Die Tochter des Buchdruckers - Ines Thorn

  • 2. Teil der Deutschlandsaga



    Kurzbeschreibung:


    Die Nachkommen der Kaufleute Gutta und Bertram haben mit ihrem Erbe eine schwere Last zu tragen. Das Handelshaus floriert, doch der Dreißigjährige Krieg überschattet das Leben der Menschen. Nachdem die Männer in die Schlacht gezogen sind, müssen die Frauen der Dynastie allein um ihr Hab und Gut und auch ihr Leben kämpfen. Vor allem Lila zerbricht fast daran, von ihrem geliebten Mann getrennt zu sein. Ihre intrigante Schwägerin nutzt die Situation, um ein Geheimnis Lilas zu lüften und ihre Liebe zu zerstören.


    Autorenportrait von Ines Thorn



    Eigene Meinung:


    Mit einem großen Sprung landet die Familie Geisenheimer im 17. Jahrhundert. Während der 30 Jährige Krieg seinen Beginn genommen hat, tragen die Geisenheimers Gero zu Grabe, der in hohem Alter und mit großem Reichtum verstarb. Somit betreten die Urenkel von Gutta und Bertram die Geschichte. Vermischt mit der politischen Geschichte ihrer Zeit entfaltet sich vor den Lesern eine spannende und mitreißende Familiengeschichte. Ander als im ersten Teil, „Der Kaufmannstochter“, wo wir nahezu das gesamte Leben einer Generation erzählt bekamen, konzentriert sich nun die Handlung auf die Jahre 1621 bis 1623, geteilt auf einen Handlungsstrang in Frankfurt wie auch in Leipzig. Durch Perspektivenwechsel erhält die Geschichte ein hohes Tempo und liest sich auch entsprechend flüssig.
    Neben der interessanten Darstellung der Zeit, punktet der Roman vor allem wieder durch seine vielschichtigen und farbigen Figuren. Es findet sich eine große Menge an Charakteren mit Ecken und Kanten, die ihr Schicksal zu meistern versuchen.


    Eine rundum gelungene Fortsetzung der Reihe, auf deren nächsten Teil ich mich bereits freue. Einziges Manko war das Fehlen eines Stammbaums, um die mittlerweile weitläufigen Familienbeziehungen besser nachvollziehen zu können (aber selber basteln macht ja auch Spaß ;-)).



    Das Buch ist bei Weltbild als HC erschienen (10, 95 €). Auf der Homepage von Weltbild findet sich auch eine Leseprobe.



    Ab 10. Jänner 2009 findet eine Leserunde zu dem Buch mit Ines Thorn statt.


    .

  • Herzlichen Dank taciturus :-]


    für die schöne Rezi. Bei mir steht es bereits im RUB, aber ich muss erst noch den ersten Teil lesen. Ich hoffe, ich komme bald dazu.:-( Mit einer umfangreichen Familie, habe ich keine Probleme und da ich ein Stammbaum-Programm besitze, werde ich mir eben dazu einen anfertigen. Bin jedenfalls schon sehr gespannt darauf. :wave

  • Mir hat dieser 2. Teil der Deutschlandsaga auch sehr gut gefallen. Bücher von Ines Thorn lesen sich sehr flüssig und es zieht sich nie.


    Etwas Probleme hatte ich zu Anfang mit den vielen Namen, da es doch schon eine Weile her ist, seit ich den ersten Teil gelesen habe und ausserdem geht es ja nicht mit den Kindern von Gero weiter sondern mit den Enkelkindern. Ein Stammbaum in Band 3 würde mich sehr freuen.


    Von mir insgesamt 10 Punkte.

  • Danke für die Rezis...
    Ich freu mich schon richtig drauf dieses Buch zu lesen. Der erste Teil die Kaufmannstochter war mein erstes historisches Buch und hat mir wirklich sehr gut gefallen. Meine Mama hat sich in der Wanderbuchliste eingetragen und ich werde es dann wohl auch lesen oder besser gesagt verschlingen.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Ich habe das Buch im Rahmen der LR gelesen und es hat mir sehr gut gefallen.


