'Die Mondspielerin' - Seiten 080 - 147

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Colette hat mein Kopfkino angeschmissen, ich sehe sie vor mir. Hat das Herz auf dem rechten Fleck und Simon mag ich auch.


    Colette mag ich auch. Simon ist unter den Nebenfiguren des Romans sogar meine heimliche Lieblingsfigur, auch wenn seine Rolle relativ klein ist.

  • Ich glaube, meine liebste Nebenfigur ist Emile. Seine wortkarge brummelige Art mag ich. Er redet nicht viel und zeigt Zuneigung und Einfühlungsvermögen durch seine Taten. Wie er trotz Parkinson darum ringt, das Leben mit seiner demenzkranken Pascal aufrecht zu erhalten beeindruckt mich sehr. Eine Stelle mochte ich besonders, muss sie aber erst wieder suchen und editiere, wenn ich sie gefunden habe. Es hatte mit Respekt zu tun und dass er sie nicht einsperren und ihr das Recht auf Unfall oder Tod nehmen will :gruebel. Dazu gehört wirklich eine große Liebe - die nicht nur klammert, sondern auch loslassen kann.

  • Es ist schön, Mariannes Entwicklung und auch die Beziehung zu den Einwohnern von Kerdruc zu beobachten.
    Allerdings stelle ich immer mehr fest, dass man dieses Buch, so sehr man auch am Weitermiterleben interessiert ist, wirklich nur in kleinen Schlucken geniessen kann.
    Als Lothar sehe ich übrigens Walter Sittler vor mir (obwohl der in der letzten Zeit etwas überpräsent war, als er sich für Stuttgart engagierte und in Talkshows auftrat), eine Zeitlang hatte ich auch Fritz Wepper, der neulich einen großartigen Despoten spielte, oder seinen Bruder Elmar im Auge, der in einem Film - irgendwas mit japanischen Kirschblüten - einen großartigen, anfangs auch sehr selbstbezogenen Ehemann von Hannelore Elsner gab.
    Dirk Galuba könnte ich mir ebenfalls vorstellen, aber irgendwie sehe ich Lothar als "zackig, askethisch".
    Zurück zum Buch, ich bin etliche Jahre jünger als Marianne, kann mich aber wirklich gut in sie hineinversetzen. Und nun gehe ich weiterlesen...

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Ich hinke immer noch etwas hinterher und ich bin mit dem zweiten Abschnitt noch nicht ganz durch… Aber es hat auch einen Vorteil: so kann ich weiterhin in der Bretagne verweilen und diese wunderbare Geschichte länger geniessen! ;-)


    Das ist ja eine bunte Gesellschaft, die sich im Restaurant trifft. Und die Diskussion um die Verfilmung des Buches hat mittlerweile auch meine Phantasie angeregt: bei Colette hatte ich die französische Schauspielerin Catherine Deneuve vor Augen. :grin


    Ganz begeistert war ich von Simons Geschenken! Das eigentlich Schöne am Schenken ist ja, dass man sich mit dem Beschenkten intensiv befasst und sich über sie/ihn Gedanken macht, um etwas auszusuchen, was zu demjenigen passt. Und Simon ist meines Erachtens ein wahrer Meister darin! Ich finde ihn einfach zum Knuddeln. :knuddel1


    Die Sprache ist nach wie vor wunderschön, auf angenehme Art fesselnd und verzaubernd. Eines meiner Highlights in diesem Abschnitt:
    „ „Ich bin nicht alt“, korrigierte die Friseurin spitz und richtetet ihre Löckchen. „Ich habe nur etwas länger gelebt als andere“ “ (S. 88)


    Trotz der ernsten Themen versteht es Nina immer wieder, die humorvollen Seiten des Lebens hervorzuheben. Z.B. mit dem Toilettenschild auf S. 97: „Wir bitten unsere Gäste, Zigaretten nicht in die Toilette zu werfen. Nasse Zigaretten können nur schwer wieder entzündet werden“. :lache


    Auch ich befürchte, dass das Verschicken der Postkarte noch Folgen haben wird. Aber vielleicht braucht Marianne eine letzte Konfrontation mit Lothar, um sich endgültig lösen zu können. Ich würde mir sehr wünschen, – auch wenn es nicht zu Mariannes Wesen passt – dass sie ihm nur ein einziges Mal ganz offen von Angesicht zu Angesicht ihre Meinung geigt.


    Es wurde hier bereits diskutiert, ob man dieses Buch auch in früheren, sprich jüngeren Jahren gelesen hätte. Ich denke, noch vor ein paar Jahren, hätte ich das Buch nicht unbedingt gelesen. Mir geht es da ähnlich wie Nachtgedanken: vor meiner Eulenzeit hätte ich dieses Buch nicht auf meine Wunschliste gesetzt, da es nicht zu meinem bevorzugten „Bücherstil“ gehörte. Mittlerweile, dank den Büchereulen, konnte ich jedoch meinen Horizont diesbezüglich erweitern (und bin auch noch dabei ;-)) Zudem hätte mich vor ein paar Jahren (bin mittlerweile 40) wohl auch das Alter der Protagonistin vom Lesen abgehalten. Eigentlich schade, dass es so ist – ich würde mir wünschen, ich könnte auch meine Stieftochter mit 16 Jahren für ein solches Buch begeistern – sie würde dann vielleicht so manches mit anderen Augen sehen lernen.


    A propos Alter: es ist bei mir das eingetroffen, was Bouqineur prophezeit hatte. Mittlerweile empfinde ich Marianne als alterslos und das Alter an und für sich spielt immer weniger eine Rolle – ganz so um aufzuzeigen, dass man immer und jederzeit (egal in welchem Alter) beginnen kann, seine Träume zu leben!


    Und jetzt gehe ich mit der Mondspielerin in den Park in die Mittagspause… :wave

  • Zitat

    Original von Lumos
    Also ich brauch`s ehrlich gesagt nicht in kleinen Schlucken. Mit einem bisschen mehr Zeit hätte ich es schon längst inhaliert. Trotz der ernsten Themen und der besonderen Sprache lässt es sich sehr leicht lesen und ich lege es immer nur sehr ungern aus der Hand.


    :write :write :-)

  • Ich bin jetzt auch bei der "Postkartenstelle" angelangt.
    Und ich war ehrlich gesagt, etwas geschockt: Nichtmal mit Grete, die sie schon viele, viele Jahre kennt und die ja mit ihr über Gott weiss was geredet hat, war Marianne per du. :yikes
    Gab es überhaupt einen Menschen, zu dem sie ein näheres Verhältnis hatte?


    Zum Anteil französisch/bretonisch: Mir ist es fast schon etwas zuviel ( liegt wahrscheinlich daran, dass ich die Sprache nicht beherrsche ;-) ).


    Und die Stelle mit den Krebsen hat mir auch nicht gefallen. :lache Betäubt oder nicht, ich stell mir das gruselig vor ( und die Bilder dazu die ich schon im TV gesehen habe, reichen mir aus ).


    So ab Seite 114: Die Aussagen und Andeutungen gehen ja ganz eindeutig in Richtung Beziehung Marianne/Yann. ;-)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Und die Stelle mit den Krebsen hat mir auch nicht gefallen. :lache Betäubt oder nicht, ich stell mir das gruselig vor ( und die Bilder dazu die ich schon im TV gesehen habe, reichen mir aus ).


    Aber es schmeckt toll....... :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Zum Anteil französisch/bretonisch: Mir ist es fast schon etwas zuviel ( liegt wahrscheinlich daran, dass ich die Sprache nicht beherrsche.


    Ging mir ähnlich, aber im Laufe der Geschichte werden es weniger Einschübe, oder ich hatte mich daran gewöhnt :gruebel :grin!




    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Das ist für mich ( zumindest in so einem Fall ) absolut zweitrangig


    :write


    Mir ist heute noch völlig unverständlich, wie sich beowulf nach der Lektüre von "Anständig Essen" ein dickes Steak in die Pfanne hauen konnte :yikes. Männer setzen halt andere Prioritäten ;-).

  • Zitat

    Original von Lumos
    Mir ist heute noch völlig unverständlich, wie sich beowulf nach der Lektüre von "Anständig Essen" ein dickes Steak in die Pfanne hauen konnte :yikes. Männer setzen halt andere Prioritäten ;-).


    Wieso? Man muss doch was zwischen die Zähne kriegen. Und ein Steak ist nun wirklich eine feine Sache - Buch hin oder her.... ;-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Mir ist heute noch völlig unverständlich, wie sich beowulf nach der Lektüre von "Anständig Essen" ein dickes Steak in die Pfanne hauen konnte :yikes. Männer setzen halt andere Prioritäten ;-).


    Ja, diese Aussage werde ich auch nie vergessen, geschweige denn verstehen. ;-)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    ...
    Und ich war ehrlich gesagt, etwas geschockt: Nichtmal mit Grete, die sie schon viele, viele Jahre kennt und die ja mit ihr über Gott weiss was geredet hat, war Marianne per du. :yikes
    Gab es überhaupt einen Menschen, zu dem sie ein näheres Verhältnis hatte?


    Das liegt auch an der Zeit, in der Marianne aufgewachsen ist. Meine Mutter wäre nur wenig älter als Marianne und hat auch immer erst nach expliziter Aufforderung zu jemanden "du" gesagt. Fast scheint es, als würde dieses Angebot mit dem "du" die Pforte zu mehr Vertrautheit öffnen.


    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Zum Anteil französisch/bretonisch: Mir ist es fast schon etwas zuviel ( liegt wahrscheinlich daran, dass ich die Sprache nicht beherrsche ;-) ).
    ...


    Ich habe mich so manches Mal gefragt, wie wohl jemand mit den französischen Einschüben zurecht kommt, der die Sprache nicht kann. Es wird ja nicht alles übersetzt, wobei die Unterschlagungen aber auch nicht relevant sind. Mir bringen die Einschübe einfach das Flair der Bretagne näher.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Ich habe mich so manches Mal gefragt, wie wohl jemand mit den französischen Einschüben zurecht kommt, der die Sprache nicht kann. Es wird ja nicht alles übersetzt, wobei die Unterschlagungen aber auch nicht relevant sind. Mir bringen die Einschübe einfach das Flair der Bretagne näher.


    Gut. Ich muss nicht immer alles Wort für Wort übersetzt haben. Manchmal erschließt sich auch so der Sinn und da, wo es sich vielleicht nicht erschlossen hat, bin aber auch nicht deswegen verzweifelt :-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Gut. Ich muss nicht immer alles Wort für Wort übersetzt haben. Manchmal erschließt sich auch so der Sinn und da, wo es sich vielleicht nicht erschlossen hat, bin aber auch nicht deswegen verzweifelt :-)


    Das ist bei mir jetzt überhaupt nicht so.
    Ich weiss nicht, ob dies einfach nur auf die französische Sprache zutrifft und es mir z.B. bei italienisch leichter fallen würde, im Lesefluss zu bleiben ( ich glaube es fast ;-) ).
    Verzweifeln tu ich deswegen natürlich nicht - aber es nimmt mir einiges an Lesevergnügen.

  • Sie fehlt mir, die Liebe. Geliebt werden. Ein Gesicht, das dich ansieht und lächelt, weil du da bist. Eine Hand, die deine im Schlaf sucht. Jemand, mit dem ich ganz bin. Jemand, dessen Gesicht ich als Letztes sehen möchte, wenn ich für immer einschlafe. Jemand, der mein zu Hause ist.


