedem Land, in jeder Stadt und zu jeder Zeit. Man braucht nur das Übernatürliche weglassen und schon hat man die Wirklichkeit vor Augen oder - in diesem Fall - in den Händen.

  • Hallo,


    Zitat

    Von Stephen King hatte ich mir mehr Spannung erwartet.


    Genau DAS darf man von Stephen King nicht erwarten ! Es sind eher die leisen Töne die man verstehen muss... :-)



    Ich kann das nur unterschreiben :write :


    Zitat

    Das Buch wurde zum Ende hin immer spannender und ich würde es jedem empfehlen. Denn es ist mehr als eine Geschichte: es könnte Wirklichkeit sein und (fast) genau so überall auf der Welt passieren. In jedem Land, in jeder Stadt und zu jeder Zeit. Man braucht nur das Übernatürliche weglassen und schon hat man die Wirklichkeit vor Augen oder - in diesem Fall - in den Händen.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Es ist absolut der Hammer, wie unterschiedlich King von den Fans gelesen/verstanden/gemocht oder geschmäht wird!


    Ich bin jetzt ganz heiß auf dieses Buch und werde jetzt ins Bett und vor dem Einschlafen noch mit "Carrie" anfangen - um mir ein Bild vom frühen King udn seinem Erstlingswerk zu machen!


    :wave

  • "Carrie" war tatsächlich das erste Stephen King Buch, das ich gelesen habe. Ich fand es damals schon wirklich gut und habe mir hinterher auch die Verfilmung angeschaut, die meiner Meinung nach zu den besten King-Verfilmungen gehört.


    Mein zweites Buch vom Autor war dann "ES" und dieses Buch spielt schon in einer ganz anderen Klasse.

  • Zum Inhalt:


    "Sie war ein rundliches Mädchen (...) Sie sah aus wie ein Opfertier, wie die ewige Zielscheibe des Spottes, und sie war es auch."

    Carrie White, ein junges Mädchen, dass seit sie denken kann, dem Spott ihrer MitschülerInnen ausgesetzt ist und zuhause ihre extrem gläubigen Mutter ertragen muss, ist in diesem Roman einmal den Demütigungen ihrer Mitschülerinnen ausgesetzt ist.

    Aber Carrie besitzt eine Gabe, mit der die Tod und Zerstörung säen kann, dessen Tragweite sie sich allmählich bewusst wurd. Als ihre Mitschüler es beim Abschlussball wieder einmal zu weit treiben, setzen sie ein Inferno in Gang, dessen Tragweite sich niemand auch nur in seinen schlimmsten Träumen ausmalen kann.


    Meine Meinung:


    Auch nach sechzehn Jahren hat dieses Buch für mich nichts an seinen Reiz verloren. Auch der Inhalt ist aktueller denn je und in Zeiten des Internets und der sozialen Medien wird der Spott, die Diskriminierungen und Demütigungen für alle Welt sichtbar gemacht.


    Die Figuren sind ganz gut gelungen, als Leser kann man sich gut in sie hineinversetzen, so gut das überhaupt möglich ist, wie im Falle von Carrie, aber sie lies mich auch an die eigene Schulzeit zurückerinnern, deshalb kann ich gut nachvollziehen, was in ihr vorgegangen sein muss.


    Auch der Abschlussball und alles was danach kam, fand ich einerseits leicht übertrieben, aber andererseits auch gut gemacht. Ihr Begleiter Tommy begleitete sie ja, um seiner Freundin Sue einen Gefallen zu tun, um wenigstens ein wenig gut zu machen, wass sie Carrie angetan hat. Natürlich lief alles schief und am Ende richtet sich Carries Wut gegen alles und jeden, weil sie die Demütigungen einfach nicht mehr erträgt und der letzte Streich das Fass zum überlaufen gebracht hat.

    Andererseits können einem die vielen Opfer auch leid tun, da auch viele Unschuldige ums Leben gekommen sind, die Carrie bisher gar nicht kannten oder auch in der Schule mit ihr kein Kontakt hatten, aber dahingehend könnte man sich auf fragen, wie viel man als Zuschauer zum Mittäter gemacht wird, auch wenn man bei den jahrelangen Demütigungen Carries "nur" weggeschaut hat.


    Die Einschübe der Zeugenbefragungen und Zeitungsausschnitte fand ich auch interessant gemacht, da an dadurch auch Einblicke von außen in das Geschehen bekam, aber andererseits hätte ich mir den einen oder anderen Einblick in Carrie mehr gewünscht.


    Soweit ich weiß, war "Carrie" ursprünglich nicht als Roman geplant, sondern mehr als Kurzgeschichte, deshalb sind auch die Einschübe entstanden, um aus der Kurzgeschichte einen Roman zu machen.


    Alles in allem ist "Carrie" ein spannender Roman, der nichts an seiner Aktualität verloren hat und auf ein dramatisches Ende zusteuert, welches es in sich hat.