    Es ist anders aufgebaut als "Die Kaufmannstochter".
    Einmal wird die Zeit von 1621 bis etwa 1624 erzählt, zum anderen findet ein schneller Perspektivenwechsel statt. Im Mittelpunkt stehen vier Frauen der Familie Geisenheimer, die sehr unterschiedliche Charaktere darstellen.


    Dadurch bleibt das Buch stets spannend und wird flott erzählt. Die Männer bleiben in diesem Buch mehr im Hintergrund.


    Abgesehen davon, dass ich immer noch nicht weiß, welche der Hauptprotagonistinnen nun am sympathischsten war :grin, sind bei mir keine Lesewünsche offen geblieben.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Mir hat dieser zweite Teil der Reihe auch gut gefallen. Das Buch lässt sich leicht und schnell lesen, es ist nie langweilig. Erzählt wird die Geschichte von vier sehr unterschiedlichen und interessanten Frauen, die zum Teil ganz schön polarisieren. :grin In einem Zeitraum über rund 2 Jahre erfahren diese Frauen zum Teil extreme Veränderungen in ihrem Leben.
    Es ist sehr interessant, sie dabei zu begleiten.


    Das Buch bekommt von mir 8 von 10 Punkten und ich freue mich auf den dritten Teil. :-)

  • Der zweite Teil der Deutschlandsaga von Ines Thorn focusiert sich diesmal auf einen kurzen Zeitabschnitt am Anfang des dreissigjährigen Krieges. Der Sohn von Bertram Geissenheimer, dem Protagonisten des ersten Teils, Gero Geissenheimer stirbt als reicher Mann und hinterlässt zwei Söhne und einen Adoptivsohn, ausserdem wird er noch beerbt von der Tochter seines Bruders, einer Druckerin aus Leipzig. Zwischen Frankfurt und Leipzig als Handlungsorten treibt die Autorin den Spannungsbogen um die Geissenheimers auch flott voran. Ihre lebendige und bildhafte Sprache zieht den Leser gleich in die Zeit hinein. Getragen wird die Geschichte von den vier Frauen der Geissenheimers, Rieke und Lilla, die beiden Ehefrauen der Geisseneimer Söhne, Judith und dann Marga, die titelgebende Buchdruckerin aus Leipzig. Die Spannungen zwischen den Personen werden mit facettenreichen, differenzierten Characteren gezeichnet, keine schwarz-weiß gut/böse Figuren, sondern Menschen mit ihrer eigenen Entwicklung und ihren Schwächen und Stärken. Wie bei Ines Thorn üblich ein gut recherchiertes Buch in dem die historischen Bezüge stimmig sind- so wie es nicht war, aber hätte sein können, die Beziehungen zwischen den Personen aber die Hauptsache des Buches darstellen, ihre Entwicklungen, ihre Ängste und Sehnsüchte und ihre Zwänge. Ein sehr empfehlenswerter Band, auf die Fortsetzung darf man gespannt sein.

  • Ich kann mich meinen Vorrednern eientlich nur anschliessen.


    Das Buch ist sehr rasant geschrieben, der Wechsel zwischen den vier Protagonistinnen bringt einen dazu das Buch in einem Rutsch lesen zu wollen.
    Ich kann eigentlich nicht sagen, wer mir am besten gefallen hat. Jede der Hauptpersonen hat ihre Stärken und ihre Schwächen. Wobei ich am ehesten zu Lila tendiere.
    Rieke war mir durch und durch unsymphatisch. Sie ist so, wie ich nie sein möchte, vollkommen egoistisch und nur an sich und ihrem persönlichen Wohlstand interessiert.
    Judith ist mir als Person zu gutgläubig und naiv, Marga ist es anfangs auch, allerdings versteht sie es besser sich aus der Abhängigkeit der Männer zu befreien.


    Alles in allem war gerade das Zusammenspiel der Personen ganz großartig. Jede Figur, auch die Nebenpersonen, haben zum Gesamtbild des Romans beigetragen, am Schluß waren alle Fäden verknüpft.


    Ich bin schon sehr gespannt, wie es den Geisenheimers im nächsten Band gehen wird!


    Von mir 10 von 10 Punkte

  • Ich habe es also auch in einem Rutsch gelesen.


    Die Frauen der Geisenheimer wurden detailliert vorgestellt, wobei ich auch mit den Vorrednern übereinstimme
    Rieke - never
    Lila - perfektionistisch, geheimnisvoll, kämpferisch um ihr Familienleben
    Judith - naiv und brav, ordnet sich unter
    Marga - wacht zum Schluß hin endlich auf und setzt sich durch


    Die beiden Männer der Geisenheimer sind eher farblos geblieben, aber Ines hat ja schon gesagt, daß dies gewollt war.


    von mir eindeutig 10 Punkte

  • Meine Rezension:


    Im zweiten Teil der Deutschlandsaga begegnen wir den Enkeln des großen Gero Geisenheimer, der schon im ersten Kapitel (allerdings im hohen Alter) zu Grabe getragen wird. Inmitten den Wirren des 30-jährigen Krieges versuchen vor allem die Frauen der Familie, jede auf ihre Art und Weise und ihre Wünsche zu realisieren und ihren Ängsten zu entkommen. Abwechselnd wird von den vier Frauen erzählt, deren Charakter und Situation nicht unterschiedlicher hätte sein können. Nur eines ist ihnen allen gemeinsam: Sie streben nach ihrem persönlichen Glück und müssen hierzu einige Hürden überwinden, bevor einige von ihnen ein besseres Leben beginnen können. Mit höherem Tempo und größerer Dramatik geht die Deutschlandsaga von Ines Thorn mit diesen Buch in die zweite Runde und der Leser darf sich darauf freuen, neuen Figuren zu begegnen, mit ihnen mitzufiebern, zu fühlen und zu leiden und das in einer historisch atmosphärischen Dichte, durch die man sich direkt in das Geschehen im 17. Jahrhundert versetzt fühlt.


    9 Punkte von mir! :-]

  • Frankfurt, 1621. Gut 100 Jahre sind vergangen, seit Bertram und Gutta durch ihre Heirat die Familie Geisenheimer gegründet haben. Im zweiten Teil von Ines Thors groß angelegter Familienchronik begnen wir deren Enkeln Arno und Andreas, Ihren Frauen Rieke und Lila, ihrer Cousine Judith sowie deren Anverwandte Marga, die zwar Tigelgeberin des Buches aber bei weitem nicht die einzige Hauptfigur ist.
    Zwar sind ihre Schicksale verboben, dennoch hat jeder zudem noch mit persönlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und nicht für jeden steht am Ende das ersehnte und erträumte Lebensglück, denn für manchen erweist sich der erwählte Weg als Fluch mit traurigen Konsequenzen.


    Es ist ein farbiges Bild, das Ines Thorn von Frankfurt und Leipzig zur Zeit des dreißigjährigen Krieges zeichnet. Auch an den Geisenheimers geht der Krieg mit seiner Allgegenwärtigkeit, seinen Folgen und der damit verbundenen Bedrohung ihrer Existenz nicht spurlos vorbei, ebenso wenig wie am Leser, der sich durch Ines Thorns Erzählkunst in diese Zeit zurückversetzt fühlt und mit den Protagonisten mitfühlt und mitleidet, manchmal aber auch Abneigung gegen deren Handlungsweisen verspürt. Nicht immer kann man sich identifizieren, nicht immer bringt man Verständnis auf aber immer erreicht es Ines Thorn, dass man sich mit ihren Protagnonisten auseinandersetzt, sich über sie Gedanken macht.


    Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Buch mehr Seiten hat, um den Protagonisten noch mehr Raum für ihr Schicksal zu geben. Dadurch, dass es vier - zwar verwobene - Stränge waren (Lila, Judith, Marga und Rieke) gingen mir manche Dinge zu schnell und zu glatt. Ich mag es, wenn Protagonisten über einen längeren Zeitraum kämpfen müssen und sich manche Dinge wirklich über ein komplettes Buch ziehen, so wie es auch bei der Kaufmannstochter der Fall war. Hier in diesem Buch mussten sie sich nur wenigen dramatischen Schwierigkeiten stellen, die dann aber häufig nach wenigen Seiten schon beiseite geräumt waren oder nicht wirklich Konsequenzen hatten.


