Buchhandel heute

  • Voltaire


    Kein Stück geflunkert. War tägl. von 7-20Uhr im Laden. 2h Pause (die Du auch im Laden verbringen mußt, da Du ja einspringen können mußt). Nacharbeiten bis ca.21 Uhr. 50km Heimfahrt. Vertrag lief auf 37,5h. Evtl anfallende Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten.


    Habe letztes Jahr aus gesundheitl. Gründen gekündigt.

  • Zitat

    Original von zugroaster
    Achja, ich bin kein Buchhändler sondern Einzelhändler und ich jammer nicht. Ich lege nur meinen Standpunkt dar. Und unter Rettungssanitätern und Feuerwehrleuten kenne ich genügend Leute denen das auch stinkt.


    Aber machen, machen wir es trotzdem.....

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Sigrid2110


    Aber machen, machen wir es trotzdem.....


    Natürlich wird es trotzdem gemacht. Aber es ist doch generell nicht in Ordnung, dass Mehrarbeit nicht vergütet oder abgebummelt wird, oder wollt ihr das gut heißen?


    Ich arbeite auch im Einzelhandel (wenn auch nur nebenher) und ich muß sagen: die Leute die um 5 vor 8 im Laden stehen, sind auch meist die, denen es egal ist, dass wir auch mal Feierabend machen wollen. Die wünschen sich meistens noch eine Beratung (die bei uns nicht schnell geht, da es sich um Kosmetik handelt) und sind dann eben erst viertel nach oder noch später draussen. Ich LIEBE meinen Job wirklich, aber nach Hause möchte ich dennoch. Es ist ja auch nicht so, als ob ich so wahnsinnig toll bezahlt werden würde (wie keiner im Einzelhandel), dass ich jeden Abend eine halbe Stunde mehr, ohne murren, arbeiten möchte.


    Beim Feuerwehrmann geht es nun einmal um einen Notfall, aber ob sich Herr Mayer Abends noch unbedingt Kosmetik oder ein Buch kaufen muss, das er sich auch am nächsten Morgen in aller Ruhe, bei freundlicher Beratung, holen kann, das bezweifle ich.


    Was das putzen und abrechnen angeht: wir haben dafür bis 20h30. Und werden selten pünktlich fertig, auch wenn wir um 20h zumachen, einfach aus dem Grund, weil Firmen nur noch das nötigste bezahlen wollen.
    Natürlich weisen wir freundlich darauf hin, dass wir zumachen müssen.


    Und natürlich gibt es auch unfreundliche, lustlose Verkäufer/Buchhändler etc. Ob Dienstleistungen von Menschen erbracht werden sollten, die darauf demonstrativ keine Lust haben, das ist eine andere Debatte (und ich verstehe es wirklich nicht, wie man als Verkäufer unfreundlich sein kann). Wie auch die, dass sich Kunden manchmal ein wenig zu viel heraus nehmen und erwarten. Ja, es gibt auch unverschämte Kunden. Und um 20h auf der Matte stehen und erwarten, dass ich jetzt beweise, wie viel mir mein Job doch wert ist, indem ich Überstunden mache, das ist unverschämt wenn ich kein Stammkunde oder sehr freundlicher Kunde bin. :wave

  • Zitat

    Original von Cookiemonster
    Und um 20h auf der Matte stehen und erwarten, dass ich jetzt beweise, wie viel mir mein Job doch wert ist, indem ich Überstunden mache, das ist unverschämt wenn ich kein Stammkunde oder sehr freundlicher Kunde bin. :wave


    Der Ordnung halber möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass von viertel vor acht (für Zugereiste: 19.45 Uhr) die Rede war - und davon, dass um fünf vor acht schon das Hinschieben der letzten Kunden zur Kasse beginnt. Beratung im Buchhandel erwarte ich ja gar nicht (und brauche sie auch nicht), aber man merkt sehr deutlich, dass in den letzten 15 Minuten der Fokus des Angestellten schon auf dem Feierabend liegt, und DAS ist es, was ich als Kunde einfach als unangenehm empfinde. Es wird einem damit quasi subtil ins Gedächtnis gerufen, dass man ein Störfaktor auf dem Weg zum Feierabend ist, und nur DAS ist es, was ich bemängele.


    Zur Verdeutlichung: Ich mag es auch nicht, wenn ich im Restaurant sitze und esse, während neben mir bereits die Stühle hochgestellt werden. Ich fühle mich dadurch als Kunde kritisiert und diesen Umstand wollte ich in dieser Diskussion einfach mal von Verbraucherseite anmerken. Nichts für ungut ...

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)

  • Ich glaube, ich verstehe Bildersturm ganz gut - wenn ein Laden bis 20 Uhr offen hat, will ich bis 20 Uhr auch die Dienstleistungen des Ladens in Anspruch nehmen können. Mir ist klar, dass ich 2-3 Minuten vor Ladenschluss an der Kasse zu sein habe. Ich kenne die Situation, die Bildersturm beschreibt auch, und finde es unangenehm. Gerade in Zeiten des Internetshoppings ist es sehr leicht, sich mit ein paar wenig charmanten Worten 10 min vor Ladenschluss die Kunden zu vergraulen.


    Bevor Ihr jetzt über mich herfallt, noch etwas versöhnliches: Grundsätzlich sind solche Probleme für mich Sache des Inhabers oder Geschäftsführers - z. B. indem der offizielle Arbeitsschluss 10 oder 15 min nach Ladenschluss gesetzt wird und die Dienstpläne entsprechend angepasst werden. Ich denke, ein Chef, der sich seinen Mitarbeitern loyal und entgegenkommend zeigt, kann im Notfall auch etwas mehr Einsatz einfordern. (Ok, das ist jetzt meine Naivität, aber noch lasse ich sie mir nicht nehmen. ;-))

  • Hier werden aber Äpfel mit Birnen verglichen und in dieser Diskussion werden wir auch zu keiner Lösung kommen, da jeder auf seinem Standpunkt besteht und sicher irgendwo auch Recht hat.


    Vulkan
    Der offizielle Arbeitsschluß ist ja nicht um 20 Uhr. Das sieht aber kein Außenstehender, oder möchte es auch nicht sehen. Wenn ich im Büro arbeite, dann ist u.U. punkt 16.00 Uhr Feierabend. Das geht im EH aber nicht. Und das was darüberhinaus gemacht werden muß, passiert unentgeltlich.


    Das hat auch nichts mit dem Dienstplan zu tun. Ein Kaufmann arbeitet nun mal gewinnorientiert und als Chef versuche ich auch soviel wie möglich aus meinen Angestellten rauszuholen ohne mehr zu bezahlen.


    Sicher, im Notfall kann ein Chef auch mehr Entgegenkommen einfordern. Ich bin auch bereit es zu bringen. Allerdings wird dieses Entgegenkommen inzw. nicht nur auf den Notfall beschränkt, sondern grundsätzlich vorausgesetzt.


    Bildersturm
    Warum soll ich nicht um 5 vor 8 anfangen meine Ware reinzufahren, wenn der Kundenfluß es zulässt. Wenn ich erst nach 8 damit anfange, muß ich den nächsten Kunden noch erklären, warum das Geschäft denn jetzt geschlossen hat, wo er doch jetzt noch einkaufen möchte. Irgendwann muß der Kram ja rein. Und wenn Du dich in dem Punkt als Störfaktor siehst, dann könnte es doch sein, daß Du Dich auch selber dafür hältst.



    Bitte glaubt mir, ich war selber schon Chef und habe wirklich Ahnung von dem was ich sage. Allerdings würde ich mir nicht anmaßen jemandem der in einem Büro arbeitet zu sagen, was er falsch macht, weil ich einfach keine Ahnung vom Ablauf habe.


    Sollte der Hinweis zur Kasse zu gehen allerdings unfreundlich überbracht werden (was auch passieren kann) dann beschwere ich mich eben beim Chef.

  • Naja, wenn ich mich für den beruf als Feuerwehrmann/Sanitäter etc. entscheide, dann muß ich mir im Vorhinein klar sein, daß es eben nicht um 5 Feierabend heißt. Und im Büro kann es natürlich auch einmal länger werden, die Frage ist, was der Einzelne draus macht. Ich sitze nicht ewig abends rum, weil ich mir denke, daß man es von vielen Firmen eh nicht gedankt wird!
    Aber im Einzelhandel, wenn als Öffnungszeiten von bis an der Tür steht, kann man schon akzeptieren, daß irgendwann einfach mal Ende ist und das man dann auch mal gehen muß, finde ich.

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


    Mein Name bei BT: nutellamaus86



    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne" (Jean Paul) :lesend

  • Zitat

    Original von zugroaster
    Hier werden aber Äpfel mit Birnen verglichen und in dieser Diskussion werden wir auch zu keiner Lösung kommen, da jeder auf seinem Standpunkt besteht und sicher irgendwo auch Recht hat.


    Vulkan
    1. Der offizielle Arbeitsschluß ist ja nicht um 20 Uhr. Das sieht aber kein Außenstehender, oder möchte es auch nicht sehen. Wenn ich im Büro arbeite, dann ist u.U. punkt 16.00 Uhr Feierabend. Das geht im EH aber nicht. Und das was darüberhinaus gemacht werden muß, passiert unentgeltlich.


    2. Das hat auch nichts mit dem Dienstplan zu tun. Ein Kaufmann arbeitet nun mal gewinnorientiert und als Chef versuche ich auch soviel wie möglich aus meinen Angestellten rauszuholen ohne mehr zu bezahlen.


    Ich weiß jetzt zwar nicht, was Du mit Äpfeln und Birnen jeweils meinst, aber gut.
    zu 1. Du schreibst selbst, dass im Büro nur unter Umständen der geregelte Feierabend eingehalten werden kann - ich halte wenig vom Ausspielen verschiedener Berufe und habe das hier auch nicht getan.


    zu 2. Wenn ein Chef "so viel wie möglich aus den Angestellten" herausholen will, kann er es ja tun. Nur wenn die Arbeitnehmer sich nur als "Kostenfaktoren" behandelt fühlen, muss man sich nicht wundern, dass Eigeninitiative und Freundlichkeit dem Kunden gegenüber auf der Strecke bleibt. Für das Arbeitsklima ist m. E. in erster Linie der Chef verantwortlich, mehr wollte ich nicht sagen.

  • Vulkan


    zu1.
    Genau das meine ich doch mit Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
    Es ist beides Obst, hat aber sonst nichts miteinander zu tun.


    Bildersturm hatte den Einzelhandel mit einem Restaurant verglichen.
    Ist zwar beides ein Beruf, hat aber nichts miteinander zu tun.

  • Ich definiere die Ladenschlußzeit für mich persönlich so, daß ich nicht um 20 Uhr mit meinem Buch bzw. meinem Einkauf an der Kasse eintrudle, sondern daß ich um 20 Uhr aus dem Laden wieder raus bin. Wenn Schluß ist, ist eben Schluß. Nicht jeder hat Gleitzeit und bekommt Mehrarbeit entsprechend auf dem Zeitkonto angerechnet, das muß man auch akzeptieren können.


    Ich denke mir halt: Die müssen ja auch noch Kasse machen, die letzten Sachen verräumen etc. Ich habe auch kein Problem damit, wenn ab ca. 19.30 bei ruhigem Geschäftsverlauf schon mal die Schnäppchenwägen in den Laden gefahren werden.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Bildersturm


    Danke für die Information. Das heißt also, auch der Arbeitsschluss der Verkäuferinnen ist um exakt 20.00 Uhr?


    In meiner aktiven Zeit als Buchhändlerin endete mein Arbeitstag mit Ladenschluß. Eventuelle Reinräumaktionen hatten vor Ladenschluß zu erfolgen, mit dem Ladenschluß wurde dann die Tür geschlossen.
    Und damit endete meine Arbeitszeit. Alles, was danach passiert: Kunden, die nicht gehen wollen, Geld zur Bank bringen usw. passierte in meiner Freizeit.


    Da kann ich meinen Beruf noch so sehr lieben, wenn ich private Verpflichtungen habe und ein Leben neben dem Beruf kann ich verstehen, dass Verkäuferinnen nicht ganz so entspannt auf dich Späteinkäufer warten möchten.


    Für mich bedeutet die Ladenschlußzeit: das ist die Zeit zu der ich den Laden verlassen habe. Damit der Laden geschlossen werden kann.


    Wenn hier schon der Vergleich mit dem Büro kommt. Ich arbeite jetzt auch eher in einem Büroumfeld. Selten komme ich pünktlich auf die Minute aus dem Büro. Aber es gibt einen entscheidenen Unterschied: wir haben eine Zeiterfassung und es wird mir angerechnet, was ich gearbeitet habe.
    Ich kenne kaum ein Buchhandelsunternehmen, was mit einer Zeiterfassung für die Mitarbeiter im Verkauf arbeitet.


    Und was den Vergleich mit dem Restaurant angeht: da schließt die Küche allzuoft schon vor dem Restaurant - um sicherzustellen, dass keiner mehr essend da sitzt. Und davon abgesehen: wenn du deiner Buchhändlerin auch das Trinkgeld zusteckst, was ein Kellner von dir bekommt (hoffentlich) - vielleicht werden die ja auch ein bißchen entspannter?

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

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  • Es kommt auch darauf an, wie man um viertel vor "Feierabend" den Laden betritt.
    Mir ist z. B. mal ein einem Buchladen passiert, daß ich ihn um 18.55 Uhr betreten habe in dem Glauben, daß dieser Laden bis 20:00 Uhr geöffnet hat. Das war eine Filiale einer großen Buchhandlung, die eigentlich überall bis 20:00 Uhr geöffnet hat, nur in unserem kleinen Stadtteil nicht.
    Als ich meinen Irrtum bemerkt habe, habe ich freundlich gefragt, ob ich noch ein Buch vorbestellen könnte - und wenn das nicht mehr möglich wäre, würde ich morgen noch mal vorbeischauen.
    Die Buchhändlerin war überaus freundlich und hat meine Bestellung noch aufgenommen. Wenn sie es nicht getan hätte, hätte ich ihr das auch nicht verübelt, denn ich arbeite selbst in einem Dienstleistungsunternehmen und hasse nichts mehr als Kunden (in meinem Fall Patienten), die fünf Minuten vor Schluss "noch mal ebeneine Meßung" gemacht haben wollen.
    Meist sind das Rentner, Arbeitlose etc., die den ganzen Tag Zeit haben, aber sich diese Zeit nicht einteilen können. Und ich sehe auch nicht ein, daß ich für solche Leute meine Freizeit opfere - denn es ist meine Freizeit, die weder bezahlt noch auf andere Weise abgegolten wird.


    Natürlich würde ich niemals einen richtigen Notfall abweisen. Kommt aber selbst in einer Arztpraxis ziemlich selten vor. Die meisten meinen nur, daß sie ein Notfall sind, überleben aber den nächsten Tag ziemlich locker ohne ärztliche Behandlung ;-).


    Ich habe Verständnis dafür, wenn man um kurz vor acht nicht mehr so freundlich bedient wird. Wie Vulkan es schon weiter oben beschrieben hat, liegt die Verantwortung meistens beim Management und nicht bei den einzelnen Verkäufern bzw. Buchhändlern, die nur angestellt sind.

  • Das meiste ist hier ja schon gesagt worden, aber nochmal für alle, die sich über die Gepflogenheiten einer versuchten pünktlichen Buchhandlungsschließung zum Feierabend echauffieren: geht Ihr auch um 10 Minuten vor Ladenschluß mit 3 Pullovern in die Umkleidekabine eines Bekleidungsgeschäftes und erwartet noch eine Beratung einer Verkäuferin, die sich gerade um die Ständer kümmert, die noch reingeräumt werden müssen, zumal, wenn sie vielleicht sogar allein im Laden noch Dienst hat?


    Manchmal habe ich das Gefühl, hier wird, was den Einzelhandel betrifft, irgendwie immer nur auf die Gepflogenheiten im Buchhandel geschimpft. Was ist mit den vielen Parfumerien, Medienläden, Bekleidungsgeschäften, Lebensmittelläden etc. Erwartet der Kunde vom Buchhandel etwas, was er bei anderen der EHBranche nicht erwartet? Und wenn ja, warum? Beraten wird überall im EH und an Öffnungszeiten muß sich auch jeder dieser Branche nach jeweils geltendem Gesetz halten. Freundlichkeit sollte überall zu finden sein, egal ob beim Discounter an der Kasse, an der Rezeption eines Hotels oder im Geschäft. Und als Kunde sollte ich mich auch überall eigentlich normal höflich verhalten, ob im Imbiss oder beim Edelitaliener, ob bei Lidl oder Käfer, ob bei Thalia oder beim Schreibwarenladen an der Ecke.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Komisch was mein Post ganz zu Anfang hier ausgelöst hat.
    Die Betroffenheit Einiger, die sich als Kunden unerwünscht vorkommen, sehe ich zwar, kann aber den Hang zu Verallgemeinerung überhaupt nicht nachvollziehen und gebe da Fritzi vollkommen Recht.


    Ich bin neulich um viertel vor neun zu EDKA gestürtz, weil ich etwas vergessen hatte und wollte noch meiner Käsefachverkäuferin schönen Feierabend wünschen, weil wir immer ein paar nette Worte wechseln und habe am Käsetresen einen jungen Schlipsträger in voller Aktion erleben dürfen (da war es drei vor neun und ich war quasi im Schweinsgalopp mit meiner Paprika auf dem Weg zur Kasse)


    Dieser nette Mann brüllte die Käsefachverkäuferin an, warum der Käse denn nicht mit der Maschine geschnitten würde, da hätte er als Kunde ein Recht drauf, sie hat für mein Empfinden sehr nett und ausführlich erklärt, dass das Desinfektionsmittel womit alle Geräte, die mit Lebensmitteln direkt in Kontakt kommen eingesprüht werden, zwanzig Minuten einwirken muss, und daher hat sie schon drei vor Ladenschluss das Gerät für den nächsten Tag vorbereitet.
    Der Kunde ist wirklich völlig dekompensiert und hat da rumkrakeelt, gedroht und sie beschimpft ich konnte es echt nicht fassen.
    Meine Käsefrau war wirklich sehr nett und gefasst und hat sehr höflich auf dieses absolut unfassbar widerliche Verhalten reagiert.


    Mit diesem kleinen Geschichtchen wollte ich nur mal den Spieß umdrehen und auch mal die andere Seite aufzeigen, denn von vielen Kunden muss man sich schon so einigen anhören



    verständnislose Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Elbereth ()

  • Wir hatten letztes Jahr einen besonders langen Samstag bis 24 Uhr
    Um fünf nach zwölf haben wir den letzten "Kunden" höflich auf die Uhrzeit aufmerksam gemacht, worauf hin sich dieser "Gammler" (eine vollkommen Vorurteilsfreie Beschreibung des Herren) wüst schimpfend Rchtung Ausgang begab. Mitternacht war wohl nicht lange genug.....

  • Zitat

    Original von Bildersturm
    [Ich weiß nicht, wie das generell im Einzelhandel geregelt ist, aber fallen Aufräumarbeiten nicht in die Zeit NACH der Schließung? Haben die Verkäufer denn mit Ladenschluss auch sofort Schichtschluss? Von der Logik her würde ich annehmen, dass man das Arbeitsende dann eher auf z.B. 20.30 Uhr festlegt, weil ja Abrechnung, Aufräumen etc. nach dem Schließen ohnehin noch erforderlich sind.


    Ich habe keine Ahnung, ob es bei einem Buchhändler anders ist, aber ich arbeite neben dem Studium an der Kasse in nem Baumarkt und ich rege mich jedes Mal aufs Neue über Leute auf, die um 19:55 reinschneien und seelenruhig rumschlendern. Wenn ich bis 20 Uhr arbeite, komm ich nie pünktlich raus. Dass die "späten" Kunden eh ganz besondere Fälle sind, das muss man nicht erwähnen. Und nein, die 15 Minuten, die ich länger da bleibe, werden nicht bezahlt. Warum das so ist, hab ich mich auch gefragt. Aber ich kanns nicht ändern. Offiziell hab ich um 20Uhr Schluss. Und basta. Und ja, ich bin zu den Leuten immer noch freundlich. Aber dass ich sie innerlich verfluche, sei mir gestattet.


    Man könnte sagen, es ist was anderes, weil Buchhändler wohl ihre Arbeit lieben und blabla. Aber da geb ich Seestern und glücksbärchi recht - auch ein Buchhändler hat das Recht auf seinen Feierabend. Möglicherweise bleibt man tatsächlich hin und wieder länger im Laden, weil man sich mit dem Kunden über ein außergewöhnliches Buch unterhält und es einem "Spaß macht". Aber länger bleiben, weil jemand in Ruhe stöbern will? Sorry, für solche Kunden hab ich kein Verständnis und so ein Kunde bin ich auch nicht :pille

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Ich habe ja auch schon in einer Buchhandlung gearbeitet und da kam es selten vor, dass Kunden noch sehr spät kamen.


    Eigentlich ist es mir nur einmal passiert, als ich allein war und da fragte er ganz nett, ob er noch schnell ein Buch kaufen könnte. Er wusste auch welches und es hat nur 2 Minuten gedauert. Wenn man fragt und sich nicht lange aufhält, dann finde ich das vollkommen okay. Ich habe mich sogar gefreut, weil er ein tolles Buch gekauft hat ;-)
    Aber ich finde auch, dass einige Kunden sich unmöglich verhalten. In 5 oder 10 Minuten kann man nunmal keine 6 Hosen anprobieren o.Ä.


    Ich gucke immer auf die Öffnungszeiten, wenn ich abends noch in ein Geschäft gehe. Vor einer Woche brauchte ich noch dringend einen Rock, weil sich spontan ein Anlass dafür ergeben hatte. Jedenfalls bin ich so gegen 19 Uhr ins Geschäft und es standen keine Öffnungszeiten dran. Alle anderen hatten bis 20 Uhr geöffnet, aber ich habe mich schon echt unwohl gefühlt in der Umkleide... man kann ja nie wissen. Da war ich dann schon froh, als ich wieder raus war.


    Aber die meisten Kunden sind eigentlich schon so rücksichtsvoll sich an Öffnungszeiten zu halten. Negativbeispiele gibt es natürlich immer.

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich definiere die Ladenschlußzeit für mich persönlich so, daß ich nicht um 20 Uhr mit meinem Buch bzw. meinem Einkauf an der Kasse eintrudle, sondern daß ich um 20 Uhr aus dem Laden wieder raus bin. Wenn Schluß ist, ist eben Schluß. Nicht jeder hat Gleitzeit und bekommt Mehrarbeit entsprechend auf dem Zeitkonto angerechnet, das muß man auch akzeptieren können.


    Ich denke mir halt: Die müssen ja auch noch Kasse machen, die letzten Sachen verräumen etc. Ich habe auch kein Problem damit, wenn ab ca. 19.30 bei ruhigem Geschäftsverlauf schon mal die Schnäppchenwägen in den Laden gefahren werden.


    :write
    Genauso halte ich das auch.


    Aber ansonsten kann ich mich über den Buchhandel gar nicht groß beschweren. Ich kaufe zwar auch gezielt bei Amazon, bin aber auch gerne in den hiesigen Buchläden. Dort stöbere ich meistens und nehme eigentlich immer was mit.


    Die Buchhändler/Verkäufer sind mir bisher eigentlich nie negativ aufgefallen. Bei uns im Thalia wird man auch in Ruhe gelassen und kann stöbern. Der hat erst vor kurzem aufgemacht und die Sortierung ist da ja nun anders, als vorher. Da wurde ich kurz gefragt, ob man mir helfen könne und gar mir dann einen kurzen Überblick über die Ladenaufteilung, damit ich mich nicht verlaufe. :grin

  • Eine Bekannte von mir arbeitet in einer großen Buchhandlung. Sie wurde extra auf Kundenfreundlichkeit geschult. Sie sagt aber selbst, dass es nicht immer einfach ist, freundlich zu bleiben, denn manche Kunden verhalten sich sehr provokant.


    Eine Geschichte von ihr:
    Kunde kommt rein, bleibt vor Auslage stehen und stiert darauf, wendet sich zu ihr um und fragt sie, ob sie nicht sehen würde, dass er auf eine Beratung wartet. Dann sagt er noch, dass sie schließlich nicht fürs Rumstehen Geld bekommt.


    Ganz ehrlich, ich könnte dann nicht mehr ruhig und freundlich bleiben.