Nina George: Die Mondspielerin

  • „Die Mondspielerin“ von Nina George ist eine romantische, zu Herzen gehende Geschichte über eine Frau, die statt des Todes ein neues Leben findet.


    Die 60-jährige Marianne Messmann aus Celle hat keine Lust mehr. Nicht auf ihren knauserigen Ehemann Lothar und nicht auf ihr langweiliges Leben in der norddeutschen Provinz. Als sie mit ihrem Gatten eine Busreise nach Paris bucht, beschließt sie, sich dort das Leben zu nehmen. Sie verlässt bei erster Gelegenheit ihre Reisegruppe und stürzt sich in die Seine. Leider geht die Sache schief, denn Marianne wird von einem Clochard gerettet und in ein Krankenhaus eingeliefert.


    Dort findet sie zufällig eine kleine Kachel, auf der sich ein Motiv aus einem idyllischen Fischerdorf in der Bretagne befindet. Also alles noch mal von vorn: Marianne beschließt, an die raue französische Nordwestküste zu reisen, um ein letztes Mal das Meer zu sehen und dann zu sterben. Doch sobald sie Kerdruc erreicht, kommt alles anders...


    Die Hamburgerin Nina George muss die Bretagne lieben, denn anders ist diese Liebeserklärung, die sie dem Landzipfel „am Ende der Welt“ mit ihrem Roman „Die Mondspielerin“ macht, nicht zu erklären. In ihrer leicht melancholischen Geschichte beschreibt sie die Bretonen als kantig-schrullige Typen, verbindet die Sagen der wilden Landschaft mit dem modernen Leben und lässt ihre ungewöhnliche Heldin noch einmal so richtig aufleben. Das hat zwar wenig mit der Realität zu tun, aber dennoch – oder gerade deswegen – ist „Die Mondspielerin“ eine wunderbar-romantische, zu Herzen gehende Geschichte über eine Frau, die statt des Todes ein neues Leben findet. Ideal für alle, die sich wieder mal weit weg vom täglichen Einerlei träumen wollen.

  • Über den Autor
    Nina George, am 30. August 1973 geboren, lebt in Hamburg, glaubt an Universumsbestellungen, Liebe auf den dritten Blick, die Ehe und die Macht erstklassiger italienischer Küche.
    Unter ihrem Pseudonym Anne West sind Sachbücher rund um Liebe, Lust und Partnerschaft erschienen. Seit 1993 ist sie als Journalistin tätig - zunächst für Penthouse , dann für das Hamburger Abendblatt . Heute schreibt sie freiberuflich als Kolumnistin u.a. für Cosmopolitan , TV Movie und MISS-Die Junge Wienerin .


    Kurzbeschreibung
    Schluss mit mir! Das ist Mariannes sehnlichster Wunsch, als sie sich in Paris von der Pont Neuf in die Seine stürzt. Doch das Schicksal will es anders - sie wird gerettet. Die 60-jährige Deutsche, die kein Wort Französisch spricht, flüchtet vor ihrem lieblosen Ehemann bis in ein kleines Fischerdorf in der Bretagne. Dort scheint an jedem Tag etwas dazwischenzukommen, das Marianne daran hindert, ins Meer zu gehen. Erst ein unglücklicher Koch, dann eine gute Hexe und schließlich die scheue Liebe zu dem halbblinden Maler Yann. Marianne gelingt es, mit neu erwachendem Mut und überraschender Zähigkeit ein neues Leben zu wagen: ihr eigenes.


    Meine Rezension
    Lothar ist ein Arschloch vor dem Herrn: geizig, unsensibel und ein egoistischer, grober Klotz, der nicht einmal dann ein paar warmherzige Worte übrig hat, nachdem seine Frau Marianne sich nach (und auch wegen) 41 Jahren trister Ehe mit ihm von der Pont Neuf stürzt.


    Marianne türmt aus dem Krankenhaus und fährt mit dem Zug so weit in Richtung Meer, wie ihr Geld reicht. Eine kleine, bemalte Fliese aus dem Ort Kerdruc gibt ihr dabei das Ziel vor: dort will sie sterben, indem sie ins Meer geht.


    Doch das Schicksal hat anscheinend etwas anderes mit ihr vor: Sie gelangt auf Umwegen zwar nach Kerdruc, aber jeden Tag passiert etwas anderes, das ihren Selbstmord „verhindert“. Und so kommt es, dass sie in der Zwischenzeit Land und Leute und nicht zuletzt auch sich selbst besser kennen lernt…


    Marianne will sterben – doch dann kommt ihr das Leben dazwischen. Dieses wunderbar geschriebene Buch ist eine Hommage an die Bretagne, an Land und Leute, ans Essen, ans Feiern…. und ganz besonders an das Leben und die Liebe.


