Buchhandel heute

  • Ich mag es, wenn es viel Angebot gibt (besonders im Bereich Fantasy). In den Kleinstädten find ich ist da auf jeden Fall noch was zu verbessern. Die meisten Buchhandlungen dort (selbst große wie Weltbild) haben dort nur einen klitzekleinen Anteil an Fantasy und meist nichts neues (zumindest in unserer Kleinstadt) und da die Großstädte alle weiter weg sind kann ich da nicht mal ebne hinfahren um was zu kaufen was ich haben möchte oder so. Und bestellen tu ich auch nicht so gerne. Ich stöbere einfach gern in Buchhandlungen und das ist ein Teil der mich extrem nervt. In den anderen Bereichen gibt es in Kleinstädten viel mehr Angebot und das find ich sehr schade. Es ist ja nicht so, dass kein Platz da wäre oder so. Mit den Neuerscheinungen ist das sowieso so ein Ding. Da muss man in den Kleinstädten immer ewig warten bis die da auch mal auftauchen. Das find ich doof.


    Aber sonst bin ich eigentlich zufrieden mit den Buchhandlungen, besonders in den großen Städten. Da hat man ja immer viel Auswahl.


  • Kann zwar leider Deine Frage nicht beantworten, aber wieso erzählen die Dir das alles, statt einfach ein weiteres Exemplar zu bestellen, um sicher zu gehen?


    Zitat

    Auch diese Information ist dem System nicht zu entnehmen. Nach einem Anruf in der betreffenden Filiale stellt sich heraus, dass tatsächlich die Anlieferung erfolgt ist, die Mehrheit der Bücher allerdings an den Lesungsort geliefert wurde und sich ein paar Exemplare tatsächlich in der anderen Filiale befinden.


    Soweit mir bekannt, können die wenigsten Filialisten (egal welcher Branche) in ihrem Computer sehen, bei welcher Filiale ein Artikel vorrätig ist oder nicht. Ist imho kein Buchhandelsproblem, sondern eher ganz allgemein ein IT-Problem, das offenbar nicht als großes Problem wahrgenommen wird und deswegen wird hier kein Geld in eine Verbesserung investiert. Ziel ist in aller Regel, dem Kunden statt dessen ein gleichwertiges Produkt zu verkaufen. Erstens liegt das im Interesse des Filialleiters, es sieht in der Filialbilanz besser aus und zweitens liegt es auch im Konzerninteresse -> wenn der Kunde den Laden verläßt, weiß niemand, ob er nicht auf dem Weg zur anderen Filiale bei der Konkurrenz vorbeischaut und dort einkauft.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär: Kann zwar leider Deine Frage nicht beantworten, aber wieso erzählen die Dir das alles, statt einfach ein weiteres Exemplar zu bestellen, um sicher zu gehen?


    Haben sie natürlich gemacht.
    Die Frage ging allerdings von mir aus, da frühere Erfahrungen gezeigt haben, dass Exemplare vor dem Erscheinungstermin bereits vorrätig waren und erst ab dem Erstverkaufstag zum Verkauf bereitstanden.


    Zitat

    Soweit mir bekannt, können die wenigsten Filialisten (egal welcher Branche) in ihrem Computer sehen, bei welcher Filiale ein Artikel vorrätig ist oder nicht.


    Auch hier hat die Vergangenheit gezeigt, dass der Bestand aller Filialen eben jener Buchhandelskette in meiner Stadt eingesehen werden kann. Wenn das Haupthaus etwas nicht vorrätig hatte und ich ein Buch dringend benötigte, wurde ich neben der Bestellmöglichkeit auf eine andere Filiale verwiesen, die das Buch bereits im Bestand hatte.
    Das halte ich auch für durchaus praktisch und serviceorientiert, denn ansonsten kann ich gleich bei Amazon und Co. bestellen.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Auch hier hat die Vergangenheit gezeigt, dass der Bestand aller Filialen eben jener Buchhandelskette in meiner Stadt eingesehen werden kann.