    Im Gegenzug kam dadurch, dass es eben nicht ein oder zwei Protagonisten sondern mehrere waren, nie Langweile beim Lesen auf, weil sich die Handlungsstränge sehr gut ergänzt bzw. abgewechselt haben und die Handlung zudem mit dem Dreißigjährigen Krieg eine wirklich interessante Rahmenhandlung hatte, sodass auch Leser, die sich für historische Ereignisse interessieren, nicht zu kurz kommen.


    Ich freue mich jedenfalls auf die nächste Generation der Geisenheimers und bin gespannt, mit welchen Schwierigkeiten diese zu kämpfen haben wird.

  • Was für ein Buch.


    Innerhalb von zwei Tagen war es ausgelesen.
    Wie auch schon den Vorgänger habe ich dieses Buch inhaliert.
    Es ist so menschlich geschrieben.


    Allerdings ist einiges auch zu glatt gegangen und ein bis zwei Fragen bleiben ungeklärt.
    Aber vielleicht wollte die Autorin das auch so,damit sich der Leser selber Gedanken machen kann und seiner Fantasie freien Lauf lässt.


    Ich bin wieder durch Frankfurt gegangen mit Rieke,Lila und Judith.


    Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht

  • Erleichtert seufzte die Lipperin auf, fand sie doch endlich auch einmal einen Grund, sich ein Buch zu bestellen.


    Danke für die schönen Anreize! :kiss


    BTW: Sollte man die Bände in der erschienenen Reihenfolge lesen, sprich ist es ein größeres Vergnügen, wenn ich mit Band 1 starte?



    Edit: Erfolgreich dem Kampf mit dem Fehlerteufel ausgefochten

  • Du kannst theoretisch auch mit der der Tochter des Buchdruckers anfangen. In diesem Buch geht es um die Urenkel von Gutta und Bertram Geisenheimer, die im ersten Band, der Kaufmannstochter, die Familiendynastie begründet haben.
    Die Tochter des Buchdruckers spielt gut 100 Jahre nach dem ersten Band. Es tauchen also keine Figuren mehr aus dem ersten Teil auf und es gibt nur wenig Rückblicke auf den ersten Band.


    Dennoch würde ich empfehlen, in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Es wird dann klarer, wer die Familie Geisenheimer ist und wie sie zu ihrem jetzigen Stand gekommen ist.

  • Ich durfte dieses Buch als Wanderbuch lesen. Dankeschön. :knuddel1


    Den ersten Teil fand ich klasse und war sehr gespannt auf die Fortsetzung.
    Der Schreibstil von Ines nahm mich auch sofort gefangen. Ehe ich angefangen habe zu lesen war ich schon in der Neuzeit angekommen.


    Es gab nette Figuren, es gab weniger nette Figuren. Zum Glück gibt es in Romane ein gerechtes Ende. Im wahren Leben leider nicht immer.


    Trotz allem hat mich die Fortsetzung der "Kaufmannstochter" nicht ganz so in den Bann gezogen. Ich habe das Buch gerne gelesen und die Geschichte war nicht schlecht. Aber das gewisse Etwas hat in diesem Buch leider gefehlt.


    Auf den nächsten Teil bin ich trotzdem gespannt. :-]


    Von mir gibt es 7 Punkte.

  • Nachdem ich den ersten Teil der Deutschlandsaga mit sehr großem Vergnügen gelesen habe, musste ich natürlich auch dieses Buch verschlingen.
    Insgesamt gesehen, fand ich das Buch sehr sehr gut. Der Schreibstil von Ines Thorn ist so flüssig, wie nur bei sehr wenigen Autroen. Die Geschichte ging quasi runter wie Butter... fantastisch!!!
    Der Titel des Buches hat mich dann während des Lesens doch etwas irritiert, denn es geht ja eigentlich nicht hauptsächlich um Marga... die ja schliesslich die Tochter des Buchdruckers ist. Das war bestimmt mal wieder Marketingstrategie des Verlages. Wenn man darüber hinweg sehen kann, dann ist es gut.


    Sehr gut haben mir auch die Charaktere gefallen... ich habe mir fast jeder dieser Frauen fast wirklich mit erlebt... das schaffen auch nicht viele Autoren so intensiv.
    Für mich war es ein absolut lesenswertes Buch und ich werde auch weitere der Autorin mit Spaß lesen.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit