Wie erklärt ihr euch das wenige Jugendliche noch Bücher lesen?

  • Ich weiß nicht. Ich sehe Lesen nicht als etwas an, was jeder tun sollte, sondern als Hobby. Ich mag Literatur, die mich zum Nachdenken anregt oder auch einfach interessante Geschichten. Aber wenn andere es entspannender finden, einen Film zu gucken, oder lieber ganz andere Sachen machen, ist das doch auch okay. Lesen ist nicht das Maß aller Dinge, und auch Menschen, die keine Bücher lesen, können kreativ und intelligent sein. Wir wollen als Bücherwürmer akzeptiert werden, also müssen wir auch die akzeptieren, dich nicht gerne lesen.


    Übrigens bin ich 18 Jahre alt, besitze keine einzige Konsole und habe auch keine Spiele auf dem PC. Und vielen meiner Freunde geht es da ähnlich. Ab und zu liest von denen eigentlich jeder mal ein Buch. Aber auch die, die nicht gerne lesen, haben nicht weniger vom Leben und sind nicht dümmer als andere auch ;-)

  • Ich denke das Problem ist das die Leute heute öffterst einfach vor die Glotze hängen anstat ein Buch zu lesen.
    Das einfache ein gutes Buch in die Hand nehmen und lesen geht verloren bzw. ist verloren gegangen.
    Das beste Beispiel ist meine Klasse: Die Leute die lesen kann man an der Hand abzählen.

  • Ist es nicht so, dass man an das Lesen von klein auf eigentlich daran gewöhnt werden sollte? Fängt das "Ich lese gerne" nicht beim Kleinkindalter an, da wo Eltern den Kindern noch vorlesen...? Schon wenn früh die Weichen gestellt werden, ist die "Chance" größer, dass die Kinder lesen. So sehe ich das. Und heutzutage ist es irgendwie für viele Eltern nicht mehr selbstverständlich seinem Kind etwas vorzulesen, da man es ja einfach vor die Glotze setzen und es dort berieseln lassen kann durch Hannah Montana und all so ein Zeugs.
    Ich gehe ab und an mal babysitten bzw. Kind hüten und ich muss sagen, wenn ich dort ankomme, dann guckt er fernsehen, aber sobald ich da bin, spielen wir etwas. Und wenn er ins Bett muss, dann fragt er immer, können wir noch was lesen... Und soetwas finde ich total toll.. Es wurde ihm aber auch so vorgelebt, da seine Mama und sein Stiefpapa absolut viel lesen....


    Kurz gesagt: Es fängt schon bei kleinen Kindern an, dass man sie an das Lesen heranbringt und das man ihnen zeigt, dass es schön ist in andere Geschichten einzutauchen und fern ab von der Welt zu sein. :-)


    EDIT: Umformulierungen und Rechtschreibfehler

  • Off Topic:
    Es wäre wesentlich höflicher wenn man ab und zu Satzzeichen verwenden würde, sich ein wenig bemühen würde einigermaßen richtig zu schreiben.
    Ich bin die Letzte die auf Rechtschreibfehler achtet - ist schwer genug. Aber ein wenig Mühe kann man sich in meinen Augen geben. Es kostet vielleicht eine Minute (wenn überhaupt) mal eben über seinen Beitrag zu schauen, und event. Flüchtigkeitsfehler zu beheben. Ein paar Mal kommt es bei jedem vor, wenn ich aber ständig Sätze mehrmals lesen muss um sie einigermaßen richtig zu verstehen, finde ich es unhöflich. Gerade in diesem Forum kann man sich doch ein wenig den Gepflogenheiten anpassen, oder?


    Es nervt mich gewaltig. Und ich bin ehrlich, ich werde solche Beiträge einfach nicht mehr lesen. Die Mühe mache ich mir nämlich dann nicht.

  • Ich bin 23 J. und lese auch super gerne Bücher und das eigentlich schon immer. War früher mit einer Freundin aber auch Klassenkameraden häufig in der Stadtbücherei. Ich kann mich noch erinnern, dass ich mal eine Klassenkameradin mit in die Bücherrei genommen habe, die eigentlich gar nicht gerne gelesen hat..Seit dem sie mit mir da war und sie sich tolle Bücher ausgeliehen hatte, war sie richtig Feuer und Flamme neue Bücher auszuleihen, um diese zu verschlingen. Die Eltern sind mit ihr nie in die Stadtbücherei gegangen und so konnte sie die Bücherei auch nicht kennen lernen..


    Meine Eltern habe schon immer gerne gelesen. Wie oft sehe ich z.B. mein Vater mit einem Buch auf dem Sofa liegen oder sitzen. Es ist auf jeden Fall ein Vorbild. Und wie oft hat er schon gesagt "Hach, nichts geht übers Bücher lesen"...er liest sehr viel, besonders abends. Wenn meine Mutter ein Buch liest, verschlingt sie es regelrecht *lol* Da bekommt sie nichts mehr mit. :lesend Sie sind mit mir auch immer gerne in den Bücherladen gegangen.


    Ich bin auch noch nie eine Partygängerin gewesen. Aber das heißt ja nicht, dass man keine sozialen Kontakte hat. Auch ist es mir nicht wichtig viele zu haben, sondern die richtigen, da können 1 oder 2 richtige Freundinnen schon reichen. Die Qualität der Freundschaft ist ausschlaggebend und nicht wieviele man hat. Oberflächliche Freundschaften mag ich z.B. überhaupt nicht. Was bringen einen " viele Freunde", wo kein einziger da ist, wenn man ihn doch so dringend bräuchte..


    Ich denke mal, dass das Internet auch eine große Rolle spielt, dass weniger Bücher gelesen wird! Man liest sooooo viel im Internet, dass man dann gar keine Lust mehr zum Bücher lesen hat. Man wird überflutet mit Informationen...erstmal nimmt das Internet häufig sehr viel Zeit in Anspruch....so bleibt die Zeit zum lesen gar nicht. Aber das muss man sich natürlich selber gut einteilen...

  • Ich habe gerade im vergangenen Weihnachtsgeschäft wieder erlebt wie viele Eltern für ihre Kinder Bücher als Geschenk ausgewählt haben - vor allem wohl auf Wunsch der Kinder selber.


    Auch sonst kann ich mich was die jungen Leser angeht nicht beklagen - Jungs wie Mädchen lesen begeistert Bücher, oftmals schon jenseits der Altersempfehlungen oder auch meiner eigenen Einschätzung.


    Ich kenne keine aktuellen Statistiken, ich habe allerdings nicht den Eindruck das die Leser unter den Kids dramatisch weniger werden. Natürlich gibt es heute viel mehr andere Dinge mit denen man sich beschäftigen kann und natürlich geht das auf die Lesezeit, ich denke aber das sich das Leseverhalten einfach nur ändert - was ganz natürlich ist - aber einen Grund zur Sorge erkenne ich nicht!

  • Mein Papa meinte irgendwann mal zu mir, sonderlich viel hätte er als Kind auch nicht gelesen, er war sehr oft mit Freunden im Wald unterwegs, hat mit ihnen dort gespielt ... Nichtsdestotrotz ist Lesen - neben dem Computer - sein größtes Hobby.


    Meine Mama liest gleichfalls viel, und meine Schwester und ich auch. Für uns war das Lesen immer ein Teil unseres Lebens.


    Natürlich ist Lesen "nur" ein Hobby - ebenso wie Fußball, Musik etc.


    Dass die Jugend heute weniger liest als früher ... Rein subjektiv betrachtet, würde ich sagen, logisch - es gibt Fernseher, es gibt Computer, es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie man seine Freizeit verbringen kann ... Da ist Lesen nur noch eines von vielen verschiedenen Hobbys.


    Und inzwischen ist es ja schon fast "uncool", wenn man liest - allerdings mache ich genau um diese Deppen, die Lesen als uncool ansehen, einen Bogen. Vorhin hatte ich zwei Typen und ein Mädel mit im Zug, die wirkten schon so, als hätte sie noch nie ein Buch gelesen ... (Das gehört jetzt nicht ganz zum Thema, aber ich wusste echt nicht, sollte ich heulen oder lachen - sie hatten irgendeine scheiß Musik gehört, natürlich in voller Lautstärke - und das Mädel war ja so stolz darauf, dass sie diesen unheimlich intelligenten Text auswendig konnte ... :rolleyes)


    Zurück zum Thema: Andererseits denke ich schon, dass viele Jugendliche inzwischen vielleicht einfach heimlich lesen. So ging es mir zumindest in der Realschule - ich habe zwar viel und gerne gelesen, aber einfach nicht darüber gesprochen, damit ich mir nicht diese strunzdummen Sprüche anhören musste.


    Ich denke also nicht, dass Jugendliche - oder die Menschen generell - weniger lesen. Sie lesen einfach nur anders. Vielleicht mehr nebenbei, mehr heimlich. Ich bin mir auch fast sicher, dass das Lesen früher entspannter war - man hat dabei wirklich abgeschaltet. Ich meine, mal ernsthaft: Wenn ich lese, ist der Fernseher aus, der Laptop, die Stereoanlage, mein Handy ist komplett ausgeschaltet und am Festnetztelefon sind die Töne aus. Wenn ich lese, lese ich, und nichts anderes.


    Lesen ist mein Hobby, und ich will dabei genau so wenig gestört werden wie eine Ex-Freundin, die gerade ihr Volleyballtraining durchzieht.


    Äh ... Ich glaube, ich komme etwas vom Thema ab ... Ich denke auch, dass die "Vorbilder" ein Stück weit fehlen. Wie gesagt, früher gab es auch Kinder, die gelesen haben, andere, die es nicht taten - aber es sind ja nicht nur die Vorbilder im Elternhaus. Wenn ich den Fernseher einschalte, sehe ich niemanden, der ein Buch liest. Und wenn doch, dann sind es die "uncoolen Kids" - die, die eine Brille tragen, gute Noten schreiben, "spleenig" und "freakig" sind ... Na, besten Dank.


    Und wisst ihr was? Ja, ich trage eine Brille, ich gehörte zu den Klassenbesten, und ich bin verrückt - und es ist mir scheißegal, was andere davon halten. Ich bin glücklich, und das reicht mir. :-]


    Edit: Sorry für den vielleicht etwas heftigen Beitrag, ich habe mich etwas in Rage geschrieben ... und bin auch noch leicht vom Thema abgeschweift. Seht es mir nach, es ist spät ... :zwinker

  • Hestia, ich muß Dir in allen Punkten uneingeschränkt recht geben :grin. Ich war schon immer eine Leseratte, hab den Kindern immer abends vorgelesen (auch zwischendurch). Irgendwann haben wir abwechselnd vorgelesen, das war auch immer okay, aber mal freiwillig ein Buch lesen?. Macht der Große nie, der Kleine nur ganz selten. Es ist zu einfach, alles auf die Eltern oder Medienpräsenz zu schieben. Gerade hier im Forum sieht man doch, wieviele junge Leute es gibt, die gerne lesen.. Als "volksverdummend" hat man schon vor 20 Jahren die Schwarzwaldklinik bezeichnet :rolleyes. :rolleyesDas scheint mir etwas überzogen, dem "Volk" so wenig Intelligenz zuzutrauen.


    Edit sagt, mir hat Dein Beitrag gefallen, Izla

  • Ich denke, dass man die Aussage "Jugendliche lesen kaum mehr Bücher" verallgemeinern kann.


    Viele meiner Freunde lesen gerne Bücher. Nur fehlt ihnen v.a. aufgrund der Schule die Zeit dazu. Deswegen lesen sie zeitweise gar kein Buch oder sie brauchen länger fürs Lesen eines Buches. Ich selbst gehöre auch leider dazu :-(


    Dann kenn ich aber auch welche, die gar keine Bücher lesen und Lesen manchmal sogar als "uncool" bezeichnen. Ihrer Meinung nach muss man ja keine Bücher lesen, weil Bücher sowieso meistens verfilmt werden. Da schaut man sich dann lieber den Film an.
    So eine Einstellung kann ich zwar nicht verstehen, weil Lesen ein anderes Erlebnis ist als einen Film schauen, aber dafür haben die dann meistens andere Hobbies. Sie gehen lieber ins Kino, spielen Wii, schauen fern oder surfen im Internet. Sie beschäftigen sich halt lieber mit anderen Medien als mit Büchern.


    Es liegt aber auch teilweise an den Eltern. Bei mir ist es so, dass mein Vater auch keine Bücher mehr liest, weil er keine Zeit hat wegen der Arbeit. Dafür hat er von früher viele Bücher und er hat mich auch schon öfter ermuntert, doch welche zu lesen, die er selbst damals gut fand. Meine Mutter liest heute immer noch gerne Bücher und ermuntert mich daher auch oft zum Lesen. Damals sind wir auch zusammen in die Buchhandlung oder Bücherrei gegangen. Das ist dann auch der Grund, wie ich zum Lesen kam und somit den Spaß am Lesen gefunden habe.
    Bei meinen Bruder (16) dagegen nützen die ganzen Aufforderungen und Ermunterungen gar nichts, weil er keinen Spaß am Lesen hat und vollkommen anderen Interesse nachgeht.
    Es gibt aber auch viele Fälle, bei denen die Eltern selbst nicht lesen und auch gar keinen Wert darauf legen, dass ihre Kinder lesen d.h. sie gehen nicht mit ihnen in die Bücherrei oder ermuntern sie dazu, mal zu lesen. Somit denke ich, erkennen viele gar nicht ihren Spaß am Lesen. Zumindest nicht in frühen Jahren.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)


    :lesend Jeffery Deaver: Allwissend


  • Warum sollen sie nicht auch in den Betreuungsstunden an Bücher herangeführt werden. Die Kinder sind 2 1/2 Stunde bei uns. Die sind nicht nur da um ihre Hausaufgaben zu machen und zu lernen. Die Betreuung soll ihnen auch etwas bieten und ihnen neue Dinge zeigen. Ich spreche nicht davon, dass ich alle Kinder bekehren will unbedingt lesen zu müssen. Oder das ich vollkommen gegen Technik und Computer und das alles bin. Ich sitze auch öfter mal am PC, ich sehe auch fern. Aber das ist es nicht, was ich den Kindern in dieser Zeit vermitteln möchte. Sondern ich möchte ihnen Phantasie, eigene Vorstellungskraft vermitteln. Was ist da so befremdlich dran?
    Wenn man es richtig angeht. Kinder sind offen.


    Ich habe 5/6/7/8 Klässler gefragt, aus unserer Betreuung und nur 2, 3 davon lesen wirklich.
    DAS finde ich befremdlich. Das die Kinder einfach gar nicht mehr daran interessiert sind. Und es bleibt nicht aus, dass ich gerade von subjektiven Beobachtungen spreche. Weil ich nun mal nur an dieser "einen Quelle" bin im Moment.
    Ich spreche von den Kindern in der Betreuung wo ich im Moment arbeite. Das es woanders vollkommen anders sein kann, ist mir klar.
    Aber das die Kinder weniger lesen, als früher, aufgrund von Technik sehe ich nun mal so.


    Natürlich muss der Start für das Lesen und die Motivation für das Lesen von der Familie gegeben werden. Ich habe nichts anderes behauptet.
    Und da ich das Lesen wichtig und schön finde, werde ich das meinen Kindern auch vermitteln und zeigen.
    Das das nicht überall so ist, erlebe ich ja grad. Aber es ist einfach meine persönliche Meinung, dass ich das schade finde. Weil man mit Büchern, Geschichten und Märchen so viel mehr bei Kindern - im Bezug auf die Phantasie - erreichen kann, als mit Wii Spielen und Computerspielen und Fernsehen.
    Das war mein Anliegen.
    Das wir da nicht viel machen können, als Betreuer, habe ich gesagt.
    Ich finde es einfach nur schade.
    Und nur weil wir nicht viel machen können, können wir es wenigstens ein bisschen versuchen. :-) Finde ich.
    Nicht gleich den Kopf in den Sand stecken und sagen: "Das müssen alles die Eltern machen."


    Zitat

    Bei uns wird bereits in der Grundschule regelmäßig die Bibliothek aufgesucht und Bücher ausgeliehen und besprochen.


    Ich kann mich nicht daran erinnern, das mir während meiner Schulzeit das Lesen derart schmackhaft gemacht wurde.


    Dann ist das ein guter Ort, wenn die Grundschüler schon so an das Medium Buch herangeführt werden. Bei mir war es leider nicht so. Und heute ist das bei uns auch nicht mehr so.


    Aber das finde ich eben erschreckend und schade. Das die Kinder nur noch lernen, lernen, lernen in der Schule.
    Ich habe auch 13 Jahre Schule hinter mir und habe nur Wissen im Kopf von dem ich vielleicht die Hälfte - wenn überhaupt - im täglichen Leben brauche.
    Aber was ist mit den anderen Werten?
    Ja, jetzt kommt wieder "Dazu sind die Eltern da." Aber habt ihr euch mal überlegt, wie lange ein Kind heutzutage teilweise in der Schule sitzt. Wie ein normaler Arbeiter. 8 Stunden und dann da noch Förderstunden und da noch AG's und hier noch und da noch.
    Dann gehen die Kinder von der Schule direkt zum Gitarrenunterrricht oder zum Tennis oder zum Fußball oder zum Ballett oder was auch immer.
    Die Kids haben gar keine Zeit mehr für andere Dinge, außer irgendwas zu lernen.
    Ja. Gitarrenunterricht, Tennis und all das sind Hobbies. Okay. Ist ja auch gut.
    Aber trotzdem brauchen die Kinder etwas wo sie mal runterkommen können. Sich einfach mal in andere Welten flüchten können und warum muss man die Kinder dafür vor den Fernseher setzen oder vor ein Computerspiel.
    Ich möchte kein Kind dazu zwingen zu lesen.
    Aber ich möchte einfach aufrufen zu mehr Zeit. Mehr Zeit zum Träumen.


    Und jetzt muss ich wieder subjektiv vorgehen und sagen: "Meine" Kids in der Betreuung haben diese Zeit nicht.
    Das mag woanders anders sein.
    Aber bei uns ist es im Moment so. Und das finde ich einfach schade.
    Das die Zeit zum Träumen, Held sein, Prinzessin sein, zum fliegen und tanzen einfach vollkommen fehlt.
    Sie sollen nicht den Bezug zur Realität verlieren, aber sie sollen Zeit haben zu träumen und ihre Phantasie zu benutzen.
    Die Schule bemüht sich den Kindern alles an Wissen beizubringen, was sie irgendwann eventuell für den Beruf oder das Leben gebrauchen könnten. Aber sowas, wie einfach mal Kind sein und träumen bleibt auf der Strecke und da finde ich, kann man die ganze Verantwortung nicht bloß auf die Eltern abwälzen, wenn die Kinder eh beinahe den ganzen Tag in der Schule sitzen.
    Ich sag auch nicht, dass man den Eltern die ganze Verantwortung dafür abnehmen soll. Um Gottes Willen, das bloß nicht. Aber man kann sie unterstützen, wenn die Kinder schon so lange in der Schule sein müssen.
    Finde ich.




    Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden angreifen. Vor allem dich nicht Isjoeckel, weil ich dich jetzt zitiert habe. Aber ich habe mich nun einfach auf deine Antwort zu meinem Beitrag bezogen.
    Es war nichts aggressiv, provokant oder böse gemeint.
    Ich wollte einfach nur noch mal meine Meinung und meinen Standpunkt klar darlegen und hoffe das ist mir gelungen, ohne das sich nun jemand auf den Schlips getreten fühlt.


