Wie wichtig ist euch das Aussehen der Charaktere in einem Roman?

  • Ehrlich? Die haben bei mir kein Aussehen, es bildet sich natürlich eine Gestalt in meinem Kopf, aber ich vergesse grundsätzlich nach ein paar Seiten, ob der Charakter nun blonde oder brünette Haare hatte oder was für Gesichtszüge er aufwies, erst wenn so etwas noch einmal genannt wird, füllt sich mein Leerkörper mit diesem Bild. :)
    Die Personen in den Büchern haben ihr Aussehen mit ihrem eigenen Charakter, so kann ich sie mir am besten vorstellen. :)

    HOPE AND PRAY THAT YOU'LL NEVER NEED BE BUT REST ASSURED
    I WILL NOT LET YOU DOWN. I WALK BESIDE YOU BUT YOU MAY
    NOT SEE ME; THE STRONGEST AMONG US MAY NOT WEAR A CROWN.


    SUB = 142

  • Nun ja, als Autor muss ich mir schon ein Bild von meinen "Helden" machen können. Sonst kann ich die Puppen nicht tanzen lassen.


    Das Problem ist, dass ich die Ich-Erzählung bevorzuge, lasse den Prota also selbst erzählen. Das ist jedesmal problematisch, den zu beschreiben. Also kann das nur durch andere im Roman geschehen, die soz. sein Aussehen reflektieren. Und das kann nur im Dialog geschehen, der sich aber auch nur langsam und situationsbedingt entwickelt. Davor müssen Handlung und Situation langsam ein Bild des Protas im Kopf des Lesers entstehen lassen.


    Beschreibt der Prota seinen Gegenüber, ist das kein Problem. Denn er will/muss ihn ja taxieren/einschätzen, wie das jeder von uns täglich mit einem Gegenüber tut. Da genügt auch eine kurze, der Situatuion angepasste Beschreibung.


    euer hef

  • Beschreibungen lese ich nur dann intensiv, wenn sie entweder im Dialog oder im Monolog der Perspektivfigur passieren. Denn nur dann haben sie Bedeutung, finde ich - sie erzielen eine Wirkung auf den Erzählenden und damit in der Verlängerung beim Leser.


    Elisabeth in Ingrid Ganß's "Spielmann" ist bei mir und wird immer sein: blond. Das liegt wahrscheinlich daran, dass quasi die ganze Geschichte aus der Sicht von Elisabeth geschrieben ist, aber die Autorin (und das ist in meinen Augen der einzig wirklich gravierende Fehler des Buches) ständig erwähnen musste, dass Elisabeth braunes Haar hat. Das geht nicht. Kein Mensch, nicht einmal eine Frau, betrachtet sich ständig so genau und reitet ununterbrochen drauf rum, dass das Haar, durch das sie gerade mit ihren Händen streicht, ihr eigenes und, wichtig, dunkelbraun ist. Das ist für mich ein grober Perspektivschnitzer in ständiger Wiederholung, das nehme ich übel und mein Lesergehirn scheint darauf mit Nichtachtung zu reagieren - sie ist blond. Punkt. In meinem Kopf zumindest.


    (Muss ich erwähnen - ich LIEBE das Buch, die Geschichte, die Figuren, die Fortsetzung. Gehört zu meinen Lieblingsbüchern, ist wunderschön erzählt. Es hat halt nur diesen einen Mega-Schwachpunkt - und dass der sich ausgerechnet um das Aussehen / die Beschreibung der Protagonistin dreht, finde ich bändesprechend ...)

  • Zitat

    Original von Miriel


    Das gehört zwar nicht ganz zum Thema, aber darauf bin ich auch gespannt. Vor allem, weil die Bilder bei wikipedia von den Darstellern von Peeta und Gale noch so gar nicht meinem Bild von den beiden entsprechen. Mal sehen, wie sie dann im Film wirken. :-)


    Ich hatte das nur dazugeschrieben, weil noani* im Anfangsbeitrag auch auf ein Filmplakat von "Water for Elephants" hingewiesen hat. :wave

  • Zitat

    Original von Natascha


    Ich hatte das nur dazugeschrieben, weil noani* im Anfangsbeitrag auch auf ein Filmplakat von "Water for Elephants" hingewiesen hat. :wave


    Ich meinte ja auch nicht, dass deins nicht zum Thema passte, sondern meinen Beitrag, weil er noch spezifischer war. :grin

  • Ich bin mir selbst gar nicht sicher, wie es mir am liebsten ist. :D


    Oft fühle ich mich ein bisschen "in meiner eigenen Kreativität gestört", wenn mir allzu viele Angaben zum Aussehen eines Charakters gemacht werden. Das hält mich dann davon ab, mir eigene Vorstellungen zu machen.
    Andererseits sagt es oft auch viel über den Charakter aus und ich verstehe, warum ein Autor seine Protagonisten auch äußerlich beschreiben will.
    Oft rundet das eine Personenbeschreibung ganz gut ab.

  • Mir ist das Aussehen der Figuren in einem Roman auch nicht bahnbrechend wichtig. Ich lese die Beschreibungen und manchmal empfinde ich sie auch als hilfreich und bilde mir anhand dessen ein Bild. Manchmal aber hindern sie mich auch.


    Den Satz von Sansonnet kann ich ganz gut unterschreiben, das geht mir auch des Öfteren so:


    Zitat

    Original von Sansonnet


    Oft fühle ich mich ein bisschen "in meiner eigenen Kreativität gestört", wenn mir allzu viele Angaben zum Aussehen eines Charakters gemacht werden.


    Ein Beispiel, wo mich die Beschreibung eines Charakter immer etwas "aus dem Lesefluss" geworfen hat ist das Buch "Die Nebelkinder" von Jörg Kastner. Irgendwie stimmten da die Personenbeschreibungen bei der weiblichen Hauptperson und teils auch bei der männlichen nie so richtig mit meiner Vorstellung überein. (Abgesehen davon ist das aber ein sehr schönes Jugendbuch!)


    Ich mag es also auch eher etwas vage bei den Beschreibungen. Bilder auf dem Cover (sofern nicht von hinten oder Scherenschnittmäßig oder sehr verdunkelt oder vernebelt) mag ich auch nicht so. Bücher die ein Foto von einem Menschen auf dem Cover haben, wo man sehr viel erkennen kann betrachte ich grundsätzlich mit Vorurteilen (was natürlich auch nicht immer so super ist).


    Zitat

    Original von hef


    Das Problem ist, dass ich die Ich-Erzählung bevorzuge, lasse den Prota also selbst erzählen. Das ist jedesmal problematisch, den zu beschreiben. Also kann das nur durch andere im Roman geschehen, die soz. sein Aussehen reflektieren. Und das kann nur im Dialog geschehen, der sich aber auch nur langsam und situationsbedingt entwickelt. Davor müssen Handlung und Situation langsam ein Bild des Protas im Kopf des Lesers entstehen lassen.


    Hierzu kann ich noch anmerken, dass mir da sofort der Gedanke kam, dass ich die Person relativ am Anfang des Buches mal gedankenvoll in einen Spiegel oder einen See oder sonstiges wassergefülltes irgendwas schauen lassen würde. ;-)

  • na ja nicht mal alle Namen sind in der Serie richtig (Vampire Diaries). Sie wurden einfach nur englisch benannt. Ich mein kann es denn in den USA kein Stefano geben oder keine Catarina. Müssen die Steffen und Catherine heißen. Ich kann das nicht positiv nennen. Ich mag Elena hinterher im Buch auch nicht mehr, aber die Elena in der Serie fand ich auch zu ich bezogen. Eigentlich nimmt sich das nicht viel.


    Ich weiß in Biss ärgern sich viele über Robert, aber man muss zwei Dinge beachten.


    1. Es gibt so einen schönen Mann nicht wie Edward in Buch beschrieben wird. Keiner könnte dem gerecht werden. Nicht mal der schönste Schauspieler.


    2. Robert ist Geschmackssache. Nur weil er dem Edward aus dem Buch nicht entspricht stellen anscheinend viele seine schauspielerischen Fähigkeiten in Frage. Ich find Robert spielt Edward super. Sicher mag ihn nicht jeder. Aber nur weil er einen schwierigen Charakter spielt dem er nie gerecht werden kann muss man nicht so über ihn herziehen. Gut schauspielern kann er trotzdem (ich weiß das sieht nicht jeder so).


    Aber ich glaub einfach besonders bei Biss sind die Leser ziemlich voreingenommen was den Schauspieler angeht.... Das find ich etwas unfair.


