Die Fehde der Königinnen - Eva Maaser

  • Kurzbeschreibung
    Europa im Jahr 566: Königin Brunichild führt einen erbitterten Kampf mit ihrer Schwägerin Fredegunde. Seit Jahren tobt nun schon die Fehde zwischen den beiden Königinnen um Gebietsansprüche, Macht und Ansehen. Brunichild jedoch hat Wittiges, einen jungen Landadeligen, als Verbündeten und treuen Vasallen an ihrer Seite. Er hat sein Herz in der ersten Stunde an die Königin verloren, doch müssen sie ihre unstandesgemäße Beziehung verbergen ... Wie weit wird er in seiner Liebe für sie gehen? Ein lebendiger historischer Roman aus einer Zeit, um die sich bis heute viele Geheimnisse ranken.


    Über den Autor
    Eva Maaser, geboren 1948 in Reken (Westfalen), studierte Germanistik, Pädagogik, Theologie und Kunstgeschichte in Münster. Bisher veröffentlichte sie die erfolgreichen historischen Romane »Der Moorkönig«, »Die Astronomin«, »Der Paradiesgarten«, und zuletzt »Die Fehde der Königinnen«, sowie mehrere Krimis und Kinderbücher.


    Meine Meinung:
    Aus bündnispolitischen Gründen verheiratet der westgotische König Athanagild im Jahre 566 n. Chr. seine 16-jährige Tochter Brunichild mit dem Frankenkönig Sigibert.
    Vom Hof von Toledo bricht Brunichild mit einem Tross aus Westgoten und Franken zur Hochzeit in ihre neue Heimat auf. Unter der Gefolgschaft befinden sich auch Aletha, Dienerin und enge Vertraute Brunichilds, und Wittiges, ein junger, verarmter Land-adeliger. Wittiges war kurz zuvor an den Hof von Toledo gekommen und hatte nach einer Affäre sein Herz an die Prinzessin verloren.


    Im Franken-reich herrschen raue Sitten, es besteht ein eher wackliger Frieden, denn das Land ist unter den Brüdern Charibert, Guntram, Chilperich und Sigibert in vier Königreiche aufgeteilt. Als Charibert stirbt kommt es zu kriegerischen Machtkämpfen, da besonders Chilperich nach mehr Land mit strategisch wichtigen Häfen strebt.
    Wittiges macht an Sigiberts Hof durch seinen Wagemut auf sich aufmerksam und wird als Antrustio in den inneren Beraterkreis des Königs aufgenommen. Zusammen mit seinen Freunden Alexander, einem entlassenen Palasteunuch, dem ehemaligen Mönch Pontus und seiner ihm von Brunichild aufgezwungenen Ehefrau Aletha versucht er ein heruntergekommenes Stück Land samt Landgut und zwei Dörfern in der Nähe von Reims zu bewirtschaften.


    Eva Maaser gelingt es durch ihre bildhafte Sprache und ihre detaillierten Schilderungen ein lebhaftes und buntes Bild des frühen Mittelalters in Europa zu entwerfen. Da man wechselnd die Geschichte der Protagonisten, insbesondere von Brunichild und Wittiges, verfolgt, entsteht ein kurzweiliges Lesevergnügen. Geschickt verwebt die Autorin Historisches mit den privaten Schicksalen ihrer Figuren. Gelungene Dialoge ermöglichen das Mit-fiebern mit Brunichild, Wittiges, Chilperich, Aletha, Alexander, Pontus.... Schön zu beobachten sind nicht nur die aus-differenzierten Charaktere, sondern auch deren Weiterentwicklung, insbesondere von Wittiges und Aletha.


    Zu bemängeln ist der Klappentext, aber auch der Buchtitel, die nicht recht zu der Geschichte passen. Zum Ende hin überstürzen sich die Ereignisse, die zum Teil nur knapp angerissen werden. Darunter leidet die Kraft der Sprache und lässt den Roman wenig abgerundet schließen. Ein Anhang zu den historischen Hintergründen wäre schön gewesen.