    Wenn es früher funktioniert hat, scheint es kein Problem der 'IT-Landschaft' zu sein, sondern nur des Anwenders (in diesem Fall wohl des Anwenders, der den Bestand der anderen Filiale noch nicht aktualisiert hatte...).


    Zitat

    Das halte ich auch für durchaus praktisch und serviceorientiert, denn ansonsten kann ich gleich bei Amazon und Co. bestellen.


    Zum Service-Gedanken von deutschen Einzelhändlern kann wahrscheinlich so ziemlich jeder Kunde Romane erzählen. Daß das aber im Internet bei Sonderwünschen oder besonderen Anfragen besser klappt, halte ich für ein Gerücht, das ich aus persönlicher Erfahrung jedenfalls nicht bestätigen kann.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Soweit mir bekannt, können die wenigsten Filialisten (egal welcher Branche) in ihrem Computer sehen, bei welcher Filiale ein Artikel vorrätig ist oder nicht. Ist imho kein Buchhandelsproblem, sondern eher ganz allgemein ein IT-Problem, das offenbar nicht als großes Problem wahrgenommen wird und deswegen wird hier kein Geld in eine Verbesserung investiert.


    Bei der Parfümeriekette Douglas ist das allerdings kein Problem. Dort wird nachgeschaut ob evtl. eine andere Filliale das gewünschte Produkt vorrätig hat. Und dann wird es sogar für den Kunden geholt, während dieser die Wartezeit mit einem Kaffee und einem freundlichen Gespräch überbrücken kann. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Während meiner Zeit bei Thalia konnten wir auch im PC ersehen, in welcher Filiale und in welcher Stückzahl ein gesuchtes Buch vorrätig sein sollte.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Hallo,


    zu dem Thema Buchhandlungen und wie freundlich die Mitarbeiter sind etc. fällt mir eine lustige Geschichte ein.
    Ich war mal in einer Buchhandlung und eine ältere Frau kam und hat sich ausführlichst beraten lassen von der Buchhändlerin. Sie war auf der Suche nach einem Kochbuch, das ein ganz bestimmtes Rezept enthält. Nach langem Überlegen und Erklären und Suchen wurde dann tatsächlich ein Buch gefunden. Die Dame wollte sich das Buch alleine noch näher anschauen, ob es noch mehr gute Rezepte hat und sie es daher kaufen wolle. Kaum war die Buchhändlerin weg, schrieb sie das Rezept ab und verschwand. :rofl
    Leute gibts. Ich glaub, ich wär ausgetickt, wär ich die Buchhändlerin gewesen.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Ich wundere mich immer wieder, wie der Buchhandel bei einer derartigen IT-Landschaft funktionieren soll...


    Ich denke, es hängt davon ab, welches Warenwirtschaftssystem (WWS) genutzt wird und ob dessen Möglichkeiten dann auch ausgeschöpft werden ...
    Bei meinem letzten Arbeitgeber hatten wir z. B. die Möglichkeit, auf einen Blick im WWS zu ersehen, ob ein bestimmter Titel im Haupthaus vorrätig war (was dann ggf. sicherheitshalber telefonisch abgeklärt wurde :grin).
    Außerdem wurden alle (Vertreter-)Bestellungen, sofern nicht automatisch erfasst, manuell ins WWS eingepflegt, so dass die Mitarbeiter z. B. im Falle noch nicht erschienener Bücher sehen konnten, ob Exemplare fürs Lager bestellt waren.


    Eigentlich bin ich davon ausgegangen, das sei gängig, vor allem bei großen Ketten.
    Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie wirtschaftliches Arbeiten ohne ein vernünftiges WWS funktionieren soll ... :gruebel


  • Hallo,


    große Unternehmen haben 100% ein WWS, ohne geht das heute überhaupt nicht, allerdings vermute ich werden die Infos die einzelnen Filialen nicht nutzen, selbst im selben Unternehmen ist man ja Konkurrent und daher wird man lieber dem Kunden sagen "wir bestellen es, sie können es morgen abholen" statt zu sagen "fahren sie mal in die andere Filiale".