    Nein ich mag Roberts Aussehen auch nicht immer, als Edward in Twilight ist er toll, aber mit diesen wirren Haaren die zu allen Seiten abstehen ist er nicht
    so meins. Aber ich mag sein Lächeln einfach total gern. Das war das erste was mir an ihm aufgefallen ist. Es passt total zu seinem Aussehen und seinem Gesicht.


    Was Bella betrifft muss ich dem allerdings zustimmen. Seit den Filmen mag ich Bella nicht mehr so. Ich find Kristen verkorkst sie total.

  • Zitat

    Original von Miriel


    Ich meinte ja auch nicht, dass deins nicht zum Thema passte, sondern meinen Beitrag, weil er noch spezifischer war. :grin


    Oh..achso. :lache Aber ich stimmte Dir zu. :-) Außer bei Peeta. Der sieht auf dem Wikipediabild schon "meinem" Peeta sehr ähnlich.

  • Ich liebe gute und charakteristische Personenbeschreibungen. Bloß können das die modernen Schriftsteller kaum noch, dafür aber die russischen, deutschen und französischen des 19. Jahrhunderts.

  • Zitat

    Original von Sylli
    Ich liebe gute und charakteristische Personenbeschreibungen. Bloß können das die modernen Schriftsteller kaum noch, dafür aber die russischen, deutschen und französischen des 19. Jahrhunderts.


    Es gab auch genug Autoren des 20. Jahrhunderts, die diese Kunst beherrschten. Man denke da nur Hemingway, der intensiv beschrieb, aber dabei immer genug Platz für die Phantasie seiner Leser ließ. Aber auch Feuchtwanger konnte so beschreiben, dass man als Leser die eigene Phantasie zum Ausmalen der Figuren einsetzen musste. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Personenbeschreibungen... ich hatte grad Joshua Palmatier Die Assassine & die Regentin. Wie die ausseht weiss ich nicht ganz, denn die geschichte ist aus der warte einer ich-erzählerin geschrieben, die sich nicht sehr oft im spiegel sieht, ich weiss nur, dass sie schlammbraune haare und gelegentlich augenringe hat, und sonst nicht wie ich aussieht: sie ist ein dürres, unterentwickeltes scheit, denn sie kommt durch ein kleines fenster...
    Die Personen, mit denen sie sich umgibt, bleiben vage schattengestalten, nur ihr lehrer Erick ist etwas besser beschrieben, aber die beschreibung ist eher sein charakter.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Ich lese gerade Quicksilver von Neal Stephenson und für mich schafft er genau das perfekt:
    Ich weiß überhaupt nicht mehr, wo und wie die Personen beschrieben wurden, aber ich habe von allen Akteuren (und das sind nicht wenige) ein so genaues Bild vor mir, dass ich manchmal das Gefühl habe, ich lese gar kein Buch, sondern sehe einen Film. Eine so genaue Beschreibung des Äußeren von Charakteren in die Handlung mit einzubeziehen und das quasi beiläufig zu vermitteln, ist für mich perfekt.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Mir ist das eine Beschreibung des Aussehens verschiedener Charaktere schon wichtig. Es muss jetzt nicht jede Person ganz genau beschrieben werden, aber eine kleine Starthilfe für die Hauptcharaktere ist schon ganz gut.


    Ich habe auch meistens schon auf der ersten Seite mein eigenes Bild von einer Person, das nach der Beschreibung durch den Autoren nur noch ein bisschen angepasst wird.
    Aber meine Vorstellung entspricht nie zu 100 % der des Autoren. Es kam auch schon oft genug vor, dass die Person eine völlig andere Haarfarbe hat, als beschrieben.


    Ein Gesicht haben die Charaktere eigentlich auch nicht. Ich sehe meistens die ganze Person vor mir. Aber anstelle eines Gesichts ist da nur ein verschwommener Fleck.
    Wenn ich dann versuche, mir das Gesicht - nur das Gesicht - vorzustellen, sehe ich nichts anderes mehr. Und ich weiß dann auch, dass das Gesicht nicht meiner Fantasie entspringt, sondern irgendeiner Person ähnelt, die ich kenne.


    Vor allem habe ich ein Problem damit, Leute mit Brille oder Bart vor mir zu sehen. Das ist dann, als müsste ich den Charakter darauf hinweisen, dass er wieder mal vergessen hat, seine Brille aufzusetzen.


    Wie gesagt. Beschreibungen durch den Autoren sind mir schon wichtig, damit ich meine Fantasie in die richtige Richtung lotsen kann. Aber die Beschreibung sollte nicht so ausführlich sein, dass meine Fantasie überhaupt nichts mehr zu tun hat.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


    smilie_xmas_586.gif

  • Zitat

    Original von Miriel
    [...] Manchmal ertappe ich mich auch dabei, wie ich noch einmal zurückblättere, um die Beschreibung einiger Merkmale einer Person nachzulesen.


    Wenn es gar keine Beschreibung gibt, fehlt mir irgendwie etwas. Ich mache mir dann schon ein eigenes Bild, aber für mich ist die Person dann nicht so greifbar.


    Wenn ich mir dann ein eigenes Bild gemacht habe, kann sich da durchaus noch etwas ändern, falls vom Autor noch weitere Beschreibungen kommen sollten, aber es ist natürlich schwieriger, dann immer an die Brille und den Bart zu denken, wenn man erst auf Seite 300 davon erfahren hat. ;-)


    So geht es mir auch.


    Normalerweise lese ich Beschreibungen von Figuren schon sehr genau und übernehme auch viele Details, bastele mir gewisse Dinge aber doch selbst zurecht, manchmal hat die Haarfarbe einen etwas anderen Farbton, manchmal ist der Körperbau etwas anders.


    Mit Beschreibungen der Gesichter kann ich gar nichts anfangen, da ich beim Lesen keine Gesichter sehe. Ich habe aber grundsätzlich Schwierigkeiten, mir Gesichter zu merken und darin auch noch Einzelheiten zu erkennen. Darauf muss ich mich beim Lesen schon sehr konzentrieren, dann kann ich auch die Augenfarbe oder ein besonderes Merkmal erkennen.


    Wichtig ist mir aber eine kurze Beschreibung einer Figur. Ich muss schon wissen, ob sie dick oder dünn, groß oder klein, dunkelhaarig oder blond ist. Allzu ausführlich müssen diese Beschreibungen allerdings nicht sein. Ungefährer Körperbau, ungefähre Farben, besondere Merkmale (wenn vorhanden). Den Rest bastele ich mir dann selbst zusammen.


    Meist reicht allerdings der Name oder der Charakter, das Verhalten einer Person, um mir zumindest ein ungefähres Bild zu machen. Dieses Bild ist dann zwar meist falsch, aber eine Beate zum Beispiel sieht für mich sofort füllig aus, einfach durch das rundliche "B" am Anfang ihres Namens. Wird sie dann als zierlich beschrieben, fällt es mir sehr schwer, dieses "vorgegebene" Bild in meinen Kopf zu bekommen. Nichtsdestotrotz muss ich die Figuren "umoperieren", zumindest etwas anpassen, wenn ich mir ein völlig fasches Bild von ihnen gemacht habe. Meistens gelingt es auch, selten schaffe ich es nicht, sie mir zumindest annähernd so vorzustellen, wie der Autor sie sieht.


    Verfilmungen versuche ich übrigens zu meiden, wenn ich das Buch gelesen habe. Nach "Bis(s) ..." bin ich da echt geimpft. (Ich traue mich immer noch nicht, die Bücher irgendwann einmal wieder zu lesen, weil ich Angst vor dem Bild der Schauspieler habe. :lache Sie sehen so völlig anders aus als in meiner Vorstellung.) Andersherum kann ich damit eher umgehen: Lisbeth Salander und Mikael Blomqvist werde ich mir beim Lesen der Millenium-Trilogie gerne so vorstellen, wie sie im Film aussehen. Auch bei "Harry Potter" kann ich die meisten Figuren der Filme beim Lesen übernehmen (Obwohl ich zuerst die Bücher gelesen habe.), mit wenigen kleinen Änderungen. (Harrys Haare sind beim Lesen zum Beispiel immer viel zerzauster als im Film.)

  • Also ich habe die Angewohnheit, dass ich mir beim Lesen sofort solche Personen vorstelle, die ich auch persönlich kenne. Witzig wird es allerdings dann, wenn der Autor erst einige Kapitel später anfängt, seine Charaktere zu beschreiben. Wenn zum Beispiel der Hauptcharakter plötzlich eine ganz andere Haarfarbe hat, als von mir bis dahin angenommen, fällt es mir hinterher sehr schwer, ihn gedanklich noch entsprechend "umzugestalten". :grin


    Hinzu kommt, dass ich mir selten die Aussehensbeschreibungen einpräge und somit schon parr Seiten später garnicht mehr genau weiß, wie welche Person jetzt eigentlich genau ausgesehen hat. Deswegen kann ich nur sagen, dass es mir relativ egal ist, wie Charaktere in Romanen aussehen. Meistens siegt nämlich mein eigenes Bild von ihnen über die Vorstellung des Autors zu ihrem Aussehen. :lache

  • Wichtig ist mir das Aussehen der Charaktere nicht. Sicher, ich hab von den meisten Figuren irgendwann eine gewisse Vorstellung, aber entscheidend ist das für mich nicht.


    Und da Harry Potter hier schon so häufig erwähnt wurde: Gerade die 3 Hauptdarsteller und Snape, Dumbledore und McGonagall fand ich klasse besetzt. Sie haben fast zu 100% meinen Vorstellungen entsprochen.
    Vom Rest der Figuren hatte ich aber vor den Verfilmungen kein richtiges Bild im Kopf und somit hab ich mich da wohl komplett auf die Darsteller "verlassen". ;-)

    :lesend Nächstes Jahr am selben Tag - Colleen Hoover

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  • Steckbriefe von Protagonisten sind schrecklich und schlechter Stil. Trotzdem ist es natürlich interessant, wie der Autor seine Figuren gestaltet und "Eckdaten" sind unumgänglich. Sie bedingen teilweise die charakterliche Erscheinung einer Figur.


    Ein kleiner, buckliger Mann mit einem kürzeren Bein wird sich mit Sicherheit nicht souverän in verblendeter Selbstüberschätzung nonchalant an die Hotelbar lehnen und darauf warten, von einer rassigen Schönheit angesprochen zu werden. Er wird vermutlich auch nicht ein druchtrainierter Geheimagent mit akrobatischen Fähigkeiten sein, sondern eher ein schüchterner Mensch, der seine Umgebung beobachtet, aber selbst nicht auffällt.


    Hätte Rowling ihren Harry Potter als kleinen Fettwanst mit schiefen Zähnen beschrieben, wäre er kein Teenie-Held zum Anschmachten geworden. Insofern haben Figurenbeschreibung eine große Bedeutung.


    Allerdings ist es nervig, wenn der Autor zuviele äußere Attribute beschreibt. Das schränkt die Fantasie des Lesers ein.


    Beispiel: Es genügt zu wissen, dass der Held der Geschichte gutaussehend ist. Als Leser habe ich dann die Freiheit meine eigene Vorstellung davon zu bemühen. Für den einen ist es der große Blonde mit eisblauen Augen, die nächste sieht schwarzes, langes Haar und wieder eine andere Leserin steht auf Raspelschnitt und Kinnbart.


    Wird mir als Beschreibung ein Mann mit Mörderkoteletten serviert, kann der Autor das Adjektiv "gutaussehend" so oft bemühen wie er will - der Kotelettenträger bleibt für mich hässlich.


    Die Beschreibung einer Figur steht und fällt oft mit dem "Wie". Eine Figur, die mich in jeder Szene mit ihren smaragdgrünen Augen anblitzt, nervt.

  • Echt?


    also, wenn einfach nur da stehen würde der/die sieht gut aus würde das mir nicht reichen.


    Zu kleinlich muss der Charakter und das Aussehen nicht beschrieben stehen, aber ich möchte schon gerne wissen wie ich mir die Person genauer vorzustellen habe. Also Größe, kurze oder lange Haare, Haarfarbe, Augenfarbe usw. Aber es muss jetzt nicht genau da stehen wie das Gesicht aussieht oder so. Aber zumindest ein kleiner Anhaltspunkt sollte da sein find ich.


    Ich mein gutaussehend können viele sein, aber jeder Charakter soll doch was haben was ihn von anderen gutaussehenden Charaktere unterscheidet, was individuelles. Ich find das gehört für mich für einen guten Charaker schon dazu. Wenn da nur Gutaussehend stünde kann ich mir zwar was drunter vorstellen, aber eigentlich ist das nichtssagend.


    Allerdings muss es bei mir nicht unbedingt sein, dass jedes Charakterdetail zich mal wiederholt wird. Wenn es nicht übertrieben ist, ist ok. Aber sonst wird es einfach nervig.



    Geht mir gerade so bei einer Handlung von einem Buch das ich lese. Da wird alles einigermaßen wichtige in jedem Teil wieder wiederholt und langsam kann ich es echt nicht mehr hören. Und genauso würde es mir mit unnötig oft wiederholten Charaktereigenschaften gehen denk ich.