21 Tote und über 500 Verletzte auf Loveparade

  • Zitat

    Original von Batcat
    Nun, meine Erklärung in Klammern meinte ich äußerst sarkastisch. Denk Dir den :rolleyes mit hin. Wobei... ein :uebel würde auch passen, denn ich finde das zum ko....


    Ja, sorry, dann hab ich das nicht geschnallt. Dachte echt, du meinst, es gibt vielleicht Leute, die ernsthaft ein Bild ansehen, um danach schimpfen zu können. Kann ja sein (wobei ich bei derartigen Bildern die "Ich muss mir eine Meinung bilden"-Erklärung für nicht sehr glaubwürdig halten würde).


    Edit: Ich wollte eigentlich beides in einen Beitrag setzen, aber der erste kam dann doch verspätet allein :rolleyes

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  • Zitat

    Original von Ronja


    Was schlägst du vor, Voltaire? Wie soll die Welt damit umgehen, dass täglich sinnlos Menschen sterben? Wie sollen die Medien damit umgehen? Wie die private Bevölkerung?


    Ich kann nichts vorschlagen, weil ich es schlichtweg nicht weiß. Aber muss man immer gleich einen Lösungsvorschlag präsentieren, wenn einem etwas ungut aufstösst?


    Natürlich ist es okay wenn die Medien berichten, dass ist ihr Job. Aber es kommt vielleicht auch ein wenig auf die Art der Berichterstattung an.


    Und wie sollen Menschen damit umgehen?
    Vielleicht ein wenig innehalten, bevor sie zum nächsten "Katastrophenevent" hetzen.


    Und muss man sich mit dem sinnlosen Tod von Menschen abfinden, nur weil man nicht weiß wie man ihn verhindern kann? Vielleicht einfach auch mal im privaten Umfeld aufstehen und nicht alles hinnehmen. Vielleicht erst einmal denen widersprechen, die nur katastrophengeil sind. Das wäre immerhin ein Anfang. Ob es letztendlich was bringt - keine Ahnung.


    Manchmal kann auch schon ein wenig der Mut zur inneren Einkehr helfen - muss nicht, kann aber.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.


  • Das habe ich ja auch nicht gesagt. Ich bin nicht der Meinung, dass alle Zeitungen tolle objektive Berichte schreiben. Ich meinte damit nur, dass man beim Zeitung lesen eher diesen Bilder aus dem Weg gehen kann, solange man sich jetzt nicht die Bild schnappt oder so ;).


    Sorry Leute...bin grade irgendwie zu doof, die Zitate zu teilen...klappt sonst immer. Hab meinen Zwischenkommentar jetzt einfach mal fett gemacht....nicht wundern :grin

    :lesend Der Thron der sieben Königreiche von George R.R. Martin

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  • Das sind doch schon Lösungvorschläge, finde ich ;-)

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    Original von Gummibärchen

    Die Schuldfrage sollte geklärt werden - aber sie nützt nicht wirklich was. Die Menschen werden dadurch nicht lebendig. Und in der Haut der Verantwortlichen möchte ich auch nicht denken. Alle, die sich letztes Jahr in Bochum beschwert haben, werden jetzt immerhin sehen, dass die Entscheidung richtig war. Kleiner Trost... :-(


    Wenn die Schuldfrage geklärt wird und die Verantwortlichen die Konsequenzen ziehen müssen, denke ich schon, dass es nützt. Sicherlich macht es die Toten nicht mehr lebendig, aber vielleicht werden so in Zukunft Entscheidungen getroffen, die besser durchdacht werden.
    Ich sehe es nämlich so, dass diejenigen die viel Geld verdienen, dieses hohe Gehalt sehr oft mit der hohen Verantwortung in ihrem Beruf rechtfertigen.
    Wenn sie aber dann mal Verantwortung übernehmen sollen, ziehen die meisten den Schwanz ein.

  • Zitat

    Original von Charlotte
    Wenn die Schuldfrage geklärt wird und die Verantwortlichen die Konsequenzen ziehen müssen, denke ich schon, dass es nützt. Sicherlich macht es die Toten nicht mehr lebendig, aber vielleicht werden so in Zukunft Entscheidungen getroffen, die besser durchdacht werden.
    Ich sehe es nämlich so, dass diejenigen die viel Geld verdienen, dieses hohe Gehalt sehr oft mit der hohen Verantwortung in ihrem Beruf rechtfertigen.Wenn sie aber dann mal Verantwortung übernehmen sollen, ziehen die meisten den Schwanz ein.


    Richtig. Allerdings bin ich - pessimistisch wie ich bin :rolleyes :lache - der Meinung, dass dann eine andere Katastrophe kommt mit anderen Verantwortlichen. Irgendwo, Irgendwann.


    Das heißt nicht, dass ich jetzt sage "Lasst doch alle in Ruhe, man kann es nicht rückgängig machen". Ich habe es vor allem in Bezug auf die Eltern der "Kinder" gemeint.


    Edit: Auf N24 läuft übrigens gerade die PK mit den "Verantwortlichen".

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Batcat : Naja, die Gründe, sich die Bilder anzuschauen, mögen tatsächlich vielschichtig sein, das stimmt.


    Stimmt, aber woran liegts denn eigentlich? Ist es ein gesellschaftliches Problem oder ein evolutionstechnisches? Sind die Medien wirklich mal wieder schuld an dieser Sensationsgeilheit oder liefern diese doch nur was die Zielgruppe verlangt?


    Was hilft es eigentlich, wenn der schwarze Peter zweifelsfrei zugestellt werden kann? Ändert das dann was?


    Hollywood produziert seit anno knips Katastrophenfilme und diese werden fast immer Kassenschlager. Gaffer auf der Autobahn bei Unfällen. Der Mensch desensibilisiert sich selbst. Die Schuldfrage ist für mich persönlich unerheblich. Aus diesem Grund wird der Mensch auch irgendwann von diesem Planeten verschwinden, da wir doch nicht die Krone der Schöpfung, sondern einfach doch nur eine Laune der Natur sind. Weiterentwicklung ausgeschlossen, Selbstausrottung wahrscheinlich.


    Die Titanic ist aktuell? Ja? Dank Leonardo di Caprio oder James Cameron? Nicolas Cage in der 9/11-Verfilmung? Was sind schon ein paar zertrampelte Loveparader im Vergleich zum World Trade Center? Oder ein ersticktes Mädchen auf einem Toten-Hosen-Konzert?


    Wo ist noch die wirkliche Schmerzgrenze? Was macht wen betroffen? Wie viele müssen sterben, um Betroffenheit auszulösen? Oder ist es doch die Frage, WIE sie zu Tode kamen? Wären 10 Leute bei 38 Grad auf der Loveparade durch Dehydration kollabiert wären sie "halt selbst schuld" gewesen?

  • Ich habe auch gerade gehört, dass es das Ende der Love Parade gewesen sein soll. Ich finde das total krass. Ich bin zwar überhaupt kein Fan von der Musik, aber ich find es für die Fans schade, dass durch einen Planungsfehler diese Tradition ein Ende haben soll. Andererseits finde ich das richtig, denn man kann sicher nie wieder so unbeschwert die Love Parade feiern.


    Als ich die Luftbilder von dem Gelände gesehen habe, war ich geschockt - man kann doch nicht so viele Menschen durch einen Tunnel hin und zurück leiten wollen. Das ist unmöglich - selbst mit Wellenbrechern in der Mitte. Es gibt immer welche, die nicht den Weg gehen, der angedacht war. Damit muss jeder Veranstalter rechnen. Ich finde übrigens auch, dass die Veranstalter zur Verantwortung gezogen werden müssen. Denn meiner Meinung nach war es ein grober Organisationsfehler.


    Zum betroffen sein: Ich finde, das das normale Leben der nicht Betroffenen weitergeht. Bei mir ist es so, wenn ich z. B. im Jahresrückblick die Bilder von dem entsprechenden Ereignis sehe, bin ich immer noch entsetzt, wie solche Sachen passieren konnten. Dadurch, dass man selbst nicht davon betroffen ist, vergisst man schnell. Ich glaube, das ist auch ein Selbstschutz. Ich kann nicht dauerhaft wegen allem betroffen sein. Davon bekommt man nur Depressionen.
    Als damals die Challenger explodiert ist, war ich in der Grundschule - daran denke ich noch heute, wenn Katastrophen passieren (wie z. B. der 11. September oder sowas wie die Love Parade).

  • Zitat


    Die Titanic ist aktuell? Ja? Dank Leonardo di Caprio oder James Cameron? Nicolas Cage in der 9/11-Verfilmung? Was sind schon ein paar zertrampelte Loveparader im Vergleich zum World Trade Center? Oder ein ersticktes Mädchen auf einem Toten-Hosen-Konzert? Wo ist noch die wirkliche Schmerzgrenze? Was macht wen betroffen? Wie viele müssen sterben, um Betroffenheit auszulösen? Oder ist es doch die Frage, WIE sie zu Tode kamen? Wären 10 Leute bei 38 Grad auf der Loveparade durch Dehydration kollabiert wären sie "halt selbst schuld" gewesen?


    Das alles frage ich mich nicht. Mir tut es leid wenn jemand stirbt wo es nicht hätte sein müssen und wo es nicht natürlich aus Alter o änliches kam. Da ist es zweitranging ob 3000 auf einmal starben oder 5. Es ist immer schlimm, denke dabei meist an die Angehörigen und was die Menschen nicht mehr erleben dürften.


    Mich haben solche Katastrophen immer scho sehr mitgenommen, der 11. September z.b. hat mich mehrere Therapiestunden gekostet.


    Wurde ja scho lange überlegt ob die Loveparade nicht mal eingestellt wird, von daher wär das ja nun ein guter Punkt es mal zu tun.


    Hab im Netz auch Bilder gesehen von den Leichen die zugedeckt am Boden lagen, schlimm. Aber normal f die Presse heutzutage. Kennen wir ja nicht anders.

  • Was das Ende der Loveparade angeht: Ich fände es besser, wenn sie ein Jahr oder auch mehrere aussetzt, aber irgendwann wieder stattfindet. Vermutlich wird das auch passieren, irgendwann wird die in in ein paar Jahren wieder organisieren. Ich bin übrigens auch kein Fan der Musik und würde niemals hingehen.

  • Zitat

    Original von Insomnia


    Wo ist noch die wirkliche Schmerzgrenze? Was macht wen betroffen? Wie viele müssen sterben, um Betroffenheit auszulösen? Oder ist es doch die Frage, WIE sie zu Tode kamen? Wären 10 Leute bei 38 Grad auf der Loveparade durch Dehydration kollabiert wären sie "halt selbst schuld" gewesen?


    Guter Beitrag, Insomnia! :gruebel

  • Zitat

    Original von MissKazumi
    Das alles frage ich mich nicht. Mir tut es leid wenn jemand stirbt wo es nicht hätte sein müssen und wo es nicht natürlich aus Alter o änliches kam. Da ist es zweitranging ob 3000 auf einmal starben oder 5. Es ist immer schlimm, denke dabei meist an die Angehörigen und was die Menschen nicht mehr erleben dürften.


    Ohne dir jetzt auf den Schlips treten zu wollen (ich will dir wirklich nix böses!), aber dann hoffe ich für dich, du hast einen guten Vorrat an Antidepressiva im Haus und stehst bei genügend Psychologen auf der Warteliste.


    Das gesamte Leid der Menschheit auf deinen Schultern tragen? Das hat vor 2000 Jahren schonmal jemand mit zweifelhaftem Erfolg versucht und das Ergebnis ist allgemein bekannt :rolleyes


    Sekündlich sterben Menschen und hinterlassen Angehörige. Das kann mich doch nicht alles betroffen machen?! Wenn man lange genug gräbt, ist an JEDEM nicht altersbedingtem Tod irgendwer oder irgendwas schuld. Und wann ist überhaupt das "richtige" Alter zum Sterben? Das hat Heesters noch niemand mitgeteilt :rolleyes


    Mein Vater und mein Sohn liegen im Krankenhaus - die Loveparade geht mir am Arsch vorbei :yikes
    Unfälle passieren. Das ist schlimm und tragisch für die Einzelnen. Aber ich kann nicht alles an mich heranlassen.

  • @ Insomnia, nach 7 Jahren Antidepressiva nehm ich nun keine mehr und gehe nach einigen Kliniken und Theras nun auch zu keinem Doc mehr :grin.
    Ich sitze nach einer Katastrophe auch nicht tagelang heulend daheim. Wenn ich was dazu i Tv sehe z.b. 9/11 kommen mir halt mal Tränen oder ich werd bissle depri, aber ich hocke nun doch nicht hier und habe keinen Spass mehr am Leben weil mich so manches betroffen macht. Das sind Momente und nicht 365 Tage im Jahr.

  • Zitat

    Original von Insomnia
    Das gesamte Leid der Menschheit auf deinen Schultern tragen? Das hat vor 2000 Jahren schonmal jemand mit zweifelhaftem Erfolg versucht und das Ergebnis ist allgemein bekannt :rolleyes


    Das hier ist nur, weil Prombär meint, ich kenne zu jedem Mist ein Lied...in "Get a little high" von Mr. Williams heißt es irgendwo "it's only natural to feel the guilt of a nation" Eigentlich ganz anders gemeint, denk ich, aber fiel mir so spontan ein :lache


    Btw..."zweifelhafter Erfolg" ist Ansichtssache ;-)

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