    Anmerkung für die Eulen: Kurzbeschreibung und Titel passen nicht nur nicht recht, sondern überhaupt nicht zum Roman. Beides könnte auf eine Fortsetzung dieses Romanes zutreffen, falls es denn eine geben wird. Ich weiß wirklich nicht, wer das "verbrochen" hat. Fredegund (im Roman ohne e am Ende) taucht zwar auf, zunächst als Kammerfrau von Cilperichs erster Ehefrau Audovera, macht dann "Karriere". Für den Roman ist das Verhältnis zwischen Brunichild und Fredegund aber nicht relevant für die Handlung.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

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  • Lese das Buch auch gerade, bin ca. in der Mitte. Weiß jemand zufällig, ob es Wittiges, den Geliebten von Brunichild, tatsächlich gab? Oder ob diese Figur frei erfunden ist? Habe im Internet nichts dazu finden können und im Buch gibt es kein Vor- oder Nachwort der Autorin zum Inhalt und eine Internetseite von ihr habe ich auch nicht gefunden. Aber irgendwie wüsste ich es halt gerne... :grin

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Zitat

    Original von ottifanta
    Lese das Buch auch gerade, bin ca. in der Mitte. Weiß jemand zufällig, ob es Wittiges, den Geliebten von Brunichild, tatsächlich gab? Oder ob diese Figur frei erfunden ist? Habe im Internet nichts dazu finden können und im Buch gibt es kein Vor- oder Nachwort der Autorin zum Inhalt und eine Internetseite von ihr habe ich auch nicht gefunden. Aber irgendwie wüsste ich es halt gerne... :grin


    Das würde mich auch interessieren. Ein Vor- oder Nachwort vermisse ich ebenfalls schmerzlich, da ich über die frühmittelalterliche Epoche kaum Vorwissen mitbringe.

  • Ich habe diesen Roman inzwischen auch beendet.


    Meine Meinung dazu:


    Der Titel des Romans, "Die Fehde der Königinnen" lässt den Leser einen langjährigen Machtkampf zwischen Brunichild und ihrer Schwägerin Fredegund erwarten, der Klappentext weist außerdem auf eine ebenso langjährige heimliche Affäre Brunichilds mit ihrem Gefolgsmann Wittiges hin. Beides ist vollkommen irreführend. Brunichild, die Tochter des Westgotenkönigs Athanagild, wird mit dem Frankenkönig Sigibert verheiratet, um das Bündnis zwischen den Westgoten und den Franken zu stärken. Mit Wittiges hat sie vor ihrer Hochzeit eine kurze Affäre, die aber nach der Eheschließung mit Sigibert nicht fortgesetzt wird, selbst wenn Wittiges Brunichild sehr ergeben ist und ihr als ihr Gefolgsmann in ihre neue Heimat folgt. Brunichild heiratet nämlich in eine wirklich explosive Familie ein, ihr Mann Sigibert und seine drei Brüder Charibert, Guntram und Chilperich sind in dauernde Machtkämpfe verwickelt, so dass der Roman richtiger "Die Fehde der Könige" betitelt sein müsste. In diesem Netz aus Machtkämpfen, Spionage und Betrug erweist sich Wittiges als unwandelbar loyal und wird von Sigibert mit ausgedehnten Ländereien belohnt. Der Roman zeichnet einerseits das Leben Brunichilds und Sigiberts und andererseits das von Wittiges und seinem Haushalt nach, wobei sich die Erzählstränge immer wieder treffen. Vom Erzählstil hat mir das Buch sehr gut gefallen, es ist flüssig, aber nicht übermäßig anspruchsvoll erzählt und daher sehr angenehm zu lesen. Auch an Spannung mangelt es nicht. Das Ende kam mir allerdings ein bisschen abrupt vor. Vermisst habe ich jedoch ein Personenverzeichnis, da die frühmittelalterlichen Namen, von denen leider viele mit Ch- beginnen, mir etwas unübersichtlich vorkamen. Außerdem hätte ich mir ein ausführliches Nachwort gewünscht, in dem mehr zu den historischen Fakten erklärt wird. Die Autorin scheint gründlich recherchiert zu haben (Vergleich mit wikipedia), Zusatzinformationen im Buch sowie eine Landkarte des frühmittelalterlichen Europa im Einband hätte ich gern gesehen. Insgesamt betrachtet, ist "Die Fehde der Königinnen" ein unterhaltsamer Roman, den ich Lesern mit Interesse am frühen Mittelalter empfehlen möchte.

  • Meine Meinung:


    Ich habe Eva Maasers Roman nach der spannenden und sehr interessanten
    Leseprobe mit Freude angefangen. Und auch beendet. Für mich war es ein
    Buch, das sich wohltuend von den ganzen historischen Erscheinungen die
    im Moment auf dem Markt zu finden sind, abhebt.