    Diese wunderschön geschriebene Geschichte kann ich Euch nur wärmstens ans Herz legen. Das Cover hat mich bereits angesprochen – das Buch hat mich nicht enttäuscht. Im Gegenteil: ganz klare Leseempfehlung von mir.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Meine Meinung:


    Es gibt viele Möglichkeiten Paris zu entdecken. Manche besteigen den Eiffelturm, andere bestaunen den Triumphbogen. Marianne Lanz hingegen stürzt sich Hals über Kopf in die eiskalte Seine.
    Die sechzigjährige Frau will ihrem Leben ein Ende setzen und somit den Demütigungen ihres Ehemannes entfliehen. Lieblos ist ihre Ehe, fremdbestimmt und farblos.
    Damit soll nun Schluss sein.
    Marianne landet jedoch nicht im Himmel, sondern in den Armen eines Fremden, der sie rettet. Nach einem kurzem Krankenhausaufenthalt und dem Besuch ihres Ehemannes Lothar, der sie mit Vorwürfen überschüttet verschlägt es Marianne nach Kerdruc.
    Hier in der Bretagne möchte sie dem Meer entgegen gehen und sich von den Wellen aufsaugen lassen, doch es kommt ständig etwas dazwischen: neue Freunde, eine langersehnte Anstellung, die sie ausfüllt und ein sonnendurchflutetes, eigenes Zimmer .
    Marianne streift ihr altes Leben voller Sehnsüchte ab, entdeckt sich neu und erfährt nach vielen Jahren was es bedeutet geliebt zu werden…


    Dieses Buch zu beschreiben ist fast unmöglich, aber das Wörtchen zauberhaft darf auf keinen Fall in der Beschreibung fehlen. Zauberhaft gefühlvoll trifft es dagegen noch besser. Nina George hat es geschafft mich in die Bretagne zu entführen, in dem sie sie mit soviel Liebe beschrieben hat, dass ich fast schon das Meer riechen konnte. Und dazu benötigte sie keineswegs seitenweise Beschreibungen der bretonischen Landschaft. Nein, sie nutzte ihren besonderen Blick fürs Detail.
    So entstanden schrulligen Protagonisten die einem ans Herz wachsen. Mit denen man leidet, liebt und lacht. Manch einen möchte man schütteln, manch einen umarmen und trösten.
    „Es gibt viele verworrene Wege, um zu lieben. Wahrscheinlich mehr Wege, als die Bretagne hat.“
    Diese Irrwege der Liebe sind durch die Autorin auf vielerlei Weise beschrieben ohne den roten Faden zu verlieren, ohne kitschig oder gar plump zu werden. Jede einzelne Figur hat dabei ihren ganz besonderen Platz gefunden.
    Und irgendwie regt „Die Mondspielerin“ auch zum Nachdenken an. Darüber, dass man nie zu alt ist, um seine Träume zu erfüllen und sein Leben lebenswert zu gestalten.

  • Als erstes möchte ich jedem raten: Nehmen Sie sich Zeit für dieses Buch. Dieses Buch verdient es in Ruhe gelesen zu werden und nicht zwischen zwei Zügen. Gönnen Sie sich eine Tasse Cappuccino auf der Terrasse , oder im Winter eine Tasse Tee auf der Couch und lassen Sie sich von Nina George in die Bretagne entführen.


    Dieses Buch mit den richtigen Worten zu beschreiben fällt mir gar nicht so einfach. Denn es ist etwas ganz besonderes. Am Anfang viel mir das einlesen etwas schwer, weil es soviele Französische und Bretonische Wörter gibt.


    Doch Nina George versteht es mit ihren Worten zu verzaubern.


    Von Anfang an in den Bann gezogen wurde ich von Marianne, eine 60 jahre alte Frau, die sich das Leben nehmen möchte. Gekonnt wird man in die Gefühlslage der Frau hinein versetzt, so dass keine Fragen wegen dem Warum offen bleiben. Als ihr Plan vereitelt wird, verschwindet sie kurzentschlossen in die Bretagne.


    Dort begegnen wir den verschiedensten Persönlichkeiten, die das Leben zusammengebracht hatte. Eindrucksvoll wurden die Unterschiedliche Charaktere geschildert. Der junge hoffnungslos verliebte Jeanremy, dem Künstler Yann, die Restaurantbesitzerin mit gebrochenem Herzen, die bildhübsche aber leicht naive Laurine, aber auch dem Ehepaar Emile und Pascale, sowie dem alten Paul, Collette und Sidone. Jeder für sich hat seine eigene Geschichte, die auch ihren Platz in diesem zauberhaft magischen Roman findet.


    Es ist ein Roman mit sehr viel Gefühl, Charm, Witz und Humor und Hoffnung ist ein wichtiger Bestandteil. Wir werden in die Welt eines kleines Ortes in die Bretagne entführt. Durch den fast schon magischen Schreibstil entstehen beim lesen sofort die Bilder vor dem inneren Auge.


    Erleben sie Romantik pur mit einer Dramatik ohne Worte. Die Suche einer alten Frau nach sich selbst, die Entdeckung innerer Werte und alten Künste. Alleine schon mit der eher ungewöhnlichen Hauptprotagonistin hebt sich Nina George mit ihrer „Mondspielerin“ von der Masse ab. Aber auch ihre Art und Weise zu schreiben, romantisch ohne kitschig zu werden, liebe zu erleben ohne rosarote Brille, realistisch und magisch zugleich. Das nenne ich eine wundervolle inspirierende Literatur.


    Das Cover ist absolut richtig gewählt, schlicht und eindrücklich zugleich.

  • Titel: Die Mondspielerin
    Autorin: Nina George
    Verlag: Knaur
    Erschienen als TB: Juli 2011
    Seitenzahl: 349
    ISBN-10: 342650135X
    ISBN-13: 978-3426501351
    Preis: 8.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Schluss mit mir! Das ist Marianne sehnlichster Wunsch, als sie sich in Paris vom Pont Neuf in die Seine stürzt. Doch das Schicksal will es anders – sie wird gerettet. Die sechzigjährige Deutsche, die kein Wort Französisch spricht, flüchtet vor ihrem lieblosen Ehemann bis in das kleine Fischerdorf in der Bretagne. Dort will sie eigentlich ihrem Leben im Meer ein Ende setzen, doch es scheint an jedem Tag etwas dazwischenzukommen – und dann ist da auch noch der Maler Yann und viele andere Menschen, von denen Marianne lernt doch noch ihr Leben zu leben.


    Die Autorin:
    Nina George ist mit dem Schriftsteller Jens J. Kramer verheiratet und lebt in Hamburg. Sie arbeitet u.a als Restauranttesterin und als Kolumnistin für das HAMBURGER ABENDBLATT.


    Meine Meinung:
    Genau genommen lässt sich meine Meinung über das Gelesene in einem Satz zusammen fassen: Ein wunderbares Buch!
    Dieses Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Denn die Grundfrage dieses Buches lautet: Hat man auch nach sechzig gelebten Jahren noch eine oder mehrere Perspektiven für das Leben oder ist das Leben dann bereits gelebt und man lässt dann nur einigermaßen in Ruhe ausklingen? Die Autorin macht mit ihrer Geschichte deutlich, dass man in jedem Lebensalter neu beginnen kann zu leben, dass es nie zu spät ist Neues zu beginnen und Neues zu entdecken, auch dann, wenn man die Perspektiven vielleicht immer an den falschen Orten gesucht hat.
    Die Geschichte zeichnet sich durch einen sehr angenehmen und gefühlvollen Erzählstil aus, die handelnden Personen sind mit viel Warmherzigkeit liebevoll gezeichnet worden. Alles wird ohne Übertreibung und ohne billige Effekthascherei erzählt. Es ist gerade diese Normalität der Geschichte, die diese sie so sehr lesenswert macht. Die in den Roman eingeworbene Liebesgeschichte wird sehr sensibel geschildert und verfügt genau über das richtige Maß an Sentimentalität die sie braucht um nicht unglaubwürdig oder unrealistisch zu sein. Auch wird Überflüssiges weggelassen, es wird das erzählt was notwendig ist, um den Menschen in dieser Geschichte in ihrem Verhalten gerecht zu werden. Es sind Menschen um die es dort geht, es sind nicht irgendwelche starren Klischees die ein weiteres Mal bedient werden.
    Sehr interessant sind auch die kleinen Fenster die die Autorin öffnet, damit man als Leser ein wenig in das Besondere und Mystische der Bretagne hineinschauen kann. Sie dosiert hier genau richtig und schafft es so, ein ganz besonderes Flair oder eine ganz besondere Stimmung zu erzeugen.
    Endlich ein Buch das nicht dem Jugendwahn das Wort redet, ein Buch wo eben auch Menschen ihren Platz haben und finden, die in puncto Lebensalter nicht so ganz am Anfang mehr stehen. Auch diese Menschen leben und haben ein Recht auf ihre Träume, Wünsche und Hoffnungen – denn das sind beileibe keine Privilegien der jüngeren Generation. Das Buch macht auch deutlich, dass jedes Alter seinen Reiz und seine Daseinsberechtigung hat.
    Ein wirklich sehr lesenswertes Buch und wer meint, dieses Buch wäre nur etwas für die weibliche Leserschaft – der hat liegt mehr als gründlich daneben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe das Buch im Urlaub am Meer gelesen – der optimale Ort, wie ich finde – und war so gefesselt, dass ich einerseits versucht war, durch die Seiten zu hetzen, andererseits aber jede Zeile, jedes Wort, so lange wie möglich auskosten wollte. Was für ein Dilemma!
    „Die Mondspielerin“ gehört für mich zu den Büchern, die ich normalerweise mit Bleistift und Lineal lese, weil ich gerne Textstellen anstreiche, die mich besonders ansprechen. Hier habe ich es nicht gemacht, weil mir das Buch einfach zu kostbar war. Wahrscheinlich werde ich mir zu diesem Zweck noch eine Taschenbuchausgabe kaufen und dann anstreichen, was das Zeug hält, wie bei einem Arbeitsbuch.
    Ja, Arbeitsbuch ist vielleicht gar nicht mal so weit hergeholt. Wer an seinem Leben arbeiten will, ist mit diesem Roman bestens bedient. Es zwingt zu einem Blick auf die eigene Existenz, stellt eingefahrene Verhaltensweisen in Frage und konfrontiert mit der Frage: Habe ich aus meinem Leben wirklich das gemacht, was ich ursprünglich damit vorhatte? Und es ringt einem unwillkürlich Respekt für die Protagonistin ab.