    Liebe Grüße,
    Phantasia :winkt

  • Zitat

    Trotz der sehr dynamischen Entwicklungen im Medienbereich sind Bücher in der Nutzung über die Jahre sehr stabil. Aktuell lesen zwei Fünftel der Jugendlichen regelmäßig in ihrer Freizeit Bücher, der gleiche Wert der auch 1998 in der ersten JIM-Studie festgestellt wurde.


    Wenn ich mir die aktuelle JIM - Studie anschaue, sieht es allerdings schon aus, als ob das Hobby "lesen" relativ stabil bleibt. 40% der Jugendlichen lesen täglich/ mehrmals wöchentlich ein Buch. Mehr Details (Aufteilung Jungen/ Mädchen, sowie nach Bildungsgrad usw. fidnet ihr unter dem Link.


    Aus meiner Erfahrung hätte ich es auch ganz klar anders gesagt: es wird immer weniger gelesen. Allerdings frage ich mich, ob Jugendliche unter Gleichaltrigen vielleicht auch einfach behaupten, sie würden nicht lesen - da es uncool sei und so lieber in ihrer Clique behaupten, sie würden nicht lesen.


    Nicola

  • Ich bin jetzt 23 Jahre alt und lese schön länger sehr viel. Meine Mama hat früher immer gesagt: Jetzt nimm doch mal die Nase aus dem Buch :-)


    Meine Eltern haben mir, als ich noch zu klein war zum Lesen, immer vorgelesen (vor allem Märchen). Selbst lesen sie allerdings nicht bzw. nicht viel. Also kann es Vererbung schon mal nicht sein :lache


    Auch als ich noch zur Schule ging, galt bei manchen lesen als uncool. Warum, weshalb, wieso? Keine Ahnung. Ich hatte gute Freunde, die auch gelesen haben, und wir hatten Spass. Und vor allem: gebildet haben wir uns dadurch nebenbei. Ich merke immer wieder, welche Allgemeinbildung beim Lesen man einfach aufsaugt.


    Das Internet bzw. die Medien als Sündenbock rauszusuchen, ist meiner Meinung nach Quatsch. Ich bin mit Internet, PC und Fernsehen groß geworden und habe trotzdem zu Büchern gegriffen.
    Ich glaube, dass es einfach wichtig ist, schon Kleinkinder an Bücher heranzuführen. Aber nicht zwanghaft, sondern z.B. durch Vorlesen und mit den ersten Lesefibeln. Und Harry Potter, die Biss-Reihe und viele andere Bücher zeigen, dass Jugendliche doch Spass am Lesen haben, auch wenn man es manchmal nicht glauben mag :-)

  • Ich bin auch der Meinung, dass man nicht die ganze Schuld den Medien zuschieben kann. (Bei mir ist das Gegenteil der Fall und so bringt mich das schlechte Fernsehprogramm in letzter Zeit vermehrt zum Lesen :lache)
    Abgesehen davon bin ich mir auch nicht so sicher, ob Jugendliche wirklich weniger lesen als früher. Ich denke durch die heutige Vermarktung vieler Bestseller (Harry Potter, Biss usw.) kommen viele Nie- Leser auch mal dazu ein Buch zu lesen.
    :gruebel
    Leseförderung in der Schule ist nicht die leichteste Aufgabe für Deutschlehrer. Im Normalfall sind Schüler nicht nur in Ihren Leistungen (Bsp. Lesekompetenz) sehr heterogen, sondern sie haben auch völlig unterschiedliche Vorlieben.
    Auch meine eigene Schullektüre hat mir selten gefallen.
    Ich hatte allerdings auch einige Lehrer, die im Unterricht des öfteren sehr gute Lesetipps gegeben haben und durch die ich zu einigen tollen Büchern gekommen bin.
    Aus diesem Grund verschenke ich an alle Kinder/Jugendlichen aus meinem Umfeld gerne Bücher die ich toll finde bzw. erzähle jedem den es interessiert was ich neues tolles gelesen habe. :grin