    Die Geschichte um die gotische Prinzessin Brunichild und den Stallmeister
    Wittiges ist jedoch ein wenig anders, als es der Klappentext vermuten läßt.
    Zwar haben beide vor Brunichilds Heirat mit dem fränkischen König Sigibert
    ein Affäre, entwickeln sich im Verlauf des Buches aber deutlich voneinander
    weg - aber trotzdem in einem positiven Sinn. Weitere interessante Figuren
    des Buches sind Dux Gogo, Alexander - als Enuch und Freund von Wittiges -
    sowie Aletha, die zunächst Kindermädchen am Hofe von Brunichilds Eltern
    ist und später Wittiges Frau wird. Diese und die weiteren auftauchenden
    Charaktere - wie Chilprich, Sidonia oder Fredegund - waren für mich
    genauso spannend, wie die beiden Hauptfiguren.


    DIe Handlung, hat sich wie schon beschrieben, für meine Begriffe positiv
    entwickelt. So schön und verrucht die Beziehung zwischen Wittiges und
    Brunichild auch am Anfang schien, hatte sie doch keine Chance. Die Beiden
    sind einfach zu unterschiedlich, was von der Autorin auch großartig heraus-
    gearbeitet wurde. Wittiges, der eher impulsiv und einfach gestrickt ist, und
    Brunichild, die eine geborene Königin ist und auch jedes Mittel zum Zweck
    zu nutzen weiß...Das Ende ist relativ offen, so daß möglicherweise noch
    eine Fortsetzung kommen könnte. meiner Meinung nach nicht unebdingt
    nötig, aber warum nicht?


    Die über 400 Seiten ließen sich sehr schnell und unterhaltsam lesen.
    Ich bin froh, dass ich diesen Roman, den ich in der Buchhandlung eher
    übergangen hätte, lesen durfte.

  • Meine Meinung:


    Das Buch "Die Fehde der Königinnen " von Eva Maaser ist ein fabelhaftes und äußerst mitreißendes Histrorisches Epos über Prinzessin Brunichild, die den König Sigibert aufgrund einer Allianz der Königshäuser heiratet. Und sich somit ihrem Schicksal zwar beugt, aber nichtsdestotrotz ihre eigenen Intrigen schmiedet.


    Inhalt:


    Haupcharakter ist jedoch Wittiges, der bereits am Anfang Brunichilds Verführungskünste erlegen ist und seitdem eine heimliche Schwäche für sie entwickelt, die fortwährend bestehen bleibt.


    Brunichild, wächst rasch in die Rolle einer wahren Königin. Sie lernt früh, dass sie ihren Willen nur durch geheime Intrigen und durch Manipulationen durchsetzen kann. Auch Geheimnisse, wie die heimlische Zuneigung zu Chilperich, dieser der Bruder von ihrem Ehemann ist und auch sein größter Feind, lernt sie zu verheimlichen. Wittiges der auf seiner Reise mit einigen Gefahren konfrontiert wird, sowie mit der Anfreundung von Alexander, einem Sklaven, für den er so einiges Risiko eingeht um des Freundschaftswillen, trägt die Geschichte und wird zu einem kleinen Helden für den Leser.


    Das Buch ist ab der erste Seite an spannend, fließend und sehr bildlich geschrieben. Eva Maaser schafft es mit ihren Worten den Leser in eine andere Zeitepoche reisen zu lassen, indem er mit den Figuren mitfiebert und auf die nächsten Schritte von Wittiges gespannt ist. Keine Emotion fehlt in diesem großartigem Buch! Intrigen, Attentate, Verschwörungen -----aber auch Liebe, Vertrauen und vor allem Freundschaft findet man vor und lebt sie mit.


    Einziger kleiner ernennenwerter Minuspunkt, ist die Inhaltsangabe auf dem Buch gewesen. Ich finde sie passte nicht hunterprozentig zu dem tatsächlichen Inhalt!


    Auch wenn es sich vermutlich ziemlich abgedroschen anhört, jedoch kann man dieses fantastisch geschriebene Werk einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen! Suchtpotentzial ist vorhanden, bis man es zu Ende gelesen hat! Und auch dann stellt sich immer noch die Frage, wie geht es weiter`? Schafft es Brunichild ihrem mittlerweilsten ärgsten Feind, und ehemals heimlich Geliebten Chilperich den Tod zu bringen? Ihre Rache wird nicht eher ruhen bis er vernichtet ist, denn sie dürstet nach Vergeltung...... Ich denke, das diese Frage den Leser noch einige Zeit beschäftigten wird und was noch viel wichtiger ist, dieses Buch somit nicht so schnell vergessen wird...!! Für mich ist "Fehde der Königinnen" glasklar ein Muss für den noch ahnungslosen Leser!!!