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Hallo,


    zu dem Thema Buchhandlungen und wie freundlich die Mitarbeiter sind etc. fällt mir eine lustige Geschichte ein.
    Ich war mal in einer Buchhandlung und eine ältere Frau kam und hat sich ausführlichst beraten lassen von der Buchhändlerin. Sie war auf der Suche nach einem Kochbuch, das ein ganz bestimmtes Rezept enthält. Nach langem Überlegen und Erklären und Suchen wurde dann tatsächlich ein Buch gefunden. Die Dame wollte sich das Buch alleine noch näher anschauen, ob es noch mehr gute Rezepte hat und sie es daher kaufen wolle. Kaum war die Buchhändlerin weg, schrieb sie das Rezept ab und verschwand. :rofl
    Leute gibts. Ich glaub, ich wär ausgetickt, wär ich die Buchhändlerin gewesen.


    Da kann ich auch nur lachen :rofl :rofl :rofl sowas habe ich noch nie miterlebt, war die Frau so schnell mit schreiben das man sie dabei nicht gesehen hat oder?

  • Ich habe gestern mal wieder erlebt, wie man Kunden erfolgreich vergrault. Ich war Kaffeetrinken im Hugendubel und auch wenn ich dort höchst selten Bücher kaufe- ich habe es gewagt eine Mtarbeiterin, die an einem Terminal saß und sehr nichtstuend aussah von der Seite anzusprechen, wo in den diversen Etagen ich den nach einem bestimmten Buch nachsehen müsste. Die klassische Antwort, die ich erhielt kommt eher aus dem Gastronomiebereich: Das steht nicht in meiner Abteilung. Irgendwie war mir klar, dass wenn ich bei den Kochbüchern rumstehe ein Sachbuch zum Christentum nicht ganz passend wäre, also erwartete ich weitere Antworten oder Reaktionen, dem war aber nicht so. Ich sah nur Rücken. Da ich ein mutiger Mensch bin, der sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen lässt schob ich nach kurzer Wartezeit ein "Wo den dann?" hinterher. Die Reaktion darauf - in den Bildschirm genuschelt- "Woher soll ich das wissen" hat mich zwar nicht entmutigt weiter nach dem Buch zu schauen- aber nicht bei Hugendubel.


    Ich gehe nachher wieder zu Lehmanns, da erwartet mich freundliches und kompetentes Personal, auch wenn es kein so schönes Café gibt.

  • @ beo: bei solchen Erlebnissen haben ich durchaus schon mal eine verärgerte Mail an das Geschäft/die Firma geschickt (persönlich bin ich leider zu feige :rolleyes).
    Ich finde, so was sollte auch immer an höhere Stelle bekannt gemacht werden, auch wenn es vielleicht im ersten Moment nicht viel bringt...

  • Ausser dass der Rücken schwarz bekleidet war könnte ich über die Dame gar nicht viel aussagen.Eigentlich gehe ich bei einfacher Unfreundlichkeit immer mit "Jeder hat mal einen schlechten Tag" hinweg- schliesslich geht mir das auch nicht anders, aber das war in sich zu heftig. Übrigens das mit dem schlechten Tag ist der Grund warum man mich im Dezember so gut wie nie in einer Buchhandlung sieht, wenn die Leute im Vollstress sind, muss ich nicht mit der Nachfrage für Bücher kommen, die eh noch Monate auf dem SuB lagern werden oder bei denen ich schon im Oktober weiß, dafür steht eine Leserunde an.

  • Dabei muss das der schönste Job der Welt sein. Wenn ich nochmal auf die Welt käme würde ich unbedingt im Buchhandel arbeiten wollen, und jedem Kunden nur allzu gerne bei seiner Suche behilflich sein.

  • Zitat

    Original von Sylli
    Dabei muss das der schönste Job der Welt sein. Wenn ich nochmal auf die Welt käme würde ich unbedingt im Buchhandel arbeiten wollen, und jedem Kunden nur allzu gerne bei seiner Suche behilflich sein.


    Jedem Kunden? :yikes Ich glaube, auch bei der Kundschaft gibt es unangenehme Exemplare :lache

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Sylli
    Dabei muss das der schönste Job der Welt sein. Wenn ich nochmal auf die Welt käme würde ich unbedingt im Buchhandel arbeiten wollen, und jedem Kunden nur allzu gerne bei seiner Suche behilflich sein.


    Es ist auch ein wunderschöner Beruf.
    Aber sei mit deiner Aussage nicht zu voreilig. ;-)
    Du glaubst ja nicht, auf welche Ideen manche Menschen kommen.


    Aber es ist tatsächlich ein großartiger Beruf.



    beowulf :
    Sicher hat jeder mal einen schlechten Tag. Aber gerade in so einem Beruf sollte man den nicht an den Kunden auslassen. Das gilt ja nicht nur für den Buchhandel. Entweder war die Dame in dem Moment wirklich nicht Herr ihrer Sinne, oder sie hatte einfach keine Lust. Eine Entschuldigung ist das aber auf keinen Fall für so ein Benehmen gegenüber einem Kunden... :nono



    Liebe Grüße,
    Jacky :winkt

  • nun ja, ich kenne zumindest eine Hugendubel-Angestellte, die immer schlechte Laune hat. Ich kenne die ein wenig privat und weiß deshalb, dass sie von ihren Kunden in erster Linie genervt ist (was ich auch schon einige Male vor Ort beobachten konnte). Warum sie den Job trotzdem weitermacht, ist mir allerdigs schleierhaft.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Das nicht jeder Kunde einfach ist und nicht jeder Kunde ebenso freundlich und nett, wie man sich das vielleicht wünscht, dass ist doch klar.
    Ich habe schon viele Kunden gehabt, die die einfachsten Höflichkeitsfloskeln nicht beherrschten und die dann auch noch unverschämt oder sogar persönlich wurden.


    Da bin ich als Azubi schon schwer am schlucken. Aber auch ich habe mittlerweile gemerkt, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss und lernen kann über den Dingen zu stehen. Auch wenn das nicht immer einfach ist.


    Aber warum man sich das antut, wenn man eigentlich gar keine Lust mehr hat, das verstehe ich nicht. Das tut ihr selbst doch nicht gut, wenn sie so unglücklich ist.

  • Zitat

    Original von Phantasia09
    Das nicht jeder Kunde einfach ist und nicht jeder Kunde ebenso freundlich und nett, wie man sich das vielleicht wünscht, dass ist doch klar.
    Ich habe schon viele Kunden gehabt, die die einfachsten Höflichkeitsfloskeln nicht beherrschten und die dann auch noch unverschämt oder sogar persönlich wurden.


    Da bin ich als Azubi schon schwer am schlucken. Aber auch ich habe mittlerweile gemerkt, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss und lernen kann über den Dingen zu stehen. Auch wenn das nicht immer einfach ist.


    Aber warum man sich das antut, wenn man eigentlich gar keine Lust mehr hat, das verstehe ich nicht. Das tut ihr selbst doch nicht gut, wenn sie so unglücklich ist.


    Kunden sind ein lustiges, aber auch sehr ungewöhnliches Volk und können richtig beleidigend werden, ich habe sogar die Vermutung das es viele gibt, die einfach einkaufen gehen um Frust ab zu lassen und das scheint bei einer Person die man nicht kennt, sehr einfach zu sein. Das es da einige gibt, die keine Lust mehr haben und resignieren kann ich verstehen, in einem Job wo man viel Kundenkontakt hat, brauch man heute wirklich ein dickes Fell, der Respekt vor anderen fehlt leider bei vielen Menschen inzwischen.