Schweinegrippe-Impfung ja oder nein?

  • Ob man sich impfen lässt oder nicht, hängt sicherlich davon ab, wie stabil das eigene Immunsystem ist und welche Affinität man generell zum Impfen hat.


    Ich persönlich finde Grippen - egal ob vom Vogel, Schwein oder Rhinozeros -weniger dramatisch, Influenza anno 1918 hin oder her.
    Dagegen wäre ich bei einem neuen Auftreten von Pest, Lepra, Pocken oder Diphterie in Europa die Erste in der Warteschlange.


    Vermutlich birgt heute ein Krankenhausaufenthalt zwecks einer OP ein erheblich höheres Gesundheitsrisiko (Stichwort: resistente Errger) als die Konfrontation mit einem Grippekranken, aber als Nicht-Mediziner kann ich nur Mutmaßungen anstellen und das wiederkäuen, was ich lese und höre.


    Insgesamt kann ich mich jedoch nicht des Eindrucks erwehren, dass das Thema "Schweinegrippe-Impfung" medial sehr gepusht wird und dahinter vor allem auch finanzielle Interessen der Pharma-Industrie stehen.
    (Im weiteren Bekanntenkreis gibt es sogar Leute, die behaupten, "der 'Spezial-Impfstoff' für Militär und Co. enthalte Nano-Partikel, mit dem sich Menschen steuern lassen." Haarsträubend!)

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Meine Ehefrau ist approbierte Apothekerin und arbeitet in ihrem Beruf. Ist also "vom Fach" und "Risikogruppe". Sie läßt sich (und damit den Rest der Familie auch) nicht impfen. Die Impfgefahren und -nebenwirkungen scheinen ihr höher als das einer Infektion.


    Gegen FSME sind wir übrigens alle drei geimpft.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin gelernter Apothekenhelfer, die Apothekerin ist meine Schwester, mein Schwager ist Apotheker, meine Mutter ist Rentnerin und hat vierzig Jahre eine Apotheke geleitet- alle leiden nicht unter Nebenwirkungen von Impfungen in der Vergangenheit- alle lassen sich impfen.


    Das Problem liegt doch darin, dass jeder seine eigene Risikobewertung machen sollte und dazu eigentlich viel zu wenig Informationen vorliegen weil niemand weiß kommt die Pandemie nun dieses Jahr oder erst nächstes oder übernächstes?


    Schlimm finde ich die von zwei interessierten Seiten geschhürte Pro- oder Contrapanik.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • ich werde mich nicht impfen lassen, selbst wenn ich noch nichts von den nebenwirkungen gehört hätte....
    natürlich gibt es ein gewisses risiko, doch ich denke nicht, dass es bei mir zu einer infektion kommen wird, weil es bei mir die gegebenheiten einfach nicht gibt.... andererseits denken viele leute so und wenn es dann zu einr ansteckung kommt, könnte man sich in den hintern beißen, trotzdem glaube ich, dass ich es nicht tu werde.... :gruebel

    Nichts widersteht, Berge fallen und Meere weichen
    vor einer Persölichkeit, die handelt!
    (Emile Zola)

  • Bei uns stand heute in der Zeitung, das Polizisten, Bundeswehrmitarbeiter, Klinikpersonal usw mit einem anderen Impfstoff geimpft werden, als "Otto-Normal-Bürger". Der besondere Impfstoff enthält den Wirkbeschleuniger nicht.


    Weis jemand, warum für diese Berufsgruppen ein Unterschied gemacht wird?

  • Voltaire : La Jornada ist eine sehr links stehende Zeitung und ihre Feuilletonisten (Sp? D?) gehören oft zur kommunistischen Viva el Che!-Fraktion. Solche Kommentare muss man dreimal überprüfen.
    Natürlich wollen Pharmakonzerne geld verdienen - so wie jedes andere Unternehmen auch.


    Ich habe mich gestern gegen die saisonale Grippe imfen lassen.
    Wenn der Impfstoff für A/H1N1 (der Terminus Schweinegrippe ist irreführend, denn es ist ja nun eine Humane Grippe) verfügbar ist und für Normalsterbliche auch zu bekommen - der mexikanische Staat hat nämlich nur 30 Mio. Dosen bestellt und praktisch das Monopol darauf und wird erstmal nur die Leute im staatlichen Gesundheitswesen bedienen - dann werde ich mich auch impfen lassen.


    Alleine in meinem näheren Bekanntenkreis sind Kinder entweder tagelang im Krankenhaus gelegen, angeblich mit respiratorischen Problemen, aber dann doch positiv getestet, oder 2 sogar verstorben.
    Letzte Woche starben über 200 Menschen in Mexiko bestätigt an A/H1N1.
    In Europa scheint es nicht so akut zu sein.

  • Ich gehöre demnach auch zu den "Risikogruppen", werde mich jedoch nicht impfen lassen. Mein Körper wird jeden Tag mit sovielen Bazillen kontaminiert, da wird man wohl langsam resistent ;-) Im Ernst: Wir haben (arbeite auf ner Inneren) regelmässig Pat. mit ansteckenden Krankheiten (Noro, TBC, und auch schon einen Fall von "Schweinegrippe"), werden regelmässig geschult um uns und andere Pat. möglichst optimal schützen zu können ( sogenannte Isolations - & Hygienemassnahmen). Da diverse Bakterien wie Viren sich verändern und mutieren können, frage ich mich wie sinnvoll es ist sich gegen einen/einige Stamm/Stämme impfen zu lassen. (Gilt auch für die normale Grippeimpfung)
    Bei meinem Job und dem der anderen "Risikogruppen" ist, glaube ich, die Gefahr sich mit anderen Krankheiten anzustecken grösser, als sich mit dem Schweinegrippevirus zu infizieren.
    Ausserdem ist der Impfstoff noch nicht lang erprobt (meines Wissens), und das Risiko von Nebenwirkungen wahrscheinlich nicht unerheblich.
    Da ich auf Impfungen (die Standardsachen) generell empfindlich reagiere und immer irgenwas ist, lasse ich es lieber.

  • Zitat

    Original von beowulf
    1) Das Problem liegt doch darin, dass jeder seine eigene Risikobewertung machen sollte und dazu eigentlich viel zu wenig Informationen vorliegen 2) weil niemand weiß kommt die Pandemie nun dieses Jahr oder erst nächstes oder übernächstes?


    3) Schlimm finde ich die von zwei interessierten Seiten geschhürte Pro- oder Contrapanik.


    Zu 1): Zumindest bei uns findet eine solche statt. Der Kinderarzt unserer Tochter ist weitgehend gegen Impfungen. Dennoch erhielt sie die Impfungen, die wir (also vor allem meine Frau, weil die eben vom Fach ist) als Eltern für notwendig und sinnvoll erachteten. Genauso handhaben wir es in diesem Fall.


    Zu 2) :write


    Zu 3) Nochmals :write

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von redator
    Ich finde den ganzen Hipe um die Schweingrippe albern...fast noch alberner als den Hipe um die Vogelgrippe damals. Ich finde es eh die ganze Zeit schon ziemlich... passend, dass jetzt zur Konjunkturflaute plötzlich solche Massen an Impfstoff produziert werden müssen. Fast schon zu passend...


    Ich verstehe nicht, was die Vogelgrippe in diesem Zusammenhang soll. Die Vogelgrippe ist bei über 50 % der Erkrankten tödlich ausgegangen. (Üblich sind Prozente bis zu max. 2 %, wenn ich mich recht erinnere.) Glücklicherweise ist die Vogelgrippe eine Zoonose geblieben und war nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Dagegen wäre ich bei einem neuen Auftreten von Pest, Lepra, Pocken oder Diphterie in Europa die Erste in der Warteschlange.


    Sorry, aber die Diphterie-Epidemien, die dann irgendwann mal kommen werden, sind hausgemacht durch permanente Impfmüdigkeit der Menschen. Jedes Kind wird gegen Hinz, Kunz, Hans und Franz geimpft, inwzscihen sogar für wahnsinnig teures Geld gegen Rotaviren, aber kaum ein Erwachsener hat einen vernünftigen Schutz gegen Diphterie!!!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Meine Ehefrau ist approbierte Apothekerin und arbeitet in ihrem Beruf. Ist also "vom Fach" und "Risikogruppe". Sie läßt sich (und damit den Rest der Familie auch) nicht impfen. Die Impfgefahren und -nebenwirkungen scheinen ihr höher als das einer Infektion.


    Gegen FSME sind wir übrigens alle drei geimpft.


    Jepp, so handhabe ich das auch (ebenfalls Approbierte...)


    Edit ergänzt noch, daß sich diese Meinung aber im Laufe der Zeit, wenn mehr wissenschaftliche Daten vorliegen, auch ändern kann und nicht auf alle Zeiten festgefahren ist. Ich denke auch, daß man das individuell abschätzen muß.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Caia ()

  • Zitat

    Original von Caia


    Edit ergänzt noch, daß sich diese Meinung aber im Laufe der Zeit, wenn mehr wissenschaftliche Daten vorliegen, auch ändern kann und nicht auf alle Zeiten festgefahren ist.


    Nur weiß man nicht wirklich, ob es dann schon zu spät ist. Eigentlich haben die Ärzte ja weniger Angst vor dem derzeitigen Schweinegrippenvirus (jedenfalls in unseren "Breiten"), sondern vielmehr vor einer Mutation von dem Virus. Und da denke ich schon, dass viele diese Gefahr unterschätzen. Nicht für jeden mutierten Virus, der dann gegen vieles immun ist, wird man wieder so schnell einen Impfstoff finden wie dieses Mal.


    Also ich werd' mich schon impfen lassen. Nebenwirkungen hin oder her - Schlimmer als die Krankheit selbst wird es nicht sein.

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Ich werde mich auch nicht impfen. Erstens weil (im Moment) ein zu großer Hype um die Krankheit gemacht wird obwohl das Risiko nicht allzu hoch ist und zweitens wegen der Nebenwirkungen, die nach meinen Recherchen die Schäden der Schweinegrippe selber bei weitem übertreffen können.

    "Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus dem eigenen Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte." (Hermann Hesse)

  • Ich tendiere derzeit eher zu nein. Ich werde mich wohl dieses Jahr zum ersten Mal gegen die normale Grippe impfen lassen, die hat mir unser Kinderarzt auch für unseren Sohn empfohlen. Ihn hab ich auch wegen der Schweinegrippe gefragt, da hat er aber abgewunken. Meinen Internisten muß ich noch fragen, was er darüber denkt.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

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