'Die Herrin der Zeit' - Seiten 293 - 394

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    Original von Bouquineur
    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, spekuliert sie auf das Preisgeld, was Merit ja eventuell gewinnen könnte. Mit dem Gedanken an das viele Geld, fällt ihr der Umgang mit Merit offenbar plötzlich wesentlich leichter...


    :write Genau und @nofret Ich finde auch, Pauline handelt nicht unbedingt der Realität angepasst, sie handelt ihren Träumen entsprechend und da ist ihr jedes Mittel recht. Auch wenn die Möglichkeit gering ist, dass es Merit schafft, so sieht sie doch die Möglichkeit und das bewirkt ihre Verhaltensänderung, sicher aber nicht ihre Denkeinstellung gegenüber Merit.

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    Original von Nicole



    Ich habe mich ja nur ein bisschen mal mit ihm beschäftigt :grin - aber ich finde, das ist Dir sehr gut gelungen! :anbet


    Danke *rotwerd* Vor allem, weil dieses Lob von dir kommt.


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    Original von Sina
    Ich fand es jedenfalls interessant, auch mal seine frühen Jahre zu zeigen, weil sonst der Fokus meist auf seiner psychischen Erkrankung liegt.


    Zitat

    Original von Nicole
    Das hat mir sehr gut gefallen an diesem Buch; ich mochte diese Szene sehr. :-]


    Ich auch. König George hatte ja eigentlich nur eine Nebenrolle, wenn auch eine tragende, aber ich hab ihn auch sehr gemocht.



    Edit: Irgendwann lerne ich auch noch das Zitieren bei den Eulen

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    Original von streifi
    so, jetzt hab ich das Buch in einem Rutsch beendet ;-)
    Ich mochte dann zwischendrin nicht aufhören um zu posten, daher jetzt nach und nach die Eindrücke zu den einzelnen, noch fehlenden Teilen.
    ...
    So, jetzt geh ich erst mal ins Bett, morgen schreib ich dann mehr zu den anderen Abschnitten



    In einem Rutsch gelesen - schön, da freue ich mich. :-] Schlaf gut - und bis morgen. :wave

  • Da rege ich mich gestern noch über Pauline auf und frage, ob sie nicht mal stolpern und im Hafenbecken ertrinken kann, dabei reicht schon die Treppe im eigenen Haus. Hochmut kommt vor dem Fall und diesem Fall war es der Fall von der Treppe. Pauline vermisse ich überhaupt nicht.
    @ Sina jetzt verstehe ich auch Dein :grin


    Was wir von Manulf noch erfahren ist ja ungeheuerlich. Interessant fand ich, dass Sönke bei de Lomel gearbeitet hat und angeblich wegen Diebstahls rausgeflogen ist. So allmählich glaube ich eher, dass Sönke als Entschädigung als Lehrer für Ruben eingestellt wurde und er wirklich nicht der Neffe von Pauline ist. Vielleicht erfahren wir es ja noch. Er ist mir in diesem Abschnitt auf jeden Fall sympathischer geworden.


    Wie Barbara ums Leben gekommen ist, wissen wir immer noch nicht. Aber vielleicht hat Manulf auch zu viel getrunken und hat sie belästigt und es kam zu einer Rangelei, bei der Barbara ins Wasser fiel und ertrunken ist. Hmm. Vielleicht war aber auch Sönke mit dabei. Barbara muss doch mitbekommen haben, dass Sönke entlassen wurde, weil er verdächtigt wurde, die Münzen gestohlen zu haben. Wenn sie daraufhin Sönke ins Vertrauen gezogen hat oder Sönke sogar wusste, dass Barbara die Münzen gestohlen hat, dann ist er zu Manulf gegangen und es kam zu der Rangelei unter den dreien. Sönke kam mit ein paar Narben davon und Barbara musste mit dem Tod bezahlen. Sönke hat Manulf erpresst alles ans Tageslicht zu bringen und deswegen wurde er dann eingestellt mit der Bedingung die Klappe zu halten.


    Liz ist unter die Räder einer Kutsche gekommen, aber so richtig trauern tut William nicht um sie. Irgendwie sah die Beziehung ja auch nicht so glücklich aus. Bahnt sich da eventuell etwas zwischen ihm und Merit an? Beide verwitwet, Kinder im ähnlichen Alter und irgendwie scheinen die beiden sich ja zu verstehen. Ich frage mich, wie William ihr helfen will. Er steht ja auf ihrer Seite und dass sein Vater Dank Merits Hilfe den Längengradpreis kassieren will, gefällt ihm ja auch nicht so recht.


