Tage des Monsuns von Laila El Omari

  • Dieses war mein zweites Buch, das ich von Laila El Omari gelesen habe, und mit Sicherheit nicht mein letztes.


    Eine fesselnde Geschichte mit symphatischen Charakteren, die mich absolut gefangen genommen hat. Darüber hinaus erfährt der Leser jede Menge über Indien gegen Ende des Jahrhunderts. Begeistert haben mich außerdem die Beschreibungen über den Tee, so sehr, dass ich, obwohl ich im Sommer eigentlich seltener zu Tee greife, angeregt durch die im Buch genannten Zutaten orange, Ingwer, Zimt etc. unbedingt einen Chai Orange-Ingwer trinken musste.


    Ein rundum empfehlenswerter Schmöker, der mir einige tolle Lesestunden beschehrt hat. Wie gut, dass ich "Die englische Erbin noch auf dem SUB liegen habe, so ist die Wartezeit auf ein neues nicht zu lang!


  • Besser kann man es glaube ich nicht ausdrücken.
    Da ich die anderen Bücher von Laila ja noch nicht gelesen habe, habe ich ja jetzt noch einiges Lesevergnügen vor mir.
    Mich konnte sie vollends Überzeugen und hat einen neuen Fan gefunden.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Gestern Nacht habe ich die letzten Zeilen gelesen. Ich habe mich an keiner einzigen Stelle gelangweilt und manchmal fiel es mir schwer zu unterbrechen, weil ich z.B. arbeiten gehen musste.
    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Indien als Schauplatz und die tollen Beschreibungen der Nilgiris haben mich sofort gefangen genommen. Die Teeinfos fand ich kunstvoll eingeflochten und sehr interessant.
    Die Charaktere, allen voran mein Liebling Charles, hatten ein paar Ecken und Kanten, sehr sympathisch. Einzig Caleb blieb mir etwas fremd, obwohl sich das im Verlauf des Romanes gebessert hat.
    Allerdings gibt es für mich dennoch den einen oder anderen Kritikpunkt, den ich nicht unerwähnt lassen möchte:
    Das Ende war mir einfach einen Tick zu offen, als dass ich das Buch mit einem rundum positiven Gefühl hätte beseite legen können. Schade. Auch ein paar "tiefergehende" Gespräche zwischen Aidan und Katrina hätte ich mir sehr gewüscht.
    :wave

  • Mir gefällt das Cover und der Titel, wobei der Titel nicht direkt mit dem Inhalt zu tun hat.


    Die Grundstory finde ich sehr interessant und hat mich auch dazu bewogen, das Buch zu lesen. Auch der Aufbau war recht gut.
    Doch fehlte mir von Anfang an der Zugang zu den Personen. Ich hatte das Gefühl, ständig auf Abstand gehalten zu werden. Ab der Hälfte des Buches rückten mir die Personen näher, doch wegen der mageren Dialoge der Protagonisten fand ich wieder keine Nähe. Konnte mich einfach nicht mit ihnen identifizieren.
    Leider war ich auch vom Ende des Buches etwas enttäuscht. Den Schlussdialog fand ich mager und wieder distanziert. Nach langer Zeit der Trennung, hätte ich etwas anderes erwartet...


    In den Landschaftsbeschreibungen ist das Buch sehr schön geschrieben.

    :lesend Ich lese: "Weit übers Meer" von Dörthe Binkert


    - Beständigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg -

  • Meine Meinung


    „Tage des Monsuns“ ist mein erster Roman von Laila El Omari und hat mir insgesamt gesehen recht gut gefallen, auch wenn mich hier und da etwas gestört hat. Aber ich hatte wunderbare, kurzweilige Lesestunden und werde sicherlich noch weitere Bücher der Autorin lesen.


    Der Einstieg fiel mir recht schwer und ich brauchte einige Seiten, bis ich mich mit dem Stil der Autorin angefreundet hatte. Den einen oder anderen Satz musste ich mehrmals lesen, bis ich ihn verstanden hatte, aber nach zwei Kapiteln war ich richtig gut in der Geschichte drin und hatte mich auch mit dem Stil arrangiert. Von da an stand dem Lesevergnügen nichts mehr im Wege und die Seiten flogen nur noch so dahin. Einen Abend habe ich um die 300 Seiten in einem Rutsch gelesen, was wohl für sich spricht.


    Die Handlung gefiel mir gut, auch wenn sie vielleicht ein bisschen zu vorhersehbar war. Gleich zu Anfang werden die Figuren in meinen Augen leider etwas ungeschickt eingeführt, so dass man sofort die richtigen Schlüsse ziehen kann, wie es im Folgenden weitergehen wird. Dennoch hatte ich meine Freude an den Ereignissen und konnte gut mit fiebern. Ein richtiger, atemraubender Spannungsbogen fehlt zwar, aber Langeweile kam bei mir nicht einmal auf. Im Gegenteil, die Geschichte ist durch angedeutete Geheimnisse so gut angelegt, dass ich unbedingt wissen musste, wie es mit den Figuren und der Handlung weitergeht.
    Indien und der Teeanbau sind mir leider nicht so nah gekommen, wie ich es mir gewünscht hätte, dafür konnten mir die Landschaftsbeschreibungen und Ausführungen über die Teegärten zu selten klare Bilder vor Augen zaubern. Für mein Empfinden wurden Details zur Geschichte Indiens ab und an unnötig eingebunden, denn für die Handlung waren so manche geschichtlichen Informationen einfach nicht zwingend angebracht und haben mich daher gelegentlich aus der Handlung heraus gerissen.
    Dafür gibt es aber wunderbare Einblicke in die „englisch-indische“ Gesellschaft, mit all ihren Konventionen. Das hat mir äußerst gut gefallen und in meinen Augen hat „Tage des Monsuns“ viel von einem Gesellschaftsroman.
    Das Ende des Romans hat mich leider überhaupt nicht glücklich gemacht und konnte mich nicht überzeugen. Sehr enttäuscht, dass sich viele Handlungsstränge einfach im Sand verlaufen haben und so manche Frage offen bleibt, habe ich das Buch beendet. Ich brauche kein bis ins kleinste Detail erklärendes, rundes Ende, aber dieser Roman blieb mir einfach zu offen und auch zu wenig emotional. Einen Epilog hätte ich schön und nützlich gefunden.


    Die Figuren fand ich sehr schön ausgearbeitet, und ich konnte zu allen äußerst schnell eine Beziehung aufbauen, was mir ungeheuer wichtig ist. Sehr gelungen fand ich die Entwicklung einiger Figuren im Handlungsverlauf und dass sich Laila El Omari nicht nur Mühe mit ihren Protagonisten gemacht hat, sondern auch ihren Nebenfiguren und Antagonisten viel Tiefe und Facetten gegeben hat. Jede Figur hatte ich deutlich vor Augen. Zwar konnte ich nicht jede Handlungsweise der Charaktere nachvollziehen, aber das machte sie eigentlich nur interessanter. Allerdings gingen mir Katrina und Aidan mit ihrem ewigen Hin und Her doch manchmal auf den Nerv. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen.


    Insgesamt ein schöner Schmöker, der mit Kartenmaterial und Personenverzeichnis gelungen abgerundet ist.


    Bewertung


    8/10

  • Ich habe das Buch ebenfalls in der Leserunde gelesen und im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen.


    Zusammen mit den zumeist sympathischen Figuren erlebt man ein Geschichte voller Spannung, Liebe und Verwicklungen, die einen nicht mehr loslässt. Auch Indien und die geschichtlichen Gegebenheiten waren gut eingebunden - ich freue mich immer darüber, "nebenbei" etwas über Geschichte zu lernen, und das ist hier möglich :-)


    Als kleine Minuspunkte wurde schon das Hickhack zwischen Aidan und Katrina sowie das sehr offene Ende nennen, beides wurde schon genannt. Auch ich hätte mir gewünscht, dass der Roman ein wenig ausklingt - das Ende passt, aber ich möchte immer gerne noch einen kleinen Ausblick haben :-)


    Fazit
    Insgesamt ein gelungener und faszinierender Roman. Es wird sicher nicht mein einziges Buch von dir bleiben, Laila.


    8/10 Punkten


    :wave bartimaeus

  • Tage des Monsun war mein erstes Buch von Laila El Omari, wird aber sicher nicht mein letztes sein.


    Positiv überrascht hat mich, dass das Buch viel weniger kitschig war, als ich erwartet hätte. Ich kenne einige Indien-Romane, die mir persönlich einfach zu einfach gestrickt und kitschig sind.


    Aber das hier ist anders. Die Liebesgeschichte hat Tiefe, die Personen sind liebevoll beschrieben und nicht nur oberflächlich skizziert.


    Die Landschaft, die damals herrschenden Sitten werden super vermittelt.


