Videorezensionen

  • Ich persönlich finde negative Bewertungen und Renzensionen total spannend. Wenn mich ein Buch interessiert beispielsweise auf amazon. Lese ich so gut wie immer auch die negativen Rezensionen durch. Ich lerne manchmal an Hand der negativen Erfahrung anderer mehr über das Buch und es wird interessanter für mich. Negative Kritik wird oft mit mehr "Inbrunst" geschrieben. Ich finde es wichtig, dass man z.B. auf amazon nach Sterne-Vergabe suchen kann. Das geht z.B. auf Lovelybooks nicht, was ich schade finde.
    Ich kann verstehen, dass man als Autor bei dem Thema negative Rezensionen die Sache anders sieht, als ein Leser. Ich glaube durch Kerstin Gier halb ernste, halb witzige Andeutungen dazu in den Danksagungen in ihren Büchern, habe ich mir überhaupt das erste Mal darüber Gedanken gemacht, dass Autoren sehr wohl bei z.B. amazon die Rezis durchlesen und sich auch vielleicht deswegen ärgern oder darüber traurig sind. Das kann ich verstehen. Früher hat man gar nicht solch ein Feedback gehabt. Aber für mich als Leser sind solche Sammlungen von Meinungen sehr hilfreich.


    editiert um noch was zum eigentlich Threadthema zu sagen:
    Rezis als Videobotschaften finde ich auch durchaus mal nett. Ständig muss ich die nicht schauen, dafür ist das zu viel Zeitaufwand. Videorezis sind aber tatsächlich in erster Linie mehr Selbstdarstellung als Buchkritiken.

  • ich habe mich mit Videorezensionen noch nicht allzu viel beschäftigt, die, die ich mir bisher angesehen habe, fand ich eher langweilig oder zum fremd-schämen. um hier aber mitreden zu können, habe ich mir jedenfalls die von Tam noch einmal angesehen. die geht so los:


    "Vor einiger Zeit hat mir die liebe Kossi etwas ganz ganz schönes geschickt, worüber ich mich sehr gefreut habe. und zwar hat sie mir ihr Wunderland der Liebe zugeschickt, worüber ich mich sehr sehr gefreut habe. ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich beschreib das Buch erst mal. Das Buch ist richtig richtig Klasse. Hat einen Stoffeinband, fühlt sich wie Stoff an. Ich weiß nicht, was es ist, es fühlt sich wie Stoff an. Es halt also einen Stoffeinband. Es ist wattiert, also der Einband ist wattiert."


    Tippfehler bitte ich zu entschuldigen, das ist halt schnell mit runtergetippt


    Zu diesem Zeitpunkt hab ich abgebrochen, ich hab's nicht mehr ausgehalten. Sorry, aber das ist alles andere als eine informative Rezi - das ist eine sprachliche Katastrophe! ich mag die Eulen wegen der Vielfalt der Meinungen und der hohen Qualität der Laien(!)-Rezis. Aber wenn das Überhand nehmen sollte, wäre es wirklich traurig! Und Tam, tut mir leid, dass es ausgerechnet Dich erwischt hast - ich kenne Dich nicht persönlich und Du bist bestimmt ein netter Kerl, aber bitte überlege Dir mal, ob Du nicht lieber mit Skript arbeiten solltest.


    Was super-duper-positiv Rezis angeht. Das hab ich ja meine Meinung letztens schon gesagt: unglaubwürdig. Und wie schade wäre es doch, wenn man überall nur noch diese Art von Rezi finden würde. sogar Stiftung Warentest könnte zu machen :-]

  • Zitat

    Orignal von clauladiatoman: Ich stimme euch sehr begrenzt zu. Wenn man natürlich so aktiv hier ist wie viele von euch, dann kennt ihr euch und eure Geschmäcker. Folglich wisst ihr, wessen Empfehlung ihr nachgehen könnt. Als durchschnittliche Eule (und das sind nunmal die allermeisten hier) ist so etwas überhaupt nicht ausschlaggebend. Da zählen gut geschriebene, knappe, präzise Rezensionen, aber von wem die sind, das blicke ich momentan noch überhaupt nicht. Aber ich habe einige Rezensenten entdeckt, die nur zu Büchern geschrieben haben, die ich auch gut fand. Ihren Tipps gehe ich nach. Aber so weit in die Materie eindringen, dass ich von negativen Rezensionen ableiten kann, je nachdem wer sie schreibt, ob das für mich dann interessant ist, Gehts noch? da bräuchte ich ein halbes web 2.0 Leben dafür...


    Hallo Claudia,


    wir kennen unsere Geschmäcker gerade weil Rezensionen differenziert ausfallen. Wenn Eulen, die meinen Rezensionsgeschmack teilen, gezielte Kritik an einem Buch äußern, dann mag die Lektüre noch so toll sein, für mich kann die Eulenkritik zu einem K.-o.-Kriterium werden.


    Noch ein Wort zu den knappen, präzisen und wohlmeinenden Rezensionen. Hiervon gibt es bereits einige bei den Eulen, vornehmlich meine ich Erstrezensionen zu einem Buch, die einen Tag nach der Veröffentlichung erscheinen und aus einem Dreizeiler bestehen. Bei diesen Beiträgen frage ich mich schon, inwieweit in dieser Kürze inhaltliche Zusammenfassung und eigene Meinungswiedergabe gelingen können.
    Gerade diese Besprechungen zu einem Buch machen mich äußerst misstrauisch und verleiten mich nicht dazu, das jeweilige Buch zu lesen.

  • Salonlöwin : Ja, da hast du recht, solche Rezensionen sind tatsächlich mit Vorsicht zu genießen. Ich meinte auch mit knapp und präzise eher ohne drei Absätze lange Nacherzählung des Inhalts, inklusive zwanzig Spoilerfenster. ;-)


    Aber Misstrauen gegenüber einer großen, breiten Begeisterung von vielen Menschen finde ich auch wieder kontraproduktiv. Gerade eben mit Erebos wurde mir so ein Glücksfall zuteil. Null negative Meinungen, alles im Fünfsternerausch und weißt du was: Zu recht! :-) Es gibt keine Lösung oder Konklusion für diese Diskussion. Es sucht sich eh jeder, nicht nur ich, das raus, was in sein Bild passt und auch beim Lesen der Rezensionen tut jeder das, was er mag. Ich bitte nur trotzdem ganz allgemein, um Respekt gegenüber der Entscheidung, dass man nur über Bücher, die einen begeistert haben, schreibt, ohne immer wieder Bemerkungen diesbezüglich fallen lassen zu müssen. Ein permanentes Unglaubwürdigmachen der betreffenden Rezensenten öffentlich im Forum ist nämlich sehr wohl eine fiese Art, die Stimmung allgemein zu lenken, das hat dann nichts mehr damit zu tun, ob man selbst diese Rezensionen konsumiert oder nicht.


    lg Claudia

  • Zitat


    Gut argumentierte negative Rezensionen? Die berühmte Nadel im Heuhaufen.


    Ne, meiner Meinung nach keine Nadel im Heuhaufen. Zumindest nicht bei den Eulen. Wenn ich Rezis suche, die negativ aber gut argumentiert sind, dann hier. Nicht immer werde ich fündig, aber in der Regel schon. Die meisten schreiben sehr wohl, was ihnen an dem besagten Buch nicht gefallen hat. Zumindest diejenigen, von denen man gute Rezensionen gewohnt ist und meist auch nicht an Argumentationen enttäuscht wird.


    Bei Amazon sind mir manche negativen Rezis häufig etwas zu unsachlich formuliert. Da mag die Suche nach der Nadel im Heuhaufen schon etwas eher zutreffen.

  • Ehrlich gesagt hab ich mir bei Amazon bisher nur Videos angeschaut, wenn sie von den Autoren selber waren bzw. Interviews mit ihnen. Die anderen interssieren mich einfach nicht.


    Was mir an den Buechereulen und den Rezensionen hier so gut gefaellt, sind die Diskussionen, die sich daraus ergeben. Und das geht einfach wirklich besser mit schriftlichen Rezis. Zum einen wegen der Moeglichkeit des Zitierens, aber auch einfach, weil man so gut den Ueberblick behalten kann, gerade auch mit mehreren Rezensionen nacheinander.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich mache doch niemanden unglaubwürdig, nur weil ich sage, daß ich rein positive Rezensenten nicht authentisch finde. Sorry, aber das ist albern. Meine Meinung ist da ganz sicherlich nicht so ausschlaggebend. Dies ist auch nicht der Sinn dieser Diskussion. Hier soll eherwiedergegeben werden, wie solche immer nur lobhudelnden Rezis eben bei den Lesern ankommen und da zeigt die Meinung hier doch sehr deutlich, daß sie eben von vielen nicht ernstgenommen werden. Was die Rezensenten mit diesen Wertungen tun, ob sie sie wahrnehmen, ignorieren oder nicht, ist gänzlich egal. Aber warum schreibt man Rezis, wenn einem egal ist, wie sie aufgefaßt werden?
    Natürlich bleibt jedem unbenommen nur seine Schätzchen zu rezensieren. Aber jemand der im Monat 10 Schätzchen liest, den beneide ich entweder ob seiner guten Hand bei der Auswahl der Lektüre oder ich zweifel eben an der kritschen Leseweise!


    Claudia
    deinen Satz zu den Rezis zu Erebos finde ich trotz Smilie ziemlich seltsam... :gruebel

  • Zitat

    deinen Satz zu den Rezis zu Erebos finde ich trotz Smilie ziemlich seltsam...


    Inwiefern? Die Aussage lautet: Ich finde die vielen positiven Rezensionen zu diesem Roman absolut berechtigt. Was ist daran seltsam? Mich nervt es, wenn jetzt jemand hergeht und sagt: Das kann doch nicht sein, etwas das alle gut finden, das muss einen Haken haben. Weil so kommt mir das oft hier (ohne jemanden speziell zu meinen) vor. Ist aber wahrscheinlich eine allgemeine Sache.


    lg Claudia

  • Claudia
    Das hat niemand gesagt.
    Es geht nicht um ein Produkt, das alle gut finden.
    Es geht darum, das jemand immer alles gut findet und niemals Kritik äußert.


    Das ist in meinen Augen ein himmelweiter Unterschied.


    Viele gute Rezis sind ein Zeichen, daß viele Menschen das Buch gut finden, also ist die Wahrscheinlichkeit, daß ich es gut finde, höher, also werde ich dieses Buch sofern ich mich mit den Rezis und dem Inhalt identifizieren kann doch eher kaufen, als ein Buch mit schlechten Rezis. Das ist klar.
    Aber wenn unter diesen vielen guten Rezis sehr viele sind, die grundsätzlich IMMER alles super finden, dann finde ich es nur gerechtfertigt, dieses SUPER etwas zu hinterfragen. Denn ein SUPER von einem Rezensenten, der mit dieser Wertung nur sehr sparsam umgeht, wirkt auf mich sehr viel intensiver, als ein SUPER von einem Rezensenten, bei dem immer alles SUPER ist.

  • Wenn ich mich für ein Buch interessiere, aber nicht sicher bin, ob das etwas für mich ist, lese ich zunächst einmal die kritischen Rezensionen dazu. Das sind bei Amazon die 1-3 Sternerezen. Selbst wenn sie grottenschlecht geschrieben sind (und nachdem ich die Balla-Balla-Kommentare rausgefiltert habe), sagen sie mir meist mehr über das Buch, als die 5-Sternerezensionen. Denn Rezensenten, die ihre Sterne/ Punkte/ Herzchen vorsichtig verteilen, setzten sich meiner Erfahrung nach auch intensiver mit einem Stoff auseinander, als die Jubel-Kompanie.


    Ich persönlich finde es bequem nur positive Rezen zu schreiben. Es macht nämlich viel mehr Arbeit, sich mit einem Roman kritisch auseinanderzusetzen, als eine Lobhudelei zu verfassen. Zugegebernermaßen war ich nach zig Schrott-Büchern in den letzten Wochen selber zu bequem, meine Leser-Meinung in einer Rezension zu hinterlassen - eben weil es eine Schweine Arbeit ist, den Unmut auch zu begründen. Und manche Bücher sind mir einfach die Arbeit nicht wert.

  • Zitat

    Original von kamelin
    Ich persönlich finde es bequem nur positive Rezen zu schreiben. Es macht nämlich viel mehr Arbeit, sich mit einem Roman kritisch auseinanderzusetzen, als eine Lobhudelei zu verfassen. Zugegebernermaßen war ich nach zig Schrott-Büchern in den letzten Wochen selber zu bequem, meine Leser-Meinung in einer Rezension zu hinterlassen - eben weil es eine Schweine Arbeit ist, den Unmut auch zu begründen. Und manche Bücher sind mir einfach die Arbeit nicht wert.


    Stimmt. Daß es viel mehr Arbeit ist, den Unmut zu begründen. Deswegen schreibe ich so ungern Verrisse.
    Sich hinsetzen und dreimal 'Gequirlte Sch...' aufs Blatt zu hauen geht eben nicht.


    Umgekehrt ist es mit positiven Kririken auch nicht ganz leicht, dann nämlich, wenn man auch hier begründet. Was meist nicht geschieht. Schaut man sich durchgängig positive Verlautbarungen über Bücher nämlich einmal genau an, so besteht die Substanz des Ganzen allein in der Aussage: dieses Buch ist so toll, weil es mich begeistert hat.
    Das ist der Blickwinkel der Schwärmerei oder sogar der momentanen Verliebtheit. Kann einer passieren mit einem Buch.
    Ich finde es aber besser, eine Nacht drüber zu schlafen. Nüchterner werden.
    Diejenigen, die sich durch Buchkritiken zum Lesen oder sogar zum Kauf anregen lassen (und darum geht es hier doch, oder? :grin) werden dankbar sein dafür.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Also mir ist es vollkommen egal, in welcher Form eine Rezension verfasst wird, solange ich die Auswahl habe ;-)
    Wenn ich mich über ein Buch informiere, suche ich mir aus allen Rezensionen das für mich passende heraus.
    Das können teilweise Lobeshymnen sein, aber ganz besonders interessieren mich auch die Dinge, die nicht gefallen, denn ich habe festgestellt, dass es oft genau die Sachen sind, die mich ansprechen ;-)


    Jeder sollte es doch so machen, wie er es für richtig hält und wie es ihm am besten von der Hand oder auch vom Video geht. Ich hab da kein Problem mit.

  • Habe mir schon so einige Videorezis angetan, kenne eine
    erst 11-jährige Rezensentin persönlich. Und das ist auch der
    einzige Grund weshalb ich mir jedes Video von ihr ansehe. Es
    ist echt schlimm wie so junge Kinder so im Internet präsentiert
    werden und dabei noch total altklug und selbstverliebt rüberkommen!
    Nur bei diesem Fall glaube ich an ein starkes Mitwirken seitens
    der Eltern. Und dieses ständige Gestotter und Gestammel geht mir
    tierisch auf die Nerven :rolleyes :rolleyes :rolleyes
    Die einzigen Rezis die ich mir gerne ansehe sind die von Kossi :grin