    Ja, es kommen in jedem Abschnitt mindestens ein Toter vor, aber mich stört es nicht. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich gerne Thriller lese. :grin Abgesehen davon finde ich, dass es halt solche Menschen wie Merit gibt, die einfach das Unglück magisch anziehen. Ich finde es daher bewundernswert, dass sie trotzdem versucht alles in Angriff zu nehmen und nicht müde wird. Sie muss zwar ungewöhnliche Wege gehen, aber andere in ihrer Situation wären mittlerweile sicherlich dem Alkohol verfallen. Sie war nahe dran, aber hat es geschafft. Das finde ich gut. Ich hoffe nur, dass Ruben ihr wieder vertraut.


    Ich freue mich schon auf heute Abend, um endlich den letzten Abschnitt zu lesen.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Mich stört das Gesterbe auch nicht. Ich denke für die damalige Zeit war das nichts ungewöhnliches und manche Familie "trifft" es etwas mehr als andere.
    Das Manulf so ein Schuft ist (ich habs geahnt...)! Hätte Ruben ihn nicht erstochen, wäre ich ins Buch geschlüpft und hätte ihm den Hals rumgedreht. Schön finde ich das sich Ruben und Merit wieder annähern. Zugegeben, am Anfang konnte ich mit dem Kind nichts anfangen, aber inzwischen mag ich ihn recht gern. :-)
    Paulinchen hat ja nu auch ihr Fett weggekriegt, hat sichs einfach gemacht die Gute. Feige eben.

  • Ich bin mit dem Buch auch schon durch und versuche jetzt nachträglich alles nochmals zu rekapitulieren.


    Die Tatsache, daß es damals schon eine Babyklappe gab fand ich äußerst interessant - ich dachte schon, das wäre eine Erfindung der heutigen Zeit.


    Sönke war bei de Lomel als Schreiber angestellt und ist jetzt Lehrer von Ruben geworden, auch so eine Sache mit Fragezeichen. Ich habe immer das Gefühl, daß de Lomel überall mitmischt.


    Daß Pauline Abel "freigelassen" hat, war ja unmöglich, daß sie die Treppe hinuntergestürzt ist, jetzt haben wir sie endlich los, diese Schlange


    Merit vergißt den Geburtstag von Ruben, für eine Mutter unverzeihlich. Das vergißt der Junge sein Leben lang nicht mehr.


    Zeit zum Verschnaufen hat Merit wirklich nicht

  • Wo stand das denn mit der Babyklappe? Und in welchem Zusammenhang? Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich das total überlesen habe. ?(

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Auch diesen Abschnitt konnte ich heute erfolgreich beenden.


    Merit hat nun auch endlich mal wieder ein wenig Glück in ihrem Leben. Sie findet Ruben wieder.


    Um Manulf und Pauline tut es mir überhaupt nicht leid. Endlich hat es einmal die richtigen erwischt. Gut gemacht Sina :knuddel1


    Ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie es sich weiterentwickeln wird und ob Merit noch entgültig ihr Glück machen wird. Ich werde mich auf jedenfall jetzt mit meinen Buch in Bett verziehen und noch ein wenig lesen.


    Ich hoffe nur es wird nicht noch zu spannend, sonst brauche ich morgen Streichhölzer um meine Augen offenzuhalten. :lache

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    Original von sapperlot


    Das Buch spielt sich bei mir nun wieder ausschliesslich im Kopf ab. Das Bauchgefühl das sich zwischenzeitlich eingestellt hatte ist wieder weg. Ich will damit ausdrücken das die historische Geschichte und die Fakten interessant sind (Kopfsache) aber die fiktive Geschichte mir einfach zu melancholisch und zu düster ist (Bauchgefühl). Dauernd stirbt jemand und Merit widerfährt ein Unglück nach dem andern. Ausserdem sind zu viele böse Personen oder Leute von denen ich als Leser nicht weiss ob ich ihnen trauen kann oder nicht unterwegs. Für mich ist das Mass der negativen Geschehnisse und der Unsicherheit (Misstrauen gegenüber Personen) einfach überschritten. Tut mir leid aber dies sind einfach meine Eindrücke. Ich hoffe inständig auf ein richtiges Happy End damit die negative Grundtendenz und meine Gefühlswelt ins Lot gebracht werden kann.


    :write das unterschreib ich mal, weil es genau das wiedergibt was ich beim lesen empfinde.


    Zitat

    Liz ist unter die Räder einer Kutsche gekommen, aber so richtig trauern tut William nicht um sie. Irgendwie sah die Beziehung ja auch nicht so glücklich aus. Bahnt sich da eventuell etwas zwischen ihm und Merit an? Beide verwitwet, Kinder im ähnlichen Alter und irgendwie scheinen die beiden sich ja zu verstehen.


    Also ich habe schon das Gefühl das William um seine Ehefrau trauert. Merit erwähnt doch selber, dass Liz immer bei ihnen ist, wenn sie mit William zusammen ist und das er manchmal Tränen in den Augen hat und diese mit einem Lächeln weg wischt. Das sich zwischen ihnen etwas anbahnen könnte bezweifle ich, da William ja eine historische Figur ist und Merit nicht. Da hab ich eher den lieben Sönke im Visier :-]


    @ Sina: Das mit den Bildern ist ja hoch interessant. Danke für diesen Beitrag :-)


    Zitat

    Merit vergißt den Geburtstag von Ruben, für eine Mutter unverzeihlich. Das vergißt der Junge sein Leben lang nicht mehr.


    Also echt! Vielleicht sollte die gute Frau einen Taschenkalender erfinden und sich die Termine hinein schreiben. Anstatt sich mit der Taschenuhr auseinander zu setzen. So eine Rabenmutter :-(

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    Original von Richie
    5. Buch - Seite 295 in der Mitte


    ....Sie klopfte am Waisenhausportal an. Rechts an der Hauswand sah man noch die zugemauerten Umrisse der einstigen Drehlade für Säuglinge .....


    Hast du es???


    Ah, Danke. Da habe ich zu schnell gelesen!

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

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    Original von Danai
    In diesem Abschnitt habe ich wieder etwas gelernt: Babyklappen sind keine Erfindung unserer Zeit, sondern es gab sie schon weit zuvor.


    :write Da war ich auch ganz überrascht...


    Aber jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht schon was aus dem letzten Abschnitt hier verrrate... es war gestern so spannend, da musste ich einfach bei zum Schluss weiterlesen.


    Ich finde die Grundstimmung im Buch auch recht traurig und düster und es tut mir leid, dass Merit (fast) nur Schicksalsschläge verkraften muss - aber ich finde das nicht störend. Die Handlung ist spannend und die Figuren glaubwürdig und das ist für mich das wichtigste...


    Ein paar Sympathiepunkte hat Merit bei mir eingebüst, weil sie de Lomel ausnutzt - sein Geld und seine Hilfe kann sie brauchen und nimmt sie an und ansonsten geht sie ihm aus dem Weg.


    Und als sie ihre Tochter zurückgelassen hat, um Ruben wiederzufinden hatte ich schon befürchtet, dass nun womöglich Ann Doreen irgendwas widerfährt...

  • In dem Abschnitt ist soviel passiert, da blieb mir kaum Zeit zum Luftholen. Aber schön langsam bekommt man als Leser auch ein paar Antworten und Merit hat endlich Ruben wieder gefunden. Am bewegendsten fand ich jedoch die schon angesprochene Waisenhausszene, sowas nimmt mich immer besonders mit :-(


    Ansonsten wurde ja schon viel von dem Geschehenen diskutiert ...


    Zitat

    Original von Danai
    Und spätestens jetzt muss ich auch einsehen, dass Manulf wirklich kein guter Mensch ist. Und nun muss sich Ruben zu allem Überfluss mit seinem Tod herumschlagen.


    :lache Ja, ich hab bei Manulf auch bis zuletzt an das Gute im Menschen geglaubt, dabei hat er von Anfang an mit Pauline gemeinsam intrigiert. Hoffentlich verkraftet Ruben das halbwegs, es war schließlich Notwehr. Eigentlich hätten Pauline und Manulf nicht den Tod verdient, sondern es wäre vielleicht eine größere Strafe für sie gewesen, wenn sie zusehen hätten müssen, wie ihre Pläne scheitern und Merit schlussendlich doch noch Erfolg hat und ihr Glück findet (was ich soooo sehr hoffe!!).