  • Die Fehde der Königinnen - Eva Maaser


    Klappentext


    Europa im Jahr 566: Königin Brunichild führt einen erbitterten Kampf mit ihrer Schwägerin Fredegunde. Seit Jahren tobt nun schon die Fehde zwischen den beiden Königinnen um Gebietsansprüche, Macht und Ansehen. Brunichild jedoch hat Wittiges, einen jungen Landadeligen, als Verbündeten und treuen Vasallen an ihrer Seite. Er hat sein Herz in der ersten Stunde an die Königin verloren, doch müssen sie ihre unstandesgemäße Beziehung verbergen ... Wie weit wird er in seiner Liebe für sie gehen? Ein lebendiger historischer Roman aus einer Zeit, um die sich bis heute viele Geheimnisse ranken.


    Die Autorin


    Eva Maaser, geboren 1948 in Reken (Westfalen), studierte Germanistik, Pädagogik, Theologie und Kunstgeschichte in Münster. Bisher veröffentlichte sie die erfolgreichen historischen Romane »Der Moorkönig«, »Die Astronomin«, »Der Paradiesgarten«, und zuletzt »Die Fehde der Königinnen«, sowie mehrere Krimis und Kinderbücher.


    Meine Meinung


    Zunächst: Durch den Titel des Buches wird man etwas irregeführt, denn das Buch handelt mitnichten von der 'Fehde der Königinnen' Brunichild, der Gattin von König Sigibert und Fredegund, der Gattin seines Bruders König Chilperich, sondern eher von einer Fehde zwischen Wittiges - einer der Hauptpersonen – und den fränkischen Königen.


    Die Autorin beschreibt in ihrem Roman den Werdegang Brunichilds, die mit 16 Jahren aus politischen Gründen den Frankenkönig Sigibert heiraten soll. Dabei lernt sie gleich zu Anfang Wittiges kennen, einen jungen Landadeligen, der bei der schwierigen Geburt des ersten Fohlens der Stute Bella hilft, die Brunichild gehört. Die beiden haben eine kurze, aber heftige Affäre, bevor sich ihre Wege wieder trennen; sich jedoch immer wieder auf wundersame Weise kreuzen.
    Es wird abwechselnd aus der Sichtweise von Brunichild und Wittiges ein mitreißender Roman erzählt und man fühlt sich von Anfang an durch den flüssigen Schreibstil der Autorin, ihre genauen Beschreibungen und die lebendige Handlung in die Geschichte hineinversetzt.


    Weitere Protagonisten sind der ehemalige Klosterbruder Pontus, der sich Wittiges auf seinem Weg anschliesst, der Musiker und ehemalige Palastsklave und Eunuch Alexander und Aletha, Kindermädchen am Hofe des Königs Athanagild, Brunichild's Vater.


    Sie alle müssen im Verlauf der Geschichte viele harte Prüfungen bestehen.


    Ich bin sehr fasziniert von diesem Roman; die Autorin versteht es, den Leser durch ihren wirklich mitreissenden Schreibstil zu begeistern. Der Schluss kam allerdings sehr plötzlich, die Ereignisse überschlugen sich und wurden nur noch sehr kurz und knapp beschrieben. Desweiteren wären eine Dramatis Personae sowie eine Landkarte zum besseren Verständnis wünschenswert gewesen. Die altertümlichen Namen sind doch sehr gewöhnungsbedürftig und ich hätte das eine oder andere Mal gern nachgeschlagen.


    Mein Fazit


    Sehr empfehlenswert für Fans von historischen Romanen und solche, die es noch werden wollen.

  • "Die Fehde der Königinnen" von Eva Maaser verspricht spannende und unterhaltsame Lesestunden. Und das sagt eine ansonsten immens von historischen Romanen genervte Leserin!


