Hochsaison - Jörg Maurer

  • Da wäre ich jetzt mal nicht so pedantisch. "Winterolympiade" ist durchaus Sprachgebrauch, wer sagt schon jedes Mal "Olympische Winterspiele"? Ich zumindest nicht und es ist mir dabei auch völlig banane, daß es ja eiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigentlich nicht ganz korrekt ist.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Inhaltlich geh ich jetzt nicht mehr auf das Buch ein, ich bin immer froh, wenn ich das nicht muss, weil das schon passiert ist, gehörte schon in der Schule nicht zu meinen Lieblingsdeutschthemen.


    Also nur meine Meinung:


    Mir hat auch Maurers zweiter Krimi um Kommissar Jennerwein hervorragend gefallen. Er ist wirklich anders, als man es gemeinhin von einem Krimi erwartet.


    Ich liebe seine überspitzten Formulierungen sehr. Besonders genossen habe ich das in diesem Buch bei den Prominenten :)


    Trotz des witzigen Stils handelt es sich dennoch um einen gut durchdachten Krimi. Die Spannung kommt neben dem Witz zum Glück nicht zu kurz.


    Das einzige, was ich zu bemängeln habe ist, dass ich mal wieder den "Mörder" ;) zu schnell wusste, aber das passiert mir häufig.


    Aber alles in allem gibt's von mir 9,5 Punkte.

  • Zitat

    Original von Lese-Rina: Mich konnte dieses Experiment nicht überzeugen und in vielen Punkten kann ich mich Manuela2205 anschließen. Zugegeben, die Ideen waren toll, die Gags witzig und die Personen hervorragend skurril, wenn auch manchmal anstrengend übertrieben. Doch obwohl die einzelnen Episoden so amüsant waren, fehlte mir der Blick aufs große Ganze. Zu viele Personen, die mal öfter, mal seltener auftauchen; zu viele Nebenstränge und zu viele (wirklich witzige) „Hintergrundinformationen“ verwirrten mich. Ich fand es sehr mühsam, mir aus dem ganzen Wust an Informationen herauszusuchen, was wirklich für die Krimihandlung wichtig ist. Das Buch ist gut geschrieben und vergnüglich zu lesen, doch konnte ich die einzelnen Puzzleteile lange Zeit überhaupt nicht zuordnen, geschweige denn, zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Das hat mich beim Lesen dann doch frustriert.


    So ähnlich habe ich es auch empfunden. Krimi als Kabaretteinlage, nachdem mir Föhnlage sehr gut gefallen hat, habe ich mir hier eher schwer getan. Außerdem war der Marder recht leicht zu erraten. Und wann geht Jennerwein endlich zum Arzt, das ist ja schon fast lebensgefährlich, nicht nur für ihn, auch für die Kollegen.

  • Ich fand Föhnlage schon nicht so toll. Genauso ging es mir jetzt noch Hochsaison. Ich werde einfach nicht warm mit dem Jennerwein. Und ich glaube, das war auch mein letzer. Kein bisschen Spannung, überspitze Vorurteile die nicht wirklich lustig sind. Gebe 5 Punkte.

  • Eigentlich hatte ich mich nach der Leseprobe auf das Buch gefreut. Es klang witzig, mit verschrobener Ironie und ein spannender Fall zeichnete sich auch ab. Leider verlief das Buch dann in Nebensächlichkeiten, wobei das Wichtigste noch die Originalität der Figuren waren. Ob der Scheich es wohl wirklich schafft, die Skisprungschanze mit echtem Schnee in die Wüste zu integrieren?


    Langweilig und langatmig, weder das Motiv noch der Plot konnte so wirklich überzeugen. Und der bayerische angebliche Witz hatte sich auch recht schnell abgenutzt, so dass das Buch wirklich nur etwas für Humoristen ist. Krimi und Thrillerfans kommen hier nicht auf ihre Kosten, Spannung ist eher wenig vorhanden. Auch mit der komischen Krankheit von Jennerwein konnte ich wenig anfangen - es war einfach schwer vorstellbar. Dann noch das Ende, irgendwie zuviel gewollt und nichts vernünftig hinbekommen. Schade, denn Jörg Maurer hat schon einen recht schrägen Humor, aber für so ein Buch vielleicht doch etwas zuviel.

  • Nach Jörg Maurers erstem Werk "Föhnlage" war ich mir nicht so sicher, ob mir sein Schreibstil gefällt. Aber jetzt nachdem ich "Hochsaison" gelesen habe, kann ich nur sagen: ja der Stil gefällt mir. Der zweite Band hat mir doch sehr gut gefallen.


    Es wird immer wieder aus der Perspektive der in den Fall verstrickten Personen erzählt. Dadurch musste ich zwar aufpassen nichts Wichtiges zu überlesen, aber es machte die ganze Sache auch sehr interessant.
    Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten, ließen sich die kurz gehaltenen Kapitel flüssig lesen.


    Zitat

    Original von Feele
    Ich liebe seine überspitzten Formulierungen sehr. Besonders genossen habe ich das in diesem Buch bei den Prominenten :)


    Auch mir ging das so. Da ist ja an Promis alles dabei, was Rang und Namen hat. :lache Echt lustig.


    Bestimmt werde ich auch den nächsten Teil mir Kommissar Jennerwein lesen.


    8 von 10 Punkten

  • Ich habe das Buch erst bei zweiten Anlauf durchgelesen - allerdings konnte ich dann gar nicht mehr sagen, warum ich es zuerst abgebrochen hatte. Es hat mir nämnlich super gut gefallen!
    Ich werde sicherlich den nächsten Teil lesen, sobald es ihn gibt!

  • ...will man dem Komissar Jennerwein in manch einer Situation im Buch zurufen, weil er so nah und doch so fern am Ermittlungserfolg dran ist. Hubertus Jennerwein fand ich schon in Jörg Maurers "Föhnlage" toll, so dass ich mich voller Erwartung in seinen zweiten Alpenkrimi "Hochsaison" gestürzt habe.


    In diesem stürzt jedoch erst einmal ein dänischer Skispringer während bzw. nach seinem Sprung in Garmisch beim Neujahrsspringen. Er wird jedoch nicht der einzige bleiben, dem auf den immer unterhaltsamen, knapp 400 Seiten nach dem Leben getrachtet wird. Mehr Inhalt preiszugeben, ist zwar verführerisch, würde aber bestimmt einigen Lesespaß nehmen...


    Auf Jennerwein und sein Team freut man sich wie auf lange nicht gesehene Freunde, eine Verfilmung (mit Hugh Grant - dem Jennerwein doch ähnlich zu sehen scheint) wäre eigentlich noch die Krönung Aber auch in Buchform überzeugt Maurer: Seine Beschreibungen - sei es von Landschaften, Personen oder Situationen - sind immer detailgetreu, aber nicht zu umfangreich, liebenswert, aber nicht zu schrullig, kabarettistisch eben. Die unterschiedlichen Handlungsstränge bzw. Erzählschienen verweben sich erst sehr zum Ende des Buches miteinander, so dass man zwar schon vorher einige Mutmaßungen anstellen kann, aber wirklich erst zum Ende entweder die Aufklärung an sich oder die Bestätigung seines Verdachts mit allen Hintergründen erhält.


    Auch wenn Teile der Geschichte an sich in irgendeiner Art und Weise eher an den Haaren herbeigezogen scheint, erinnert sie doch daran, dass manche Menschen für ihre Ziele viel in Kauf nehmen und vor wenig zurückschrecken. Eine klare Leseempfehlung für alle, die schon "Föhnlage" gemocht haben und ein noch besseres, in einem Rutsch zu verschlingendes Buch lesen möchten, und natürlich für alle anderen, denen bislang die tollen Figuren von Jörg Maurer unbekannt sind! Ich freue mich schon auf das Lesen von Maurers drittem Fall um Jennerwein & Co.!

  • Ehrlich gesagt, ich bin noch nicht durch und weiß auch noch nicht, ob ich fertiglese. "Hochsaison" ist mein zweiter Krimi von Jörg Maurer und wird wohl auch mein letzter sein. Durch "Föhnlage" habe ich mich schon durchgequält, hier habe ich noch nicht einmal die Hälfte und könnte schon aufhören. Ich mag den Schreibstil nicht, komme mit dem Humor nicht klar und finde die Story absolut unspannend. :-( Schade, denn ich mag Regionalkrimis wirklich sehr.

  • Hochsaison im Werdenfelser Land


    Vorweg: Dies ist der zweite Alpenkrimi mit Kommissar Hubertus Jennerwein. Er ist in sich abgeschlossen. Man muss den ersten also nicht gelesen haben, um dem Geschehen folgen zu können.


    Die Handlung ist in einem Kurort im Werdenfelser Land (Garmisch-Partenkirchen) angesiedelt. Es beginnt mit dem Neujahrs-Skispringen. Winter ist dort logischerweise Hochsaison. Grob gesagt, teilt sich das Buch in zwei Handlungsstränge. Einmal schreibt ein Unbekannter schon im Voraus Bekennerbriefe an Kommissar Jennerwein. Die Täter des anderen Stranges kennt der Leser, der Kommissar jedoch nicht. Es werden mehrere mehr oder weniger schwere Verbrechen verübt. Die Polizei geht zunächst von einem Serientäter aus, der all diese Taten verübt hat und den sie den „Marder“ nennt. Witzig ist es, wie den Ermittlern kleine Fehler und Nachlässigkeiten unterlaufen, obwohl sie auf der richtigen Fährte sind, durch die Fehler aber in die Irre geleitet werden.


