Buchkritiken. Was ist ihr Sinn?

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    Original von Dirk67
    ..nur das wir damals weder die macher von perry rhodan erreicht haben, noch die drehbuchautoren der serien.


    Die Macher der Perry Rhodan Serie haben die Fanzines und die Fantreffen genau verfolgt, waren oft auch da, Autogramme geben...


    Die wußten seinerzeit auch schon, dass ihre Leser und vor allem die treuen Leser und ihre Reaktionen wichtig sind.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von beowulf


    Die Macher der Perry Rhodan Serie haben die Fanzines und die Fantreffen genau verfolgt, waren oft auch da, Autogramme geben...


    Die wußten seinerzeit auch schon, dass ihre Leser und vor allem die treuen Leser und ihre Reaktionen wichtig sind.


    ja, das ist richtig.
    aber keiner aus unserer clique / klasse hätte sich jemals getraut, an die lks zu schreiben *g* und fanzines waren damals nicht so leicht zu bekommen, es gab ja kein internet. da haben wir zwar auch schonmal selber welche entworfen *gigantauflagen von 15 stück alle drei monate :-)*, aber die waren eben eher für den näheren umkreis.


    trotzdem, das kritisieren / rezensieren war damals auch schon gang und gäbe. egal ob heftromae ala sinclair,zamorra, lassiter und pr, oder bücher oder musik ... alles was uns beschäftigte, wurde unter die strenge lupe unserer "kenneraugen" gelegt und analysiert :-)
    was christian gefiel, konnte heinz so gar nicht aus dem fernsehsessel reissen, aber paul war sofort feuer und flamme ...
    also nix anderes, wie hier auch.
    und sobald man ein wenig den geschmack der rezensenten kennt, kann autor / leser mit der zeit schon für sich ganz persönlich entscheiden, wer ist "wichtig" *auf der gleichen wellenlänge* wer weniger ;-)


    im grunde bin ich persönlich also hier auf einem virtuellen schulhof ohne pausenklingel ;-)
    ich habe sehr viel spaß und lerne für mein eigenes schreiben auch so einiges.


    dafür hier mal ein dickes danke an die macher des forums und all die leute, die hier leben in die bude bringen ;-)


    lg
    dirk67 *wink*

  • Zitat

    Original von Tom
    Kritik erhält ihren Sinn durch denjenigen, der sie wahrnimmt. Kritik ist Kommunikation, ein Austausch über Kulturgüter, ob das nun Bücher, Filme, Fernsehsendungen, Musikstücke oder Kleidung sind. Sie ist Warnung oder Empfehlung, aber immer subjektiv, also eine Entscheidungshilfe und ein Wegweiser, jeweils abhängig davon, ob man demjenigen, der sie verfasst hat, zu folgen bereit ist. Wir kritisieren ständig, nicht nur in Bücherforen. Wir hoffen darauf, dass jemand, der vermeintlich mehr über ein Kulturgut weiß (z.B. dadurch, dass er es bereits gelesen hat), uns dabei hilft, es einzuordnen. Und uns dadurch etwas erspart oder ermöglicht.


    Danke, du ersparst mir das Tippen. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Meine Meinungsäußerungen über Bücher richten sich auch hauptsächlich an Leser - sowohl an die, die überlegen, ob sie sich das Buch kaufen möchten, als auch an solche, die das Buch schon gelesen haben.
    Erstere können sich durch meine und andere Rezensionen ein Bild machen, ob ihnen das Buch zusagt oder nicht.
    Mit letzteren diskutiere ich gerne über den ein oder anderen Kritikpunkt und tausche mich aus.


    Allerdings hat sich auch schon mal eine Autorin bezüglich meiner Rezension zu ihrem Buch gemeldet und eine Schülerin, die einen Vortrag halten musste, stellte Fragen zu einem anderen Buch, weil ihr manche Zusammenhänge noch nicht klar waren.


    Ich mag es einfach, mich über Bücher auszutauschen, meine Meinung dazu kundzutun oder auch einfach Informationen zu bestimmten Titeln zur Verfügung zu stellen.

  • Für mich persönlich liegt der Sinn als Schreiber darin, mich mit dem Buch noch mal auseinanderzusetzen und als Leser vor dem Kauf Infos einzuholen - manchmal haben Blogs meines Vertrauens mich erst zum Kauf veranlasst.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Aber da Buchkritiken von Leser ja eh irrelevant sind, wie wir anderenorts lesen mussten, verstehe ich eigentlich nicht, warum dieser Fred jetzt eröffnet wurde. Die Autoren scheinen ja sowieso nicht an der Meinung ihrer Leser interessiert zu sein.


    Also jetzt verdrehe mir bitte nicht die Worte im Mund. :cry


    Ich habe lediglich erklärt, warum ich Hefs - durchaus arrogant-selbstgefällige - Haltung verstehen kann, denn am Ende sind die Verkauszahlen das Entscheidende. Läuft das Buch schlecht, kann eine positive Leserreaktion mich trösten, aber ändert nichts an dem Umstand, dass mein Verlag mich nicht gerade lieben wird. Wer hingegen sein Werk auf den Bestsellerlisten findet, der vermag den einen oder anderen Verriss von Lesern wohl ganz gut wegzustecken, denn er weiß, dass das Buch sehr, sehr vielen Leuten gefällt.
    Das bedeutet nicht, dass Autoren kein Interesse an der Meinung ihrer Leser haben, sich nicht über Lob freuen und sich keinen Kopf machen, wenn sie kritisiert werden.


    Ich gehöre eher zur Fraktion der Sebsibelchen, die durch kritische Äußerungen zu ihren Texten regelrechte Schreibblockaden kriegen. Da schien mir Hefs kaltschnäuzige Einstellung: "Was juckt's mich, wenn die Verkaufszahlen stimmen?" fast noch die vernünftigere Reaktion.
    Am Besten ist wohl der goldene Mittelweg: zur Kenntnis nehmen, eventuell in Zukunft berücksichtigen oder eben vergessen.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Generell kann ich das voll und ganz unterschreiben, Tereza. Ganz meine Meinung :anbet


    Zitat

    Original von Tereza
    Wer hingegen sein Werk auf den Bestsellerlisten findet, der vermag den einen oder anderen Verriss von Lesern wohl ganz gut wegzustecken, denn er weiß, dass das Buch sehr, sehr vielen Leuten gefällt.


    Da eine Feinheit, die ich als Klugscheißer anmerken muss :grin : Dass ein Buch auf den Bestsellerlisten ist, heißt ja nur, dass es viele Leute gekauft haben. Nicht, dass es vielen Leuten gefallen hat. Im Extremfall kann es sogar sein, dass der Verlag extrem gutes Marketing betrieben, exorbitant hohe Auflagen abgesetzt hat, aber die Käufer das Buch alle sch*** finden. Unwahrscheinlich, aber theoratisch möglich. :wow


    Zurück zum Thema:
    Ich würde mich, wäre ich Autor, über jede Kritik freuen. Jetzt kann man natürlich sagen: "Kann ja jeder behaupten!" Klar, kann jeder. Aber ich bin schon jetzt dankbar über jede Stimme, die ich zu meinen mehr oder weniger literarischen Ergüssen bekomme, sei sie positiv oder negativ. Denn ohne Kritik kann ich mich auch nicht verbessern, oder? (Immer vorausgesetzt, sie ist konstruktiv.) Vielleicht ändert sich das, wenn man einmal den Sprung in die Veröffentlichung geschafft hat. Aber ich glaube, selbst dann braucht man noch mal ein bisschen Feedback, das über Verkaufszahlen hinausgeht. Denn wie oben beschrieben: Es sind nur VERKAUFSzahlen und somit keine Garantie, dass ich nicht trotzdem Bullshit produziere.


    Als Leser sehe ich Buchkritiken als gegenseitiges Geben und Nehmen an. Ich schreibe Kritiken, um meine Meinung anderen Lesern mitzuteilen, sei diese nun positiv oder negativ. Und gleichzeitig lese ich die Kritiken von anderen, um mich über Bücher zu informieren. Zum Beispiel, um Fehlkäufe zu vermeiden und "Geheimtipps" aufzuspüren.


    Das war mein Senf dazu.


    LG,
    Bücherjunky

  • Ich kritisiere nicht, um dem Autoren zu erklären, was mir an seinem Buch gefällt und was nicht.


    Ich schreibe meine Meinung. So, wie ich mit anderen Menschen über ein Buch spreche - was hat mir daran gefallen, was nicht? Empfehle ich es weiter oder nicht?


    Ob der Autor meine Meinung liest oder nicht, ist ihm selbst überlassen. Ich tausche mich lediglich mit anderen Lesern über ein Buch aus, mehr ist "eine Rezension / Meinung / wie auch immer man es nennt" für mich nicht.

  • Ich schreibe keine Kritiken, sondern äußere meine Meinung zu einem Buch, wenn ich dazu Lust habe.
    Das kann mit einem Freund sein, mit einem Arbeitskollegen (da ich in der Mittagspause grundsätzlich lese, bin ich dort eher als der Mann mit Buch als unter meinem Namen bekannt und werde hie und da gefragt was ich empfehlen kann), in einer geselligen Runde oder in einem Internet-Forum.


    Da wir hier in einem Bücher-Forum sind, ist es zumindest für mich selbstverständlich, dass ich zu Büchern meine Meinung kund tue und nicht zu Bier, Socken, CDs oder sonst was. Denn dann wäre ich wohl fehl am Platze.
    Warum ich hier ab und zu aktiv bin?
    Weil es Bücher gibt, denen ich ganz viele Leser wünsche. Warum? Weil sie mir gefallen, mich gut unterhalten hat und vielleicht so gar meinen Horizont erweitert habe und ich daher noch viel von ihm lesen möchte. Da die Verlage Geld verdienen müssen versuche ich damit seine Verkaufszahlen zu erhöhen und damit die Cahnce für eine weiteres Buch zu erhöhen. Damit drücke ich auch dem Autor meine Anerkennung aus, der von mir in der Regel nichts weiß, aber seine Verkaufszahlen. Und hier im Forum kann ich sehr viele mit einer Äußerung ansprechen,viel mehr als ich im RL erreichen kann.


    Die Meinungsäußerung anderer hier hilft mir in dem unübersichtlichen Gebirge an Neuerscheinungen und bereits OOP-Büchern eine Auswahl zu treffen. Ohne diesen Meinungsaustausch wäre ich vollkommen vom Marketing der Verlage, Präsentation in den Buchhandlungen und Kaufhäusern und den Profi-Kritiken abhängig. Das war mir schon vor der Internet-Zeit viel zu einseitig und ich musste selbst ertasten, welcher Autor, welches Buch mir gefällt. Da ich zwar ein Vielleser aber kein Vielverdiener war und bin, blieb nur der Weg über die Remittenden-Tische. Nur davon hatte weder der Verlag noch der Autor etwas.


    Seit ich in Bücher-Foren unterwegs bin kaufe ich mehr Neuware, da ich besser einschätzen kann, ob ein Buch in mein Beuteraster passt oder nicht.


    Ob ein Autor oder ein Verlag meine Meinungen liest ist mir schnurz, denn sie ist an Leser wie mich gerichtet


    sagt Dyke - der die Eingangsfrage damit nicht beantworten kann

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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  • Ich schließe mich der mehrheitlichen Erklärung hier an. Ich will mich einfach äußern zum Buch, im Idealfall sogar dazu austauschen. Das mache ich hier genauso wie anderswo. Und zum anderen schreibe ich Kritiken auch, um Bücher vorzustellen, wenn die hier noch nicht verzeichnet sind. Denn ich selbst bin schon um die ein oder andere Buchvorstellung hier sehr dankbar gewesen, ohne die ich bestimmte Bücher vielleicht nie entdeckt hätte. Und ich lese auch gerne im Nachhinein, wie andere das ein oder andere Buch empfanden.
    Wenn ich meine Meinung zu einem Buch schreibe, gehe ich nicht davon aus, dass der Autor (oft ja auch fremdsprachige) die je lesen wird, also an ihn richte ich mich da eigentlich zuletzt.


    Würde mir aber zufällig mal ein Buch in die Hände fallen, wo ich weiß, der Autor liest hier mit, würde ich vermutlich damit schlicht genauso umgehen wie mit allen anderen Büchern auch.

  • Wie auch schon die Meisten vor mir gesagt haben, ich äußere meine Meinung zu dem Buch. Wie es mir gefallen hat, was mich genervt hat, etc.
    Klar, es ist kann auch eine Hilfe für andere Leser sein. Aber nur weil ich ein Buch schlecht bzw. nicht so gut fand, muss das ja nicht heißen, dass die anderen Leute, die sich auch für das Genre interessieren, das Buch nicht kaufen sollten.
    Ich finde, man muss sich seine Meinung selber über ein Buch bilden, egal wie der Rezensent es fand.
    Ansonsten schreibe ich die Rezensionen, Meinungen, Kommentare oder wie man es sonst nennen möchte, um das Buch einfach nochmal zu verinnerlichen und meine Gedanken auf Papier zu bringen.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


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