    Diesen Abschnitt fand ich wunderschön, genauso wie die Beschreibungen der Umgebung - teilweise konnte sogar ich das Meer riechen :-)


    Es ist interessant was Marianne für eine Wirkung auf die unterschiedlichen Personen hat. Jeder scheint sie zu mögen (außer vllt. Emile) und auch auf die manchmal etwas verwirrte Pascale scheint sie eine positive Wirkung zu haben. Etwas unglaubwürdig finde ich allerdings ihre Selbstmordgedanken, ich habe bereits am Anfang gezweifelt, ob sie sich tatsächlich umbringen möchte und nun bin ich mir aber sicher, dass sie das nicht wirklich möchte.


    Ich habe auch schon eine Ahnung wie das Buch ausgehen könnte :-)


    Auch habe ich mich mal gefragt, ob sich Lothar vllt. auf die Suche nach seiner Frau macht? Aber wenn dann bestimmt nur seines Rufes wegen und nicht wegen Marianne selbst - Traurig zwar, aber wahr.


    Und mit den Namen kam ich kurzzeitig auch mal ganz schön durcheinander.


    Zu dem Thema mit dem Alter: Ich bin 24 und normalerweise würde dieses Buch nicht in meinem Beuteschema liegen. Wenn es die Testleserunde nicht gegeben hätte, hätte ich das Buch wahrscheinlich nie gelesen. (Und genau das finde ich so toll an den Testleserunden, dass man auch mal Bücher liest, die man normalerweise nicht lesen würde.)
    Und was soll ich sagen? Der Schreibstil der Autorin gefällt mir unbeschreiblich gut - die Geschichte an sich ist, nun ja, schwer zu sagen, aber nicht unbedingt "atemberaubend". Dennoch lese ich sie sehr gerne.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von Ayasha


    Die Sprache ist nach wie vor wunderschön, auf angenehme Art fesselnd und verzaubernd. Eines meiner Highlights in diesem Abschnitt:
    „ „Ich bin nicht alt“, korrigierte die Friseurin spitz und richtetet ihre Löckchen. „Ich habe nur etwas länger gelebt als andere“ “ (S. 88)


    Das fand ich auch wirklich super!

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Ich habe gerade Teil 2 beendet und hoffe, dass ich Teil 3 heute auch noch schaffe. Die Sprache ist nach wie vor wunderschön und sehr tiefsinnig. An manchen Stellen musste ich selber mal über mein Leben nachdenken und vor allem darüber was ich eigentlich davon erwarte. Ich finde das Buch bringt einem dieses Gefühl sehr nahe.


    Etwas seltsam fand ich die Tatsache, dass Marianne auftaucht und sofort alles umkrempelt bzw. wie ein rettender Engel für alle ist. Ich finde das nicht negativ, aber es erinnert mich zu sehr an Happy End-Stimmung.


    Dann noch Pascale. Warum kann sie einfach so um sich schießen? :wow Ihr Mann sollte doch etwas unternehmen, wenn er sie durch ihre Krankheit nicht unter Kontrolle hat. Vielleicht sollte sie in ein betreutes Wohnen oder etc., wenn die Pflegerinnen immer nach einiger Zeit aufgeben.
    Auch ist es doch gefährlich, nicht nur für Pascale, wenn sie so leichten Zugang zu Waffen hat? ?(


    Marianne fängt endlich etwas zu leben an. Ich finde, dass sie bisher sehr passiv war, auch was ihr Schicksal und ihre Ehe betrifft. So lässt sie sich Lothars Affären ja kommentarlos gefallen. Eigentlich ist sie ein sehr bemitleidenswerter Mensch ohne wirklich eigenen Willen. :-( Sie nimmt alles hin ohne einmal selbst etwas zu ändern. Die Reise nach Kerdruc ist sozusagen ihre erste eigene Handlung ohne ständig an die Konsequenzen zu denken. Man sieht also, dass doch ein gewisser Lebenswillen in ihr steckt. :-)


    Nolwenn ist wirklich schlimm. So etwas will keiner in der Familie haben. :fetch Wenn ich schon lese, was sie zu Paul sagt. Sie ist doch eine erwachsene Frau und sollte sich vor ihren Kindern anders verhalten. :bonk


    Mir gefällt das Buch nach wie vor und ich freue mich schon auf den Rest. :wave

  • Zitat

    Original von hasewue


    Dann noch Pascale. Warum kann sie einfach so um sich schießen? :wow Ihr Mann sollte doch etwas unternehmen, wenn er sie durch ihre Krankheit nicht unter Kontrolle hat. Vielleicht sollte sie in ein betreutes Wohnen oder etc., wenn die Pflegerinnen immer nach einiger Zeit aufgeben.


    Oh no, bitte nicht :nono
    Nein. Also Pascale im Heim - das geht mal gar nicht.
    Die soll mal schön da bleiben, wo sie hingehört, und irgendwann da sterben.


    Wobei ich dir recht gebe, dass Emile zumindest mal die Pistole wegräumen könnte :wow Und seine Reaktion auf die Haushälterin fand ich auch echt daneben. Dass die es nicht lustig findet, wenn Pascale rumballert, kann selbst ich nachvollziehen.


    Wen ich ja richtig gern habe, ist der Simon, der den Touristen Blödsinn verkauft :lache Schön ist auch der Dialog mit Paul:
    "Weissu was ich mein?"
    "Nee."


    Marianne entwickelt sich in meinen Augen ein wenig auf den Rand von kitschig zu :gruebel Ich verstehe zwar gut, dass sie sich überall gleich kümmert - das passt einfach zu ihr - aber diese Begeisterung, die sie damit bei jedem auslöst, erschien mir am Ende dieses Abschnitts ein bisschen arg viel.


    Sprachlich ging es mir ähnlich wie Rosenstolz: Manchmal etwas viel Französisch/ Bretonisch. Das "stört" mich zwar nicht, und was ich nicht verstehe, nehme ich so hin als "muss man nicht zwingend verstehen", aber das häufige Überfliegen der Zeilen, die ich eh nicht verstehe, verhindert, dass ich "mich im Buch vergesse".
    Zu Anfang hat mich das gar nicht gestört, nicht aus Mariannes Perspektive - die hat's ja auch nicht verstanden. Aber nun lernt sie die Sprache, spricht sie sogar, und ich bleib außen vor.
    Auch mit den Namen der Nebenfiguren hab ich ein paar Probleme, die kann ich ganz schlecht zuordnen. Es muss an der Sprache liegen, bei Büchern, die in anderen sprachlichen Regionen angesiedelt sind, hab ich das nicht.


    Solang es deutsch bleibt, genieße ich die Sprache des Romans weiterhin in vollen Zügen. Da sind soo viele schöne Stellen, die ich zum Rausschreiben markiert habe, dass mir die PostIts ausgegangen sind und ich jetzt auch gar nicht mehr entscheiden kann, welche ich rezitieren möchte.
    Sie (die Bretonen) hatten ein Land, in dem man immer weiter gehen wollte und vergaß, wie spät es war; dann, wo das Auto stand und schließlich vergaß man sein Leben und ging nie mehr zurück.
    (Wobei ich mich frage, wer sich die Aussage mit dem Auto einfallen ließ, denn Marianne hatte sicher nie vergessen, wo das Auto geparkt war.)
    Und die Legenden und Geschichten der Bretagne! Wunderbar.


    Toll finde ich es, wenn gegessen oder gekocht wird. Die vielen kleinen Zaubertricks, z.B. das Betäuben der Hummer mit Essig, finde ich großartig.
    Nina, woher hast du all diese Insider? Einen bretonischen Koch interviewt?