Eva Hermann - vom Glück des Stillens

  • Zitat

    Original von Gemini
    Oh doch! Das Wissen ums Stillen ist in den letzten (sagen wir mal 60 Jahren) verloren gegangen.


    Nicht das Wissen ist verloren gegangen, sondern das Selbstvertrauen vieler Mütter in ihre Rolle. Wenn sie sich mal darauf besinnen würden, dass das Stillen etwas völlig natürliches ist und sich und ihr Kind beobachten, wären viele Bücher wirklich überflüssig. ;-)


    Zitat

    Meine Generation von Frauen hat kaum je eine stillende Mutter gesehen, als Kind. Woher sollen frau also wissen, wie es geht?


    Muss man auch nicht, um es zu können. Babys gucken sich das auch nicht vorher am Nachbarbett ab. ;-)
    Sagt eine, die auch anfangs mal ihre Nase in so ein Buch gesteckt hat, bevor sie es zusammen mit der Waage in die Ecke gepfeffert und ihren Augen und ihrem Gefühl vertraut hat. Von da an liefs dann sprichwörtlich. :grin

  • @ Idgie, mal ein Buch zu lesen hat noch niemandem geschadet. Sonst könnten die Eulen hier gleich einpacken. :-)


    Bei den Stillbüchern sollte man eben die richtigen erwischen. Vorschläge bei mir vorhanden. Wen es überhaupt jemanden interessiert. :grin

  • Zitat

    Original von Orlando


    Nee, das schafft Tom nicht mehr, die Rolle hast *du* ihm schon streitig gemacht. Sehr erfolgreich.


    Uiuiui...und das nur, weil man seine Meinung vertritt. Das muss Euch ja gehörig aufregen, daß man bei solchen Themen gänzlich anderer Meinung ist. Sehr souverän. :-)


    Gruss,


    Doc

  • Hier macht der Ton die Musik, Doc.


    Ich habe überhaupt kein Problem mit anderen Meinungen, aber Du bist vom ersten Posting an mit Deiner Wortwahl ausfallend geworden.

  • Zitat

    Original von Orlando
    Hier macht der Ton die Musik, Doc.


    Ich habe überhaupt kein Problem mit anderen Meinungen, aber Du bist vom ersten Posting an mit Deiner Wortwahl ausfallend geworden.


    Bitte zitiere mich mal. Ich wüsste nicht, wo ich ausfallend geworden bin.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Gemini
    Oh doch! Das Wissen ums Stillen ist in den letzten (sagen wir mal 60 Jahren) verloren gegangen. Kinder, die in den Sechzigern geboren (in der westlichen Welt) worden sind, sind so gut wie nicht gestillt worden (ausgenommen vielleicht ländliche Gebiete). Da wurde ein 4 Stunden Rhythmus propagiert, so das die Milchproduktion versiegte. Dann wurde Kunstmilch zugefüttert (die ja so viel gesünder sein soll!) und das ist in den meisten Fällen der Anfang des Abstillens.


    Meine Generation von Frauen hat kaum je eine stillende Mutter gesehen, als Kind. Woher sollen frau also wissen, wie es geht? Die meisten Frauen haben auch ihren direkten Draht zu ihrem Körper verloren und Stillen hat nun mal sehr viel mit Körperlichkeit und Weiblichkeit zu tun. Aber wo Frauen Angst haben, dass sie durch das Stillen einen unansehnlichen Busen kriegen (nichts was die Schönheitschirurgie nicht wieder rückgängig machen könnte :grin) sind solche Bücher notwendig.


    hi, gemini,
    stimme dir darin auch als Nicht-Mutter zu. Es liegt einiges an den ÄrztInnen. Die erzählen einem zu oft bloß das, was medizinisch grade in ist.
    Andererseits ist zu bedenken, daß stillen nicht für allen Frauen gleichermaßen angenehm ist. Es gibt schon Säuglinge, die regelrechte Beißer sind. Um nur einen Grund zu nennen. Zudem kann dieses 'natürlich' auch zum Druck werden, etwa, wenn man nicht genug eigene Milch hat.Die Umgebung ist da nicht immer rücksichtsvoll.
    Und Idgie
    doch, Wissen kann verloren gehen und wie schnell. Und bloß weil was klappt, muß es noch lange nicht natürlich sein. ;-)


    Auf junge Männer sollte man aber in der Frage nicht hören. Wartet einfach in Ruhe ab, bis denen mal so'n süßes Bündelchen Nachwuchs im Arm liegt. Diese hilflosen Blicke. Dieses: wo ist die nächste Frau, zwischen 3 und 70, die mich rettet? Dieses: Wo ist die nächste Bibliothek zum Nachschlagen?
    Immer wieder eine Freude!
    Anwesende sind natürlich ausdrücklich ausgeschlossen.
    :lache
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Gemini
    @ Idgie, mal ein Buch zu lesen hat noch niemandem geschadet.


    Normalerweise nicht, hab ich aber leider schon oft genug bei Ratgeberbüchern erlebt, dass die extrem kontraproduktiv sein können. Deswegen habe ich da einen natürlichen Argwohn.
    Aber du hast es ja schon gesagt, dass man bei der Auswahl daneben greifen kann.


    @Doc:
    *Rüstung reich*
    und frei nach Reinhard Mey:
    Wie schon das alte Sprichwort lehrt, wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd. (gilt wahrscheinlich auch ab und zu für abweichende Meinungen)


    Ansonsten macht euch mal ein wenig locker. Der Ton wird doch langsam etwas giftig hier. :-)

  • Zitat

    Und Idgie
    doch, Wissen kann verloren gehen und wie schnell. Und bloß weil was klappt, muß es noch lange nicht natürlich sein.


    Magali,
    aber klar ist es natürlich, wenn es klappt (ich mein jetzt das Stillen) Ich glaube tatsächlich, dass es nur Unsicherheit sein kann, die bei manchen Frauen diese Probleme verursacht. Für mich hat das nichts mit angelesenem Wissen zu tun, sondern viel mehr mit dem Vertrauen auf den eigenen Körper und natürliche Instinkte. Ihr könnt mir doch nicht sagen, dass seit der Steinzeit in unseren Genen verankerte Verhaltensweisen in 60 Jahren weg sein sollen. :wow

  • Zitat

    Original von Idgie


    Magali,
    aber klar ist es natürlich, wenn es klappt (ich mein jetzt das Stillen) Ich glaube tatsächlich, dass es nur Unsicherheit sein kann, die bei manchen Frauen diese Probleme verursacht. Für mich hat das nichts mit angelesenem Wissen zu tun, sondern viel mehr mit dem Vertrauen auf den eigenen Körper und natürliche Instinkte. Ihr könnt mir doch nicht sagen, dass seit der Steinzeit in unseren Genen verankerte Verhaltensweisen in 60 Jahren weg sein sollen. :wow


    magali
    Unsicherheit ist ja auch verständlich. Nur wird einem eine gute Hebamme da auch besser weiterhelfen können, als jeder Ratgeber, oder?


    Idgie
    Soll ich schon mal DEIN Pferd holen? :-)


    Gruss,


    Doc

  • Wer sagt, wann eine Hebamme gut ist?


    Ich habe da schon die grausligsten Erfahrungen gemacht. Die haben leider, leider auch nicht immer die Weisheit mit Löffeln gefressen.


    Um sich für eine *gute* Hebamme entscheiden zu können, braucht man im Vorfeld ein bisschen Hintergrundinformation.

  • Zitat

    Original von Idgie


    aber klar ist es natürlich, wenn es klappt (ich mein jetzt das Stillen) Ich glaube tatsächlich, dass es nur Unsicherheit sein kann, die bei manchen Frauen diese Probleme verursacht. Für mich hat das nichts mit angelesenem Wissen zu tun, sondern viel mehr mit dem Vertrauen auf den eigenen Körper und natürliche Instinkte. Ihr könnt mir doch nicht sagen, dass seit der Steinzeit in unseren Genen verankerte Verhaltensweisen in 60 Jahren weg sein sollen. :wow


    @ Idgie, nur ein kleiner Prozentsatz der Frauen ist so wie du. Sprich: haben Vertrauen in ihren eigenen Körper und ihre Instinkte.


    Wenn das Stillen so "natürlich" wäre (was es ja im Grunde ist). würden ja alle Stillen. Dem ist aber nicht so.



    Irgendwie drehen wir uns im Kreis...

  • Zitat

    Original von Gemini
    @ Idgie, nur ein kleiner Prozentsatz der Frauen ist so wie du. Sprich: haben Vertrauen in ihren eigenen Körper und ihre Instinkte.


    Ach Gemini,
    der Weg zu meinem Selbstvertrauen war lang und steinig. Das kannst du mir glauben. :-) Hat sich aber gelohnt.

  • Mmh. Ich meine - ernsthaft -, daß die Kids heutzutage auf jeden Furz allergisch sind, sofort zu heulen anfangen, von jedem Kratzer Organausfall bekommen usw. usf., weil die Eltern irre Mengen Energie dafür aufwenden, die "richtige" Hebamme zu finden, wochenlang Brusthaltetechniken fürs Stillen zu studieren und Stillpläne aufzustellen, mit den kaum getrockneten Scheißbären in Prekip-Gruppen (oder wie das heißt) zu marschieren, ab dem zweiten Monat Gesangsunterricht geben lassen, Babytauchen, Babykomponieren und Babybildhauern zu abonnieren, allgemein in Ratgeberbüchern zu ersticken, sich über jede Nebensächlichkeit in Milliarden Foren auszulassen usw., statt den Dingen einfach ein bißchen ihren Lauf zu lassen. Das Babykriegen hat sich in den letzten Jahren zu einer Art Selbstverwirklichung und -bestätigung entwickelt, die ich sehr skeptisch sehe, weil dabei die Interessen und die natürliche Entwicklung der Kids ein wenig außer Acht gelassen werden - unter dem Vorwand, daß genau das geschieht, nämlich im Interesse der Scheißbären gehandelt wird. Das Baby ist zum Wettkampfobjekt geworden, und beim Wettkampf geht's darum, wer das Optimum aus seinen Scheißbären herausholt, ganz unmetaphorisch.