    Und mir hat der etwas offene Schluss sehr gut gefallen, ich mag keine, und-sie-lebten-glücklich-bis-an-ihr-Lebensende-Buchabschlüsse.

  • Tage des Monsuns war mein erstes Buch von Laila El Omari. Die Geschichte hat mich sehr gefesselt und die Spannung des Buches hat mich bis zum Schluß gefangen gehalten. Ich bin bis heute erschüttert, wie die damalige Gesellschaft mit Frauen umgesprungen ist. Ich versetze mich ab und an gerne in die Protagonistin eines Buches, oder in die Nebendarsteller, und Frage mich dann, wie ich mich verhalten hätte. ...
    Wie gesagt, diese Buch war mein erstes, und danach war ich gespannt, auch die zwei vorhergegangenen sind.
    Vor kurzem laß ich dann Der Duft von Sandelholz und ich muß leider sagen, daß es mir gar nicht gefallen hat. Vielleicht lag auch nur eine zu kurze Zeitspanne zwischen den Büchern, und/oder ich hatte zu große Erwartungen; ich weiß es nicht. Jedenfalls lese ich jetzt gerade Die Englische Braut und das Buch finde ich wieder lesenswert. Was mir mal wieder aufgefallen ist, ist der Klappentext. Man denkt das der Protagonist des Buches Alec Delany ist, und in Wirklichkeit ist es (in meinen Augen) Helena. Naja so schlimm ist es nicht, nur ich hätte gerne etwas mehr über seinen Racheplan erfahren. Vielleicht kommt das ja noch, wer weiss, wie gesagt, das Buch hab ich noch nicht zuende gelesen.


    EDIT:
    gerade den letzten satz gelesen; WOW :wow was für ein ende
    Fazit: das erste und das dritte buch sind echt empfehlenswert !! :grin

  • Und für mich war gerade "Der Duft von Sandelholz" eine Lese-Highlight. So unterschiedlich sind die Geschmäcker :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von WaterPixie
    Die Geschichte hat mich sehr gefesselt und die Spannung des Buches hat mich bis zum Schluß gefangen gehalten. Ich bin bis heute erschüttert, wie die damalige Gesellschaft mit Frauen umgesprungen ist. Ich versetze mich ab und an gerne in die Protagonistin eines Buches, oder in die Nebendarsteller, und Frage mich dann, wie ich mich verhalten hätte. ...


    Ich habe Tage des Monsuns gerade durchgelesen und mir geht es beim Lesen genauso.


    Das Buch hat mich so gefesselt, daß ich immer weiter lesen mußte und das Ende hat mir auch gut gefallen.


    Es bekommt von mir 10 Punkte


    Hoffentlich gibt es bald etwas neues von Laila El Omari.


    Die beiden anderen Bücher haben mir auch sehr gut gefallen.
    :wave

  • Ich habe für "Tage des Monsuns" Bilder und einige Hintergrundinformationen und Karten auf meine Homepage geladen.


    Liebe Grüße,
    Laila :wave

  • Nun habe ich auch "Tage des Monsuns" gelesen und ich war genauso fasziniert wie bei den vorherigen Büchern von Laila El Omari. Von dieser Autorin kann man bedenkenlos jedes weitere Buch kaufen ohne Angst haben zu müssen, dass es kein Lesevegnügen sein wird. Der Name "Laila El Omari" spricht eben für Qualität.


    10 von 10 Punkten

  • ist schon ein bisschen her, dass ich dieses schöne Buch gelesen habe, aber ich komme erst jetzt dazu, die Rezi dazu zu verfassen.


    In ihrem neuen Buch entführt uns Laila ab dem Jahr 1875 in eine Ecke des kolonialen Indiens, die wenig bekannt ist: in den Distrikt von Nilgiri und die Stadt Ootacamund, kurz "Ooty" genannt.
    Im Zentrum des Romans steht Katrina Alardyce, die in den Augen der englischen Gesellschaft Oootys mit einem unverzeihlichen Makel behaftet ist: ihr Mann Stephen ließ sich von ihr scheiden und ging eine neue Ehe ein. Was für ihn keine negativen Konsequenzen hat, ihn weiterhin ein geachteter Bürger sein lässt, während Katrina mit dem gemeinsamen Sohn Caleb bei ihrem Bruder Charles lebt und buchstäblich doppelt auf jeden ihrer Schritte achten muss, um ihren ohnehin angeknacksten Ruf nicht weiterhin zu schädigen.
    Einen Ausweg aus dieser bedrückenden Lage bietet die Ehe mit Aidan Landor, einem Lieutenant in der Armee. Er braucht Geld, um sich seinen Traum erfüllen zu können: eine Teeplantage. Geld, das Katrinas Bruder Charles Ramsay nur zu gerne zahlt, um seiner Schwester wieder in einen ehrbaren gesellschaftlichen Stand zu verhelfen. Ein guter Deal für sowohl Katrina als auch Aidan, wie es scheint. Eine Zweckehe, nicht unüblich - und doch nähern sich die beiden über dieses Maß hinaus einander an, ohne es zu wollen. Dass Aidan immer wieder für lange Zeit verreist, offenbar Geheimnisse vor Katrina verbirgt, macht es nicht leichter. Zumal ihn sein "anderes" Leben in große Gefahr bringen wird...
    Und auch Stephen, der auf die Idee verfällt, Caleb zurückfordern zu wollen, der Katrina mal bedrängt, mal sie an ihre vergangene Liebe erinnert, bringt Konflikte auf.


    Um die für die beiden Protagonisten schwierige, aber für mich als Leserin fesselnde und berührende Geschichte von Aidan und Katrina gruppiert Laila nicht weniger spannende Charaktere: Charles, gegen den ich zuerst eine starke Abneigung verspürte und den ich dann doch so ins Herz schloß, dass er zu einer meiner Lieblingsfiguren des gesamten Romans wurde, und seine Frau Cynthia. Aidans Kumpel und Lieutenants-Kollege, der leichtsinnige, flatterhafte Sonnyboy Brian, und ein anderer Freund Aidans, Nicolas Allenger-Brown mit seiner rätselhaften, verschlossenen Frau Ashley, die ein ganz eigenes Geheimnis hütet. Eines, dem der ekelhafte Ingram Frizer auf die Spur kommt...
    Nicht zu vergessen Gillian, die Brian aus überschäumender Verliebtheit heraus nach Ooty gefolgt ist und damit alle Brücken hinter sich abgebrochen hat - mit schwerwiegenden Konsequenzen. Für mich ist sie die heimliche Heldin des Romans.


    "Tage des Monsuns" ist ein wunderbarer historischer Gesellschaftsroman und mit allem ausgestattet, was ein "Laila-Buch" ausmacht: aufwändige Recherche für Geschichte, Land und Leute, die gekonnt in die Handlung eingebunden ist; fein gesponnene und miteinander verwobene Handlungsfäden, eine einfühlsame Schilderung der Romangestalten und ein psychologisches Gespür für deren Entwicklung im Lauf der Geschichte. Ein Buch, das einen bis zur letzten Seite nicht losläßt - und darüber hinaus.


    Trotzdem ist es ein bisschen anders als Lailas andere beiden Bücher: während "Die englische Erbin" für mich Farben von bläulich-violett bis rauchgrau hatte und nach englischem Regen roch, war für mich "Duft von Sandelholz" zimbtbraun und sonnenfarben und roch nach Gewürzen und Hölzern. "Tage des Monsuns" ist für mich grün und duftet nach nassem Gras - oder taufeuchten Teeblättern...


    Ich freu mich schon auf das nächste Laila-Buch - ich habe so im Gefühl, dass das auch wieder ganz was Feines werden wird... :zwinker


    P.S.: ich werde jetzt auch endlich die Beiträge zur Leserunde nachtragen - ich hab da noch einiges an Schulden, fürchte ich :schaem

  • die leserunde habe ich leider verpasst und das lesen des buches ist jetzt zu lange her, um dort nachträglich einzusteigen. meine meinung möchte ich aber hier kurz kundtun:
    am besten finde ich mich in der rezi von helga wieder.
    auch mir gefiel, dass ich viel interessantes über das land und den teeanbau lernen konnte. offene handlungsstränge fielen mir zwar gelegentlich auf, auch wenn ich jetzt kein beispiel mehr nennen könnte, aber sie störten mich nicht sehr, sonst könnte ich eines nennen*g*, jedenfalls sollten sie mE niemanden von der lektüre dieses schönen schmökers abhalten.
    die beziehung der beiden hauptfiguren erschien mir vielleicht ein klitzekleinwenig vorhersehbar, was mich aber ebenfalls nicht störte
    (man sieht sich ja gern mal bestätigt*g*).
    danke für einige unterhaltsame und lehrreiche lesestunden!
    :anbet :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)