Buchhandel heute

  • Hm,


    ich verstehe die meisten Argumente von Verkäuferseite durchaus - aber ehrlich gesagt, ich wundere mich schon ein bisschen: Eine generelle Tendenz (ohne verallgemeinern zu wollen) merkt man diesem Thread nämlich an - die Kunden sind immer die "Bösen" (auch wenn Schwarz/Weiß im wirklichen Leben eben nicht existiert). Kaum wagt ein Kunde Kritik am Verhalten von Verkäufern, wird er hier auseinandergenommen, während anders herum auch noch nach hundert Postings das immer wieder zitierte Bild vom sich daneben benehmenden Kunden entrüstete Schreie nach Verständnis für den Einzelhandel ertönen lässt. Von Entgegenkommen ist da genauso wenig zu merken. Nun ist das ja durchaus nicht schlimm, dafür gibt es ja schließlich Amazon & Co. als Ausweichoption- aber wenn die Branche das Bild in düstersten Farben malt, dann hat sie das zu einem Teil vielleicht auch selbst zu verantworten?


    (Ich höre schon die ersten wieder tief Luft holen.)


    Vielleicht können ja beide Seiten je einen Schritt aufeinander zumachen? Natürlich ist das hier eher ein Forum, in dem sich der Handel tummelt, aber die Vehemenz der Kundenablehnung ist teilweise wirklich überraschend.

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)

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  • Ich sehe das ganz nüchtern: Es gibt nette Kunden und es gibt anstrengende oder unverschämte Kunden und gleiches gilt auch für die Verkäufer.
    Ist doch klar, dass nicht eine Seite nur alles richtig macht und die andere nur alles falsch. So richtig weiß ich gar nicht, wieso das Thema derart ausgiebig diskutiert werden muss.


    Klar ist es blöd, wenn man länger bleiben muss, weil die Kunden sich nicht an die Zeiten halten... aber letztendlich hilft es einem doch nicht, wenn man dann hier darüber ewig diskutiert und sich noch länger über das Thema ärgert, oder? Theoretisch ist es ja dann noch mehr verschwendete Zeit, in der man sich mit den anstrengenden Kunden beschäftigt.

  • Zitat

    Original von Daniliesing
    ... aber letztendlich hilft es einem doch nicht, wenn man dann hier darüber ewig diskutiert und sich noch länger über das Thema ärgert, oder?


    Das war auch gar nicht die Absicht. Es ging ja u.a. um "Buchhandel heute" - und dazu gehört die Abwanderung der Kunden ins Internet (ist aber in fast jeder Branche des Einzeöhandels ähnlich, denke ich). Es ging um mögliche Motivationen dafür. Meine Erfahrung war nur ein Beispiel, dass ich nicht notwendigerweise verallgemeinern wollte.

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
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  • Das was sich hier zeigt sind ehrlich gesagt nur die Spitzen zweier Eisberge, der Rest liegt nicht sichtbar unter Wasser. Wir alle waren schon Kunden und haben alle auch negative Erfahrungen im Einzelhandel (oder auf Ämtern - aber das ist ein anderes Thema) machen müssen.


    Auch die hier oft angesprochenen Negativerfahrungen mit Kunden sind nicht die Norm, sie sind Ausnahmen!


    Die Kunden sind nicht die Bösen, ganz im Gegenteil! Aber gerade im Einzelhandel trifft man immer wieder auf Menschen, denen Erziehung, Benehmen und Sozialkompetenz volkommen abgehen. Die sich in einer Art und Weise benehmen die jeder Beschreibung spottet.


    Auf der anderen Seite trifft man immer wieder auf Verkaufspersonal, welches ganz offensichtlich fehl am Platze ist. Verkäufer, bei denen man keinerlei Befähigung zur Erledigung ihrer Aufgaben findet, und wenn man mit der Lupe und einem Scanner danach sucht.


    Wenn ich am Tag 100 nette Kunden habe, so ist das kaum erwähnenswert, denn es ist die Norm - erzählen werde ich aber über das Riesenarschloch, denn das fällt aus dem Rahmen.

  • Zitat

    Original von Bildersturm


    Das war auch gar nicht die Absicht. Es ging ja u.a. um "Buchhandel heute" - und dazu gehört die Abwanderung der Kunden ins Internet (ist aber in fast jeder Branche des Einzeöhandels ähnlich, denke ich). Es ging um mögliche Motivationen dafür. Meine Erfahrung war nur ein Beispiel, das ich nicht notwendigerweise verallgemeinern wollte.


    Dann ist die Diskussion wohl ziemlich vom eigentlichen Thema abgewichen ;-)
    Vermutlich liegt doch die hauptsächliche Motivation im Internet zu bestellen in der Bequemlichkeit vieler Menschen. Das ist jetzt keinesfalls negativ gemeint. Außerdem bietet das Internet mittlerweile so viele Informations- und Vergleichsmöglichkeiten, dass ein Buchhändler da eigentlich gar nicht mithalten kann.


    Ich kaufe gern in Buchhandlungen, muss aber schon sagen, dass ich die besten Bücher bisher durch Empfehlungen und Rezensionen im Internet oder von Freunden und nicht durch Buchhändler bekommen habe. Wobei ich da sicher nicht der Regelfall bin, denn ich kenne mich da wohl doch ein ganzes Stück besser aus, als die meisten Kunden.


    Die Atmosphäre einer schönen Buchhandlung kann für mich jedenfalls keine Website ersetzen.

  • Zitat

    Original von Bodo


    Wenn ich am Tag 100 nette Kunden habe, so ist das kaum erwähnenswert, denn es ist die Norm - erzählen werde ich aber über das Riesenarschloch, denn das fällt aus dem Rahmen.


    Stimmt, das ist ja eigentlich überall so. Alles Positive wird als Norm angesehen und über den minimalen schlechten Anteil wird geredet.
    Meine Eltern sind Lehrer - da bekommt man auch so einiges zu hören :gruebel

  • Zitat

    Original von Bildersturm
    Hm,


    ich verstehe die meisten Argumente von Verkäuferseite durchaus - aber ehrlich gesagt, ich wundere mich schon ein bisschen: Eine generelle Tendenz (ohne verallgemeinern zu wollen) merkt man diesem Thread nämlich an - die Kunden sind immer die "Bösen" (auch wenn Schwarz/Weiß im wirklichen Leben eben nicht existiert). Kaum wagt ein Kunde Kritik am Verhalten von Verkäufern, wird er hier auseinandergenommen, während anders herum auch noch nach hundert Postings das immer wieder zitierte Bild vom sich daneben benehmenden Kunden entrüstete Schreie nach Verständnis für den Einzelhandel ertönen lässt. Von Entgegenkommen ist da genauso wenig zu merken. Nun ist das ja durchaus nicht schlimm, dafür gibt es ja schließlich Amazon & Co. als Ausweichoption- aber wenn die Branche das Bild in düstersten Farben malt, dann hat sie das zu einem Teil vielleicht auch selbst zu verantworten?

    (Ich höre schon die ersten wieder tief Luft holen.)

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    Wundert dich das? Ich bin nicht in der Buchhandlung, aber ich finde, du lehnst dich verdammt weit aus dem Fenster.
    Niemand hat hier die Kunden allgemein als böse bezeichnet. Und niemand hat gesagt, dass alle Verkäufer superfreundlich sind (BJ hätte da eine wundervolle "Ich möchte einen Ring kaufen"-Geschichte zu erzählen :lache).
    Und Kritik am Verkäufer ist durchaus erlaubt. Aber wenn du jemanden deswegen kritisieren willst, weil er püntktlich seinen Laden zumachen will, dann find ich das einfach nur daneben.


    Ein Verkäufer ist nicht immer freundlich, das ist wahr. Aber selbst wenn der Kunde noch so unfreundlich ist - man versucht, freundlich zu bleiben, weil man weiß, dass man eigentlich von dem Kunden abhängig ist (zumindest von der Kundschaft an sich). Aber manche Kunden meinen, sie sind der "Boss" und können sich alles leisten.
    Ich habe keine Ahnung, was du beruflich machst. Vielleicht hast du tatsächlich schon im Einzelhandel gearbeitet. Falls nicht...stell dich mal für ne Woche an die Kasse. Viel Spaß :pille :rolleyes



    Ganz nebenbei - warum meinst du, es liegt am Kundenservice, wenn die Leute eher bei Amazon bestellen? Bei mir ist es keineswegs so. Ich kauf bei Amazon, weil es bequem ist. Ich kann es tag und nacht machen, muss nicht dafür aus dem Haus, was bei dem Wetter gerade nicht erstrebenswert ist und es kommt direkt zu mir. Außerdem - ich werde hier doch dazu angehalten: wenn mir jemand was empfiehlt, ist das Klicken schnell erledigt. Wenn ich dafür in die Buchhandlung muss, kann es sein, dass ich es mir bis dahin einfach überlegt habe, im Sinne von "Keine Kurzschlusshandlung bitte, du brauchst das Buch jetzt nicht".
    Ganz sicher liegt es aber nicht daran, dass mich die Buchhändler unfreundlich behandeln oder zu kurze Öffnungszeiten haben.
    Gut, ich kauf zur Zeit eigentlich wieder mehr in der Buchhandlung. Aber das ist eigentlich auch ne Riesenkette und ich kauf dort nur, weil ein neuer Freund von mir dort arbeitet :chen



    Edit: Sorry an alle Buchhändler, wenn ich hier so allgemein von Verkäufern spreche. Mir ist der Unterschied bekannt und bewusst, aber ich war schreibfaul, da es mir eh nur um den Unterschied "Kunde-Verkäufer/Buchhändler" ging :wave

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Gummibärchen ()

  • Ich kaufe lieber in der Buchhandlung als im Internet. Es ist einfach schöner. Ich schlender die Regale entlang und schau mir das ein oder andere Buch an. Meistens nehme ich dann auch mindestens eins mit :-] Außerdem bekomme ich in der Buchhandlung immer sehr gute Empfehlungen, wenn ich ein Buch für Bekannte kaufe, deren Lesegeschmack sich von meinem unterscheidet.
    Im Internet zu bestellen ist zwar bequemer, aber da fehlt mir das "Feeling". Ich will Regale voller Bücher um mich haben, wenn ich ein Buch kaufe. Und mich in einen gemütlichen Sessel schmeißen, um es mal kurz anzulesen.
    Außerdem möchte ich auch, das meine kleine Lieblingsbuchhandlung erhalten bleibt. Ich würde es sehr schade finden wenn sie aufgrund der Konkurrenz aus dem Internet zu machen müsste.


    Und auch wenn die Diskussion nicht wirklich zum Thema gehört möchte ich trotzdem mal kurz meine Meinung dazu abgeben:
    Verkäufer, egal ob im Buchladen oder sonst wo, sind auch nur Menschen. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Und das man nicht immer 100% freundlich sein kann, ist doch logisch. Das kann schließlich auch an den manchmal sehr unmöglichen Kunden liegen. Und wenn man jemanden freundlich um Hilfe bitte, dann hilft er auch einem freundlich. Mir ist zumindest noch nichts gegenteiliges passiert. Wenn man allerdings schon genervt und motzend fragt, dann braucht man sich doch nicht wundern wenn man auch nicht so freundlich behandelt wird. Wie du mir so ich dir - das ist meine Meinung. Die die meckern, haben selbst noch nie im Dienstleistungsbereich gearbeitet. Ich kellner im Sommer immer im Biergarten, und wenn ich dann persönlich angegriffen und beleidigt werde, weil es nicht schnell genug geht obwohl der Biergarten voll ist, sollten sich die Leute nicht wundern warum ich dann nicht sofort springe, sondern freundliche Kunden zuerst bediene :lache

  • Jessy : Ich denke es geht ja auch nicht um die Verkäufer, die meist freundlich sind und es nur gegenüber beleidigenden Kunden nicht immer sein können. Ich verstehe das voll und ganz, auch wenn mein Humor eher so ist, dass ich mich ziemlich zusammenreißen muss, um nicht zu lachen, einfach weil ich weiß, dass ich im Recht bin.


    Überall gibt es schwarze Schafe - ich denke, dass es verhältnismäßig genauso viele unfreundliche Verkäufer, wie unfreundliche Kunden gibt und von beiden Seiten natürlich auch viel viel mehr freundliche.


    Ich habe auch schon Verkäufer erlebt, die mir gegenüber unfreundlich waren, obwohl ich wirklich immer freundlich bin, keine Beratung verlange und nichts.
    Bsp. Ich war bei Lush einkaufen und eine anscheined freundliche Verkäuferin hielt mir eine Schüssel mit einem Zimtbad für die Hände hin. Ich sagte ihr dann nett, dass ich allergisch gegen Zimt bin und es leider nicht probieren kann. Ihre Antwort war: Was wollen sie dann hier?


    :gruebel


    Dieser Verkäuferin unterstelle ich dann einfach mal, dass sie grundsätzlich zu Unfreundlichkeit neigt. Bei Lush beinhaltet schließlich nicht alles nur Zimt und außerdem kann man da auch gut Geschenke kaufen.
    Trotzdem weiß ich, dass das eine Ausnahme ist. Und die meisten sind nicht so. Daran wird es also fast nirgendwo liegen, dass die Kunden ins Internet abwandern. Wenn es sich nicht gerade um eine kleine Buchhandlung mit einer einzigen und dazu noch unfreundlichen Verkäuferin ist, dann ist das doch wohl kein Grund.


    Ach ja - mein unfreundlichster Kunde hat mich mal angebrüllt, dass es keine Tageszeitung in der Buchhandlung gab. Wirklich gebrüllt :pille
    Ich habe ihn dann nett auf das Lottogeschäft nebenan verwiesen....
    Manche Leute muss man halt nicht verstehen.


    Ich freue mich einfach immer, dass man in den meisten Geschäften sehr nett behandelt wird und wenn mal jemand etwas neben der Spur ist, was soll's. Jeder hat mal einen schlechten Tag.

  • Zitat

    Original von Jessy!
    Verkäufer, egal ob im Buchladen oder sonst wo, sind auch nur Menschen. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Und das man nicht immer 100% freundlich sein kann, ist doch logisch.


    Es ist ja auch nicht so, dass ich nicht manchmal denke "Ok,, denk dir nichts, der/die hatte einfach nur nen schlechten Tag". Aber bei manchen Leuten (egal, auf welche Seite des Geschäftes) frag ich mich schon, wo die Höflichkeit und das Benehmen abgeblieben sind. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich als Kunde je meine Laune so an der Verkäuferin ausgelassen haben, wie es manche bei mir tun. Aber gut...wenn sie meinene :grin



    Ja, das stimmt, ich geh auch gern durch die Buchhandlung. Bücher anfassen und durchblättern, das hat schon was :-)

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  • Im Gegensatz zu der Beobachtung von "Bildersturm" bekommt hier meine Seite des Tresens, leider wohl zu Recht, viel mehr auf die Mütze als der eine blöde Kunde, der hin und wieder auftaucht (kurz vor Feierabend, und echt scheisse drauf! :chen )


    Das Problem ist häufig, das hier Leute im Laden stehen, die dort wirklich nix zu suchen haben, ich erlebe es als Kunde auch immer wieder und muß mich leider den Beobachtungen vieler anderer anschließen: hier liegt einiges im Argen.
    Ungelernte Aushillfen, einige in Vollzeitbeschäftigung, sind nun mal billiger als ausgebildete Fachkräfte, und um beim Thread-Thema zu bleiben, "Ich lese gerne" reicht für den Buchhandel einfach nicht aus.


    Freude am Gespräch, am Umgang mit den verschiedensten Kunden sind eine Grundvoraussetzung, um in diesem Beruf arbeiten zu können. Ein dickes Fell und eine gehörige Portion Humor sind ebenfals hilfreich - so manche Situation konnte ich mit einem gut platzierten Witz entschärfen.


    Einige bringen scheinbar ihre persönlichen Probleme mit zur Arbeit, oder lassen den Frust vom letzten Kunden an seinem unschuldigen Nachfolger aus, Privatgespräche sind wichtiger als die, nur aus Sicht der Profis, "dumme Frage" des Kunden - soll der Typ doch im Internet nachgucken, wozu gibts das sonst!


    Ich finde das sehr schade, denn gerade der Buchhandel bietet so viel Raum für tolle Kundengespräche, den Austausch von Meinungen, neue Sichtweisen auf alte Bücher - ich liebe es!

  • Zitat

    Original von Bodo
    denn gerade der Buchhandel bietet so viel Raum für tolle Kundengespräche, den Austausch von Meinungen, neue Sichtweisen auf alte Bücher - ich liebe es!



    Ich auch! Und das auch noch nach fast 25 Berufsjahren! :lache

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • @ Bodo
    Gibt es denn noch richtig ordentlich Kundengespräche? Ich habe das Gefühl, in diesen Filialen kommt es dazu gar nicht mehr. In Antiquariaten oder den wenigen selbständigen Buchläden vielleicht, aber bei Thalia und Co habe ich das Gefühl, dass das zunehmend versiegt. Arbeitest Du in einem unabhängigen oder "Ketten"-laden?

  • Weder hier bei uns in der Kleinstadt nebenan noch in der nächsten größeren Stadt gibt es die bekannten großen Bücherketten.


    Ich hab das Glück, dass es hier 2 echt gute Buchläden gibt - der eine klein, vollgestopft und chaotisch, der andere größer und moderner.
    In beiden Läden gibt es jeweils eine/n Verkäufer/in, den/die ich bewundere.


    Ich geh da rein, sage zB. "ich weiß nicht genau was ich suche... gerne witzig-spritzig, auf keinen Fall langweilig, gerne völlig schräg, Gnere egal"... Und die empfehlen mir haargenau das Buch, das ein Volltreffer ist :wow


    Teilweise erinnern sie sich auch an frühere Bücher, die sie mir empfohlen haben, und fragen nach, ob sie mir gefallen haben.
    Ich find das so toll, dass ich lieber dort kaufe als im Internet.


    Vor allem liebe ich auch das "Bucher-in-der-Hand-haben", das Schmökern, kurz reinlesen, das nette Gespräch mit Händler oder anderen Kunden.


    Mittlerweile kaufe ich fast alles online, von Elektronik bis zu Klamotten.
    Aber an einen "echten" Buchladen kommt kein amazon ran :-]

  • Zitat

    Original von Vulkan
    @ Bodo
    Gibt es denn noch richtig ordentlich Kundengespräche? Ich habe das Gefühl, in diesen Filialen kommt es dazu gar nicht mehr. In Antiquariaten oder den wenigen selbständigen Buchläden vielleicht, aber bei Thalia und Co habe ich das Gefühl, dass das zunehmend versiegt. Arbeitest Du in einem unabhängigen oder "Ketten"-laden?


    Wir sind schon eine Kette - aber eine gute! :chen


    Ein gutes Kundengespräch ist immer noch ungeheuer wichtig in unserem Beruf! Es geht dabei nicht um das krampfhafte dem-Kunden-etwas-an-die-Rippen-leiern, es geht dabei darum, dem Kunden das Buch zu verkaufen, das der Kunde haben will! (Klappt allerdings nicht immer!)


    Ein gutes Gespräch beginnt erst einmal mit dem gegenseitigen Kennenlernen: Was will der Kunde? Wer ist dieser Buchhändler?


    Erst danach beginnt das eigentliche Beratungsgespräch.
    Keines dieser Gespräche läuft gleich ab. Manch ein Kunde brauch etwas länger, um aufzutauen, manch einer nimmt sofort das erste vorgestelte Buch, manch einer geht nach einer halben Stunde ohne Buch nach Hause....


    Wichtig ist eins: Der Kunde ist in dem Moment wo er eine Beratung brauch das wichtigste überhaupt im Laden! Es brennt? Scheißegal, es gibt die Feuerwehr!


    Immer wieder werde ich gefragt: "Kann ich sie stören?" Nein, das ist rein technisch nicht möglich - der Kunde kann nicht stören, nur seinetwegen bin ich da!


    Unser Beruf hat sehr viele schöne Seiten, haufenweise Bücher, Lese-Exemplare....
    Unsere Daseinslegitimation ist allerdings der Kunde - und ich möchte keines der unglaublich tollen, erhellenden, interessanten und spanndenen Gespräche missen, die ich habe führen dürfen.

  • Zitat

    Original von Bodo
    [Immer wieder werde ich gefragt: "Kann ich sie stören?" Nein, das ist rein technisch nicht möglich - der Kunde kann nicht stören, nur seinetwegen bin ich da!


    Das hast du schön gesagt :anbet

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  • @ Bodo:
    Deine Kollegen hier in meiner Stadt sollten bei Dir zur Schulung :grin.


    Dem einzigen Buchhändler/Antiquar, dem ich vertraue, ist der, der im Sommer hier auf dem Flohmarkt auftaucht und mir erzählt, ob etwas taugt oder nicht und mir zum Buch sogar die passende Flasche Wein empfehlen kann.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    @ Bodo:
    Deine Kollegen hier in meiner Stadt sollten bei Dir zur Schulung :grin.


    Dem einzigen Buchhändler/Antiquar, dem ich vertraue, ist der, der im Sommer hier auf dem Flohmarkt auftaucht und mir erzählt, ob etwas taugt oder nicht und mir zum Buch sogar die passende Flasche Wein empfehlen kann.


    Nun ja, mit Wein kann ich nicht aufwarten - einen guten Whiskey zu Raymond Chandler kriege ich wohl noch hin! :chen


    Vielen Dank für die Blumen :kiss , ich lese aus so manchem Posting hier nicht viel gutes über unsere "Zunft" heraus, was ich wirklich ausgesprochen schade finde - viele dieser Kundengespräche haben (hoffe ich) nicht nur dem Kunden etwas gebracht, sie haben auch mich bereichert.

  • So, es wird wieder Zeit für einen kleinen Exkurs in die Wunderwelt des Buchhandels.


    Wir haben nun Ende Mai und das ist auch gut so! :-]
    Es wird draussen wärmer und wir hatten sogar schon den einen oder anderen Tag, an dem es schon wirklich richtig heiß war, und das ist auch gut so!


    Was allerdings alles andere als gut ist, sind die Leute, die mit einer völlig gelassenen Selbstverständlichkeit mit ihrem Eis in die Buchhandlung geschlendert kommen!


    Mir persönlich würde es im Traum nicht einfallen mir irgendetwas in der Hand dass ich oral konsumieren kann, einen Laden zu betreten und wahrscheinlich falle ich deswegen immer in dieses ungläubig Starren, wenn sich die Leute mit ihren hochgetürmten Rieseneisen unbeeindruckt in die Läden wagen.


    Es gibt auch die Variante, dass sowohl die Eltern, als auch die Kinder eisschleckenderweise im Laden tummeln.
    Bei vorsichtigem Ansprechen auf die Unfallgefahr mit Eis, reagieren wirklich 70% der Leute dermaßen unadäquat gereizt, ja agressiv, dass ich mich wirklich wundern muss.


    "Kevin kann schon Eisessen, da seinse mal unbesort"


    "Wir können auch wieder gehen, wenn sie uns hier nicht haben wollen"


    "Stellen sie sich immer so an?"


    Dass ich das unverschämt finde, muss ich hier glaube ich nicht erwähnen.
    Ebenso wie die Tatsache dass ständig im Laden geputzt werden muss, weil überall Eistropfen und/oder Waffelbrösel auf dem Boden sind, die sich festtreten.
    Auch mit einer Klinge die festgetretenen Schokoladenplocken vom Boden abzukratzen, ist nicht gerade eine Lieblingsbeschäftigung.


    Natürlich gibt es auch nette Reaktionen, wie z.B
    "oh Gott, entschuldigen Sie, da habe ich gar nicht dran gedacht".


    "darf ich auch vorsichtig mit meinem Eis hier gucken?"..


    Aber wie alles im Leben, ist dies kein Kundenproblem, sondern ein Menschenproblem, denn was der aufmerksame Beobachter in den letzten Jahren beobachten kann ist, dass das kleine Einmaleins des Benehmens leider schon lange keine Grundvoraussetzung des Alltags mehr ist..



    resignierte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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