    Das Cover zeigt Königin Brunichild, obwohl das Gesicht nicht zu sehen ist, habe ich sofort diese Assoziation. Somit sieht das Buch auf den ersten Blick wie der andere historische Roman aus. "Die Fehde der Königinnen" handelt weniger wie es der Titel vermuten lässt von mehreren Königinnen, sondern eigentlich hauptsächlich von einer - Brunichild. Aber von vorn: die junge Brunichild, Tochter des Westgotenkönigs Athanagild, soll auf Grund taktischer Züge mit dem Frankenkönig Sigibert verheiratet werden. Als sie noch an ihrem Hof in Toledo verweilt, trifft sie auf Wittiges, ein von seiner Familie verstoßener junger Mann edlen Blutes, der versucht sich auf dem Hof durchzuschlagen. Sofort von ihm fasziniert, beginnen die beiden eine Affäre. Dies geht natürlich nicht lange gut, doch Wittiges begleitet Brunichild auf die lange und nicht immer ungefährliche Reise ins Frankenland, wo er plötzlich viel Verantwortung zu tragen hat und er geprüft wird, was reundschaft und Liebe für ihn wirklich bedeuten. Mehr möchte ich nicht verraten, denn sonst nehme ich zu viel vorweg.


    Ich verbrachte mit dem Buch ganz tolle Lesestunden und bin etwas traurig, dass es schon vorbei ist. Die Autorin macht etwas anders, was so viele Autoren historischer Frauenromane à la Iny Lorentz - das Paradebeispiel meiner Meinung nach - nicht können oder nicht wollen: sie zeichnet Figuren mit Ecken und Kanten. Hier gibt es keine Schwarz-Weiß-Malerei. Die Guten sind nicht durch und durch gutmütig, so dass der Leser ständig dem Reiz widerstehen muss, sich mit der flachen Hand gegen die Stirn zu hauen. Und die Bösen sind nicht ausschließlich abgrundtief böse und schlecht, so dass es langweilig wird. Im Gegenteil: die Figuren sind menschlich und real. Das lässt den Roman sehr lebendig werden und so gewinnen die Figuren wirklich an Tiefe. Es kommt selten vor, dass mir Figuren während des Lesens ans Herz wachsen - so geschehen hier.


    Auch stilistisch habe ich nichts an "Die Fehde der Königinnen" auszusetzen. Das Buch las sich flüssig und ohne holperige Stellen. Die historischen Hintergründe scheinen fundiert zu sein, aber das ist nur eine Vermutung, da ich keine Expertin auf diesem Gebiet bin. Alles in allem ein ganz toller Lesegenuss!


    Doch kritisieren muss ich leider den etwas am Inhalt vorbei gehenden Klappentext. Es wird viel zu viel vom Schluss vorweggenommen, so dass ich anfangs den Eindruck hatte, der Klappentext wäre falsch. Vielleicht hätte man sich da mehr auf Wittiges beziehen sollen, der schließlich der Protagonist ist.

  • Inhalt:


    Wittiges und die Prinzessin Brunichild lernen sich kurz vor deren Heirat mit dem König Sigibert kennen. Eine wilde Leidenschaft entbrennt zwischen ihnen zwei. Als Brunichild zu Sigibert ins ferne Frankenreich reisen muss, reist Wittiges kurzerhand mit. Dabei geraten beide zusammen mit ihren Familien und Freunden immer wieder in diverse Intrigen und Verstrickungen.


    Flüssig erzählt die Geschichte mal von Wittiges, mal von Brunichild, und strickt so ein lebendiges Bild.


    Meine Meinung:


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil war sehr gut und flüssig zu lesen. Die Handlung spannend und nie langweilig. Dies hat dazu geführt dass ich Mühe hatte das Buch wieder aus der Hand zu legen. Durch diverse Verstrickungen nahm das Buch auch immer wieder eine neue, unvorhergesehene Wendung, was mir gut gefallen hat.


    Der Buchtitel und der Klappentext passt allerdings überhaupt nicht zum Buchinhalt. Fredegund ist nur eine nebensächliche Figur.

  • Ich habe das Buch gelesen und fand es sehr schön geschrieben, auch spannend erzählt.
    Allerdings bemägele ich auch, dass der Titel und der Klappentext ja mal gar nicht zu dem Buch passt. Außerdem hat mir auch ein Vor- und Nachwort gefehlt und das Ende kommt zu schnell.
    Ich würde mir aber trotzdem eine Fortsetzung wünschen! weiß jemad ob da was geplant ist?

  • In Eva Maasers "Die Fehde der Königinnen" geht es entgegen des Titels und des Klappentextes nicht um die ausführliche Geschichte eines Streites zwischen zwei verschwägerten Königinnen, sondern um den jungen Adeligen Wittiges und dessen Lebensweg.


    Wittiges, der von seinem Bruder von seinem eigenen Land verjagt wurde, heuert am Hofe von Toledo als Stallmeister an und verliebt sich in Brunichild, die ältere Tochter des hiesigen Königs. Diese ist jedoch schon dem wesentlich älteren König Sigibert versprochen, um die beiden Königreiche und die dazugehörigen Länder zu verbünden. Zutiefst enttäuscht schließt Wittiges sich der Reise ins neue Königreich an und wird dort einer der Vertrauten des Königs Sigibert.


    Eva Maaser erzählt die Geschichte um Wittiges und Brunichild immer abwechselnd aus der Perspektive von Brunichild und aus der Sicht von Wittiges. Der Leser erfährt so auch, wie es um die Gefühlswelt der beiden Protagonisten bestellt ist und bekommt auf diese Weise ihre unterschiedlichen Entwicklungsschritte mit.


    Ich muss zugeben, dass mich der Titel und der Klappentext eigentlich auf ein anderes Buch vorbereitet haben. Ich hatte mich auf die Fehde zwischen Brunichild und ihrer Schwägerin gefreut. Leider war von dieser Thematik im Buch nichts zu finden, sodass ich mich etwas in die Irre geführt fühle.


    Dennoch hat mir der Ausflug ins historische Genre ziemlich gut gefallenund ich bin der Meinung, dass Eva Maaser die Hintergründe sehr gut darstellen konnte.


    Alles in allem ein durchaus lesenswertes Buch!

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns." :eiskristall
    Franz Kafka


    :lesend Walsch: Gespräche mit Gott
    :lesend Norman: Grausames Spiel
    :lesend Patterson: 1st to die

  • Brunichild, die westgotische Königstochter, wird schon in jungen Jahren politisch klug verheiratet. Kurz vor ihrer Abreise erlebt sie eine kurze Affäre mit dem Stallburschen Wittiges, der ihr auch prompt in die neue Heimat folgt - gegen Brunichilds Willen. Brunichild reift immer mehr zur einflussvollen Königin heran und Wittiges - zu ihrem Missfallen - zum persönlichen Vertrauten ihres Mannes, Sigibert.


    Zusätzlich zu dem Hauptstrang, der aus Sicht Brunichilds geschildert wird, kommen auch Aletha, die unter Zwang Wittiges heiraten mussste, und ihr Bruder Alexander zu Wort. Das Geschehen wird farbenfroh und ausführlich geschildert, die Charaktere sind bis ins letzte Detail ausgearbeitet und überzeugen durch eine glaubhafte Entwicklung während des Verlaufs der Geschichte.


    Leider wird das letzte Viertel des Buches, das fast 10 Jahre umfasst, sehr schnell und unausführlich abgehandelt, beinahe wie im Zeitraffer. Dadurch geht die dichte Atmosphäre verloren, was es dem Leser schwer macht, wieder in die Geschichte einzutauchen.


    Die durch den Titel und Klappentext versprochenen Fehde wird allerdings nicht geschildert. Fredegunde, die eigentliche Gegenspielerin Brunichilds, bleibt eine lieblose Randfigur, nie werden auch nur kleine Streitigkeiten zwischen ihnen geschildert.


    Obwohl ich durch den irreführenden Titel etwas ganz anderes erwartet habe, kann ich doch wegen der farbenprächtigen Schilderungen, die eine längst vergessene Zeit wieder zum Leben erwecken, und wegen den authentischen Charakteren 3 Punkte vergeben.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Die Fehde der Königinnen von Eva Maaser ist ein sehr interessanter historischer Roman. Die Geschichte wird spannend und glaubwürdig erzählt. Die Personen sind in sich stimmig und (teilweise) sehr liebenswert. Der Roman handelt hauptsächlich von Wittig, der seinen Weg, trotz vieler Gefahren, geht. Er liebt die Königin Brunichild und zieht mit ihr ins Frankenland - und in einen Machtkampf zwischen den Frankenbrüdern...


    Die ersten drei Kapitel sind wunderschön geschrieben, das letzte Kapitel zieht sich über einen langen Zeitraum und wird schnell abgehandelt. Hier hätte ich mir "mehr" erwünscht - es kam mir so vor, als ob dem Buch nicht mehr Seiten zugestanden und viel gestrichen würde.


    Vermisst habe ich "die Fehde der Königinnen", Fredegund taucht nur am Rande als Frau auf, die über Leichen geht. Aber eine wirklichen Fehde oder eine Meinungsverschiedenheit gibt es nicht. Vielleicht im Folgeband? Denn es würde mich schon sehr interessieren, wie es mit Brunichild weitergeht!


    Für mich 7 von 10 Punkten!

  • Die 16 – jährige Brunichild, Tochter des westgotischen Königs Athanagild, wird mit dem Frankenkönig Sigibert verheiratet und muss daraufhin im Jahre 566 n. Chr. von Westgoten nach Frankreich an den Hof von Toledo ziehen.
    Brunichild ist aber nicht allein, unter ihrer Dienerschaft befindet sich auch ein junger Landadliger, Wittiges, der verarmt ist und ihre Vertraute und Dienerin Aletha.
    Eva Maaser schafft mit bildhafter und vielfältiger Sprache ein tolles geschichtliches Wer, dass durchaus unterhaltsam ist. „Die Fehde der Königinnen“ verspricht eine lebhafte und gelungene Geschichte um Brunichild und ihr Leben als Ehefrau.
    Dennoch war ich Stellenweise enttäuscht und auch die nötige Spannung kam etwas zu kurz, was Maaser aber mit einem sensationellen und prägenden Schreibstil und authentischen Charakteren wieder gut macht.


    3,5 von 5 Sternen!

  • Dieser historische Roman hat mir sehr gut gefallen.


    Wie in fast allen rezensionen zu lesen lassen Titel/Titelbild und Klapptext etwas anderes erwarten, ebenso die Leseprobe tendiert zu einer gewisen Richtung und dann kommt alles anders.


    Disese Buch ist sehr spannend, in einem guten tempo, es wird nicht langweilig.


    Die Charaktäre sind ausgearbeitet und wirken echt.


    Zu Beginn vermutet man das Brunichild und Wittiges eine heimliche Affaire miteinander beibehalten am königlichen Hof, jedoch entwickeln sie sich ganz anders weiter, unabhängig voneinander. Es ist interessant Sie zu verfolgen, zu sehen was Wittiges erlebt, sich durchbeißt und hocharbeitet und wie die Königin ihr Leben fristet, umgeben von Krieg, der leidenschaft zu einem anderen und wie sie versucht im Hintergrund die Fäden zu spinnen.


    Für mich war dieses Buch ein Genuss und ich hoffe das es einen Forsetzungroman geben wird

  • Ich habe mich nun auch mal auf der Suche nach einem guten historischen Roman an "Die Fehde der Königinnen" gewagt.
    Das der Klappentext mir ein Zickenduell vom Feinsten versprochen hat, konnte wie ja schon viele hier geschrieben haben, nicht gehalten werden, denn die "Fehde" zwischen den beiden Damen glimmt erst ab Seite 350 herum (von 470) auf. Das fand ich etwas schade, hat mich aber (immer in der Hoffnung, gleich kommts, gleich kommts) weiterlesen lassen.


    Bei dem Buch hat sich auch wieder bestätigt, was ich eigentlich nicht mag - seltsame Namen... Chilperich, Chlotar, Brunichild - als ob eben alle mindestens ein ch brauchen, um bestehen zu können (Wittiges und Felix mal z.B. ausgenommen). Klar, dass damals nicht alle Chantal oder Kevin hießen, aber das ist eben das, was meine bestehende Abneigung gegen historische Romane begründet :-)


    Die Geschichte an sich ist gefühlt sehr lang - erstreckt sich aber von der Zeit, die erzählt wird nur über ein paar Jahre. Das fand ich toll, denn so war man wirklich immer und überall "live" dabei, die Gefühle der einzelnen Personen fand ich gut dargestellt und Wittiges Zwiespalt zwischen zwei Frauen interessant erzählt.


    Besonders angenehm fand ich auch, dass die Sprache der handelnden Personen, wenn denn direkte Rede abgedruckt war, nicht auf "altertümlich" gemacht war. Ein Vergleich zu anderen historischen Büchern kann ich nicht ziehen, aber es hat mir Spaß gemacht, das Buch als Einstieg in das Genre zu lesen und es wird wohl doch nicht mein letztes gewesen sein! Aufgrund der mir aber "fehlenden" angekündigten Handlung laut Titel und Klappentext würde ich es nicht uneingeschränkt weiterempfehlen.