    Anfangs verwirrten mich die vielen Personen und Schauplätze etwas, doch später fand ich den roten Faden in der Handlung. Von da an war es ein sehr schönes Lesevergnügen. Jörg Maurer hat hier einen heiteren Krimi geschaffen, der angefüllt ist mit Klischees aller Art und deshalb sehr humorvoll wirkt. Die bayerischen Ausdrücke bzw. Dialoge gefielen mir recht gut, das passte einfach. Es wurden immer wieder neue Verdächtige präsentiert, wobei ich den echten Marder dann schon relativ früh im Verdacht hatte. Aber da waren ja noch weitere Täter, die verfolgt werden wollten. So hielt sich die Spannung dann doch bis zum Schluss. Konsequent hat Maurer das Buch beendet, indem er alle angefangenen Sachverhalte zu einem schlüssigen Endpunkt geführt hat.


    Sehr gut gefällt mir auch das Cover mit der Kuh, die aus dem Fenster schaut inmitten der für das Werdenfelser Land typischen Lüftlmalerei.


    Mein Fazit: ein solider regionaler Krimi mit viel Humor

  • Inhalt: Ein Skispringer stürzt ab. Kommissar Jennerwein erhält Bekennerschreiben. Wer stört die alpenländische Idylle?


    Meine Meinung: Was für eine witzige, kurzweilige Unterhaltung. Selten so gelacht. Der Humor ist bissig und trifft immer ins Schwarze. Besonders gut haben mir die unterschiedlichen Brötchenvariationen gefallen. Die Sprache ist sehr gut verständlich und Jörg Maurer schafft es selbst aus den eigentlich einfachsten Handlungsabläufen eine unterhaltsame Handlung aufzubauen. Ich habe leider ziemlich schnell herausgefunden wer der Täter ist, aber das hat dem Unterhaltungswert nicht geschadet.


    Sehr gut hat mir auch die am Rand abgebildete Kuh gefallen. Daraus hätte man noch ein Daumenkino machen können, das wäre bestimmt gut angekommen.


    Man vergleicht natürlich automatisch die sehr erfolgreichen Kluftinger-Krimis mit denen von Jörg Maurer und meiner meinung nach muss sich Jörg Maurer vor der Konkurrenz nicht vestecken. Sein Humor ist meiner Meinung nach schärfer und feinsinniger und weniger klamaukig.


    Hochsaison hat mir so gut gefallen, dass ich mir Föhnlage auch gleich gekauft habe.


    Fazit: ein toller Krimi mit sehr feinsinnigem Humor.

  • Ein netter Krimi mit sehr gutem Sinn fuer Humor. Nur leider laesst der eigentliche Kriminalfall etwas zu wuenschen uebrig. Einerseits ist der Plot ziemlich weit hergeholt, andererseits dabei sehr einfach gestrickt - den "Marder" erkannte ich doch schon ziemlich frueh. Und dabei gehoere ich zu denen, die normalerweise bis zur letzten Seite keinen blassen Schimmer ueber den moeglichen Taeter haben.


    Bei allem Humor wurde es doch oft langatmig. Dem Buch haetten ein paar Kuerzungen vielleicht gut getan, um es etwas zu straffen und mehr Spannung reinzubringen.


    Fazit: Kann man lesen, ist mal etwas anderes. Aber auch nicht mehr.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Servus,
    ich lese den "Hochsaison" erst jetzt, obwohl ich das Buch am 1.10.2010 vom Autor signieren ließ.
    Da hier der "Dreitütenberg" (S. 129) genannt wurde und keiner nachfragte, verstehen alle diesen Ausdruck. Ich war schon öfters auf der Weilheimer Hütte und auch auf den von dort schnell erreichbaren Krottenkopf (entgegen Ostler. S. 127, gibt es dort schon Latschen) aber der Ausdruck Dreitütenberg sagt mir nix. Hängt das mit Drogen zusammen (die in dem Zusammenhang in "Hochsaison" auch vorkommen)?

  • Das ist wieder ein sehr heiterer, bizarrer Regionalkrimi mit originellen Charakteren, die klischeehaft überzeichnet sind. Sie sind nicht wirklich sympathisch, haben aber ungeheuren Unterhaltungswert. Wie Personen in einem Film, über die man sich amüsiert, die man aber nicht gerne in seinem Freundeskreis haben möchte.

    Der Krimi ist voller Witz und schräger Kirchturm-Mentalität. Witzig fand ich auch den Einbau bekannter lebender Persönlichkeiten.

    Die Ermittler tappen lange Zeit im Dunkeln, und teilweise lösen sie den Fall, teilweise löst er sich von alleine.

    Und auch mein Wortschatz und meine Bildung wurden erweitert: ich weiß jetzt, was Akinetopsie ist. Und dass es diese Wahrnehmungsstörung tatsächlich gibt.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde