'Glanz' - Kapitel 32 - Ende

  • Zitat

    Original von Karl Olsberg


    Ich muss zugeben, dass ich noch nie ein Buch von Sebastian Fitzek gelesen habe - offensichtlich muss ich das dringend nachholen, sonst ergeht es mir demnächst noch wie unserem Ex-Verteidigungsminister. Welches Buch meinst Du genau?


    Ah, das beantwortet mir dann doch die Frage, ob dir die Idee beim Lesen des einen Psychothrillers gekommen ist. :grin
    Ich hatte in meinem Spoiler weiter oben Titel und Autor eines Buches genannt, an dem mich fast die gesamte Handlung erinnerte. Ich wollte es nicht offen schreiben - wie schon nicht in der Rezi - um eben nicht zu viel zu verraten.

  • Zitat

    Original von Karl Olsberg
    Zur Frage, was der Roman eigentlich will: Zunächst mal unterhalten, was nicht bei jedem gelingt (siehe oben). Darüber hinaus wollte ich, geprägt von eigenen Erfahrungen, ein Buch über Realitätsflucht schreiben. Anna, die glaubt, ihren Sohn aus seiner Fluchtwelt befreien zu müssen, in Wahrheit aber in ihrer eigenen gefangen ist, schien mir da eine passende Figur. Ein "Thriller" sollte es eigentlich gar nicht werden, nur mussten es Verlag und Buchhandel in irgendeine Ecke einsortieren, und da hat man sich für die Ecke entschieden, in der die übrigen Olsberg-Bücher stehen, und das auch drauf geschrieben. Ich bin auch nicht so recht glücklich mit diesem Etikett.


    Es ist schade, dass bei uns immer alles so in Schubladen einsortiert werden muss. Dass das Marketing meint, um Bücher zu verkaufen, muss man den Käufern irgendwelche Dinge vorgaukeln, die zu diesen Schubladen gehören. Sei es mit irreführenden Klappentexten, mit Covergestaltungen oder mit Genrebezeichnungen. Und noch schader ist es, dass anscheinend die meisten Leser darauf "reinfallen". Ich muss sagen, dass das bei mir leicht "Fluchttendenzen" auslöst. Ich fühl mich da eher veräppelt und mache dann um Wölkchenbücher, Biss-Literatur und ähnlihch Nachahmer einen großen Bogen.


    Übrigens will ich noch loswerden, dass ich das Cover total schön finde!




    Mein erster Olsberg hat mich gut unterhalten,
    obwohl ich keine Thriller-Leserin bin und
    obwohl ich wegen des Klappentextes erwartet hatte, es ginge mehr um Computerspielsucht.
    Aber ich bin ziemlich vorurteilslos und flexibel und mag Fantasy, also hat mich der unerwartete Verlauf der Geschichte nicht abgeschreckt, da sie gut geschrieben ist.


    Eine kleine Durststrecke hatte ich im zweiten Leseabschnitt, bei Annes Erlebnissen in der virtuellen Welt. Das war mir teilweise zu ausführlich und etwas monoton: Anne schluckt die Glanzpillen, Anne ist in der Traumwelt und sucht, Anne wacht auf, ein bisschen Action um Erics Körper, Anne schluckt Glanzpillen, Anne sucht Eric in der Traumwelt.
    Wahrscheinlich hat es mich auch nicht so gefesselt, weil ich Computerspiele und -welten generell ziemlich langweilig finde, egal wie fantasievoll sie sein mögen.


    Aber dann wurde es wieder spannender und ich wollte nicht mehr aufhören. Aufgrund der immer seltsamer werdenden Erlebnisse im letzten Abschnitt ist in mir dann der Verdacht gekeimt, dass die Auflösung dieses Dramas eine ganz andere sein muss. Schließlich habe ich mal The Sixth Sense mit Bruce Willis gesehen ;-) Und so habe ich eine derartige Auflösung fast erwartet und wäre schwer enttäuscht gewesen, wenn der "Knalleffekt" nicht gekommen wäre.


    Ein Gedanke ging mir zum Schluss noch durch den Kopf, da mal das Thema andiskutiert wurde, wie sich ein männlicher Autor mit einer weiblichen Hauptfigur zurecht findet. Eigentlich hätte Anne auch ein Mann sein können, oder? Recht viele typisch weibliche Handlungsweisen gab es bei Anne nicht.
    FRAGE: Warum wolltest du über die Mutter schreiben und nicht über den Vater?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Schließlich habe ich mal The Sixth Sense mit Bruce Willis gesehen ;-) Und so habe ich eine derartige Auflösung fast erwartet und wäre schwer enttäuscht gewesen, wenn der "Knalleffekt" nicht gekommen wäre.


    Ja, ich gebe zu, der Film hat mich auch inspiriert, ebenso wie der geniale Film "Jacob's Ladder".


    Zitat


    Ein Gedanke ging mir zum Schluss noch durch den Kopf, da mal das Thema andiskutiert wurde, wie sich ein männlicher Autor mit einer weiblichen Hauptfigur zurecht findet. Eigentlich hätte Anne auch ein Mann sein können, oder? Recht viele typisch weibliche Handlungsweisen gab es bei Anne nicht.
    FRAGE: Warum wolltest du über die Mutter schreiben und nicht über den Vater?


    Wie hier schon mehrfach angemerkt wurde, spielte bei der Konstruktion der Geschichte die griechische Mythologie eine große Rolle. Nicht nur Hades, Iason, der Zyklop etc. stammen daher - auch die Geschichte selbst ist im Grunde eine alte grieichische Sage in neuer computerspielgerechter Verpackung, nämlich die von Demeter, die ins Reich der Unterwelt hinab steigt, um ihre Tochter aus den Fängen des Hades zu befreien. Insofern ist es auch kein Zufall, dass Anna mit Nachnamen Demmet heißt. Ergo ist es nur logisch, dass eine Mutter die Hauptrolle spielt.


    Im Übrigen fand ich den Überraschungseffekt so noch stärker. Bei einer Mutter erwartet man irgendwie nicht so, dass sie eine derartige Realitätsflucht begehen könnte, so dass der "Knalleffekt" am Ende vielleicht etwas weniger absehbar ist.

  • Mir ist recht bald aufgefallen, das die griechische Mythologie eine grosse Rolle spielt, der Name des Kriegers Iason/Eric, seine Gefährten und die Argo...
    Auch Anna als Demeter und Eric als Persephone... Ich habe mich in der "Traumwelt" pudelwohl gefühlt, den Mythologien haben mich schon von Kindesbeinen an begeistert.
    Mich hat dieses Buch begeistert, mit dem Ende hatte ich so nicht gerechnet und so war der Überraschungseffekt dann doch gross.


    Für mich ist die Grundbotschaft die, das Anna durch diese "Geschichte"/ im Wachkoma beginnt, den Tod ihres Sohnes zu verarbeiten, ihn loszulassen und gleichzeitig wieder zu ihrer Tochter zu finden. In dem Moment, in dem sie Eric loslässt beginnt sie aufzuwachen... IHre verzweifelte Suche nach Eric war nichts anderes als den Tod des geliebten Kindes zu verdrängen, nicht zu akzeptieren. So gewinnt die "Traumwelt" eine völlig andere Bedeutung als Anfangs angenommen.


    Für mich wie gesagt ein wunderbares Buch das nachwirkt...Ich gehöre zu denen die es lieben.


    karl
    Ein grandioses Buch :anbet Danke, das du die LR begleitet hast!

    Mir ist noch eine Kleinigkeit aufgefallen, es heisst auf Seite 364 "Der Geruch von Sterilisationsmitteln..." müsste korrekt Desinfektionsmittel heissen, denn Sterilisationen werden in einer ZentralSteri gemacht. Auf den Stationen arbeiten wir nur mit Desinfektionsmitteln ;-)

  • Dieser Abschnitt bis zum Ende hat mich tatsächlich noch mit dem Gesamtbuch versöhnt - er hat mir wirklich noch ganz gut gefallen! Die Auflösung fand ich auch nicht schlecht.


    Dennoch muss ich natürlich sagen, dass mir das Buch an sich nicht zugesagt hat. Ersten waren mir die Seelenwanderungen und die ausgiebigen Handlungen in den Phantasiewelten zu viel des Guten. Ich bin nun wirklich kein Computerspielefreak und mit Esoterik im allgemeinen und den Seelenwanderungen hier im besonderen kann ich recht wenig anfangen. Zum Zweiten fand ich diese Verschwörungstheorie
    von Anfang an wenig glaubhaft.


    Aber es war im Nachhinein gesehen ganz okay und bis auf einige Längen, durch die ich mich doch etwas durchkämpfen musste, auch gute Unterhaltung.


    "Die Therapie" von Fitzek habe ich erst vor kurzem mit Begeisterung gelesen. Ich denke nicht, dass man die beiden Bücher wirklich vergleichen kann.

  • Zitat

    Original von nofret78


    Für mich wie gesagt ein wunderbares Buch das nachwirkt...Ich gehöre zu denen die es lieben.


    karl
    Ein grandioses Buch :anbet Danke, das du die LR begleitet hast!

    Mir ist noch eine Kleinigkeit aufgefallen, es heisst auf Seite 364 "Der Geruch von Sterilisationsmitteln..." müsste korrekt Desinfektionsmittel heissen, denn Sterilisationen werden in einer ZentralSteri gemacht. Auf den Stationen arbeiten wir nur mit Desinfektionsmitteln ;-)


    Vielen Dank für das schöne Lob! :grin Das baut mich wirklich auf, zumal es mich doch ein bisschen erschreckt, in welchem Umfang ich einige meiner treuen Büchereulen-Begleiter enttäuscht habe! :yikes Aber es ist schön, zu sehen, dass doch einige die Botschaft des Buchs verstehen und positiv aufnehmen.


    Danke für den Hinweis mit den Sterilisationsmitteln - das habe ich nicht gewusst. Jetzt beim Drübernachdenken ist mir aber klar, dass man mit einem Desinfektionsmittel nichts wirklich sterilisieren kann. Man lernt eben nie aus!

  • Zitat

    Original von Karl Olsberg
    ...


    Vielen Dank für das schöne Lob! :grin Das baut mich wirklich auf, zumal es mich doch ein bisschen erschreckt, in welchem Umfang ich einige meiner treuen Büchereulen-Begleiter enttäuscht habe! :yikes Aber es ist schön, zu sehen, dass doch einige die Botschaft des Buchs verstehen und positiv aufnehmen.
    ...


    Du hast auch eine neue Leserin dazu gewonnen. :wave Kopf hoch! Liebe Grüße!

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Hmh, jetzt bin ich auch durch mit und doch etwas sehr unbefriedigt was das Ende angeht. Hab mir so etwas in die Richtung leider auch gedacht gehabt und dementsprechend fand ich die Auflösung eher unspektakulär.


    Alles in allem kein schlechtes Buch aber auch nicht unbedingt das was ich mir gewünscht hätte. Ich als Fantasyvielleserin hab natürlich keine Probleme mit solchen Handlungssträngen, aber ich hätte mir doch etwas mehr Handlung im Thrillerbereich gewünscht.


    Dennoch bereue ich den Kauf nicht und bedanke mich beim Autor für die Begleitung der LR und für die mythologischen Aspekte, sowas liebe ich :-]

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • So, ich bin gerade fertig geworden!
    Leider habe ich im Fragen-Thread schon die Auflösung gelesen :cry und war deshalb nicht ganz so überrascht... Das Ende kam dann ja doch sehr plötzlich!


    Die Verschwörungstheorie und wie Dr. Ignatius da als Böser hingestellt wurde, fand ich zu übertrieben, sodass ich das schon unglaubwirklich fand.
    Dass es sich die meiste Zeit um Annas Seelenwelt handelte, war mir ziemlich klar, weil Anna sich immer wieder gewundert hat, was Eric alles mitbekommen hatte, woran er sich noch erinnern konnte usw.
    Auch das Anna irgendwie depressiv war, war spätestens nach dem besuch in der Stadt des Lächelns klar.


    Für mich liegt die Stärke des Buches in der Bilder- und Symbolvielfalt der Traumtraumwelt und in dem schnellen und (fast) unvorhersehbaren Ende.


    Das Buch ist anders als deine anderen, aber das muss ja nicht immer schlimm sein. Mir hat es gefallen.


    Mich würde jetzt interessieren, wie du beim Schreiben vorgegangen bist, Karl? Denn die Fehler mit dem Spielnamen, der Anrede und der Schnelligkeit (siehe mein Kommentar zum 3. Abschnitt) haben mich schon ein wenig geärgert...

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Das es sich bei der Traumwelt auch um einen Teil von Anna handelte hab ich mir so erklärt, das Eric seine Mutter ja
    a) sehr gut kannte, also auch ihre empfindungen. Das Band zwischen Mutter und Kind ist meist ja ein sehr starkes.
    b) Anna durch ihr eindringen auch "Spuren" hinterlässt, Emily hat das "verschmelzen der Seelen" ja gut auf ihrem Bild dargestellt.
    Anna fand ich jatzt nicht depressiv, in der Stadt des Lächelns hat sie geziegt was sie ist: Eine verzweifelte Mutter im Kampf um ihr Kind. Oder wie wir jetzt wissen, eine trauernde Mutter.


    Was mir noch aufgefallen ist in der LR, oft wurde erwähnt "kein typischer Olsberg" o.ä. Das dieses Buch anders ist und nicht ähnlich wie seine Vorgänger. Ich persönlich finde es schön wenn ein Autor auch mal neues wagt und von seinem sonstigen "Schema" mal abweicht. Zeigt es doch so seine Vielseitigkeit und das macht meiner Meinung nach nen guten Autor u.a mit aus. Und in diesem Fall fand ich das mehr als gelungen ( kannte allerdings auch erst den schwarzen Regen )

  • Zitat

    Original von kissy
    Mich würde jetzt interessieren, wie du beim Schreiben vorgegangen bist, Karl? Denn die Fehler mit dem Spielnamen, der Anrede und der Schnelligkeit (siehe mein Kommentar zum 3. Abschnitt) haben mich schon ein wenig geärgert...


    Auch wenn "Glanz" inhaltlich und stilistisch anders ist als meine bisherigen Romane, bin ich beim Schreiben nicht anders vorgegangen. Ich hatte eine grobe Handlungslinie im Kopf, habe mir aber beim Schreiben immer die Freiheit genommen, einen neuen Gedanken zu verfolgen. Am Ende musste ich nach dem ersten Testlesen meiner Frau 200 Seiten streichen und größtenteils noch mal neu schreiben, aber das ist auch normal.


    Was die "Fehler" angeht, passieren solche natürlich immer, auch in meinen vorherigen Romanen. An einer Stelle, ich glaube in "Schwarzer Regen", öffnet jemand eine Tür mit einem Krähenfuß (statt einem Kuhfuß). Da haben der Lektor, zwei Korrekturleser und ich einfach nicht aufgepasst. Immerhin: Vieles wird doch vorher rausgefischt. In meinem Originalmanuskript zu "Schwarzer Regen" parkt an einer Stelle der Held in einem Supermarkt, an einer anderen kurbelt jemand die Windschutzscheibe herunter. :bonk Zum Glück hat das Andreas Paschedag vom Aufbau-Verlag rechtzeitig gemerkt.


    Im Übrigen ist von deinen drei angemerkten eigentlich nur einer (die Anrede) ein "richtiger" Fehler. Die falsche Spielbezeichnung kann man auf Annas fehlerhafte Erinnerung zurückführen, an der Stelle sagt sie ja "soweit ich mich erinnerte". Und die schnelle Wirkung von "Glanz" in der Geschichte ist kein Fehler, da es sich bei dem Meidkament und den seltsamen Halos um alle Gegenstände um eine Erfindung Annas handelt (das "echte" Glanz in Annas realer Welt kann sie ja schon sehr lange eingenommen haben, ihr Koma wurde dann durch die Nebenwirkungen induziert, die durchaus schnell eintreten können). Im Übrigen kann ich mir durchaus vorstellen, dass es Drogen mit einer schnellen Wirkung ähnlich der von "Glanz" tatsächlich gibt, aber die sind dann wohl eher im Bereich illegaler Rauschgifte zu finden. Und zuguter Letzt möchte ich zu meiner Verteidigung anführen, dass man manchmal eben auch künstlerische Freiheit bemüht. In der Hinsicht ist die unrealistisch schnelle Wirkung eines Antidepressivums sicher eine der kleineren Kröten, die der Leser schlucken muss. ;-)

  • Ich bin durch. Allerdings kann ich meine Leseeindrücke noch gar nicht so genau in Worte fassen.


    Ich bin durch, mir hat es gefallen und ich bin wirklich beeindruckt. Gemeinsam mit den interaktiven Teilen (was manchmal etwas umständlich zum Lesen war), war das mal ein ganz anderes Leseerlebnis.
    Nicht so wie die gewohnten Olsbergs, aber deshalb nicht schlechter. Da ich bereits auch seine Bücher unter Pseudonym gelesen habe, bin ich von der Wandlungsfähigkeit des Autors wieder einmal positiv überrascht.


    Vielleicht hätte das Buch nicht so polarisiert, wenn es gleich die richtige Zielgruppe angesprochen hätte- und nicht die Thrillerfans.


    Jetzt muß ich das Ganze erst einmal sacken lassen.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von grottenolm


    Vielleicht hätte das Buch nicht so polarisiert, wenn es gleich die richtige Zielgruppe angesprochen hätte- und nicht die Thrillerfans.


    Ja, das sehe ich inzwischen auch so. Vielen Dank für Dein Lob - das freut mich sehr! Und auch dafür, dass Du den interaktiven Teil durchgespielt hast.

  • Nachdem ich nun zu den letzten beiden Abschnitten nichts geschrieben habe (lag aber nur am Zeitmangel), habe ich das Buch gestern beendet.
    Das Ende hat mich sehr überrascht, da hatte ich so gar nicht mit gerechnet (Bücher und Filme in dieser Richtung kenne ich nicht), es gefällt mir aber sehr gut, dadurch wird alles Vorhergehende, das teilweise fragwürdig war, passend. Mir gefällt das Buch wie alle anderen "Olsbergs" sehr gut, auch wenn es in eine andere Richtung geht (ich habe aber auch selber früher öfter mal gespielt und Fantasy mag ich auch :-)), der Schreibstil gefällt mir einfach immer wieder sehr gut. Ich freue mich schon auf das nächste Buch.

  • Ich musste jetzt die letzten drei Teile in einem durch lesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte. Die letzte Woche war so stressig, dass ich glaube ich nur zehn Seiten gelesen habe.


    Ich habe mich genauso verwirrt wie Anna gefühlt und wusste am Ende nicht mehr, ob ich in einer Scheinwelt oder in der Realität bin.
    Die Teile in der Fantasiewelt haben mir genauso gut gefallen wie die in der realen Welt. Teilweise hatte ich richtig Herzklopfen, weil es so spannend war.


    Auf das Ende wäre ich nie gekommen und fühle mivch auch total erinnert an mein Lieblingsbuch von Sebastian Fitzek, obwohl dieses völlig andere Spielorte hat.


    Besonders gut gefällt mir, dass es das ebook mit den alternativen Enden gibt, denn ich bekomme zum Geburtstag einen E-Book-Reader und "Glanz" wird das erste Buch sein, das ich drauf lade. Da bin ich ja wirklich mal gespannt, welche Alternativen es da noch gibt.

  • Ich muss jetzt leider gestehen, dass ich das Buch nicht fertig gelesen habe. Nach 14 Kapiteln habe ich es beiseite gelegt und werde deshalb auch keine Rezension verfassen. Dazu sollte man tunlichst das ganze Buch kennen.


    Der Grund für meinen Leseabbruch war der Umstand, dass ich keinen Draht zur Protagonistin Anna gefunden habe. Sie war mir nicht sympatisch, sie war mir nicht unsympathisch, sie war mir einfach nur egal. Es hat mich nichts an sie gefesselt, aber genau das will ich von einem Buch.


    Die Story selbst war interessant, konnte für mich jedoch nicht das "Problem" aufheben, das ich mit der Hauptfigur hatte.


    Die Fantasyelemente fand ich sehr gut gemacht, ich konnte mir die Computerspielwelt plastisch vorstellen.


    Sprachlich gefiel mir das Buch ausgezeichnet: klare, schnörkellose Formulierungen ohne adjektivlastigen Schwulst.


    Für mich war es der erste Olsberg, so dass meine "Enttäuschung" nicht von vorgefassten Erwartungen herrühren konnte. Es lag an meiner ganz persönlichen Lesart, die mit der Beziehung einhergeht, die ich mit den Protagonisten aufbauen möchte.


    Es tut mir leid, Karl, ich hätte dir gerne etwas anderes sagen wollen, zumal ich dich durch diese Leserunde als sympathischen, intelligenten und freundlichen Menschen kennenlernen durfte.


    Ein großes Lob jedoch, dass du dich durch negative Kritik nicht persönlich angegriffen fühlst und Seelenruhe bewahrst! Das zeugt von Größe, der ich meinen Respekt zolle!

  • Zitat

    Original von Rosha
    Für mich war es der erste Olsberg, so dass meine "Enttäuschung" nicht von vorgefassten Erwartungen herrühren konnte. Es lag an meiner ganz persönlichen Lesart, die mit der Beziehung einhergeht, die ich mit den Protagonisten aufbauen möchte.


    Dann kann ich dir noch "Schwarzer Regen" empfehlen! Das hat mir damals sehr gut gefallen! :-)



    Zitat

    Original von Rosha
    Ein großes Lob jedoch, dass du dich durch negative Kritik nicht persönlich angegriffen fühlst und Seelenruhe bewahrst! Das zeugt von Größe, der ich meinen Respekt zolle!


    :write :write

  • Zitat

    Original von Rosha
    Der Grund für meinen Leseabbruch war der Umstand, dass ich keinen Draht zur Protagonistin Anna gefunden habe. Sie war mir nicht sympatisch, sie war mir nicht unsympathisch, sie war mir einfach nur egal. Es hat mich nichts an sie gefesselt, aber genau das will ich von einem Buch.


    Ich war überrascht, in diesem Forum zu erfahren, dass Anna bei einigen Lesern als kalt und egoistisch angekommen ist. Darauf wäre ich nicht gekommen, obwohl sie sich natürlich so verhält. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst Kinder habe und weiß, dass mir alles andere wirklich vollkommen egal wäre, wenn einem meiner Kinder etwas zustößt, so dass ich Annas Verhalten eher "entschuldigen" könnte. Außerdem hat das Ganze natürlich auch einen inhaltlichen Grund, denn tatsächlich handelt Anna selbstsüchtig und feige, wie sich am Ende herausstellt - die eigentliche Story ist ja gerade die, dass Anna das erkennen und ändern muss.


    Zitat


    Die Story selbst war interessant, konnte für mich jedoch nicht das "Problem" aufheben, das ich mit der Hauptfigur hatte.


    Die Fantasyelemente fand ich sehr gut gemacht, ich konnte mir die Computerspielwelt plastisch vorstellen.


    Sprachlich gefiel mir das Buch ausgezeichnet: klare, schnörkellose Formulierungen ohne adjektivlastigen Schwulst.


    Das sind doch schöne Komplimente dafür, dass Du das Buch eigentlich nicht mochtest! :-)


    Zitat


    Es tut mir leid, Karl, ich hätte dir gerne etwas anderes sagen wollen, zumal ich dich durch diese Leserunde als sympathischen, intelligenten und freundlichen Menschen kennenlernen durfte.


    Ein großes Lob jedoch, dass du dich durch negative Kritik nicht persönlich angegriffen fühlst und Seelenruhe bewahrst! Das zeugt von Größe, der ich meinen Respekt zolle!


    Ich wäre ja dumm, wenn ich mich hier über offene Worte ärgern würde. Dann würde ich im Zweifel kein ehrliches Feedback mehr bekommen und könnte nicht von Euch lernen. Ich danke Dir und auch den anderen Kritikern im Gegenteil für Eure Offenheit und Ehrlichkeit - ich weiß, dass auch das Mut kostet, denn es ist immer einfacher, jemandem etwas Nettes zu sagen. :anbet


    Übrigens ist Deine Kritik gar nichts gegen die Kommentare, die meine Frau zur ersten Fassung des Romans abgegeben hat. Als Resultat habe ich 200 Seiten noch mal neu geschrieben. Ich bin also einiges gewohnt, und wir sind immerhin seit mehr als 32 Jahren ein Paar. ;-)

  • Zitat

    Original von Jasmin87


    Dann kann ich dir noch "Schwarzer Regen" empfehlen! Das hat mir damals sehr gut gefallen! :-)


    Danke Jasmin, für den Tipp! Ich will durchaus noch einen anderen Roman von Karl probieren, denn seine Art zu schreiben hat mir eigentlich schon gefallen. Erst letztens hatte ich einen ähnlichen Fall: Zwei Bücher des gleichen Autors, eines habe ich verschlungen und das andere nicht fertig gelesen.


    Es waren "Die Elfenbeinschatulle" und "Das Einstein-Projekt" von José Carlos Somoza. Bei ersterem fand ich den Protagonisten unglaublich faszinierend, beim "Einstein-Projekt" die Hauptfigur langweilig. Sie war zu "glatt", ich konnte mich nicht an ihr festhaken.


    @ Karl
    Was meinst du, welcher deiner Protagonisten in den vorherigen Romanen könnte mich fesseln? Soll ich "Schwarzer Regen" probieren?