    Marianne, im Herbst des Lebens, trennt sich nach einem gescheiterten Suizidversuch von ihrem lieblosen Ehemann und flieht in die Bretagne, wo sie eine neue Aufgabe, Freunde und eine große Liebe findet. Was sich bei dieser Beschreibung nach einem Aussteigerroman anhört, wie es sie zu Hunderten gibt, ist in Wahrheit viel mehr als das. Es geht hier nicht nur um Marianne und Yann, sondern auch um die Schicksale der vielen Nebenfiguren, die denRoman bevölkern, und die einem ans Herz wachsen, und alle auf ihre ganz eigene Art und Weise ihre lieben, leiden, sich verlieren oder (wieder) zueinander finden.
    Wundervoll ist die Sprache, die mit vielen treffenden Bildern aufwartet: Besonders schön fand ich das Bild von den Kirchturmglocken, die man nicht „zwingen“ darf, um sie zum Klingen zu bringen. (Ich schreibe aus der Erinnerung und kriege es wörtlich nicht mehr zusammen.) Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Ich musste besonders über „Bruder Ballack“ schmunzeln, aber auch andere witzige Details, die in der ansonsten eher melancholischen Geschichte Akzente setzen.


    „Die Mondspielerin“ war mein Lese-Highlight in diesem Sommer. Ein ganz großer Liebesroman, der mehr als nur eine Liebesgeschichte beinhaltet, und ein verdienter Sieger des DeLiA-Literaturpreises 2011.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Marianne ist 60, als sie bei einem Kurzurlaub in Paris versucht, ihrem Leben durch einen Sprung in die Seine ein Ende zu machen. Es soll ein Schlussstrich sein unter 41 Jahre ungelebtes Leben in einer Ehe mit einem lieblosen und notorisch geizigen Mann, der ihr nie Raum für eigene Entscheidungen gegeben hat. Diese letzte, unwiderrufliche Entscheidung aber, die trifft Marianne alleine. Der Selbstmordversuch misslingt, Marianne wird unfreiwillig gerettet. Bei der nachfolgenden medizinischen Betreuung in einem Pariser Krankenhaus fällt ihr zufällig eine kleine, unscheinbare Fliese in die Hände, nicht mehr als ein Untersetzer für einen Kaffeebecher. Das darauf gemalte Motiv eines bretonischen Hafenstädtchens aber verzaubert Marianne. Sie beschließt, dass genau dies der Ort sein soll, an dem ihr Leben ein Ende finden wird. Marianne flieht aus dem Krankenhaus und vor ihrem Mann und macht sich mit wenig Geld in der Tasche und ohne Hoffnung in der Seele auf den Weg nach Kerdruc. Dort angekommen gelingt es ihr nicht, ihren Entschluss in die Tat umzusetzen, denn es kommt ihr etwas dazwischen: Das Leben. Marianne findet einen Job, Freunde und Menschen die sie lieben. Vor allem aber findet sie eins: sich selbst. Nach und nach und ganz behutsam kommt die Marianne zum Vorschein, die sich mehr als 40 Jahre hinter Mauern aus Angst, Demütigung und Resignation versteckt hat.


    Langsam, ganz langsam entwickelt Marianne Selbstvertrauen, lernt sich selber kennen, entdeckt sich neu. Genau genommen muss man Marianne eigentlich bewundern, denn wenn man sich auf Marianne und ihr Wesen einlässt, dann merkt man, dass sie mutiger ist, als es zunächst erscheint. Es gehört Mut dazu, den Entschluss, sein Leben bewusst zu beenden, umzusetzen. Es gehört Mut dazu, in einem Land dessen Sprache man nicht spricht und einfach ins Blaue zu fahren mit kaum Geld in der Tasche. Und Mut gehört auch dazu, sich dann einem neuen Leben zu stellen, jeden Tag ein kleines bisschen mehr, zunächst vielleicht noch unbewusst. Marianne hat eine Stärke, die ihr selber noch nicht so richtig bewusst ist, die aber für die Menschen spürbar ist, die sie in dem kleinen Küstenstädtchen Kerdruck auf- und annehmen und deren Leben sie auf die ein oder andere Art und Weise beeinflusst und bereichert.
    Marianne hat es nicht nur dem bunt zusammengewürfelten Grüppchen Menschen in Kerdruc angetan sondern auch mich durch ihre stille und zurückhaltende Art und ihr kindliches Staunen über jede kleine Veränderung an ihr, an ihrer Seele, an ihrem Sein jedes Mal aufs Neue berührt.


    Es ist nicht nur für Marianne eine Reise zu sich selbst, auf die Nina George ihre Leser mitnimmt, es wird auch für die Leser eine Reise zu den Wurzeln des eigenen seins, auf der man sich oft der Frage stellen muss, ob man nicht selber ein bisschen wie Marianne ist. Hat man sein Leben wirklich gelebt, hat man den Mut gehabt, an den Abzweigungen den kurvigen Weg zu nehmen oder ist man lieber der geraden, sicheren Strecke gefolgt. Ist man zufrieden mit dem, was man erreicht hat oder hätte man Dinge gerne anders gemacht? Oder hat man vielleicht noch den Mut, seinem Leben auch im fortgeschrittenen Alter nochmals eine ganz neue Wendung zu geben?


    Nina George berührt mit ihrer wunderbaren Sprache die Seele und bringt mit mit melodischen, an Musik erinnernden Sätzen, Saiten zum Klingen, die man lange verstummt geglaubt hat. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so geborgen in einem Buch, in einer Geschichte gefühlt habe. Am Liebsten hätte ich mich in das Buch gesetzt und die Seiten wie eine Decke um mich gezogen. Wer sich auf die Geschichte von Marianne und ihren Freunden einlässt, der sollte dieses Buch in möglichst kleinen Abschnitten genießen, wie einen guten Wein, den man auf der Zunge rollen lässt, um auch das kleinste spürbare Aroma vollends auskosten zu können.
    So satt, so voller Lebensfreude, Sinnlichkeit und Lust, voller Liebe, Leid und Trauer. Eine Geschichte so Lebensklug und sensibel wie ihre Autorin.
    Ein bisschen Amelie, ein bisschen Chocolat, ein bisschen Zusammen ist man weniger allein und doch einzigartig. Einfach Marianne. Die Mondspielerin eben.

  • Manchmal liest man ein Buch, von dem man sehr schnell weiß, das es einen den restlichen Lebensweg begleiten wird. "Die Mondspielerin" ist so ein Buch.
    Auch wenn die 60-jährige Marianne, deren erste eigenständige Entscheidung nach 41 Jahren Ehe ist, sich das Leben zu nehmen, nicht wie die ideale Identifikationsfigur für einen Liebesroman wirkt, fiel es mir doch sehr leicht, mich in sie hineinzuversetzen, mit ihr zu fühlen, ihre Unsicherheit zu spüren, aber auch ihre Freude, ihren Willen, dieses Leben zu meistern.
    Der Leser begleitet Marianne auf ihrem Weg von Paris in die Bretagne, von Abhängigkeit zur Selbstbestimmung, von Suizidabsicht zu Lebenslust. Nina George kleidet diesen Weg in Worte, die so sind wie Marianne: schön, musikalisch, leidenschaftlich. Dabei ist sie nie kitschig, ihre Sätze fühlen sich an wie das Leben selbst. Manche von ihnen möchte man herausnehmen, in Seidenpapier einschlagen und hervorholen, um sich immer wieder daran zu erfreuen. Dabei bleibt sie erfreulicherweise klischeefrei, sie zeichnet eine Fülle interessanter Figuren, deren Leben ein eigenes Buch füllen könnte. Sie bilden die Mosaiksteinchen, aus denen sich das Gesamtbild in den leuchtenden Farben der Bretagne zusammensetzt.
    Ein mutmachender Roman. der einem sagt, es ist nie zu spät. Trau Dich.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Mariannes sehnlichster Wunsch ist es zu sterben. Vom Pont Neuf springen und in die Seine eintauchen und nie wieder atmen müssen. Was treibt sie dazu so zu denken?


    Aber das Schicksal meint es gut mit ihr. Sie wird gerettet und hält einen Moment inne. In diesem Moment wird ihr klar, dass sie weg muss, irgendwo hin, nur nicht hier bleiben. Marianne flieht.Eine sechzigjährige Deutsche, die kein Französisch spricht, sucht einen Ort für ihr Ende. Und dann? Tja, dann kommt ihr das Leben dazwischen... Immer und immer und immer wieder.....


    Oben auf dem Foto seht ihr meinen Leserundezettel. Es war eine wirklich nette, aber schnelle Leserunde, die sogar von Nina George begleitet wurde. Wir konnten Fragen an sie stellen und ihr unsere Meinung mitteilen, dass hat Spaß gemacht.


    Für mich war dieses Buch etwas besonderes, vor allem weil ich es sonst nicht gekauft hätte, geschweige denn gelesen hätte. Ich brauchte einen Anstoss und danke der Leserunde dafür sehr.


    Es geht um die sechzigjährige Marianne, die nun mal gar nicht meinem Alter entspricht. Ich machte mir Sorgen, dass ich zu jung bin für das Buch. So erging es mir nämlich mit "Zusammen ist man weniger allein", wo ich mich einfach nicht aufgehoben und angesprochen fühlte. Aber "Die Mondspielerin" hat mich in den Bann gezogen, schon ab dem Augenblick, wo die Protagonisten auf dem Pont Neuf steht. Paris spielte sich mir wieder einmal mitten ins Herz und noch viel wichtiger: ich hatte das Gefühl, ich muss Marianne beschützen und sie mit meinen Augen behüten so gut es nur geht.


    Es liegt an den weichen, warmen Wörtern, mit den Nina George ihre Bilder beschreibt und auch die Zweifel der Figur Marianne. Es ist ein auf und ab der Selbstfindung im Alter, die manchmal mehr und manchmal weniger Narben hinterlässt. Mitunter verstehe ich jetzt meine ältere Umwelt um mich herum besser und erahne, was sich hinter einer solchen Fassade abspielen mag.


    Auch der bretonische Zauber ist wunderbar und umgibt einem beim Lesen wie eine warme Decke. Man spürt das Leben, die Farben und das Meer, wenn man zusammen flüchtet, egal wohin.


    Ein Buch, dass Lebensweisheit und Lebensneugier vermittelt und wunderbare, weise Worte spricht.

  • Sind Sie Mitte 40 oder älter und fragen Sie sich, ob das jetzt alles war? Beruf, Kinder, Ehe, Platz im Leben, alles abgehakt? Fragen Sie sich, ob jetzt noch was kommt, oder ob Sie den Rest ihres Lebens in langweiliger Eintönigkeit beschließen werden? Den aufregenden Zeiten der Jugend, der Veränderung und Träume hinterhertrauernd? Dann empfehle ich dringend die Lektüre von "Die Mondspielerin" von Nina George. Aber Achtung, Sie werden danach gleich Reisepläne schmieden, am Plage Tahiti ein Bad nehmen, im Muschelzimmer der Auberge in Kerdruc schlafen und auf dem Fest-Noz essen und tanzen wollen.


    In dieser mit vielen liebevollen Details erzählten Geschichte findet ein hoffnungsloser Fall (Marianne, deutsch, über 60, graue Maus) sich selbst. Und das in einer wunderbaren Umgebung, der Bretagne, und unter wunderbar skurrilen Leuten. Und die Leser fühlen, leiden, schwelgen, hoffen, trauern und leben mit ihr. Mit Marianne aus Celle, die ihr eigenes Leben aufgegeben, es 41 Jahre immer nur ihrem Mann Lothar Recht gemacht und dafür nie das bekommen hatte, was sie wollte. Liebe, Zuwendung, Erfüllung, Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit.


    Am Ende der Geschichte sind Sie sich sicher, dass es nie zu spät ist, das Leben mehr Ihren geheimen Träumen anzupassen. Aber sie müssen mutig sein, so mutig, wie es Marianne im Laufe ihrer langsamen und schmerzvollen Metamorphose geworden ist. Und wenn Nina George zu Ende erzählt hat, werden Sie traurig sein, dass Sie Kerdruc verlassen müssen, aber Sie werden eine große Portion Motivation und Anregungen mitnehmen, wie Sie ihr Leben ein bisschen aus der eingefahrenen Bahn schupsen und sich wieder lebendiger fühlen können ;-)

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Entgegen dem aktuellen Trend zum Jugendwahn, der sich auch in Bücher eingeschlichen hat, geht es in „Die Mondspielerin“ von Nina George um eine Frau, die der älteren Generation angehört. Die 60-jährige Marianne fasst nach langen, unerfüllten und unfreien Ehejahren zum ersten Mal einen eigenen Entschluss: Sie will ihrem Leben ein Ende setzen. Nachdem der Sprung in die Seine von Paris missglückt und sie gerettet wird, macht sie sich, inspiriert von einer bemalten Kachel, auf den Weg in ein kleines Hafenstädtchen in der Bretagne, um am Meer ihr Vorhaben zu wiederholen. Dort angekommen läuft jedoch alles anders, als sie es sich jemals erträumt hätte, ihr kommt nämlich das Leben dazwischen.


    Der Leser begleitet eine ausgesprochen sympathische Hauptfigur durch Höhen und Tiefen und erlebt hautnah ihre Verwandlung von einer unterdrückten, unzufriedenen zu einer selbstbewussten, glücklichen Frau, die merkt, was sie im Leben verpasst hat, und welche Schönheiten man, egal, wie alt man ist, entdecken kann.
    Nina George ist ein einzigartiger Roman gelungen, der vor allen Dingen aufgrund seiner Sprache und seiner bildhaften Erzählweise überzeugt. Die Handlung lässt sich leicht, aber nicht schnell lesen, da man immer wieder auf wahre, kluge Sätze stößt, die einen innehalten und nachdenken lassen. Dass die Autorin einen besonderen Bezug zur Bretagne hat, ist unschwer zu erkennen. Man lernt bretonische Legenden, Sitten und Gebräuche und die eigentümliche Lebensart der Einwohner kennen.


    Ich habe die Bretagne vor meinen Augen gesehen, das Meer gehört, den Wind gespürt und die landestypischen Speisen und Getränke geschmeckt. In der Gemeinschaft der bizarren Dorfbewohner, deren Dasein hauptsächlich von Liebe, der unerfüllten, der sehnsüchtigen, der leidenschaftlichen, geprägt ist, fühlte ich mich überwiegend wohl, obwohl es vielleicht weniger Probleme hätte geben können. Gegen Ende der Geschichte überschlagen sich dann leider die Ereignisse, so dass die Glaubwürdigkeit zum Teil verloren geht.
    Schaltet man aber Kopf und Realitätssinn aus, kann man sich von diesem märchenhaften Buch treiben und verzaubern lassen.
    Und wie heißt es doch gleich: Auch Märchen können wahr werden!

  • Die Mondspielerin ist ein Roman mit kompakter Handlung und einer besonderen Sprache. Sie ist weich, aber nicht weichgespült. Der Stil bewirkt, dass beim Leser die beschriebenen Details fast visuell erscheinen. Manchmal glaubt man sogar das Akkordeonspiel der Protagonistin wirklich zu hören.
    Neben guten Dialogen sind es viele Kleinigkeiten, die auf originelle Art bemerkt und beschrieben werden. Immer wieder ist auch eine Spur Ironie dabei, das bewahrt den Roman vor allzu kitschigen Momenten, die es allerdings auch ab und zu gibt..
    Wichtig ist auch der Schauplatz in der Bretagne, ein Ort an den sich jeder Lebensmüde sofort hinbegeben sollte. Ein sehr lesenswerter Roman.

  • Nina George wurde zu diesem Roman zurecht der DeLiA-Literaturpreis 2011 verliehen. Mit bildhaften Beschreibungen der Umgebung von Kerdruc und vielschichtigen Charakteren widmet sie sich in ihrem Roman dem Thema der Selbstfindung. Ihre Protagonistin stammt aus einer Generation, in der viele Frauen noch wie selbstverständlich ihre eigenen Bedürfnisse hinter denen des Ehemannes zurückstellten. Meist ohne Ausbildung widmen sie sich nach der Heirat nur noch dem Wohl der Familie und verdrängen dabei ihr eigenes Leben und blenden ihre Träume dabei aus. Oftmals suchen diese Frauen obendrein die Schuld für ihre Situation bei sich selber. Diese Tragik wird in diesem Roman einfühlsam aufgegriffen und eine romantische Lösung in Aussicht gestellt. Der lieblose Ehemann steht im krassen Gegensatz zum Charme der Bretagne. Was für den Leser jetzt offensichtlich ist, lässt Marianne aber noch zögern. Ihre verhaltene Reaktion bedeutet aber in keinster Weise, dass Langeweile aufkommt, sondern macht die Geschichte nur realistischer.


    Selten habe ich bei einem Buch so ausgeprägt das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu wollen. Ich hörte förmlich aus den Seiten das Wellenrauschen und roch die salzige Luft. Dabei kommt der volle Genuss erst beim Lesen kleiner Abschnitte. Nicht zuletzt die in ihrer Sprachgewalt wie zufällig fallengelassenen Lebensweisheiten sollten wie Delikatessen aufgenommen werden. Die Geschichte zieht ihre Leser an wie ein Sog. Im Strudel der Ereignisse und daraus resultierenden Emotionen kann man sich nur schwer wieder vom Buch lösen. Beim Zuklappen schwank bei mir auch ein wenig Trauer mit, mich nun von diesen starken Charakteren trennen zu müssen. Zurück bleibt die Ermutigung, dass es auch im Alter von 60 Jahren nicht zu spät ist, dem Leben eine selbstbestimmte Richtung zu geben.

  • Nina George hat mit dem Roman "Die Mondspielerin" ein wunderbares, zauberhaftes Buch geschrieben, in das man als Leser vollkommen abtauchen kann. Sie entführt in die Bretagne und beginnt mit dem Selbstmordversuch von Marianne, der glücklicherweise misslingt und Marianne damit die Möglichkeit gibt, mit 60 Jahren noch einmal von vorne anzufangen.
    Marianne gelangt nach Kerdruc und findet sich unversehens in einer völlig neuen Welt wieder, mit Menschen, die sich für sie interessieren und langsam aber sicher Freunde werden. Alle diese Personen sind so charmant erzählt, dass man sie gerne kennenlernen würde ;-)


    Dabei zaubert Nina George mit der Sprache und ich habe mir oft Sätze aus dem Roman notiert, was sonst nicht meine Art ist. Das Buch hat Unmengen von wunderschönen, bildhaften Sätzen zu bieten und der Genuss der Geschichte ist dadurch noch größer als sowieso schon. Dieses Buch darf man nicht in Eile lesen, man muss es genießen!


    Wenn man am Ende angekommen ist, ist man einerseits glücklich, dieses Buch gelesen zu haben, aber andererseits auch sehr traurig, dass man Kerdruc, Marianne und all ihre Freunde nun verlassen muss. Ich warte jetzt schon gespannt auf ein weiteres Buch von Nina George und bin mir sicher - es wird viel zu lange dauern, bis ich es lesen kann ;-) Also, liebe Nina, bitte beeile dich :wave

  • Kurzbeschreibung
    Schluss mit mir! Das ist Mariannes sehnlichster Wunsch, als sie sich in Paris von der Pont Neuf in die Seine stürzt. Doch das Schicksal will es anders – sie wird gerettet. Die sechzigjährige Deutsche, die kein Wort Französisch spricht, flüchtet vor ihrem lieblosen Ehemann bis in ein kleines Fischerdorf in der Bretagne. Dort will sie eigentlich ihrem Leben im Meer ein Ende setzen, doch es scheint an jedem Tag etwas dazwischenzukommen … Eine Geschichte voller Hoffnung, Weisheit und bretonischem Zauber; eine Geschichte über das eigene Leben, für das es nie zu spät ist.


    Meine Meinung:


    Es fällt mir wahnsinnig schwer meine Meinung über das Buch in Worte zu fassen. Zauberhaft? Einmalig? Unbeschreiblich schön? Ergreifend?
    Irgendwie paßt alles und es ist doch zu wenig.


    Schon das Cover gefällt mir außerordentlich gut, keine schrillen Farben, nur ein Strauß blauer Hortensien in der Vase, die von einer Hand liebevoll ausgerichtet werden. Es strahlt irgendwie Schlichtheit, aber doch Eleganz aus. Und die Hintergrundfarbe lila verbinde ich mit Frankreich ( wegen der lila Lavendelfelder ), obwohl sich die Bewohner der Bretagne ja nicht gern zu den Franzosen zählen - hab ich jetzt im Buch erfahren. :-]


    Das Buch selbst hat mich gleich in den Bann gezogen und ich war mitten in der Handlung. Das ist auch kein Wunder, denn Nina George versteht es, einen mit den Worten zu verzaubern.
    Die einzelnen Personen werden mit so viel Einfühlsamkeit und Charme beschrieben, man hat das Gefühl es sind gute alte Bekannte.
    Und auch die Bretagne wird mit so viel Liebe detailgetreu beschrieben, man kann direkt das Meer riechen und die Wellen rauschen hören.
    Das Buch ist ein wundervoller Roman über Liebe, Freundschaft und Tod, aber ohne kitschig zu wirken.


    Es ist ein Buch der leisen Töne, ein Buch das dazu anregt, sich über das eigene Leben Gedanken zu machen. Hat man im Leben alles erreicht was man erreichen kann? Ist man mit seinem Leben glücklich oder gibt es Dinge, die man unbedingt noch machen möchte?
    Es ist aber auch ein Buch, das einem Mut machen kann ... das es nie zu spät ist etwas Neues zu beginnen, man muss "nur" den Mut aufbringen und einmal völlig neue Wege beschreiten.


    Die Mondspielerin ist ein absolutes Lese-Highlight und bekommt daher von mir
    10 von 10 Punkten.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Zitat

    Original von Sisch


    Die Hamburgerin Nina George muss die Bretagne lieben, denn anders ist diese Liebeserklärung, die sie dem Landzipfel „am Ende der Welt“ mit ihrem Roman „Die Mondspielerin“ macht, nicht zu erklären. In ihrer leicht melancholischen Geschichte beschreibt sie die Bretonen als kantig-schrullige Typen, verbindet die Sagen der wilden Landschaft mit dem modernen Leben und lässt ihre ungewöhnliche Heldin noch einmal so richtig aufleben. Das hat zwar wenig mit der Realität zu tun, aber dennoch – oder gerade deswegen – ist „Die Mondspielerin“ eine wunderbar-romantische, zu Herzen gehende Geschichte über eine Frau, die statt des Todes ein neues Leben findet. Ideal für alle, die sich wieder mal weit weg vom täglichen Einerlei träumen wollen.


    Sisch hat das meiner Meinung nach sehr schön ausgedrückt.


    "Die Mondspielerin" ist für mich ein fast schon romantisierendes Buch, es liest sich dank des schönen Schreibstils sehr fesselnd und bietet gute Unterhaltung für alle Fans von Frankreich, aussergewöhnlichen Romanfiguren und "Gefühlslesern". Diese werden in der Geschichte versinken und das Buch nach der letzen Seite begeistert zuschlagen.
    Mich hat das Buch jetzt leider nicht in vollem Umfang erreicht, an was das genau lag, kann ich nicht einmal so richtig sagen.


    Insgesamt gesehen bekommt das Buch von mir 7 von 10 Punkten.

  • Es sind jetzt schon ein paar Tage und genau 2 1/2 Bücher vergangen, seitdem ich "Die Mondspielerin" zugeschlagen habe, aber trotzdem denke ich noch oft an die Figuren, trotzdem nehme ich das kleine Buch noch oft in die Hand, schlage es auf und freue mich über einen schönen Satz.
    Es ist ein Buch voller Leben und voller Weisheit, über eine ganz besondere Frau, die erst sterben wollen muss um leben wollen zu können, das mich wunderbar unterhalten, oft angerührt und doll neugierig auf die Bretagne gemacht hat.
    Zugegeben, Nina George hat dieses Buch in einer so zarten, bildhaften und sinnlichen Sprache geschrieben, dass mir vermutlich selbst eine derart verpackte Neuauflage des Telefonbuchs Freude bereitet hätte.
    Da stören auch ein paar Absätze, die mir eigentlich zu kitschig waren, das Gesamtbild nicht weiter.


    Ich vergebe 9 Punkte und eine absolute Leseempfehlung an jeden, der nach einem Wohlfühlbuch sucht, in dem man sich romantisch treiben lassen kann.

  • Ich habe es gestern Mittag begonnen und nun schon mehr als die Hälfte gelesen. Ich bin sehr unentschlossen, was ich von dem Buch halten soll.


    :gruebel Einerseits finden sich wirklich wunderschöne Sätze, fühlen sich Umgebung und Menschen wohltuend an, doch ist mir das Ganze bisher so vorhersehbar und kommt mir vor, wie schon oft gelesen...

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Ich habe es gestern Mittag begonnen und nun schon mehr als die Hälfte gelesen. Ich bin sehr unentschlossen, was ich von dem Buch halten soll.


    :gruebel Einerseits finden sich wirklich wunderschöne Sätze, fühlen sich Umgebung und Menschen wohltuend an, doch ist mir das Ganze bisher so vorhersehbar und kommt mir vor, wie schon oft gelesen...


    Da bin ich jetzt sehr gespannt auf deine Rezi. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.