Hiobs Brüder - Rebecca Gable

  • Am Dienstag Abend schon hätte ich nicht aufhören mögen (aber da gab es ja am nächsten Morgen den drohenden Wecker) und am Mittwoch habe ich es dann durchgezogen... um halb vier morgens fängt es inzwischen an zu dämmern, kann ich vermelden ;-)


    'Hiobs Brüder' ist glaube ich der Histo-Roman von Rebecca Gablé, der mir bisher am besten gefallen hat (auch wenn ich alle ihre Histos mag). Sympathische Protagonisten, die Geschichte diesmal nicht ganz so episch und wieder sehr spannend - einfach nur toll.


    Und auch das Taschenbuch ist sehr schön aufgemacht. Auch die Zeichnungen haben mir sehr gut gefallen.

    Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.
    Antoine de Saint-Exupéry 'Der kleine Prinz'

  • Hiobs Brüder ist für mich ein typischer Gableroman.....was ich einerseits toll finde, einerseits schade.


    Toll, weil die Geschichte so lebendig wird, als stände man mitten auf dem Schlachtfeld. Die Charaktere sind lebendig und man leidet und freut sich mit ihnen.


    Schade, weil ich finde, dass die Handlungsverläufe in quasi allen Büchern gleich ist und auch die Charaktere immer die gleichen sind. Es gibt immer einen Helden, immer einen Gegenspieler und immer eine Truppe von Leuten die dem Helden treu zur Seite stehen. Zugegeben, gibt es in den meisten Büchern, aber die haben nicht jedesmal die gleichen Charakterzüge.


    In diesem Buch hatte ich gehofft, es würde anders sein, da j die Grundlage der Geschichte eine andere ist. Und Anfangs war dem ja auch so und es war spannend, weil man unbedingt wissen wollte, wer die Menschen auf der Insel sind und warum sie da waren. Als sie in Norwich zu Josua gelangen, hab ich mich gefreut, dass es auch einen medizinischen Aspekt gibt und später auch über den religiösen Konflikt.


    Spätestens aber als sich Henry Plantaganet ins Spiel kommt und Losian seine Identität wiederfindet, fängt es also an in die typische Gablehandlung zu verfallen und man wartet nur darauf, das ein Waringham auftaucht.


    Zwar finde ich das immer noch spannend und ich fand es schön, Thomas Beckett in seinen frühen Jahren kennenzulernen und nicht als den Heiligen.


    Schön war auch, wie King Edmund letztlich zum Helden wird und seine Bestimung findet...und die Frage was mit ihm geschieht. Das wäre schon der Anfang für nen neuen Roman.

  • Ich finde es gut, wenn sich ein/e AutorIn in ihrer Schreibweise treu bleibt. Man erkennt deutlich Gabbles Handschrift - und das ist gut so.
    In "Hiobs Brüder" wird es mir allerdings manchmal zu mysthisch.
    Ich finde die Waringham-Reihe einen Tick besser und freue mich schon auf den "Dunklen Thron".

  • Ich habe gestern mit dem Buch begonnen und habe die ersten 50 Seiten fast verschlungen. :-)


    Ich konnte es vom ersten Moment an nicht mehr aus der Hand legen, aber die Müdigkeit war dann doch stärker. :-(


    Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit meiner Wahl, dieses Buch zu lesen. Hoffentlich bekomme ich es bis zur Leserunde am 20.01.2012 zu Ende. :gruebel

  • Rebecca Gable liebe ich ganz besonders und habe all ihre Romane gelesen.
    "Das Spiel der Könige" war für mich das genialste Buch überhaupt.
    Nun liegt das neue Buch vor mir, aber ich habe derzeit keinen freien Kopf zum Lesen, werde es also aufsparen bis ich wieder bereit bin zu lesen.
    Obwohl vor Jahren hat mir ein Gable Buch über eine schwere Zeit sehr hinweggeholfen, nichts konnte mich ablenken von meinen Sorgen, nur im Gable Buch konnte ich auf Zeit vergessen.


    Warum sollte eine erfolgreiche Autorin nicht ihrem Schreibstil treu bleiben?
    Noch dazu, wenn die Leser dieses Autors genau diesen Stil schätzen oder sogar lieben.
    Ich hoffe sehr, dass das neue Buch von Frau Gable an die vorangegangenen Bände anschließt und sie ihrem Stil treu geblieben ist.


    LG Hedwig

  • Zitat

    Spätestens aber als sich Henry Plantaganet ins Spiel kommt und Losian seine Identität wiederfindet, fängt es also an in die typische Gablehandlung zu verfallen und man wartet nur darauf, das ein Waringham auftaucht.

    Mir ging es auch so, ich hatte anfangs beim Lesen des Buches schon gedacht - Aha mal was ganz Neues - Die Idee mit dieser freakigen Wandertruppe hatte eigentlich das Potenzial für einen völlig eigenständigen Roman. Aber nun gut, am Ende bekommt der Leser was erwartet. Ist auch okay.

  • Das war mein erster Gable Roman.
    Aufgrund des Covers habe ich schon mal überlegt, ob ich es kaufen soll. Ich finde es so schön. :-) Habe mich dann aber doch dagegen entschieden. Da es mir aber später im Buchladen empfohlen wurde, habe ich es doch gekauft und (trotz der Empfehlung) mit kleiner Skepsis angefangen zu lesen. Diese Skepsis war schnell verschwunden: ich habe mich gut in die Geschichte rein gelesen und fand es interessant Losian und seine Freunde zu begleiten.
    Gut gefallen haben mir auch die Bilder, mit denen die verschiedenen Abschnitte der "Reise" dargestellt werden. Das habe ich noch in keinem anderen Buch gehabt und die Idee finde ich recht gut.
    Da hier schon öfter gesagt wurde, dass es ein typisches Gable-Buch ist, werde ich mir bestimmt nochmal eins von ihr kaufen, da mir der Schreibstil von Rebecca Gable und der gesamte Geschichtsaufbau gefällt.

  • Zitat

    Original von Natascha
    Da hier schon öfter gesagt wurde, dass es ein typisches Gable-Buch ist, werde ich mir bestimmt nochmal eins von ihr kaufen, da mir der Schreibstil von Rebecca Gable und der gesamte Geschichtsaufbau gefällt.


    Da stimme ich dir zu. Es ist auch mein erstes Gablé Buch, aber ich werde sicherlich noch die anderen von ihr mit auf meine WL setzen. Nachdem ich sie nun auch gestern beim WDR gesehen habe, bin ich noch mehr von ihr begeistert. Also WL erweitern. :-)

  • Ich habe Hiobs Brüder genauso verschlungen wie all die anderen Gablè Bücher auch. Zwar muss ich gestehen, dass ich die Waringham-Bücher noch mehr liebe und noch einen Tick spannender finde, aber Hiobs Brüder ist eine schöne Abwechslung zu der Welt der Waringhams.
    Rebecca Gablè wollte mit Sicherheit mal etwas Neues ausprobieren und eine andere Epoche mit anderen Protagonisten wählen. Sehr verständlich und sehr gelungen, meiner Meinung nach.
    Außerdem ist der typische Gablè Stil einfach unschlagbar. Ich denke, sie könnte sogar ein Kochrezept ausformulieren und es würde ein Bestseller werden. ;-)

  • Zitat

    Original von arter

    Wieso denn? Letztlich ist "Hiobs Brüder" doch auch ein Waringham-Buch?


    Das stimmt so nicht.
    In "Hiobs Brüder" kommt kein einziger Warinham vor und das ist auch gut so. :wave


    Ich persönlich finde es immer unglaublich schade, wenn man Rebecca Gablé nur auf ihre Waringham-Bücher reduziert.


    Dabei sind sowohl "Hiobs Brüder", als auch "Das zweite Königreich" und "Der König der purpurnen Stadt" wunderbare historische Romane, auch ohne einen Waringham als Hauptperson zu haben.


    Ich gestehe, daß ich die Helmsbys und vor allem Jonah Durham sogar noch mehr mag, als die Waringham-Romane (obwohl ich diese natürlich auch toll finde). :-]


    Deshalb freue ich mich auch so sehr darüber, daß ihr nächster Roman kein Waringham sein wird.

  • Zitat

    Ich gestehe, daß ich die Helmsbys und vor allem Jonah Durham sogar noch mehr mag, als die Waringham-Romane (obwohl ich diese natürlich auch toll finde). :Freude


    Hallo Saiya - na da bist Du nicht allein -


    allerdings wurde für mich 'Der König der purpurnen Stadt' letztendlich dann durch Hiobs Brüder vom Thron geworfen ...


    Der 'Dunkle Thron' hat das nicht geschafft

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Zitat

    Original von Saiya


    Das stimmt so nicht.
    In "Hiobs Brüder" kommt kein einziger Warinham vor und das ist auch gut so. :wave


    Was ich damit sagen wollte ist, der Alan Helmsby heißt zwar nicht Waringham, von der ganzen Anlage des Charakters gibt es aber keinerlei Unterschiede, außer dem, dass er sein Gedächtnis verloren hat. Er ist Vertreter der Aristokratie, der um sein Erbe kämpfen muss und dabei in die politischen Verwicklungen um das Königshaus der jeweiligen Zeit gerät. Das ist genauso wie in den Waringham-Büchern. Abweichend ist lediglich der erste Teil des Buches als Losian auf der Suche nach dem eigenen Ich ist.

  • Hm, das habe ich mißverstanden. :wave
    Und ja, das kann man vielleicht so sehen. Denn diese Charakterzüge tragen ja alle Hauptfiguren bei Frau Gablé, manche mehr, manche weniger.


    Ich selbst kann diesen Vergleich nicht ziehen, weil Alan ein Helmsby ist, wie sein Großvater Caedmon, mit eben diesen Eigenschaften. Und da die Geschichte rund um Caedmon of Helmsby mein allererster Gablé war, sehe ich diese Familie vollkommen unabhängig von den Waringhams oder den Durhams. :-]

  • Heute habe ich das Buch nun endlich beendet. Es hat länger gedauert, wie ich angenommen habe. :-)


    Meine anfängliche Skepsis dem Buch gegenüber wurde mir nach ca. 150 Seiten genommen. Ab da waren mir die Protagonisten vertraut und ich habe mitgelitten und mitgekämpft.


    Ich glaube am meisten habe ich um King Edmund getrauert und gelitten. Viele Menschen sind mir bis zum Ende nie richtig sympathisch geworden, z. Bsp. Henry und Susanna. Aber ich denke der Leser sollte für Susanna auch in dem ganzen Buch keine Sympathie entwickeln, denn diese hat sie nicht verdient. Losian war mir auch einige Male etwas unsympathisch, aber meistens hat er das im nächsten Abschnitt wieder gut gemacht. :-) Selbst für Regy konnte ich den ein oder anderen Sympathiepunkt manche Male vergeben.


    Insgesamt empfand ich das Buch als eine Bereichrung. Ich bereue es nicht, dass ich trotz der anfänglichen Schwierigkeiten weitergelesen habe. Auf jeden Fall ein Buch, was ich nicht so schnell vergessen werde und sicherlich mit dem nächsten historischen Roman vergleichen werde.


    Auf jeden Fall werde ich wieder ein Buch von Frau Gablé lesen. Ihre Art den Menschen in Ihren Bann zu ziehen finde ich fantastisch und man will immer wissen, wie es denn nun weitergeht. Ich vergebe insegsamt 8 von 10 Punkten. Den Abzug gibt es für die anfänglichen Schwierigkeiten mit den Protagonisten warm zu werden und was ich manchmal auch etwas haarsträubend fand, waren die zufälligen Rettungen einiger Protagonisten. Ich wusste schon bevor ich an der Stelle angekommen war, na der oder der wird doch schon wieder gerettet. Aber wie gesagt, dennoch hat es der Spannung nichts genommen.