danke

'Der Ball spielende Hund' - Kapitel 01 - 06
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So, kann losgehen.
Ich bin gut in den Roman gestartet und finde die Anzahl der Protagonisten noch recht übersichtlich. Sympathisch finde ich dafür kaum jemand davon, abgesehen von der Hauptperson Emily Arundell, die aber leider bereits vor Hercule Poirots Eintreffen ablebt.
Emily Arundell, die Herrin von Littlegreen House hat über Ostern ihre Familie zu Besuch. Schnell stellt sich heraus, dass im Prinzip alle Geld brauchen und nur darauf hoffen, dass die alte Dame ins Gras beißt. Das finde ich schon mal richtig ekelhaft: wie sie auf Geld angesprochen wird, wie Charles ihr sogar etwas aus dem Schreibtisch klaut, wie über Emily gesprochen wird.
Charles finde ich hier schon mal besonders widerlich, weil er seine Tante richtiggehend bedroht. Die Szene mit Charles, Bob und dem Ball finde ich schon mal verdächtig...
Auch Dr Tanios ist widerlich, wie er seine (dümmlich wirkende!) Frau Bella manipuliert, damit sie um Geld bettelt – im Wissen, dass seine Frau sowieso immer das tut, was er will.
Ekelhaft finde ich ja, dass die „Junge Generation“ meint, ein Anrecht auf das Geld ihrer Vorfahren zu haben. Die Alten haben es erarbeitet und die Jungen meinen, es verprassen zu dürfen. In diesem Gespräch fand ich Charles genau so widerwärtig wie Theresa.
Kein Wunder, dass Emily nach dem angeblich durch den Ball des Hundes verursachten Treppensturz grübelt und „Dinge veranlasst“. Anscheinend ist sie ja über etwas anderes gefallen. Was, das erfährt man an dieser Stelle noch nicht.
Chronologie:
An Ostern war die Familie zu Gast. Danach wurde ihr Testament am 21.04. (neu) verfasst. Am 01.05. war ihr Todestag. Ihr Brief an Hercule Poirot war vom 17.04., angekommen ist er allerdings erst am 28.06. Hier vermute ich, dass er bis dahin in der Schreibtischmappe lag, in den sie ihn rasch schob, und er erst dann vermutlich von Wilhelmina Lawson abgeschickt wurde, die zwischenzeitlich das Haus ihrer Herrin geerbt hat.
Was ich noch nicht einordnen kann, ist die Szene, in der von Miss Lawsons Teilnahme an einer Séance die Rede ist. Hier wird sich noch weisen, ob die Séance (und eventuell auch die Boullekommode) eine weitere Bedeutung haben.
Natürlich habe ich mir die Frage gestellt, wie das Erbe verteilt wurde, warum Minnie Lawson das Haus geerbt hat und ob (und ab wann ggf.) sie das wußte.
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Batcat hat es mal wieder sehr gut zusammen gefasst. Danke für die Chronologie.
Ich habe mir dieses Mal keine Notizen gemacht und auch kein Personenverzeichnis angelegt, um den Aufwand gering zu halten. Trotzdem bin ich bis jetzt mit den Personen recht gut klar gekommen. Die Anzahl ist noch überschaubar.
Mir geht es wie Batcat . Ich finde die Figuren fast alle unsympathisch bzw. regelrecht ekelhaft. Über die Haushälterin Miss Lawson habe ich mir noch keine endgültige Meinung gebildet, Emily Arundell scheint ihr ja vertraut zu haben. Sonst hätte sie ihr nicht das Haus vererbt.
Kein Wunder, dass Emily nach dem angeblich durch den Ball des Hundes verursachten Treppensturz grübelt und „Dinge veranlasst“. Anscheinend ist sie ja über etwas anderes gefallen. Was, das erfährt man an dieser Stelle noch nicht.
Den Ball hatte sie ja am Nachmittag in die Schublade gelegt, nach dem Sturz lag er aber wieder da. Irgendjemand hat ihn aus der Schublade genommen.
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Ein paar Seiten habe ich gestern Abend noch geschafft.
Mir gefällt die Vorstellung der Personen, bzw. der Schreibstil, sehr gut.
Die ganze Verwandtschaft ist auf das Geld von Emily Arundell aus.
Und zwar ganz offen und ungeniert. Die kennen da nichts.
Emily Arundell kontert die Bettelversuche knallhart.
Laut Beschreibung ist sie 70+ - das galt damals wohl schon als megaalt.
Das Ballspiel des titelgebenden Hundes zieht sich von Anfang an durch die Handlung.
Freue mich schon aufs Weiterlesen.
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Den Brief der alten Dame fand ich sehr merkwürdig und Poirot wird dadurch gleich auf ihre Spur gesetzt. Der Makler findet am Tod der Lady mit 70+ nichts Besonderes. Ich bin gespannt, wie unser Meisterdetektiv damit umgeht.
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Ich habe den ersten Abschnitt gestern auch noch beendet.
Ich finde die Anzahl der Personen dieses Mal erfreulich übersichtlich. Sympathisch finde ich bisher keine davon, auch die Verstorbene nicht.
In der Familie dreht sich alles um Geld, die einen wollen es verbissen haben, die andere will es ebenso verbissen nicht herausrücken.
Batcat Natürlich gehört das Geld Muss Arundell. Hart erarbeitet werden sie und ihre Vorfahren es aber nicht haben... 😉
Die englische Oberschicht hat gut davon gelebt, die unteren Schichten auszubeuten. Was in anderen Ländern ja auch so war.
Die Schlussszene des zweiten Kapitels lässt mich vermuten, dass bei Bella und ihrem Mann häusliche Gewalt im Spiel ist. Warum sonst sollte sie zittern und dann beinahe starr werden, weil er ihr den Arm um die Schultern legt?
Vorläufiges persönliches Fazit:
- Dr. Tanios ist wahrscheinlich gewalttätig und hat seine Frau unter Kontrolle
- Charles ist in echter Geldnot uns scheint skrupellos zu sein. Die Bemerkung über den Ball oben an der Treppe macht ihn zusätzlich verdächtig
- Theresa hat sich offenbar zum ersten Mal ernsthaft verliebt, in einen Arzt, der Forschungsgeld benötigt. Sie äußert explizit, dass es finanziell gelegen käme, wenn ihre Tante stibt
- Miss Lawson könnte von dem zu ihren Gunsten geänderten Testament erfahren haben. Bei ihr glaube ich aber noch nicht wirklich an eine Täterschaft
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Batcat und Lorelle , vielen Dank, ihr habt Handlungsabfolge und Motivlage sehr gut zusammengefasst. Ich kann da wenig hinzufügen. Mir erscheint die Sache mit dem Ball komisch. Wenn den jemand oben an die Treppe gelegt hätte, dann müsste diese Person wissen, dass die Hausherrin nachts oft wach ist und dann im Haus einhergeht. Denn sonst hätte sich auch jemand anders verletzen können. Deshalb hat Charles wohl den Ball erst dahin gelegt, als er das Gepolter oder von dem Unfall gehört hat. Dann wäre er derjenige gewesen, der Emily durch einen Stoß oder Ähnliches herunter befördert hätte, was sie ja in ihren Gedanken andeutet. Natürlich hätte aber auch die Gesellschaftsdame Miss Lawson ein starkes Motiv für den späteren Mord, wenn sie vorher gewusst hat, dass sie die Alleinerbin wird.
Nun muss sich ja erstmal aufklären, wer am 1. Mai vor Ort war bzw. wie Emily Arundell überhaupt ums Leben kam.
Ich freue mich schon aufs Weiterlesen. Durch die schon öfters erwähnte geringe Personenzahl ist es diesmal deutlich leichter, der Handlung und Motivlage zu folgen. -
Kapitel 5: Der Brief ist ja herrlich, ich musste öfters grinsen (grinsen fett unterstrichen).
Kapitel 6: Miss Lawson hat das Haus geerbt und möchte es schnellstens verkaufen.
Poirot mimt den Interessenten und ich bin auf die Besichtigung gespannt.
Ich hab schon mal nach einer Verfilmung des Buches geschaut.
Agatha Christie's Poirot S06F04 - Der Ball spielende Hund / Deutsch / Ganze Folge - YouTube
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Batcat hat es mal wieder sehr gut zusammen gefasst. Danke für die Chronologie.
Ich habe mir dieses Mal keine Notizen gemacht und auch kein Personenverzeichnis angelegt, um den Aufwand gering zu halten. Trotzdem bin ich bis jetzt mit den Personen recht gut klar gekommen. Die Anzahl ist noch überschaubar.
Mir geht es wie Batcat . Ich finde die Figuren fast alle unsympathisch bzw. regelrecht ekelhaft. Über die Haushälterin Miss Lawson habe ich mir noch keine endgültige Meinung gebildet, Emily Arundell scheint ihr ja vertraut zu haben. Sonst hätte sie ihr nicht das Haus vererbt.
Den Ball hatte sie ja am Nachmittag in die Schublade gelegt, nach dem Sturz lag er aber wieder da. Irgendjemand hat ihn aus der Schublade genommen.
Das finde ich auch.
Ich habe mir noch notiert, dass der Hund draußen war statt, wie gewohnt, in der Speisekammer. Das hat Miss Arundell gewundert. Sie hat aber gehört, dass Minnie ihn wieder hereingelassen hat.
Der Hund hat bestimmt eine große Bedeutung, da er ja auch titelgebend ist. Bob scheint außerdem kein guter Aufpasser zu sein. Als Poirot und Hastings auf das Grundstück kommen, schlägt er nicht an.
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Bob scheint außerdem kein guter Aufpasser zu sein. Als Poirot und Hastings auf das Grundstück kommen, schlägt er nicht an.
Die "Unterhaltung" zwischen Bob und Hastings fand ich klasse.
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Die "Unterhaltung" zwischen Bob und Hastings fand ich klasse.
Ja, das hat mir auch gefallen.
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Die "Unterhaltung" zwischen Bob und Hastings fand ich klasse.
Ich auch. Hach, ich liebe die Christie-Bücher.
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Ich auch. Hach, ich liebe die Christie-Bücher.
Das habe ich auch wieder gedacht.
Ich bin sehr froh, ihre Bücher noch für mich entdeckt zu haben.
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Mir macht es auch wieder sehr viel Spaß.
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Das sind einfach Krimis, wie ich sie mag: cozy, laden zum Mitraten ein (wobei man mal besser und mal weniger gut "ermittelt"
) und auch das England dieser Zeit ist herrlich nostalgisch, verstaubt und oft auch noch versnobt. Und schön auch, dass es noch keine Handys etc. gibt und Gespräche oft erst noch "angemeldet" werden müssen. Herrlich!
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Ich habe mir noch notiert, dass der Hund draußen war statt, wie gewohnt, in der Speisekammer. Das hat Miss Arundell gewundert. Sie hat aber gehört, dass Minnie ihn wieder hereingelassen hat.
Der Hund hat bestimmt eine große Bedeutung, da er ja auch titelgebend ist. Bob scheint außerdem kein guter Aufpasser zu sein. Als Poirot und Hastings auf das Grundstück kommen, schlägt er nicht an.
Das war auch eine Ungereimtheit am Tag des Unfalls. Offenbar blieb Bob nicht häufig draußen, also eine nicht normale Situation. Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob es etwas anderes gewesen wäre, wenn Bob drinnen geblieben wäre - schließlich ist er auch Fremden gegenüber zugänglich und hätte wohl nicht angeschlagen, wenn ein Eindringling im Haus gewesen wäre. Wobei - das weiß man ja auch nicht so genau, Hastings und Poirot standen ja nur am Gartenzaun und nicht auf dem Grundstück.
Erstaunlich war für mich, dass Miss Lawson das Grundstück geerbt hat. Ob das was mit Miss Arundells schlechtem Gewissen ihr gegenüber zu tun hat? An eine Verstrickung von Miss Lawson in Emily Arundells Ableben glaube ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Wobei sie vielleicht auch aufgrund der oftmals herrischen Art von Miss Arundell ein Motiv hätte. Dass Miss Arundell deswegen ein schlechtes Gewissen plagt und sie sich auch explizit bei Miss Lawson entschuldigt, wird im Text ja besonders hervorgehoben.
An einer Stelle wird Miss Lawson als "Sklavin" bezeichnet - das fand ich seltsam. Sklaverei müsste doch im Zeitpunkt des Romans (1937) in GB bereits abgeschafft sein.
Poirot und Hastings werden erst sehr viel später auf den Plan gerufen. Aber wie gut, dass Miss Arundell den Brief noch geschrieben hat und Poirot diesen bemerkenswert fand! Damit hat der/die Täter/in bestimmt nicht gerechnet. (Wäre Miss Lawson die Täterin hätte sie doch wohl kaum einen an Hercule Poirot bestimmten Brief abgeschickt?)
Die Szene im Maklerbüro war ja herrlich. Miss Jenkins ist ein überaus fürchterliche Sekretärin. Es muss akuter Personalmangel in dem Örtchen herrschen, freiwillig hält das doch keiner aus.
Aber lustig war's schon, wie sie die (nur vierstellige
) Telefonnummer erst ständig falsch versteht, dann falsch notiert und am Ende noch mal falsch wiedergibt.
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und auch das England dieser Zeit ist herrlich nostalgisch, verstaubt und oft auch noch versnobt. Und schön auch, dass es noch keine Handys etc. gibt und Gespräche oft erst noch "angemeldet" werden müssen. Herrlich!
Wobei ich verwundert war, dass die Fülle an Verkehrsteilnehmern so hervorgehoben wurde. Wobei - wahrscheinlich waren das fünf Autos gleichzeitig und schon war's voll auf der Straße.
Die Schlussszene des zweiten Kapitels lässt mich vermuten, dass bei Bella und ihrem Mann häusliche Gewalt im Spiel ist. Warum sonst sollte sie zittern und dann beinahe starr werden, weil er ihr den Arm um die Schultern legt?
An häusliche Gewalt habe ich weniger gedacht, aber das kann durchaus möglich sein. Für mich ist Dr. Tanios durch und durch perfide, er drängt Bella geradzu nach Geld zu bitten, obwohl sie das gar nicht will. Und bringt es dann durch Aktienspekulation durch, ohne an die Ausbildung der Kinder (oder den generellen Unterhalt) zu denken.
Ekelhaft finde ich ja, dass die „Junge Generation“ meint, ein Anrecht auf das Geld ihrer Vorfahren zu haben. Die Alten haben es erarbeitet und die Jungen meinen, es verprassen zu dürfen. In diesem Gespräch fand ich Charles genau so widerwärtig wie Theresa.
Das ist etwas, was mir auch total gegen den Strich geht. Wie kann man sich darauf berufen, dass man ein Anrecht darauf hätte? Auch wenn ich, auf Miss Arundells Vermögen bezogen, auch eher Lorelles Gedanken hatte:
Batcat Natürlich gehört das Geld Muss Arundell. Hart erarbeitet werden sie und ihre Vorfahren es aber nicht haben... 😉
Aber ein Anrecht zu Lebzeiten von Miss Arundell haben sie nicht. Und nach ihrem Tod haben sie es wohl auch nicht - ob sich da jemand nun verspekuliert hat?
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An einer Stelle wird Miss Lawson als "Sklavin" bezeichnet - das fand ich seltsam. Sklaverei müsste doch im Zeitpunkt des Romans (1937) in GB bereits abgeschafft sein.
....Die Szene im Maklerbüro war ja herrlich. Miss Jenkins ist ein überaus fürchterliche Sekretärin. Es muss akuter Personalmangel in dem Örtchen herrschen, freiwillig hält das doch keiner aus.
Aber lustig war's schon, wie sie die (nur vierstellige
) Telefonnummer erst ständig falsch versteht, dann falsch notiert und am Ende noch mal falsch wiedergibt.
"Sklavin" wird ja heute noch ab und an verwendet ("Ich bin doch nicht Dein Sklave!"), das hat mich jetzt nicht weiter irritiert.
Über die Szene beim Makler mit der absolut unfähigen Miss Jenkins habe ich mich auch amüsiert.
An physische Gewalt dachte ich nicht bei Dr Tanios und Bella, eher an psychische... er scheint mir sehr manipulativ zu sein und sie entweder wehrlos oder arglos, vermutlich eine Mischung aus beidem.
In solchen Fällen ist es ja oft so: wenn man die Füsse still hält und sich anständig benimmt, hat man viel mehr zu erwarten als wenn man zu Lebzeiten des wohlhabenden Verwandten bereits mehrfach als Bettler auftritt (und das vielleicht oft genug sogar noch mit unverschämtem Benehmen kombiniert!).
Ich möchte nicht wissen, wieviele Menschen aus solchen Gründen auch heute noch ihr Vermögen lieber wohltätigen Institutionen vermachen als der habgierigen Sippschaft.
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Wobei Dr. Tanios sich nach dem Sturz ja beispielhaft verhalten hat.
Zumindest kam das so bei Mrs. Arundell an.
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Wie @ Regenfisch und @ Rosenstolz finde ich auch Hastings " Gespräche" mit dem Terrier hoch amüsant. Auch wenn immer gesagt wird, man solle Tiere nicht vermenschlichen, findet man ja gerade bei Hunden und Katzen und erst recht bei Terriern ausgeprägte Charaktere. Und Bob ist in diesem Roman handelndes Personal. Ich finde, da passen die Dialoge zwischen Hastings und Hund prima. Mal sehen, was Bob noch zur Aufklärung beiträgt... .