'Und dann gabs keines mehr' - Kapitel 05 - 08

  • In diesem Zusammenhang finde ich auch das Verhalten vom Butler Mr. Rogers einen Blick wert. Denn später, als sie die Gesellschaft endgültig auflösen, besteht er vehement darauf, unbedingt noch das Esszimmer aufzuräumen, in dem sich alle aufgehalten haben. Er lässt es sich trotz gegenteiliger Anweisungen nicht nehmen, nochmal hineinzugehen und "nach dem Rechten" zu sehen - kann sein, dass er einfach nur ein pflichtbewusster Diener ist, oder muss er vielleicht doch irgendwelche Indizien und Beweise verschwinden lassen? Seeehr verdächtig...


    Ich denke ja, dass er an den Porzellanfigürchen herumräumt, bin mir aber nicht sicher.

  • Tony Marston ist also durch ein Gift gestorben, dessen Einnahme ihn erstickt hat. Nur, wo kam das her bzw. wie kam das in sein Glas? Vielleicht kam es ja gar nicht speziell in sein Glas, sondern nur in irgendeines und es war egal, wer es dann erwischt. Dann wäre die Durchführung nicht so schwierig. Aber nachdem offenbar alles so detailliert geplant ist, glaube ich da nicht dran. Ich schätze eher, dass der Mörder auch die Reihenfolge und den Ablauf nach bestimmten Kriterien festgelegt hat und dass es beabsichtigt war, dass Marston als erster stirbt. Später am Schluss des Abschnitts wird ja dann vermutet, jemand hätte durch das offenstehende Fenster von draußen Gift in das Glas geträufelt


    Zum Tod von Anthony 'Tony' Marston finde ich einige Punkte sehr bemerkenswert:


    In der Beschreibung erweckt er den Eindruck als
    * Person auf Überholspur

    * die schnell unterwegs ist

    * sehr oberflächlich ist

    * Eindruck der Unsterblichkeit vermittelt


    Daher sehe ich hier doch eine gewisse subtile Ironie von AC, dass sie genau diese Person als ersten sterben lässt:

    Dass genau er als Erster stirbt, steht im kompletten Widerspruch zur Unsterblichkeit -> unsterbliche nordische Gott.

    Es entspricht aber seiner gewohnten Schnelligkeit mit der er unterwegs ist.

    Dadurch bleibt er aber auch oberflächlich.


    Ich denke auch, dass es von Beginn so geplant ist, dass Marston als Erster und auf diese Weise stirbt.

  • Opfer Nummer 2 steht nun auch fest: Mrs Rogers.

    Ich finde sie bleibt wie Marston auch recht oberflächlich. Marston jedoch wird als braun gebrannt beschreiben, Mrs Rogers hingegen als balss und fahl wie ein Gespenst.

    Und so blass bleibt sie durch ihr schnelles Ableben auch.


    Bei ihr kann der genaue Todespunkt nicht festgestellt werden. Irgendwann während der Nacht.

    Schläft ihr Mann eigentlich im selben Zimmer, im selben Bett?


    Weitere Überlegungen:


    * In diesem Abschnitt haben für mich der Richter Walgrave und Miss Emily Brent ihre Masken abgelegt und ihre wahren Gesichter gezeigt.

    Bei Emily Brent gehe ich aber dennoch davon aus, dass auch sie ein Opfer sein wird.


    * Wieder zum Richter:

    Langsam schieße ich mich ein bisschen auf diesen Typ ein.

    Er bleibt zwar in diesen Kapiteln ein bisschen im Hintergrund und als 'Macher' treten die drei Herren Armstrong, Lombard und Blore auf, aber die eine Szene, als der Richter zu Bett geht, hat mich wieder skeptisch gemacht:

    Nun werden grausame Züge offenbar und man erkennt ein Raubtier.

    Hat er bereits bei diesem Fall, also in Hinblick auf Edward Seton, nach seinem Gerechtigkeitssinn handeln können, zunächst schien es ja auch so, dass es positiv für Seton ausgeht und man ihm nichts nachweisen kann, ert der Richter hat es gedreht.

    War das der Auslöser für seinen Rachefeldzug???


    * Bei General Macarthur erkennt man nun, gerade im Gespräch mit Vera, dass er erkannt hat, dass seine Tat "eine Art von Mord ist".

    Er zeigt Reue und bekennt und gleichzeitig ist es für ihn Befreiung. Die Heuchelei hat ih eigentlich sein Leben lang belastet.

    Für mich ist es bisher zumindest eine Person, die sympathische Züge zeigt.

    Ich gehe ber davon aus, dass er bald das nächste Opfer ist.


    * Zu den drei Herren:

    Armstrong und Lombard nehmen nun die Führung in die Hand und holen dabei Blore mit ins Boot.

    Scheinbar gehen sie davon aus, dass der Täter nicht einer von ihnen ist und sie durchsuchen die Insel und dann das Haus.

    Denken das wirklich alle drei? Oder ist einer der drei der Täter und er möchte, dass die anderen das denken???

    An einem Punkt des Gesprächs kommt Lombard dazu:

    "Es sind alles Verbrechen, die den Tätern nicht nachgewiesen werden können."

    Meine Überlegung:

    Und eben weil die Taten in den Augen des Täters ungesühnt geblieben sind, verübt er nun im Namen der Opfer und der Gerechtigkeit seinen Feldzug?

