Homo-Ehe: Ja oder nein?

  • Zu diesem Thema habe ich viel zu sagen, aber nicht heute, denn es ist schon spät. Aber so einfach werdet ihr damit nicht weg kommen. Das es da Unterschiede gibt, ist klar, aber die Grenzen verwischen, seit ihr blauäugig oder nur unbedarft und unwissend?

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Es gab und gibt schon immer Recht und Unrecht, leider bekommen die Unrechten fast immer Recht." :chen

  • Die Katholische Kirche ist ein gutes Beispiel für die Heuchelei um die Homosexualität.


    Die heutige Gesellschaft gibt sich zunehmend als weltoffen, hintenrum ist allerdings alles anders.


    Wie die Medien in Österreich jedenfalls die Homosexualität (Kronenzeitung schon wieder) als übelstes Makel im Fall St. Pölten bezeichnet hat, hat dem Fass wirklich die "Krone" aufgesetzt.


    mfg

  • Zitat

    Original von Marlowe
    ...aber die Grenzen verwischen, seit ihr blauäugig oder nur unbedarft und unwissend?


    Lieber Marlowe,


    zwischen Homosexualität und Pädophilie besteht ein himmelweiter Unterschied. Ich wage zu behaupten, daß 99,9 % aller Homos mit Kindern nix am Hut haben.


    Und den Rest.... naja, den mag man wohl vielleicht unter Klerikern finden... meinetwegen... aber man sollte wie gesagt beides keinesfalls in einen Hut werfen - das ist m.E. ein ganz gefährliches Vorurteil.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Marlowe
    Zu diesem Thema habe ich viel zu sagen, aber nicht heute, denn es ist schon spät. Aber so einfach werdet ihr damit nicht weg kommen. Das es da Unterschiede gibt, ist klar, aber die Grenzen verwischen, seit ihr blauäugig oder nur unbedarft und unwissend?


    Marlowe, bitte erkläre mal, wie Du die oben zitierten Aussagen in welchem Zusammenhang gemeint hast??


    Gruss,


    Doc



  • Ich frag mich, warum man da immer drüber diskutieren muß. Liebe ist Liebe und wenn sich gleichgeschlechtliche Partner zusammen tun möchten, dann sollte man ihnen das gewähren. Vor allem sollte man ihnen auch in einer Ehe alle Rechte sowie Pflichten zugestehen, wie es bei "normalen" Ehen auch der Fall ist.


    Unsere Gesellschaft ist ziemlich intolerant, finde ich und das kotzt mich manchmal echt an. Wir wollen uns doch auch von niemandem in unser Leben reinreden lassen. Und genauso denken die Homosexuellen doch auch. Warum kann man die Menschen nicht einfach in Ruhe lassen?


    Meiner Meinung nach, gibt es andere Dinge, worum sich Gesellschaft, Regierung und Kirche kümmern sollten :bruell

  • Zitat

    Original von Snowcat
    Unsere Gesellschaft ist ziemlich intolerant....
    Meiner Meinung nach, gibt es andere Dinge, worum sich Gesellschaft, Regierung und Kirche kümmern sollten :bruell


    Aber genau deswegen diskutieren wir ja solche Dinge als Teil dieser Gesellschaft. Um Intoleranz in den Köpfen zu bekämpfen. Nur wer informiert und aufgeklärt ist, wird seine eigenen Vorurteile prüfen und hoffentlich seine Sicht der Dinge dementsprechend korrigieren können.


    Gruss,


    Doc

  • Ich bezweifle stark, daß man diese Intoleranz "bekämpfen" kann. Es wird immer wieder Querschläger geben. In einem anderen Forum hatten wir grad eine ähnliche Diskussion. Da ging es darum, daß jemand dagegen ist, daß man nun in seiner Gemeinde zu dem Entschluß gekommen ist, Homosexuellen eine eheähnliche Gemeinschaft zuzugestehen. Derjenige weiß jetzt nicht, wie er damit umgehen soll und ob er seiner Gemeinde den Rücken kehren soll.


    Sicher, jeder hat seine Meinung und die soll er auch frei äußern. Mich regt sowas nur auf. Grad die Kirche ist gegen sowas. Aber wenn sich die Herren Pastoren an kleinen Jungs vergreifen ist das okay, oder wie?


    Naja, wie gesagt, ich denke nicht, daß sich diese Leute irgendwie bekehren lassen.

  • Zitat

    Original von Snowcat
    Sicher, jeder hat seine Meinung und die soll er auch frei äußern. Mich regt sowas nur auf. Grad die Kirche ist gegen sowas. Aber wenn sich die Herren Pastoren an kleinen Jungs vergreifen ist das okay, oder wie?


    Snowcat,


    Du wirfst jetzt aber auch verschiedene Fakten in einen Topf.


    Das Thema, das wir hier eigentlich diskutieren ist Homosexualität und die Homo-Ehe.


    Das andere Thema, das Du (und auch andere) mit dazuwirfst ist Pädophilie (wenn auch in Deinem Fall homosexuelle Pädophilie).


    Ich würde das doch bitte strikt trennen... damit läuft man sonst Gefahr, Homosexulle in die Pädophilenecke zu schieben und das finde ich ebenso bedenklich wie grundverkehrt.


    Vielleicht sollte man zur Klerikerdiskussion lieber ein separates Topic eröffnen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Eigentlich wollte ich mich ja aus dieser Diskussion raushalten, denn ich halte sie für überflüssig. Wenn ich mich jetzt aber doch zu Wort melde, dann nur, weil die ganze Sache einen interessanten Nebenaspekt hat, der noch keinem aufgefallen ist.
    Weshalb wird überhaupt so kontrovers das Thema diskutiert?
    Wie in einem anderen Strang schon mal erwähnt, prallen auch hier zwei gegensätzliche Strömungen aufeinander, die so nicht miteinander zu vereinbaren sind. Auf der einen Seite lehnt der Mensch als evolutionsabhängiges Wesen Homosexualität ab (sie ist der weiteren Entwicklung kontraproduktiv und trägt auch nichts zur Arterhaltung bei) und auf der anderen Seite versucht der rational denkende "aufgeklärte" Neuzeitmensch tolerant zu sein. Bei all dem wird immer wieder vergessen, daß der Mensch noch immer zum größten Teil ein Bestandteil seiner urzeitlichen Entwicklung ist und somit gewisse Aversionen entwickelt gegen alles, was Veränderung bedeutet. Das bisschen Hirnschmalz, das sich seit der letzten Eiszeit entwickelt hat, bedeutet gerade mal ein paar Sekunden in der Evolutionsgeschichte des Menschen und hat noch nicht den Stellenwert, der von vielen vorausgesetzt wird.
    In aller Regel werden solche Diskussionen akademisch geführt - das heißt, ohne direkten Bezug zum Thema. Ich kenne Leute, die "selbstverständlich" die neue Gesetzgebung zu Homoehen begrüßten, aber als in ihrer eigenen Familie sich genau das abspielte, ging die Welt für sie unter. Das beweist einmal mehr, daß zwischen tolerantem Denken und Wirklichkeitsempfinden ein himmelweiter Unterschied besteht.
    So, das wars, was ich mal dazwischen werfen wollte. Jetzt will ich die Diskussion weiter verfolgen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Demosthenes ()

  • Zitat

    Ich kenne Leute, die "selbstverständlich" die neue Gesetzgebung zu Homoehen begrüßten, aber als in ihrer eigenen Familie sich genau das abspielte, ging die Welt für sie unter.


    Hi Demosthenes,


    Bingo!


    Wenn es einen selber nicht betrifft, reden viele gleich groß daher, geben sich weltoffen und tolerant. Aber wehe, wenn es vielleicht der eigene Sohn ist.


    Geschehen so beim Nachbarn meiner Großmutter. Die Eltern gaben sich immer so was von tolerant, aber als der Sohn sich als schwul geoutet hat, wurde er einfach so mal verstoßen.


    Ich denke, von Toleranz daherreden und sie auch praktizieren, ist tatsächlich ein himmelweiter Unterschied.


    mfg

  • Demosthenes , leider weiss ich nicht so recht, was du uns nun unter dem Strich sagen willst...?


    Zu einem Satz von dir:


    Zitat

    Original von Demosthenes
    Auf der einen Seite lehnt der Mensch als evolutionsabhängiges Wesen Homosexualität ab (sie ist der weiteren Entwicklung kontraproduktiv und trägt auch nichts zur Arterhaltung bei)


    habe ich allerdings zwei ketzerische Anmerkungen (ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, Repräsentativität etc., nur als Denkanstoss):


    1) Auch in homosexuellen Lebensgemeinschaften werden heute Kinder geboren, und zwar in aller Regel Wunschkinder, über deren Zeugung vorher gut nachgedacht wurde. Oder es werden Pflegekinder grossgezogen, die sonst nicht die Chance hätten, in einer liebenden Familie aufzuwachsen.


    2) Im grossen Plan der Evolution ist der Mensch meiner Meinung nach auf dem absteigenden Ast - lange macht die Erde das nämlich nicht mehr mit. Da ist doch Homosexualität keine dumme Idee der Evolution, die Geburtenrate zu senken und den Bestand allmählich zurückzuführen?

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)


  • Das hatte ich eigentlich nicht vor. Was mir so durch den Kopf ging, war, daß die Kirche sich gegen die Homosexuellen stellt. Auf der anderen Seite toleriert sie aber mehr oder weniger, daß kleine Jungs von den Kleriken mißbraucht werden. Damit wollte ich keineswegs Homosexuelle mit Pädophilen in einen Topf werfen.


    Demosthenes :

    Zitat

    Das beweist einmal mehr, daß zwischen tolerantem Denken und Wirklichkeitsempfinden ein himmelweiter Unterschied besteht.


    Ich finde, das ist ein interessanter Punkt, den Du da aufgeführt hast. Ich für meinen Teil kann sagen, daß für mich keine Welt zusammenbricht, wenn sich jemand in meiner Familie als homosexuell "outet". Das haben wir bei uns schon durch. Was mich aber doch sehr überrascht hat, war, daß meine Großeltern so locker damit umgingen. Mein Opa war immer jemand, der sich über sowas aufgeregt hat. Aber als es dann doch in der Familie vorkam, hat er seine Denkweise doch nochmal überdacht. Ich schätze mal, er hat gemerkt, daß sich der Mensch ja ansich nicht ändert, nur, weil er eben andere Vorlieben hat.


    Mein Vater hingegegen konnte sich nie so recht damit abfinden und tolerant sein. Warum....keine Ahnung.

  • Zitat

    Original von Historikus
    Ich denke, von Toleranz daherreden und sie auch praktizieren, ist tatsächlich ein himmelweiter Unterschied.


    Ah - wenn's das war, das unterschreibe ich!


    Wobei "Toleranz" ein schwieriges Wort ist, in das die Distanz fast schon eingebaut ist. Der schwule Sohn (oder die lesbische Tochter, damit kenne ich mich besser aus) wünscht sich, letztendlich ohne Wenn und Aber angenommen zu werden, nicht nur aus der Ferne "toleriert".

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Hi Mary,


    nicht nur die Kirche, die gesamte angeblich "weltoffene" Gesellschaft ist für mich scheinheilig.


    Da gibt sich unsere Gesellschaft weltoffen, tolerant, für alles Neue offen, aber wenn es hart auf hart kommt, dann werden diese Vorsätze weiterhin vorgegeben, aber nicht praktiziert.


    Wie zB die Sache mit St. Pölten, wo Sprüche wie "Ihhh. Eklig. Diese schwulen Ferkel" an der Tagesordnung war, und der eigentliche Skandal, 1. die Scheinheiligkeit der Kirche und 2. die Kinderpornographie, zu kurz kam.


    mfg

  • Da hier immer mal der "Schweine-Priester" Krenn genannt wird....
    Zu dieser Angelegenheit gibt es heute um 17.30 Uhr im ARD einen Film "Das Sex-Tabu -Priesterseminare im Zwielicht".
    Sicher nicht uninteressant.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Wie ich schon einmal anmerkte, ist unser guter His offensichtlich von einer Reihe fixer Ideen besessen. Mal die Sache mit den Wortspielen weglassend, hat es ihm offenbar auch der Klerus angetan. Ich finde es eigentlich schade, daß wegen einiger "schwarzer" Schafe ein ganzer Berufsstand und das, wofür sie stehen, so pauschal verurteilt wird. Ich bin mit unserem alten Pfarrer mehr oder weniger befreundet und weiß, daß er ein gütiger und weiser Mensch ist. Solche pauschalen Anwürfe betrachte ich wirklich als schreiende Ungerechtigkeit gegenüber den vielen, die ihr Amt aus Überzeugung und ohne sich etwas zuschulden kommen zu lassen, versehen. Ich sage ja auch nicht, daß die Vorfälle in jenem Priesterseminar repräsentativ für Österreich seien, denn das wäre ebenso eine üble Ungerechtigkeit.
    Ich finde, man sollte diese unnötige Diskussion schon ein wenig fairer und ohne Anzüglichkeiten im Hinblick auf bestimmte Berufsgruppen führen. So, wie es jetzt läuft, ähnelt es mehr einer Schlammschlacht oder einem privaten Rachefeldzug.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Aber hallo.


    Ihr werft da eine Menge in den Topf, aber herauskommen wird m.E. nichts Gutes. Pädophilie, Mißbrauch in österreichischen Klostern, Evolution, Gummipuppen und was weiß ich noch alles - das sind so die Stichworte (im wahrsten Sinne des Wortes), die fallen, wenn es um gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften geht. Ich staune. :wow


    Aber gut. Ich bin Großstädter. Viele meiner Freunde sind schwul. Da aber genausowenig darüber diskutiert wird, welchen Sexpraktiken die heterosexuellen Pärchen so nachgehen, ist das allermeistens überhaupt kein Thema. Zwei Menschen (manchmal sind's auch mehr :grin) lieben sich. Sie tun dies, ohne dabei irgendwelche Gesetze zu verletzen. Es ist für Schwule ebenso leicht oder schwer einen Partner zu finden, wie für Heteros. Natürlich scheinen Schwule ihre Sexualität "öffentlicher" zu leben, aber das hat auch etwas damit zu tun, daß man irgendwann in die Offensive gegangen ist, um der gesellschaftlichen Ächtung zu begegnen - erfolgreich übrigens. Ein Tabu ist Homosexualität jedenfalls schon lange nicht mehr, und meistens ist es nicht einmal ein Thema. Zwei Menschen lieben sich. Das ist alles.


    Die Ehe hat, verkürzt gesagt, zwei Aspekte. Der eine betrifft das Sakrament Ehe, die von Gott gewollte und goutierte Form der zweigeschlechtlichen Gemeinsamkeit im Angesichte desselbigen - untrennbar, höchstens durch den Tod. Eine gewisse "weltliche" Heiligkeit hat die Ehe auch im agnostischen/atheistischen Leben. Sie stellt, verkürzt gesagt, die höchste Form des Zusammenseins zweier Menschen dar, manchmal auch Lebensinhalt und/oder -ziel. Der zweite Aspekt ist ein überaus weltlicher, nämlich die Anerkennung die Gemeinschaft durch die Gesellschaft, ihre Institutionalisierung, verbunden mit Rechten und Pflichten - das betrifft das Erb- und Steuerrecht, aber auch die Bestimmung über den jeweils anderen etwa im Krankheitsfall, das Sorgerecht und die Fürsorgepflicht. Die diesbezüglichen Gesetze regeln das, was durch das Versprechen der Ehe immanent ist/sein sollte. Man ist füreinander da. Und zwar im konkreten Fall - und Sinn. Dieses Recht und diese Pflichten sollte man m.E. niemandem verweigern, allerdings bin ich dagegen, dieses Konstrukt im homosexuellen Fall auch "Ehe" zu nennen, da der Begriff in meiner Auffassung fest für eine zweigeschlechtliche Lebensgemeinschaft steht. Aber Begrifflichkeiten sind nicht das Problem. Die Gegner der gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft befürchten eine Aufweichung der Wertesysteme - etwas, das ankerkannt und "rechtens" ist, hat eine innewohnende Qualität, stellt eine Option dar. Die Gleichbehandlung ein- und zweigeschlechtlicher Lebensgemeinschaften hebt sie auf gleiche Höhe; die (zweigeschlechtliche) Ehe als Basis der Familie, der Kernzelle der Gesellschaft, sieht sich einem "Gegner" gegenüber, dem einige Aspekte fehlen - gleichgeschlechtliche Ehen werden im überwiegenden Fall kinderlos bleiben, sie widersprechen dem klassischen Rollenbild und untergraben ganze Systeme von Argumentationsketten. Für einige geht's hier nachgerade ans Fundament der Gesellschaft. Diese Ängste muß man nicht verstehen oder akzeptieren, tolerieren sollte man sie jedoch.


    Zwei Menschen lieben sich, sie wollen füreinander da sein. Aus meiner Sicht spielt es keine Rollen, welchen Geschlechts diese beiden Menschen sind. Wenn sie reif und erwachsen sind und diese Entscheidung frei getroffen haben, sollten sie auch die Chance haben, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Aber, wie gesagt, ich bin dagegen, das Konstrukt "Ehe" zu nennen.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    aber als in ihrer eigenen Familie sich genau das abspielte, ging die Welt für sie unter.


    Oder umgekehrt. Ich möchte nicht wissen, was meine Eltern über dieses Thema gedacht hatten, bevor sie selber damit konfrontiert wurden. Aber als sie erfahren haben, dass eine ihrer Töchter auch auf Frauen steht (damals war das auch noch nicht klar) haben sie erfahren, dass "solche" Menschen ja die sein können, die man liebt. Und dass dieser Teil von ihnen eben "nur" ein Teil von ihnen ist. Sie sind jetzt nicht gerade in einen öffentlichen Kreis eingetreten, in denen Eltern um die Rechte ihrer homosexuellen Kinder kämpfen, aber sie haben sich mit dem Thema arangiert. Gerade der enge Kontakt mit Leuten, die auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften führen, kann einen Menschen davon überzeugen, wie normal, sympathisch und liebenswert sie sind.
    Ich habe damals, als ich angefangen habe, mich mit dem Thema wg. meiner Schwester auseinanderzusetzen, nur gestaunt, wie viele Menschen es gibt, die zumindest auch mal eine feste Partnerschaft mit einem Menschen des gleichen Geschlechts geführt haben. Meine beste Freundin habe ich nur deshalb kennengelernt, weil sie eben lesbisch ist. Ich hab durch eine andere Freundin von ihr erfahren und wollte sie einfach mal sprechen um mich mit ihr über das Thema zu unterhalten.


    Und wenn sich die beste Freundin in einen verliebt, dann ist das genauo schwierig und möglich, als würde sich der beste Freund in einen verlieben (jetzt mal von der weiblichen Seite aus gesprochen.)


    Das Wichtige meiner Meinung nach ist deshalb, dass man so viel wie möglich von "realen" Menschen mitbekommt, die diese Form der Partnerschaft leben, aus welchen Gründen auch immer. (Weil sie da auch wieder viele die Frage stellen, ob das nun angeboren ist, oder nicht.)


    Die ältere Generation, die Abends den Musikantenstadel ansieht, findet ja einen Patrick Lindner soo toll. Der ideale Schwiegersohn! Und was ist der gute? Schwul! Denken die Menschen dann, na so schlimm können die doch dann gar nicht sein, der ist ja ganz nett, oder verdrängen sie die Tatsache?


    Und warum darf ein Patrick Lindner ein Kind adoptieren und Otto Müller nicht? Fragen über Fragen...

  • Hi Demosthenes,


    ich frage, warum man aus jeder Aussage Pauschalierungen lesen muss? ;-)


    Die Katholische Kirche hat ein Problem mit Sexualität: Wer das nicht zugeben will, ist meines Erachtens realitätsfremd.


    Und wo ich allgemein gegen den Klerus gewettert habe, möchte ich sehen. Ich bin ein starker Kritiker der Kirche, aber ohne Argumente wettere ich nicht.


    Es gibt auch viel Gutes in der Kirche, auch einige Pfarrer, die ihren Job gut machen.


    Aber dann hat es sich für mich dann auch.


    Zu Kirche und Homosexualität möchte ich sagen, dass es eine Statistik gibt, die belegt, dass ca. 30 % der Geistlichen in der Römisch Katholischen Kirche homosexuell sind.


    Meines Erachtens, nichts schlimmes, aber sie verleugnen es und das ist das eigentliche Dilemma.


    Die Katholische Kirche ist nichts anderes als ein Beispiel, wie scheinheilig mit Nächsenliebe, Toleranz und Sexualität in unserer Gesellschaft umgegangen wird.



    mfg