Goldbrokat - Andrea Schacht

  • Klappentext:


    Der Zufall beschert der verarmten Ariane Kusan eine neue Chance. Als sie LouLou Wever, einer stadtbekannten Halbweltdame, aus der Not hilft, nimmt diese Arianes Dienste als Schneiderin in Anspruch. Bald schon sind die Gewänder, die sie mit großem Geschick und Geschmack entwirft, in der feinen Gesellschaft heiß begehrt. Und auch Ariane selbst zieht die Aufmerksamkeit eines Bewunderers auf sich. Doch ein sorgsam gehütetes Geheimnis hindert sie daran, den Avancen dieses Mannes nachzugeben...


    Meine Meinung:
    Wieder ein toller Schmöker von Andrea Schacht!
    Das Buch gibt Einblicke in die Geschichte der Seidenzucht und Seidenhandel des 19. Jahrhunderts in China und Süd-Frankreich und unterhält mit der Geschichte um die Kölner "Witwe" Ariane.
    Ariane ist, wie so viele von Andrea Schacht erschaffene Frauenfiguren, eine intelligente, wortgewandte, nach Unabhängigkeit strebende junge Frau. Sie missachtet so manches Mal die steife Etikette des Bürgertums und schafft es trotz allem sich auf eigene Füße zu stellen.
    Natürlich darf eine große Liebesgeschichte nicht fehlen, genausowenig wie der intrigante Bösewicht.
    Nett war, dass man einigen Personen der früheren Romane von A. Schacht, wenn auch nur sehr oberflächlich, wiederbegegnen durfte. Und wenn es auch nur ihre guten Geister sind....
    Wer ihre Bücher wie Göttetrank und Kreuzblume liebte, wird auch diesen Roman verschlingen!

  • Ich habe das als Wanderbuch gelesen. NAchdem ich vonandrea Schacht, die "Klosterkatze" mit sehr viel Vergnügen gelesen, und auch die Serie um die Begine Almut verschlungen habe, bin ich von diesem Buch etwas enttäuscht. Allzu vorhersehbar ist die Entwicklung der ganzen Zusammenhänge.
    Wieder einmal wird eine taffe, den Konventionen abgeneigte junge Frau als zentrale Figur bemüht. Sie macht, allen Widersachern zum Trotz ihren Weg und findet immer wieder Hilfe. Mit ihren zwei Kindern wohnt sie bei einer verarmten Tante, unterhält diese sogar, was aber von jener schnöde ignoriert wird.
    Trotz einiger Schwächen ein nettes Buch, interessant auch, mit welchen Widrigkeiten die Seide damals hergestellt wurde, wie Kleider und Muster für Stoffe entworfen wurden, all das hat Andrea Schacht wunderbar beschrieben.
    Auch der Einblick in das Leben im buddhistischen Kloster, die Läuterung, das Sich wiederfinden waren gut und nachvollziehbar geschildert.
    Keine Offenbarung als Lektüre aber ganz annehmbar für zwischendurch.

  • Ich bin auch eine begeisterte Andrea Schacht leserin. Ein paar habe ich jedoch noch in meinen Rub.
    Ich warte jedoch noch bis dieses als TB gibt. Weiss jemand wann das sein wird?

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Dieses Buch durfte ich als Wanderbuch lesen. Einen Kauf hätte ich auch vielleicht bereut.


    Leider bin ich nur mäßig begeistert; sehr seichte Unterhaltung, die sich am Anfang irgendwie wie Kaugummi zog (jedenfalls ging es mir so). Ich habe es aber dennoch zu Ende gelesen und weiß zumindest nun, dass ich mir kein Schacht-Buch kaufen werde.


    Schade, eigentlich wollte ich "Göttertrank" haben, aber noch ein Buch in diesem Stil; nee, kein Bock...

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Ich durfte das Buch jetzt auch als Wanderbuch lesen. Danke nochmal dafür!


    Mir hat es gut gefallen, auch wenn ich am Anfang durch die unterschiedlichen Handlungstränge etwas Probleme mit dem Lesefluss hatte. Kaum hatte ich mich auf eine Sichtweise eingerichtet wurde sie auch geich schon wieder geändert.
    Als die Handlungsstränge dann anfingen sich zu verweben wurde es interesssanter und auch fesselnder. Gegen Ende mochte ich es dann nicht mehr aus der Hand legen.
    Alles in allem war es gute Unterhaltung.


    killerbinchen : Göttertrank hat mir gut gefallen, besser als dieses hier. Irgendwie ging da nicht alles ganz so glatt.

  • Das war das zweite Buch von Andrea Schacht, dass ich gelesen habe und es war sicher nicht mein letztes!
    Das Buch lässt sich super schön und flüssig lesen, die Geschichte wird nicht langweilig und auch die Charaktere sind sympatisch und schön gezeichnet.
    Auch wenn die Geschichte stellenweise vorhersehbar ist, und das Ende fast ein wenig kitschig, was dem ganzen aber keinen Abbruch tut.
    Was ich nicht gebraucht hätte waren die Gedichte am Anfang jedes Kapitels. wenn ich ehrlich bin habe ich die zum Schluß gar nicht mehr gelesen!


    Alles in allem ein sehr sehr schönes Buch! Es bekommt von mir 8,5 von 10 Punkten!

  • Im Moment hat es mich noch nicht gepackt, ich bin noch ziemlich am Anfang und fühle mich durch die vielen Handlungssprünge schon leicht verwirrt. Aber ich halte mal durch, die Rezis sind ja gut.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    Leider bin ich nur mäßig begeistert; sehr seichte Unterhaltung, die sich am Anfang irgendwie wie Kaugummi zog (jedenfalls ging es mir so).


    :write


    Ich bin bis etwa Seite 100 gekommen und diese 100 Seite fand ich ziemlich öde. Die Szenenwechsel haben auch nicht zur Spannung beigetragen und die Geschichte um Ariane schien ziemlich vorhersehbar. Schade, denn das Thema an sich fand ich sehr interessant.
    Ich habe aber keine Lust weiterzulesen...

  • Da ich das Buch gerade als Geschenk empfehlen will - hier auch noch mein Senf:


    Inhalt


    Ariane ist ganz schön aufgeschmissen, sie ist Witwe, wurde im Haus der Tante in Gnade aufgenommen, wobei sie allerdings das Geld für den Haushalt beisteuert, weil die Tante kein Glück bei der Geldanlage hatte. Ihre beiden Kinder sind zwar verständig, aber nach dem Vorbild von Mutter und Onkel, lebendig, wissbegierig und fordernd – und weit und breit keine Unterstützung in Sicht, dass sich an den finanziellen Verhältnissen einmal etwas ändern könnte.


    Da trifft sie auf LouLou ein stadtbekannte Kokette, der sie im rechten Augenblick helfen kann. Aus diesem kleinen Treffen entsteht eine gute Geschäftspartnerschaft, allerdings nicht in der Gesellschaft, die sich für gut hält, sondern in der gutherzigen Gesellschaft.
    Ariane entwirft Kleider und Webmuster, schafft atemberaubende Creationen und kann – ihren Mund nicht halten. Eigentlich könnte alles seinen ruhigen Gang gehen, wäre da nicht Arianes Vergangenheit. Schatten werfen sich über ihr Geschäft, ein alter Feind droht aus dem Hinterhalt, doch der sollte doch mit so vielen neuen und alten Freunden in Schach gehalten werden können? Schließlich gibt es nicht nur düstere Schatten aus der Vergangenheit.


    Meine Meinung:


    Frau Schacht kann es einfach – Geschichten nach bewährtem Muster erzählen, die trotzdem spannend sind. Sie erfüllt die Erwartungen und gibt trotzdem genügend Neues hinzu, dass ich fasziniert dem Verlauf der Erzählungen folge. So war es schon in den Einzelbänden Kreuzblume und Göttertrank, und so ist es auch hier wieder.


    Gelungen finde ich ihre Art Figuren aus ihren anderen Kölnromanen einzustreuen. Entweder aus der Ring-Trilogie, aus den vorgenannten Werken – oder aber, welch netter Einfall – Almut und Ivo aus der Beginenreihe. So zwanglos, dass sich niemand gezwungen fühlen muss, sich an eine Reihenfolge zu halten, aber so freundlich, dass man sich freut auf alte gute und böse Bekannte zu treffen. Es wäre ja auch merkwürdig, wenn die gute Gesellschaft der Zeit plötzlich die alten Figuren, die ja Hauptrollen spielten, nicht mehr kennen würde.


    Die vorliegende Geschichte hat neben dem Schema: Frau im Zeitalter der Industrialisierung setzt sich mit einigen männlichen Tugenden beschlagen durch, sorgt für die Ihren und kann nach durchstandenen Gefahren auf ein schönes weiteres Leben hoffen, das ihr Erfüllung verspricht, auch einen spannenden Hintergrund:


    SEIDE


    Wir nähern uns dem Thema aus diversen Richtungen, am faszinierendsten für mich, die chinesische Seite. Die Entwicklung des TaiPan Drago, exotisch, doch sicher auch exemplarisch für die Entdeckung der weltweiten Beziehungen, brachte für mich den Kick in die Geschichte. Die Einbettung seiner ‚Erziehung’ zu einem wertvollen Menschen hat mich besonders bezaubert.


    Die notwendigen Fieslinge und Dumpfbacken hat Frau Schacht auch wieder gut untergebracht und man kann bei ihr immer mit gut dosierten Strafen rechnen. Ganz wie es das LeserInnenherz begehrt.


    Die Zeit in Köln war wieder einmal kurzweilig und spannend verbracht, Köln ist halt immer einen Besuch wert – vor allem, wenn man auf so nette Bekannte treffen kann (Binchen, April 2009).

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, reizt mich irgendwie kein anderes. Schade eigentlich...


    Bei Andrea Schacht weiß ich, was ich bekomme und genau damit schafft sie es, mich voll in die Geschichte zu ziehen. Dieses Mal fiel mir der Einstieg etwas schwerer, da der Strang, der von dem Fremden im Kloster spielt, mich nicht so interessiert hat, doch auch das hat sich dann ja gegeben.


    Sehr interessante Geschichte, wieder mal Information mit Unterhaltung gemischt und ein Buch, das mich zufrieden zurück lässt.


    So manches Mal habe ich schmunzeln müssen, wenn Ariane oder ihre Kinder Eigenheiten gezeigt haben, die nicht ganz den Konventionen entsprachen. Natürlich spielt wieder eine Katze mit, die würde mir inzwischen auch fehlen.
    Besonders schön fand ich die Begegnung mit den guten Geistern und anderen bekannten Personen.


    Von mir 8 Punkte

  • In meinem jährlichen August-Urlaub ist mir das große Leseglück zuteil geworden, Goldbrokat als Urlaubslektüre genießen zu können. Ich bin hin und weg von dem leichten Lesevergnügen: Mehrmals musste ich schon lauthals lachen, öfter mal denke ich nach (z.B. wenn Drago sich neue Denk- und Verhaltensweisen erarbeitet) und von Andrea Schachts Beschreibung nicht nur der Halbseidenwelt des Varietés sondern besonders auch der Seidenwelt der Stoffe bin ich so animiert, dass ich demnächst in einen Stoffladen gehen werde, um mir Taft, Satin, Chiffon und Brokat einmal durch die Finger gleiten zu lassen.


    Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und werde auch nach den anderen Romanen der Autorin suchen. Bisher ist sie mir nämlich nur durch ihre Katzenbücher bekannt.

    Katzen und Bücher, was braucht man mehr zum Leben.
    Und danke, dass es die Büchereulen gibt!

  • Ich liebe ja die Bücher von Andrea Schacht, hab aber fast nur die Kölner Krimiserie gelesen...die Rezis hier machen mich aber doch ganz neugierig und somit werde ich wohl doch mal dieses Buch kaufen müssen. Das klingt auf jeden Fall nach einem Lesevergnügen. :grin

  • Goldbrokat liegt schon länger auf meinem SUB, aber die Meinungen gehen hier doch stark auseinander.


    Nun werde ich es auch demnächst lesen um mir eine eigene Meinung zu bilden.

    LG Oleander :roeslein


    Bücher werden, wenn man will, lebendig :lesend

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  • Goldbrokat ist meiner Meinung nach ein recht gelungener Titel. Denn um Seide, die Herstellung und die Verarbeitung geht es in diesem Roman. Mitte des 19. Jahrhunderts, langsam gewinnt die Industrie an Bedeutung, Webstühle ersetzen Arbeitskraft.
    In dieser Zeit setzt sich Ariane Kusan als angesagte Näherin durch. Was nicht ganz einfach ist, weil sie sich mit ihrer offenen, frechen Art in der feinen Gesellschaft, die sie eigentlich als Kundschaft anpeilt, nicht sehr beliebt macht.


    Der Roman ist gefällig zu lesen, die Charaktere sind weichgespült, die Handlung ist nett und ein bisschen vorhersehbar. Alles in allem habe ich den Roman recht gerne gelesen, aber viel sollte man sich nicht erwarten. Wohlfühlgeschichte, Popcornkino, harmlose Lektüre für sonnige Tage auf dem Balkon. Mehr nicht.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde