Sich eingestehen, dass ein Roman doch nicht so toll ist..

  • Hallöchen,


    Ich lese aktuell den Roman Schuldlos Schuldig von Susan Sloan. Ein Buch, was furchtbar dramatisch mit einer Vergewaltigung begann, senkte sich im Tempo nach nur kurzer Zeit so enorm, dass man sich fragte, was es nun noch zu erzählen gibt. Es wird vom Krankenhausaufenthalt erzählt, von den absolut garnicht nachvollziehbaren Reaktionen ihrer Familie und von dem ach so tollen Leben des Täters und deren schrecklich langweiliges Ziel, in der Politik nach oben zu gelangen. Es wird um absolut langweilige Themen drumherum geredet, man kann verdammt viele Reaktionen und Handlungen gewisser Personen nicht nachvollziehen und insgeheim fragt man sich, in welcher Hinsicht dieser Roman ein Krimi sein soll. :pille Nun bin ich bei über der Hälfte des Buches angelangt und kämpfe mit mir. Gerade bei Büchern, die bei Amazon und auch sonst sehr gut bewertet sind, ist man im Zwiespalt, ob man das Buch nun abbrechen soll oder nicht. Wie entscheidet ihr soetwas? An was macht ihr fest, dass dieses oder jenes Buch blöd ist? Woher weiß ich denn, dass das Buch nicht doch noch klasse wird? Ach mensch, ich kann mich nicht entscheiden.. :-( Liegt es vielleicht an zu hohen Erwartungen? Oder an dem Buch, was man vorher gelesen hat, was jetzt in meinem Fall, ein wahnsinnig tolles Buch war.. (19 Minuten von Jodi Picoult)

  • Jedes Buch hat eine 100 Seiten Chance. Danach fliegt es definitiv auf den- das ist einfach der falsche Zeitpunkt für mich gewesen, try again later Stapel, oder auf weg und vorbei, gelesen und zu leicht befunden (oder auch zu schwer, zuzugebender Maßen..)

  • Ich habe mit meinen Buchkäufen auch schon öfters daneben gelegen und ein Buch, das viele als gut oder sehr gut eingestuft haben, für langweilig befunden.


    Ein Buch finde ich dann langweilig, wenn ich nicht den Drang verspüre, es außerhalb meiner "regulären" Lesezeit (=abends im Bett ;-)) zu lesen, wenn meine Gedanken beim Lesen abschweifen und ich nach einigen Minuten realisiere, dass ich überhaupt nicht weiß, was ich da soeben gelesen habe.


    Dann breche ich das Buch ab, denn meine Lesezeit ist mir zu kostbar, um sie mit nichtssagenden, langweiligen Büchern zu verbringen. Ab zu E*ay oder Tauschticket damit und einen Haken an das Buch machen. :chen

  • Ich bin mittlerweile auch soweit, daß ich ein Buch, das mir nicht zusagt einfach abbreche.


    Ich hab nur dann ein Problem damit, wenn ich das Buch geliehen habe, aber manchmal geht es halt einfach nicht. Letzens ist mir das mit einem Wanderbuch passiert (Magus, Die Bruderschaft von Arno Strobel) Hier im Forum waren alle begeistert, ich konnte mich für das Buch überhaupt nicht begeistern, weil ich nicht einen einzigen Protagonisten symphatisch fand. Die letzte Hälfte hab ich quergelesen und dann hab ich es weitergeschickt.


    Aber warum soll ich mich mit Büchern rumquälen? Das ist mein Hobby und mein Hobby soll mir Spaß machen!

  • Ja, ihr habt recht. Ich sehe es selbst auch als Zeitverschwendung an, deshalb habe ich das Buch nun wirklich abgebrochen, auch wenn ich schon auf Seite 404 war. Es wurde einfach nicht besser und man hat die Seiten nur noch überflogen. Habe noch ein wenig vorgeblättert und überflogen wie es weitergeht, und auch dort gab es keine Aussicht auf Besserung, denn da ging es um eine Gerichtsverhandlung, was nun nicht wirklich Spannung voraussagt.


    So freue ich mich auf ein hoffentlich nächstes besseres Buch und habe das abgebrochene direkt bei Tauschticket eingestellt. Hoffentlich mag es wer anders haben.


    Edit:
    Booklooker
    Naja, wohl möglich ist es einfach wieder mal Geschmackssache. Ich habe mich nun weit ,,vorgequält" und es wird und wird nicht spannend. Diese Erläuterungen auf Robert bezogen sind gähnend langweilig und auch sonst gibt es von Seiten der Autorin irgendwie nichts spannendes zu erzählen..

  • Zitat

    Original von Booklooker:


    Glaub mir, das Ende ist der Knaller. ich hab es damals in meiner gesamten Verwand-und Bekanntschaft rumgereicht. Alle waren begeistert....


    :write
    Ich fand das Buch auch sehr gut! Es ist schon lange her, dass ich es gelesen habe, aber ich kann mich noch sehr gut an das Buch erinnern. Der Schluss war genial. Ich hab es mir letztens von meiner Mam zurückgeholt, damit ich es noch mal lesen kann.



    edit: Fehlerteufel

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Teufelchen_Yvi ()

  • Ihr seid gemein, jetzt bekomme ich ja doch wieder ein schlechtes Gewissen.. :lache Naja, in absehbarer Zeit wird es bei Tauschticket eh nicht eingetauscht werden. Vielleicht gebe ich dem Buch in den nächsten Tagen doch nochmal 'ne Chance.. :gruebel

  • Ich breche eher selten ein einmal begonnenes Buch ab, brauche aber nicht sehr lange, um mir einzugestehen, dass es meine Erwartungen nicht erfüllt hat. Das gilt für jede Art von Lektüre: Zeitgenössisches, Klassiker, Sachbücher.
    Weggelegt wird es nur, wenn ich vom Inhalt gar nichts mehr verstehe. Langweilige Bücher gehören da nicht dazu. Die lese ich, weil ich doch wissen möchte, wie der Autor sein Werk zu Ende geführt hat.
    Ich schließe mich aber nie der herrschenden Meinung an. Wenn ein Buch noch so hochgelobt wird, und es gefällt mir nicht, dann trau ich mich meinen Standpunkt auch vertreten.

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Hallöchen,


    Ich lese aktuell den Roman Schuldlos Schuldig von Susan Sloan. Ein Buch, was furchtbar dramatisch mit einer Vergewaltigung begann, senkte sich im Tempo nach nur kurzer Zeit so enorm, dass man sich fragte, was es nun noch zu erzählen gibt. Es wird vom Krankenhausaufenthalt erzählt, von den absolut garnicht nachvollziehbaren Reaktionen ihrer Familie und von dem ach so tollen Leben des Täters und deren schrecklich langweiliges Ziel, in der Politik nach oben zu gelangen. Es wird um absolut langweilige Themen drumherum geredet, man kann verdammt viele Reaktionen und Handlungen gewisser Personen nicht nachvollziehen und insgeheim fragt man sich, in welcher Hinsicht dieser Roman ein Krimi sein soll. :pille Nun bin ich bei über der Hälfte des Buches angelangt und kämpfe mit mir. Gerade bei Büchern, die bei Amazon und auch sonst sehr gut bewertet sind, ist man im Zwiespalt, ob man das Buch nun abbrechen soll oder nicht. Wie entscheidet ihr soetwas? An was macht ihr fest, dass dieses oder jenes Buch blöd ist? Woher weiß ich denn, dass das Buch nicht doch noch klasse wird? Ach mensch, ich kann mich nicht entscheiden.. :-( Liegt es vielleicht an zu hohen Erwartungen? Oder an dem Buch, was man vorher gelesen hat, was jetzt in meinem Fall, ein wahnsinnig tolles Buch war.. (19 Minuten von Jodi Picoult)


    Das kann ich absolut nicht :write Ich habe "Schuldlos schuldig" vor etlichen Jahren gelesen und es ist für mich eines der besten Bücher, die ich gelesen habe.
    Lies einfach weiter, das Beste kommt noch, wirklich. Das Ende ist wirklich spannend, wenn die Hauptperson (habe den Namen vergessen :gruebel) endlich ihre langersehnte und sorgfältig geplante Rache bekommt.

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    ob man das Buch nun abbrechen soll oder nicht. Wie entscheidet ihr soetwas? An was macht ihr fest, dass dieses oder jenes Buch blöd ist? Woher weiß ich denn, dass das Buch nicht doch noch klasse wird?


    Wenn ich keine Lust mehr zum Weiterlesen habe bzw. wenn ich merke, dass ich eigentlich nur noch querlese und mich die Geschichte nicht weiter interessiert, breche ich das Buch ab. Und dabei ist es mir mittlerweile egal ob das nach den ersten 15 Seiten oder erst nach 500 Seiten passiert...

  • Ich halte es meistens wie Beowulf. Die ersten 100 Seiten müssen mich packend.
    Wenn sie es nicht tun kommt es darauf an. Ist das Buch mir empfohlen worden und es gibt begeisterte Stimmen, dann versuche ich weiter zu lesen. Meistens fange ich dann ein Zweitbuch an, quasi als Ausgleich.


    Sollte es mich aber weiterhin nicht packen; ich nichts interessantes an den Buch finden und mich das Ende auch gar nicht interessiert, wird gnadenlos abgebrochen. Schließlich stehen hier noch genug andere Bücher, die darauf warten gelesen zu werden.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Jedes Buch hat eine 100 Seiten Chance. Danach fliegt es definitiv auf den- das ist einfach der falsche Zeitpunkt für mich gewesen, try again later Stapel, oder auf weg und vorbei, gelesen und zu leicht befunden (oder auch zu schwer, zuzugebender Maßen..)


    Genua so wird es bei mir auch gehandhabt. :-]

  • Zitat

    Original von beowulf
    Jedes Buch hat eine 100 Seiten Chance. Danach fliegt es definitiv auf den- das ist einfach der falsche Zeitpunkt für mich gewesen, try again later Stapel, oder auf weg und vorbei, gelesen und zu leicht befunden (oder auch zu schwer, zuzugebender Maßen..)


    Ich handhabe das ganz ähnlich, auch wenn es bei mir keine 100-Seiten-Chance ist; manche Bücher lege ich nach 20 Seiten weg, andere nach über 100.
    Meist kommen sie ins Regal der angelesenen Bücher, merke ich aber, dass sie gar nichts für mich sind, wandern sie direkt zu ebay oder Tauschticket.
    Die Gründe sind da meist Inhalt, nervige Figuren oder oft auch der Schreibstil, bei Ich-Form haben Bücher bei mir nur eine 2 Seiten-Chance. Sind diese zwei Seiten super, lese ich weiter, aber das kommt nur ganz selten vor, die meisten Ich-Form-Bücher gehen bei mir direkt ungelesen weg.

  • Eigentlich ist es tatsächlich möglich, dass das Buch einfach im falschen Zeitpunkt ausgewählt wurde. Stehe momentan vor einer Klausur, die ziemlich entscheidend für mich sein wird (Probezeit), von daher brauche ich wohl möglich vielmehr ein Buch, was mich schnell fesselt und den Spannungsbogen immer möglichst aufrecht hält. Das ist bei dem Buch, vielleicht besonders an der Stelle wo ich gerade aufgehört habe, nicht der Fall. Am besten gebe ich dem Buch an einem anderen Zeitpunkt nochmal eine Chance. Denn irgendwas muss ja dran sein, wenn so verdammt viele sagen, dass das Buch klasse ist.. :gruebel

  • Ich glaube, dass Du Dich da irrst.
    Ich habe schon etliche Bücher zu Ende gelesen, die ein begeistertes Echo finden, aber mir gefallen sie deswegen kein bißchen besser.
    Ist halt nicht Dein Stil und auch nicht Deine Geschichte.
    Und wenn man den Kopf mit anderen Dingen voll hat, findet man oft auch nicht die nötige Muße und Geduld für ein Buch, das einem nicht unbedingt liegt.


    Manchmal hilft mir, wenn ich das Buch gänzlich weglege und erst nach Jahren wieder hervorhole.


    Ansonsten würde ich mir darüber nicht so viele Gedanken machen. Du findest ja sicher noch viele andere Bücher auf Deinem SUB, die Dich zur Zeit mehr ansprechen.


    Liebe Grüße, Sylli.

  • Komischerweise geht es mir in der letzten Zeit sehr oft ähnlich. Falls mir ein Buch nicht gefällt, breche ich es ab. Allerdings daurt es bei mir ziemlich lange bis ich mich dazu durchgerungen habe, so dass ich z.B. "Drop City" von T.C. Boyle erst auf der Seite 401 abgebrochen habe. Genauso war es mit "Kurze Geschichte des Traktors auf ukrainisch" und sogar bei "Die Rättin" von einem meiner Lieblingsautoren Günter Grass.
    Andereseits gibt es auch Bücher die mich am Anfang ziemlich enttäuscht haben, dann aber war ich doch froh bis zum Ende durchgehalten zu haben. So war es bei "Alles was wir geben mussten".

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • Mir geht's auch oft so, dass ich schon mit dem Gedanken spiele, abzubrechen, und dann wird es gegen Ende hin noch mal so gut, dass ich froh war, durchgehalten zu haben.
    Deswegen kann ich mich zum Aufgeben nur schwer durchringen, obwohl es in vielen Fällen kein Verlust gewesen wäre.
    Aber das weiß man eben immer erst nach beendeter Lektüre.


    Ist ja auch tröstlich zu wissen, dass man mit seinen Zweifeln während der Lektüre nicht alleine dasteht.


    Liebe Grüße, Sylli

  • Also ich bin mittlerweile auch so weit, dass ein in meinen Augen schlechtes Buch direkt abgebrochen wird... da ist es auch egal, ob das nach 50 oder 500 Seiten passiert!


    Vor ein oder zwei Jahren habe ich mich noch durch jedes Buch durch gequält, aber damit hab ich aufgehört, denn es ist meiner Meinung nur Zeitverschwendung und da lese ich doch lieber was besseres! Mir ist dann auch egal, was andere zu dem Buch sagen, wenn es mir nicht gefällt, dann hat das Buch Pech gehabt und nicht ich! Es war schon in der Schule schlimm genug, dass wir Bücher zu Ende lesen mussten... da muss das privat nicht auch noch sein!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Als Teenie habe ich auch jedes Buch zuende gelesen. Einfach weil ich nicht so sehr viel Taschengeld hatte, mir die Bücher selbst kaufen musste und wenn ich sie dann hatte, sie auch was besonderes für mich waren (Bücherei fand ich doof - durfte die Bücher dann ja nicht behalten), weil eben halt pro Monat nicht allzuviele neue drin waren.
    Hab das aber bei denen, die ich geschenkt bekam, ähnlich gemacht.