  • ich finde es schade, dass kinder/teenager nicht mehr lesen... ich denke, es liegt am elternhaus und die unlust, die viele eltern an den tag legen, sich um ihre kinder zu kümmern. es gibt immer weniger intakte familien... leider.
    ich habe schon in meiner kindheit von meiner mutter vorgelesen bekommen und auch schnell für mich alleine gelesen... ich versuche dies an meine kinder weiterzugeben - es gibt wohl keinen sinnvolleren zeitvertreib... ich lese meinen kindern viel vor und meiner 7jährigen schenke ich nun erstlesebücher... ich hoffe, dass ich auf dem richtigen weg bin und ihr ein schönes, wertvolles hobby "vererbe" :grin


    was ich noch verwundernd finde... zu meiner jugendzeit gab es gar nicht so eine riiiiesen auswahl an kinder/jugendbücher wie heute... ich bin ganz neidisch, wenn ich in der mayerschen den jugendbuchbereich sehe. so viel auswahl etc. einfach klasse, oder?

  • Ich glaube, das die jugendliche Lesemuffelei unter anderem daran liegt, daß man sich als Jugendlicher Bücher seiner Wahl kaum noch leisten kann. Wenn ich sehe, das Bücher 10, 20 oder noch mehr Euro kosten, dann kann einem das Lesen schon sauer aufstoßen. Zudem werden immer mehr soziale Leseangebote (Büchereien) geschlossen. In den noch existenten Bibliotheken werden Spiele, CDs, Videos und DVDs in den Vordergrund gerückt - alles schön bunt. aber ohne oder nur mit geringem geistigen Anspruch. Zu meiner Schulzeit ging die gesamt 1. Klasse während des Deutschunterrichts zur Bibliothek, wurde dort über das Angebot und die Modalitäten informiert und konnte dann seinen Ausweis beantragen (oder es auch lassen). Ich empfand dies nicht als Zwang, sondern (im Rückblick) als geniale und nachahmenswerte Idee. Keine meiner ehemaligen Bibliotheken im Wohnumfeld existiert noch. Vermutlich fiel die staatliche Unterstützung weg und damit war es dann vorbei... Also bleibt die "Erziehung zur Buchliebe" heutzutage bei Eltern und wohlwollenden Lehrern hängen und weicht allmählich den einfachen Lösungen wie Nintendo, Playstation, PC usw.. :-(

  • Zitat

    Original von wälzerwelt
    Ich glaube, das die jugendliche Lesemuffelei unter anderem daran liegt, daß man sich als Jugendlicher Bücher seiner Wahl kaum noch leisten kann. Wenn ich sehe, das Bücher 10, 20 oder noch mehr Euro kosten, dann kann einem das Lesen schon sauer aufstoßen.


    Seh ich auch so. Als Teenie und Jugendlicher ist man oftmals darauf angewiesen, dass man Bücher geschenkt kriegt. Ich persönlich kann auch keine Bücher aus der Bücherei lesen, hab da einen kleinen Tick, weil ich nicht weiss wer die vorher schon alles gelesen hat.

  • Ich denke, viele lesen nicht gerne weil sie es zum einen nicht richtig kennen, zum andern, weil sie zu wenig Zeit haben. Ich bin die einzige in der Klasse die wirklich viel liest. Einige andere können sich gerade noch dazu überwinden, in der Schulbibliothek ein Buch mit zirka 100 bis 200 Seiten zu lesen. Es giebt heute halt PC, TV, man geht oft Shoppen, quatscht, macht Sport, ... und da bleibt halt vielen gar nicht erst die Zeit zu lesen. Viele denken, das ist was für hobbylose, um sich die Zeit zu vertreiben. Dabei stimmt das ja gar nicht. Schliesslich sind Bücher nciht irgend ein zeitvertreib ( :nono :fetch :pille), sie sind unterhaltsam, verschieden und man lernt dabei vieles. Und man kann daneben auch noch andere hobbys haben. Lesen ist halt einfach eines davon. Weil viele halt diese Vorurteile haben und es mit dem lesen gar nicht erst probieren, machen sie es nicht. Vielleicht könnte man es mit einer gefährlichen Sportart wie klettern vergleichen. Wenn man es nicht ausprobiert weiss man nicht, wie es ist.

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin