Kind eines Mörders

  • Hallo zusammen!


    Ich bin mit der Frage konfrontiert worden, ob es auch Bücher gibt, bei denen das Leben eines Kindes thematisiert wird, dessen Vater oder Mutter gemordet hat.
    Da das nicht mein übliches Lesegebiet ist, habe ich keine Ahnung, aber mich würde das auch interessieren. Gibt es sowas (sicherlich) und wenn ja, könnt ihr vielleicht sogar sowas empfehlen (hoffentlich).


    Liebe grüße
    Aj

  • Suchst du einen Roman oder eine Biographie?


    Eingefallen ist mir dieses hier, da steht zwar die Frau im Vordergrund, aber auch der Sohn spielt eine Rolle.


    Kurzbeschreibung
    Eine junge schwangere Frau wird nachts vom Anruf ihres Ehemannes geweckt: Tommy hat mit seinem Freund einen Einbruch begangen – dabei ist eine alte Frau ums Leben gekommen. Er muss ins Gefängnis. Pattys altes Leben endet in dieser Minute, ein neues beginnt: Sie zieht ihren Sohn Casey alleine auf und steht loyal zu ihrem Mann. Die ganzen 28 Jahre lang …

  • Huhu!


    Ich nehm alles was ich kriegen kann, von daher auf jeden Fall schonmal danke :wave


    Besonders würde mich durchaus was autobiographisches interessieren, wo man nachvollziehen kann, wie ein Kind mit der schweren Schuld eines Elter umgeht, wie das Kind davon geprägt wird oder auch nicht..
    Ich frage mich, wie ein Kind damit umgehen kann. "The murderers daughters" scheint sich ja intensiv mit der Thematik zu befassen, wenn auch fiktiv. Klingt gut.


    Da fällt mir ein, auch andersrum wäre das interessant. Also ich weite die Anfrage mal aus, wie gehen Menschen mit Mördern in der Verwandtschaft um? (mit besonderem Interesse eben an Mörder-Kind-Beziehung)


    lieben Gruß
    Aj

  • Bei "Das Wochenende" von Bernhard Schlink spielt das auch eine Rolle.
    Ein RAF-Terrorist, der auch gemordet hat, war 20 Jahre im Gefängnis, bis er begnadigt wurde. Sein inzwischen erwachsener Sohn hat ihn praktisch nie gesehen und ist natürlich entsprechend sauer auf seinen Erzeuger.


    Eine direkte Leseempfehlung möchte ich dem Buch aber nicht geben, da vieles im Buch zu lapidar diskutiert wurde, zu theoretisch.

  • In Die Hauswaffe von Nadine Gordimer stehen die Eltern im Vordergrund.
    Der Sohn, ein junger Mann, hat aus Eifersucht getötet.
    Die Eltern versuchen nun zu verstehen, wie es dazu kommen konnte, wie er vor Gericht verurteilt werden wird.
    Wichtig ist dabei auch, dass es sich im Südafrika kurz nach Ende der Apartheid abspielt.

  • Zu diesem Thema musste ich direkt an ein Buch denke, welches ich vor einiger Zeit auf Französisch gelesen hatte... Ich habe es rausgesucht und nachgeschaut - aber es wurde leider nicht ins Deutsche übersetzt.


    Ich poste es mal in der englischen Version, falls es dich dennoch interessieren würde...


    Kurzbeschreibung (www.amazon.de)
    Bestselling author Torey Hayden's new novel poignantly tells of a daughter's attempt to grow up in the shadow of her mother's haunted past. Warm, melancholy and evocatively rendered this book captures the essence of a family touched by sadness. A haunting tale of a family who can't escape the consequences of their mother's tormented childhood. Hayden, a master storyteller, again turns her talent to fiction in this novel that combines a psychological thriller with a nuanced family drama. Lesley's Hungarian mother Mara -- charming, childlike, lovable -- is traumatized by her adolescent Holocaust experiences. Though her American husband and daughters try to live a normal life, Mara holds them thrall to her moods and quirks. Lesley struggles to understand, but dealing with Mara is a severe strain which sets her apart from her peers. But when Mara's psychosis results in tragedy, Lesley goes to Wales in search of her mother's remembered joy.

  • Kurzbeschreibung
    In einem Hospiz in Bochum stirbt ein alter Mann. Wie sich bald herausstellt, erlag er aber nicht seiner Krankheit, sondern wurde mit einem Kissen erstickt. Doch warum wird ein Todgeweihter ermordet? Erst ein Stapel Briefe aus der Vergangenheit bringt Hauptkommissarin Sonja Kruse bei ihren Ermittlungen einen Schritt voran. Zur gleichen Zeit lüftet Frank Berger ein jahrelang gehütetes Geheimnis: Sein Vater war als junger Mann bei der Fremdenlegion und hat in Vietnam eine Tochter gezeugt. Frank ist schockiert und stellt seinen Vater zur Rede. Als dieser schweigt, beschließt Frank kurzerhand, sich selbst auf die Suche nach seiner Halbschwester und der großen Liebe seines Vaters zu machen. Ein Deutscher in Saigon erhält indes den unmissverständlichen Auftrag: Frank Berger darf sein Ziel nicht erreichen!

  • Kurzbeschreibung
    Berlin, 1941: Die kleine Helga ist gerade mal vier Jahre alt, als ihre Mutter die Koffer packt, zur Tür hinausgeht und nie wiederkommt. Im Weggehen beugt sie sich noch einmal zu Helga hinab und schärft ihr ein, ja nicht zu weinen, um das Brüderchen Peter nicht zu wecken. Seitdem klafft eine tiefe Wunde in Helgas Seele. Nie wird sie den Moment vergessen, als ihre Mutter sie verlassen hat, nie verstehen, warum sie es tat. Und dann, Jahrzehnte später, erfährt sie die Wahrheit – und die läßt ihr das Blut in den Adern gefrieren: Ihre Mutter verließ Mann und Kinder, um in den Konzentrationslagern von Ravensbrück und Auschwitz-Birkenau als Aufseherin zu arbeiten. Entsetzt schwört sich Helga Schneider, ihre Mutter zu hassen, zu vergessen, aus ihrem Herzen zu bannen. Aber dann kommt ein Anruf aus Wien: Traudi Schneider lebt, alt und vereinsamt, in einem Seniorenheim. Helga kann nicht anders – sie muß sie sehen, sie sprechen, ein letztes Mal ... Die ergreifende Geschichte einer betrogenen Tochterliebe, das literarische Zeugnis einer vom Fanatismus geblendeten Zeit.



    Vielleicht interessiertdich auch dieses Buch hier. Die Mutter kannman zwarnichtdirekt als Mörderin bezeichnen, aber das Thema ist sehr verwandt...

  • Eines fällt mir noch ein:


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    "Das war Zyankali, mein Fräulein", sagte der Mann auf dem Podium des evangelischen Kirchentages 1969 zu der Frau neben sich, bevor er zusammensank und auf dem Weg ins Krankenhaus starb. Zuvor hatte er die 2000 Zuhörer im Saal mit einem Gruß "an meine Kameraden von der SS" in helle Aufregung versetzt, ein Glasfläschchen an seine Lippen gesetzt und mit einem Schluck ausgetrunken. Der Name des Mannes (das heißt: das Pseudonym, das der Augenzeuge Günter Grass ihm für sein "Tagebuch einer Schnecke" gegeben hat) war "Manfred Augst, Augst wie Angst", schreibt Ute Scheub, "Er war mein Vater". -- Ein fulminanter Abgang aus einem verpfuschten Leben. Und ein fulminanter Auftakt für ein bewegendes und glänzend geschriebenes Buch.

  • Täusche ich mich total oder war in einem der Bücher von Cody McFadyen nicht auch einer, dessen Vater ein Mörder war??? Oder vertue ich mich da?


    Ansonsten fällt mir noch von John Katzenbach "Das Rätsel" ein.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zum Thema fällt mir noch dieser Roman ein, welcher mir seinerzeit sehr gefallen hat. Letztlich geht es aber auch darum, ob der Vater von Felix wirklich ein Mörder ist oder doch jemand anderes für das Blutbad verantwortlich ist.


    Kurzbeschreibung
    Es gab für Felix nie einen Grund, seinen Vater zu fürchten. Vor seiner Mutter hat der Achtjährige dagegen panische Angst, denn Charlotte Meller will unbedingt ein Genie aus ihrem Sohn machen, koste es, was es wolle. Für seinen Vater, das weiß Felix, sind ein paar Fehler nicht so schlimm. Deshalb geht er mit einem verhauenen Diktat lieber zu der Baustelle, auf der sein Vater arbeitet - doch der ist bereits nach Hause gefahren, und auch Felix tritt erleichtert den Heimweg an. Stunden später wird er in der Stadt aufgegriffen - mit einer Stichverletzung im Hals. Es ist nicht nur sein Blut, mit dem er über und über besudelt ist ...

  • Da ist mir auch ein Buch aus meinem SUB eingefallen, wo die Familie eines Mörders im Vordergrund steht. Das Kind wird entführt. Wie groß die Rolle des Kindes ist kann ich leider nicht beurteilen, da ich das Buch ja noch nicht gelesen habe.


    Im Auge der Finsternis - Bill Floyd
    Ninas Exmann Randall sitzt in der Todeszelle, überführt als Serienmörder. Mit dem siebenjährigen Sohn Hayden lebt Nina unter falschem Name in einer fremden Stadt. Da lauert ihr eines Tages eines von Randalls Opfern auf - der Mann will Rache. Er bedroht Ninas Sohn und dann wird der kleine Hayden tatsächlich aus seiner Schule entführt. Während alle fieberhaft nach dem Kleinen suchen, werden die ersten Leichen gefunden - auf die für Randall typische Weise verstümmelt.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda