252 Seiten
Fischer (Taschenbuch), 64. Auflage
Englischer Originaltitel: Brave new world
Kurzbeschreibung
Die „schöne neue Welt“, die Huxley hier beschreibt, ist die Welt einer konsequent verwirklichten Wohlstandsgesellschaft »im Jahre 632 nach Ford«, einer Wohlstandsgesellschaft, in der alle Menschen am Luxus teilhaben, in der Unruhe, Elend und Krankheit überwunden, in der aber auch Freiheit, Religion, Kunst und Humanität auf der Strecke geblieben sind. Eine totale Herrschaft garantiert ein genormtes Glück. In dieser vollkommen »formierten« Gesellschaft erscheint jede Art von Individualismus als »asozial«, wird als »Wilder« betrachtet, wer - wie einer der rebellischen Außenseiter dieses Romans - für sich fordert: »Ich brauche keine Bequemlichkeit. Ich will Gott, ich will Poesie, ich will wirkliche Gefahren und Freiheit und Tugend. Ich will Sünde!«
Über den Autor
Aldous Huxley wurde 1894 in Godalming / Surrey geboren. Er wurde in Eton erzogen und studierte in Oxford. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Journalist und Kunstkritiker. Unter dem Einfluss der buddhistischen Lehre und der politischen Ereignisse in Europa entwickelte er sich in den dreißiger Jahren vom amüsiert beobachtenden Satiriker zum leidenschaftlichen Reformator, der die Welt durch eine universale mystische Religion zu heilen versucht. Huxley starb im Jahre 1963.
Meine Meinung
„Schöne neue Welt“ habe ich nicht in der Schule gelesen. Ich war bisher abgeschreckt, da es sich um einen Klassiker handelt und ich befürchtete, dass es schwer zu lesen sein würde. Jedoch interessierte mich die Geschichte so sehr, dass ich es versuchen wollte. Zudem umfasst die deutsche Ausgabe 252 Seiten, dass sollte zu schaffen sein.
Meine Sorge war unbegründet, ich konnte das Buch leicht lesen und hatte keine größeren Verständnisprobleme. Die Erzählweise erinnerte mich sehr an Karl May.
Zum besseren Verständnis sollte man wissen, das man als Anfangsjahr für diese neue Gesellschaft das Jahr 1908 gewählt hat. Es ist das Jahr, in dem Henry Ford mit der Herstellung des ersten Ford-T-Modells begann, welches sich als einen Meilenstein der industriellen Massenproduktion herausstelle.
Ford wird dadurch zur Gottheit erhoben und Menschen werden als industrielle Massenproduktion, nicht jedoch als Individuen betrachtet.
Mit diesem Problem beschäftigt sich der Roman: Was tut man, wenn man ein Individuen ist und auch so leben will? Wie reagiert die Gesellschaft?
Technische Errungenschaften erleichtern das Leben und dienen der Freizeitbeschäftigung, über diese musste ich häufig schmunzeln. Aus heutiger Sicht klingen sie einfach und schon fast primitiv. Heute gibt es Dinge, die man sich damals noch nicht mal erträumen konnte.
Fazit: Ich halte das Buch als sehr lesenswert und zum nachdenken geeignet. Leider zog es sich zwischenzeitlich etwas in die Länge, aber da es gut zu lesen war vergebe ich 9 von 10 Punkten.
Anmerkungen
Bei Amazon gibt es einen Auszug aus "Schöne neue Welt" und dem entsprechenden Kapitel aus "Das Buch der 1000 Bücher".
Es gibt einen ausführlichen und informativen Artikel bei Wikipedia.
Leserunde bei der Buechereule zum Buch.
Es empfiehlt sich, zum besseren Verständnis eins der vielen Begleitbücher parallel hierzu zu lesen.
Deutsche Buchausgaben (von Wikipedia übernommen)
Das Buch ist auch unter den folgenden Titeln erschienen:
- Welt – wohin? Ein Roman der Zukunft. Übertragen von Herbert v. Herlitschka, Insel, Leipzig 1932
- Wackere neue Welt. Ein Roman der Zukunft. 2. Ausgabe. Mit dem Vorwort zur englischen Neu-Ausgabe 1949. Dt. von H. E. Herlitschka, Steinberg, Zürich 1950
- Schöne neue Welt. Utopischer Roman. Aus dem Englischen von Eva Walch. Mit einem Nachwort von Horst Höhne, Das neue Berlin, Berlin 1978
Dieses Buch verwendet die originalen Orte und Namen, ist jedoch vergriffen und nur noch antiquarisch zu bekommen. - Schöne neue Welt. Ein Roman der Zukunft, Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2007, Dt. von H. E. Herlitschka
Aktuell lieferbare Ausgabe, die Handlung ist nach Berlin und Norddeutschland verlegt und einige Namen wurden verändert.