    Richter als Raubtier beschrieben -> geht er nun auf Jagd???

    Täter inszeniert das Jüngste Gericht, also das göttliche Gericht, weil das weltliche nciht funktioniert hat, dann wäre doch ein weltlicher Richter der perfekte Richter im göttlichen Gericht???

    ...

    Im Gespräch zwischen Lombard un Armstrong dann Erkenntnis, dass die Morde am Kinderreim orientiert sind.


    * Zur Person Armstrong:

    Er ist für mich auch verdächtig.

    Er hat die Kenntnisse und Mittel was Gift anbetrifft. Er wird bei Todesfällen gerufen und kann so sehr schnell eingreifen.

    Dann fand ich seine Aussage total verdächtig:

    "Viele mordlustige Irre sind ganz ruhige, unauffällige Leute. Angenehme Menschen."

    Meint er damit sich selbst?

    Er lenkt ein bisschen sehr dolle die Überlegungen auf den Irren Macarthur.

    Erstens lenkt er dadurch ab und beeinflusst sehr.

    Zweitens widerspricht er sich dadurch selbst, in Hinblick auf seine Aussage zu den Irren.

    Als Arzt müsste er zudem wissen, dass Irre nicht gleich Irre.


    Am Ende diesen Teils haben wir also:

    * Zwei Tote und somit nur noch 8 von 10.

    * Die Erkenntnis, dass es einer von den ehemals 10, nun 8 Personen der Täter sein muss.


    Meine Tendenzen:

    Der Richter bleibt Verdächtiger Nummer 1, obwohl nun auch Armstrong recht auffällig geworden ist.

    Naja, schauen wir mal ...

  • Die nächste Strophe aus dem Lied klingt irgendwie seltsam: "...Eins blieb für immer dort, da warens nur noch sieben". Was soll das denn für eine Todesart sein??


    im Original heißt die Strophe:

    Eight little Niggers going into Devon.

    One said he’d stay here and then there were seven.


    Devon ist im Deutschen mit drüben übersetzt.

    Und Devon ist ja das Festland.

    Für mich hört sich das so an, dass nun eine Gruppe (alle?) versuchen, von der Insel weg und Richtung Devon (drüben) zu kommen.

    Bei der Überquerung des Wassers, auf welche Art auch immer, kommt einer um. Es soll ja auch Sturm aufziehen ...

    Macarthur will ja eigentlich auf der Insel bleiben, daher glaube ich, dass er vorerst noch verschont wird.

    Ich glaube, wenn jemand so ein Wagnis unternimmt, dann teilt sich auch die Gruppe ...




  • Ja, den finde ich auch ein bisschen unheimlich .... auch wie er da durch das Haus schleicht, als die drei Männer alles nach einem Versteck absuchen, erst ist er draußen vor dem Fenster, dann plötzlich im Obergeschoss bei den Schlafzimmern, ohne dass ihn einer gesehen hat. Der Typ würde mich in real ziemlich nervös machen :yikes

    Der Butler ist einer meiner Verdächtigen, ähem, im Moment der Einzige ;)


    Schon 3 Tote, und diese Miss oder Misses Brent teilt doch nur die Einstellung vieler zur damaligen Zeit.

  • Nette Überlegungen, aber völlig falsch :lache:lache:lache

    Einzig stimmt:

    Macarthur ist tot und ein Sturm ist aufgezogen :grin:grin:grin


    An dieser Stelle finde ich, dass die Strophe nicht so passend ist ...

  • Ich habe diesem Abschnitt jetzt auch gelesen und muss sagen, dass er mich dem Mörder -oder auch nur einem Verdacht- nicht näher gebracht hat. Statt dessen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass das ja eine feine Gesellschaft ist, die sich da zusammengefunden hat :yikes, allesamt Dreck am Stecken, aber komplett von sich selbst eingenommen. Offenbar sind ihnen ihre gehüteten Geheimnisse dabei teilweise wichtiger als ihr eigenes Leben, denn mich lässt das Gefühl nicht los, dass das, was die geheimnisvolle Stimme gesagt hat, nur die Spitze des Eisberges sein könnte.

    Das macht für mich keinen von ihnen wirklich sympathisch. :schlaeger


    A la "Mord im Orient-Express" habe ich auch nach Verbindungen der einzelnen Protas gesucht, aber ich denke, das wäre zu einfach wenn AC zwei Mal den gleichen Lösungsweg angewandt hätte. In dem Fall halt nur anders herum.


    Ähem... Ich habe mich beim Lesen mehrmals dabei ertappt, dass ich überlegt habe, wer das nächste OPFER ist anstatt nach dem Mörder/der Mörderin Ausschau zu halten, aber ich schiebe das mal auf die Hitze...:lache

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Ähem... Ich habe mich beim Lesen mehrmals dabei ertappt, dass ich überlegt habe, wer das nächste OPFER ist anstatt nach dem Mörder/der Mörderin Ausschau zu halten, aber ich schiebe das mal auf die Hitze...:lache

    Das liegt nicht an der Hitze, ich habe das auch überlegt. Dadurch, dass man sich fragt wer der Mörder ist, ist es nur logisch, sich das nächste Opfer zu überlegen, wie der Täter auch.