    Zitat

    Original von Sina
    Die Zeit wird es zeigen. Und die Hoffnung sollte man niemals aufgeben, egal, wie heftig das Leben mit einem umspringt, das ist doch Merits Motto, oder? :knuddel1


    Tut mir leid, aber ich habe bis jetzt nicht das Gefühl, dass das Merits Motto ist ... naja, vielleicht ganz zu Beginn mal ... aber zwischendurch sah es eher so aus, als würde sie komplett aufgeben. Sie säuft, wirkt ziemlich emotionslos und vernachlässigt erst Ruben und dann auch ihre kleine Tochter.


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    Original von spike
    De Loeml den ich ja kurz gemocht habe ist wieder zu einem richtigen wiederling geworden.


    Ich mag ihn irgendwie noch immer. Er hat sich doch nichts zu Schulden kommen lassen, oder? Ganz im Gegenteil, auch wenn Merit ihn noch so offen verachtet und ihm misstraut, er hilft ihr ein ums andere Mal.


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    Original von Toebi
    Wie Barbara ums Leben gekommen ist, wissen wir immer noch nicht. Aber vielleicht hat Manulf auch zu viel getrunken und hat sie belästigt und es kam zu einer Rangelei, bei der Barbara ins Wasser fiel und ertrunken ist. Hmm.


    Manulf sagte doch, er hätte sie nicht eigenhändig umgebracht, sondern nur dazu getrieben. Hört sich für mich nach Selbstmord an.


    Zitat

    Original von Anita


    Also ich habe schon das Gefühl das William um seine Ehefrau trauert. Merit erwähnt doch selber, dass Liz immer bei ihnen ist, wenn sie mit William zusammen ist und das er manchmal Tränen in den Augen hat und diese mit einem Lächeln weg wischt.


    Ich habe auch das Gefühl, dass William sehr um Liz trauert und sich auch Vorwürfe wegen dem Unfall macht.
    Sagt mal, passierte dieser Unfall eigentlich gleich nach der von Maskelyne beobachteten Parkszene? Weil auf S. 325 steht "Er (Maskelyne) hörte Kutschenräder, Peitschenknallen, das Wiehern eines Pferdes und plötzlich den gellenden Schrei einer Frau. Danach war es still." Ein paar Seiten vorher steht, dass Williams Sohn 10 Monate ist und danach wird erwähnt, dass Liz seinen 1. Geburtstag nicht erlebte.

  • Seite 303: „...auch wenn sie sich damit wiederum käuflich machte.“ Oh? Äh, ich hoffe doch nicht, dass es das bedeutet, was mir spontan in den Sinn kam?


    Zu der Zeit sage ich jetzt besser nichts mehr. Sonst wird es langweilig. Nur so viel: Mein Eindruck verstärkt sich eigentlich immer mehr: Hat die Zeit zwei Stimmen?


    Auf den Seiten 306 ff. hab ich im Gedanken immer die Melodie der Kaffeekantate gehört. Passt doch, oder?


    Auf Seite 319: „Leibwächter hielt er für überflüssig. Sie sorgten nur für unnötige Distanz zwischen seinem Volk und dessen König.“ Das ist einfach herrlich – und wäre sicherlich wert, auch dem einen oder anderen gewählten Volksvertreter vor die Augen zu kommen.


    Nächste Frage bitte: Seite 324 „...eine Frau saß sträflicherweise an der Werkbank...“ - war das tatsächlich bei Strafe verboten? Für alle Bereiche oder nur für gewisse Handwerker? Galt das auch für andere Länder? Und welche Strafen hatten die „Übeltäter“ denn zu erwarten?

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    Original von Bibra


    Tut mir leid, aber ich habe bis jetzt nicht das Gefühl, dass das Merits Motto ist ... naja, vielleicht ganz zu Beginn mal ... aber zwischendurch sah es eher so aus, als würde sie komplett aufgeben. Sie säuft, wirkt ziemlich emotionslos und vernachlässigt erst Ruben und dann auch ihre kleine Tochter.


    Hm, interessant, wie du das empfindest. Für mich ist Merit keine Superfrau, ja sie ist schwach, sie kann manchmal nicht mehr, sucht Trost im Alkohol, wobei ich sie sich damit betäubt, aber niemals richtig zusäuft und richtig, sie vernachlässigt ihre Kinder, paradox, weil sie nur das beste will und nach dem Tod von Geertjan ihr Leben ordnen muss, was grundsätzlich nicht einfach ist, aber für eine Frau im 18. Jahrhundert noch mehr. Stimmt schon, manchmal ist Merit kurz davor aufzugeben, aber sie tut es nicht.


    Zitat

    Original von Bibra
    Ich habe auch das Gefühl, dass William sehr um Liz trauert und sich auch Vorwürfe wegen dem Unfall macht.
    Sagt mal, passierte dieser Unfall eigentlich gleich nach der von Maskelyne beobachteten Parkszene? Weil auf S. 325 steht "Er (Maskelyne) hörte Kutschenräder, Peitschenknallen, das Wiehern eines Pferdes und plötzlich den gellenden Schrei einer Frau. Danach war es still." Ein paar Seiten vorher steht, dass Williams Sohn 10 Monate ist und danach wird erwähnt, dass Liz seinen 1. Geburtstag nicht erlebte.


    So ist es. William spricht nur nicht darüber, er verdrängt es. Liz war vielleicht nicht seine große Liebe, aber er hat sie doch sehr gemocht.

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    Original von Lipperin
    Nächste Frage bitte: Seite 324 „...eine Frau saß sträflicherweise an der Werkbank...“ - war das tatsächlich bei Strafe verboten? Für alle Bereiche oder nur für gewisse Handwerker? Galt das auch für andere Länder? Und welche Strafen hatten die „Übeltäter“ denn zu erwarten?


    Lipperin :help warum stellst du immer Fragen, zu denen ich ein ganzes Buch schreiben könnte, weil sie nicht mit ja, nein oder genau so und so war es - zu beantworten sind. :wow :-) Eingehend mit der Frage habe ich mich in der "Golschmiedin" beschäftigt. Und eine andere Autorin hat ein ganzes Sachbuch dazu geschrieben, ein sehr, sehr gutes, kurzweiliges Buch: Frauen im Augsburger Zunfthandwerk.


    Ich versuche dennoch kurz zu antworten: Es gab von Region zu Region und von Handwerk zu Handwerk Unterschiede - und grundsätzlich galt: Wo kein Kläger, da kein Richter. Jedenfalls, und das stellt Christine Werkstetter sehr gut anhand von Archivdokumenten dar - ist es eine Mär, dass es keine Frauen im Handwerk gab, Frauen, die auf dem Niveau eines Meisters gearbeitet haben, ansonsten wären manche Werkstätten nämlich arm dran gewesen :-]

  • Bei der Goldschmiedin war das ja ein großes Thema ("Frauen an der Werkbank") und die Angst vor der Entdeckung sowie der darauf folgenden Strafe ständig präsent. Am Anfang von der Herrin der Zeit hab ich mich mal kurz darüber gewundert, dass das anscheinend bei den Uhrmachern anders gewesen sein musste, weil Merit in Hamburg doch ziemlich offen arbeitete und die Kunden auch davon zu wissen schienen. Erst in London wurde es dann angeprangert, aber so richtig zum Problem wurde es auch nicht :gruebel

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    Original von Sina


    Hm, interessant, wie du das empfindest. Für mich ist Merit keine Superfrau, ja sie ist schwach, sie kann manchmal nicht mehr, sucht Trost im Alkohol, wobei ich sie sich damit betäubt, aber niemals richtig zusäuft und richtig, sie vernachlässigt ihre Kinder, paradox, weil sie nur das beste will und nach dem Tod von Geertjan ihr Leben ordnen muss, was grundsätzlich nicht einfach ist, aber für eine Frau im 18. Jahrhundert noch mehr. Stimmt schon, manchmal ist Merit kurz davor aufzugeben, aber sie tut es nicht.


    :gruebel Ich hab ein wenig über deine Antwort nachgedacht und muss gestehen, dass ich vielleicht auch ein bisschen zu streng mit meinem Urteil über Merit bin. Aber dass sie dem Akohol verfällt und dabei ihre Kinder, die sie so sehr brauchen würden, völlig ignoriert, das kann ich halt nur schwer "verzeihen". Da vergesse ich einfach manchmal auch, dass die Zeiten damals so ganz anders waren und vom Sofa aus lässt sich halt leicht als Moralapostel mit dem Finger auf andere zeigen.



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    Original von Sina


    So ist es. William spricht nur nicht darüber, er verdrängt es. Liz war vielleicht nicht seine große Liebe, aber er hat sie doch sehr gemocht.


    Ich finde solche versteckten "Verknüpfungenen" der Ereignisse immer toll und freue mich immer wie eine Blöde, wenn mir das dann auch noch auffällt. Vielen Dank für die Bestätigung :-]