Der Chinese, Henning Mankell

  • Autor: Henning Mankell
    Titel: Der Chinese
    Verlag: Zsolnay
    Übersetzt von: Wolfgang Butt
    Seiten: 608


    Über den Autor:


    Henning Mankell, 1948 geboren und in Härjedalen aufgewachsen, lebt als Theaterregisseur und Autor abwechselnd in Schweden und in Maputo/Mosambik.


    Inhalt:


    An einem Januartag im Jahr 2008 entdeckt die Polizei von Hudiksvall ein grauenvolles Verbrechen:
    In einem kleinen, abseits gelegenen Dorf mit nur einer Hand voll Einwohner, ist ein Massaker begangen worden, achtzehn Menschen wurden auf bestialische Weise getötet.
    Die Polizei kann nur an die Tat eines Wahnsinnigen Massenmörders glauben.


    Die Richterin Birgitta Roslin liest nur durch Zufall von der Tat und es wird ihr schlagartig klar, dass die Pflegeeltern ihrer Mutter, August und Britta Andrén sich unter den Getöteten befinden.
    Was ihr außerdem auffällt: Fast alle Ermordeten hatten etwas mit der Familie zu tun.
    Verzweifelt versucht sie die Polizei von dem Irrglauben an einen verrückten Massenmörder abzubringen, und recherchiert auf eigene Faust.
    Ihre Suche führt sie nach China, wo sie auf den Filz und die kriminellen Handlungen der politischen Führungselite stößt.



    Meine Rezension:


    Der Chinese ist ein wirklich interessanter Thriller der zwei Ebenen besitzt.
    Die eine Handlungsebene, die des Mordes und der Ermittlertätigkeiten in Schweden und die andere in China, die beschreibt, was passiert wenn ein Land in hoher Geschwindigkeit zu einer wirtschaftlichen Supermacht entwickelt, während im Inneren ein System politischer Unterdrückung
    herrscht.


    An den "Chinesen" als klassischen Thriller heranzugehen halte ich für einen Fehler, befindet sich in der Mitte des Buches ein klarer Schnitt, der die Geschichte, die Führungsstruktur, Kultur und auch die Probleme des damaligen und heutigen Chinas beschreibt.
    Auch wird die Rolle Maos und die Jahre der Revolution näher beleuchtet.


    Die Lösung der Krimihandlung ist eigentlich schon etwa im ersten Drittel klar,
    der Weg dahin allerdings weit.
    Ich persönlich blieb nach dem Ende der Geschichte mit einem etwas schalen Geschmack im Mund zurück, blieben mir zu viele Ansätze auf der Strecke.


    Meine Vermutung, ist allerdings, dass das so von Mankell gewollt wurde, da es sich seinerseits eher um ein aktuelles Zeitdokument, als um einen klasssischen Thriller handeln soll.


    So bleibt der Leser mit seinen eigenen Gedanken und Zweifeln und, abgesehen vom aktuellen Weltgeschen, auch mit mehr als einer Spur Entsetzen über die politisch-mafiösen Strukturen eines Landes zurück, welches die schon lange nicht nur die wirtschaftlichen Strukturen der Welt beeinflusst.




    zweifelnde Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Elbereth ()

  • Ich hab mir am Freitag das Buch gekauft, weil ich einfach Mankell Fan bin. Ich freue mich schon darauf.

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  • Mh ich bin mir nicht ganz sicher, will aber auch nicht unfair werden, nur weil es sich nicht um einen "klassischen Mankell" handelt.


    Ich würde sagen 7 von 10 :hmm


    zweifelnde Grüße von Elbereth :wave

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    ― Bill Watterson

  • Ich habe alle Krimis gelesen und auch eigentlich alle für gut befunden. Wobei ich den Tanzlehrer wohl am Besten fand :gruebel aber die Anderen waren auch nach meinem Geschmack. Nicht so gefallen haben mir seine Afrika Romane.


    Da habe ich es nach der roten Antilope aufgegeben.


    Tiefe habe ich ganz gern gelesen, das war ja auch kein Krimi.


    grübelnde Grüße von Elbereth :wave

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  • Zitat

    Original von Eskalina
    (Allein schon das schmutzige Hemd auf dem Cover finde ich hässlich.... )


    DAS wiederum fand ich richtig gut gelungen :lache
    Ein wirklich gutes Cover, wie ich finde :-]


    zufriedene Grüße von Elbereth :wave

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  • Mmh Mädels, das macht die Angelegenheit nicht besser. Ich halte viel von Euren beiden Lesegeschmäckern. Gelesen habe ich bisher "Die weiße Löwin" und "Die Hunde von Riga". Der erstgenannte Roman spielt in Schweden und Südafrika hat mir sehr gefallen. Der zweite Roman wurde mir beim letzten Eulentreffen mit den Worten: "Es soll doch kein Buch liegen bleiben!" auf's Auge gedrückt. Aufgrund des Covers hätte ich mir das Buch nie zugelegt, wurde jedoch beim Lesen positiv überrascht.



  • Ich habe auch den Tanzlehrer am besten gefunden, wobei Mittsommermord auch sehr gut war.

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  • Hallo,


    Ich habe den Roman vor Kurzem beendet. Nach den "italienischen Schuhen", dachte ich nie mehr einen Mankell anfassen zu wollen, doch der Chinese ist meiner Ansicht nach Mankells bester Roman und ich habe sie wirklich alle gelesen. Ein Lesevergnügen wie schon lange nicht mehr, absolute Spannung und eine recherchierte Beschreibung von China, die manches verständlicher macht als hunderte "Experten-Berichte". Mankells differenzierte Sicht auf Robert Mugabe hat mich vollkommen beeindruckt. Respekt! Absolut lesenswert!


    LG, Iva

  • Zitat

    Original von CathrineBlake
    Ich hab noch gar keinen Mankell gelesen. Könnt ihr mir einen empfehlen?


    Ich würde mit "Die Rückkehr des Tanzlehrers" oder "Mittsommermord" anfangen, zwei ausgezeichnete Thriller!!

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