„Die Mondspielerin“ von Nina George ist eine romantische, zu Herzen gehende Geschichte über eine Frau, die statt des Todes ein neues Leben findet.
Die 60-jährige Marianne Messmann aus Celle hat keine Lust mehr. Nicht auf ihren knauserigen Ehemann Lothar und nicht auf ihr langweiliges Leben in der norddeutschen Provinz. Als sie mit ihrem Gatten eine Busreise nach Paris bucht, beschließt sie, sich dort das Leben zu nehmen. Sie verlässt bei erster Gelegenheit ihre Reisegruppe und stürzt sich in die Seine. Leider geht die Sache schief, denn Marianne wird von einem Clochard gerettet und in ein Krankenhaus eingeliefert.
Dort findet sie zufällig eine kleine Kachel, auf der sich ein Motiv aus einem idyllischen Fischerdorf in der Bretagne befindet. Also alles noch mal von vorn: Marianne beschließt, an die raue französische Nordwestküste zu reisen, um ein letztes Mal das Meer zu sehen und dann zu sterben. Doch sobald sie Kerdruc erreicht, kommt alles anders...
Die Hamburgerin Nina George muss die Bretagne lieben, denn anders ist diese Liebeserklärung, die sie dem Landzipfel „am Ende der Welt“ mit ihrem Roman „Die Mondspielerin“ macht, nicht zu erklären. In ihrer leicht melancholischen Geschichte beschreibt sie die Bretonen als kantig-schrullige Typen, verbindet die Sagen der wilden Landschaft mit dem modernen Leben und lässt ihre ungewöhnliche Heldin noch einmal so richtig aufleben. Das hat zwar wenig mit der Realität zu tun, aber dennoch – oder gerade deswegen – ist „Die Mondspielerin“ eine wunderbar-romantische, zu Herzen gehende Geschichte über eine Frau, die statt des Todes ein neues Leben findet. Ideal für alle, die sich wieder mal weit weg vom täglichen Einerlei träumen wollen.