Wie wichtig ist euch das Aussehen der Charaktere in einem Roman?

  • Nachtrag:


    Ich sehe gerade wie ich da was gepostet habe, und wie man es miss(t)verstehen kann :bonk


    Deswegen der kurze Nachtrag, dass dies keine Werbung in eigener Sache sein sollte (das Manuskript, aus dem die beiden kurzen Auszüge stammen, ist noch lange nicht veröffentlichungsreif), und es sollte auch keine versteckte Aufforderung zur Textkritik sein!


    Ich halte aber nichts vom nachträglichen Löschen eines Postings (oder von Teilen desselben. Gesagt ist gesagt, und kann nicht zurückgenommen werden), deshalb dieser Nachtrag.


    Sorry und LG


    Dirk :vergrab

  • Zitat

    Original von magali
    Ich mag lieber Beschreibungen, die durch das Handeln der Personen oder ihr Auftreten gegeben werden.
    'Seine Worte waren ebenso steif wie seine Bewegungen'.
    'Sie bewegte sich sehr schnell, owbohl sie ungeheuer dick war.'


    Dem möchte ich mich anschließen und das sind Personenbeschreibungen, die ich auch aufnehme. Über reine "Steckbriefe" lese ich nämlich gnadenlos hinweg. Bei meinem aktuellen Buch könnte ich nicht mal sagen, welche Haarfarbe die Hauptdarsteller haben.


    Ich stelle mir sie auch nicht bildlich vor. Das sind für mich gesichts- und körperlose Personen, die halt eine (hoffentlich spannende) Geschichte erleben. Höchstens ansatzweise den Körper, ob männlich oder weiblich. Das ist dann oft schon wichtig. :-]

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich bilde mir schnell ein Bild von den Hauptpersonen und mir ist das auch wichtig. Ich finde es aber auch wichtig, dass das Aussehen und die Darstellung zu den Handlungen dieser Person passt.



    :-)

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Ich bin für Personenbeschreibungen dankbar, weil es hilft, sich ein Bild von den Figuren zu machen, wie der Autor sie sich vorstellt.


    Dem stimme ich zu. Für mich ist es wichtig, mir ein ungefähres Bild von den Charakteren in einem Buch zu machen. Manchmal ertappe ich mich auch dabei, wie ich noch einmal zurückblättere um die Beschreibung einiger Merkmale einer Person nachzulesen.


    Wenn es gar keine Beschreibung gibt, fehlt mir irgendwie etwas. Ich mache mir dann schon ein eigenes Bild, aber für mich ist die Person dann nicht so greifbar.


    Wenn ich mir dann ein eigenes Bild gemacht habe, kann sich da durchaus noch etwas ändern, falls vom Autor noch weitere Beschreibungen kommen sollten, aber es ist natürlich schwieriger, dann immer an die Brille und den Bart zu denken, wenn man erst auf Seite 300 davon erfahren hat. ;-)

  • Bei mir bleiben die Protas auch immer gesichtslos, egal wie gut sie auch beschrieben wurden.
    Seitenlange "Steckbriefe" sind mir schon lange nicht mehr untergekommen, zumindest seitdem ich meine "Karl May Phase" hinter mir habe (das ist schon ein paar Jährchen her. :lache


    Zitat

    Original von Dori
    Obwohl ich aber auch Veränderungen am Aussehen bei Verfilmungen akzeptiere, wenn der Charakter bzw. die Ausstrahlung des Schauspielers passt. Zum Beispiel würde ich mir Gerard Butler wunderbar als Jamie aus Diana Gabaldons Highlandsaga (sollte sie denn mal verfilmt werden) vorstellen.


    Nein!!! Geht gar nicht! Jamie muss rothaarig sein. Basta! :lache


  • Bei mir ist es eigentlich genauso.
    Auch wenn ich mich noch so sehr anstrenge ein Gesicht vor Augen zuhaben, es verschwindet irgendwann wieder.
    Und wenn sich was in meinem Kopf festgesetzt hat, dann bleibt es meistens auch. Was nicht passt, wird passend gemacht :grin

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Darf ich mich outen? Darf ich?
    Ich schreib ja selbst. Dicke Romane. Und ich habe keinen blassen Schimmer, wie meine Gestalten aussehen. Naja, schwarze oder helle Haare, klein oder groß, dick oder dünn, das weiß ich schon. Aber ein Gesicht? Haben die alle nicht. Ich habe mal versucht, mir meine Figuren bildlich vorzustellen und bin kläglich gescheitert. Am ehesten schaffe ich mir noch Eselsbrücken wie zum Beispiel: Nikolai sieht aus wie Wladimir Putin, nur größer und besser (nicht schlagen, Schubi).
    Aber vielleicht hat das auch sein Gutes. Meine Vorgaben sind diffus, da kann dann die geneigte Leserin/der geneigte Leser hineinprojizieren, was sie/er möchte. Mir ist das mehr als Recht!


    Liebe Grüße von
    Steffi

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Zitat

    Original von SteffiB
    Darf ich mich outen? Darf ich?
    Ich schreib ja selbst. Dicke Romane. Und ich habe keinen blassen Schimmer, wie meine Gestalten aussehen. Naja, schwarze oder helle Haare, klein oder groß, dick oder dünn, das weiß ich schon. Aber ein Gesicht? Haben die alle nicht. Ich habe mal versucht, mir meine Figuren bildlich vorzustellen und bin kläglich gescheitert. Am ehesten schaffe ich mir noch Eselsbrücken wie zum Beispiel: Nikolai sieht aus wie Wladimir Putin, nur größer und besser (nicht schlagen, Schubi).
    Aber vielleicht hat das auch sein Gutes. Meine Vorgaben sind diffus, da kann dann die geneigte Leserin/der geneigte Leser hineinprojizieren, was sie/er möchte. Mir ist das mehr als Recht!


    Liebe Grüße von
    Steffi


    Das finde ich aber interessant, also es mal aus der Sicht des Autors zuerfahren. Ich habe mir immer vorgestellt, dass die Autoren ihre Protagnisten bis ins kleinste Detail haargenau im Kopf haben :grin

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  • Ich freu mich, dass soviele Eulen bis jetzt schon gepostet haben :-) Ich find dieses Thema wirklich sehr interessant.


    Bei mir haben die Figuren auch meistens kein Gesicht. Bei manchen habe ich genauere Vorstellungen (z.B. bei Marlena oder auch bei Marianne (die Mondspielerin)), bei anderen habe ich gar kein Bild. Da ist es eher so ein "Gefühl" für die Person, für ihr Wesen und die Psyche. Oft bedeutet mir da eher der Name etwas.

  • Im Buch nervt es mich immer, wenn die Charakteren zu naiv sind und in jedes Fettnäppfchen treten in das sie treten können. Dann macht das Lesen nicht so wirklich Spaß find ich.


    Und ehrlich gesagt steh ich auf Helden. Ich mag Helden in Büchern. Oder strake selbstbewusste, kluge Frauen.


    Ich stell mir die Charakteren schon irgendwie aussehtechnisch vor, aber manchmal fällt mir das auch sehr schwer. Ich find schon, dass Beschreibungen dabei sein sollten, aber übertrieben werden müssen die jetzt nicht.

  • Ich stell mir die Figuren immer so vor, wie sie im Buch beschrieben werden und bin dann meist enttäuscht, wenn ich dann den Film sehe und die Figuren ganz anders aussehen.
    Wenn ich den Film jedoch zuerst gesehen habe und danach das Buch lese, kann ich gar nicht anders als mir die Figuren so wie im Film vorzustellen, auch wenn sie andres beschrieben werden.

  • Bei mir bildet sich im Laufe der Story erst das Bild, aber dann eig. recht gut nach den Beschreibungen, außer die Gesichter, die kann ich mir nur sehr schlecht vorstellen.
    Wenn ich dann den Film sehe, ist das gesamte Bild in meinem Kopf aber wieder weg. Und es dauert lange bis der Filmcharakter wieder verschwindet, falls ich eine Fortsetzung lese.

    There is nothing either good or bad, but thinking makes it so - Wiliam Shakespeare
    Derzeit: Andy McDermott - The Secret of Excalibur

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    Hmm, Nikolai habe ich mir immer wie Daniel Craig in der Rolle des James Bond vorgestellt :gruebel.


    Na, dann passt es doch bestens!
    Als eine Bekannte von mir erstmals bewusst ein Foto von Daniel Craig sah - damals war gerade im Gespräch, dass er James Bond spielen solle - fragte sie spontan: "Ist das Putin?"


    Mir sind auch diffuse Beschreibungen am liebsten. Da kann ich mir vorstellen, was ich mag. Lästig wird's, wenn ich mir ein bestimmtes Bild von einer Person gemacht habe, und dann kommt hinten im Buch oder in Band x die Erwähnung, Mary habe Locken. Ich hab mir Mary aber nie mit Locken vorgestellt und werde jetzt auch nicht mehr damit anfangen. Basta.


    Mein Buch. Ich kann mir meine Helden denken, wie ich will.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • ich achte eher weniger auf das Aussehen der Figuren, mich interessiern mehr die Charakterzüge, von daher bin ich auch nie enttäuscht wenn in einem Film die Figuren dann anders aussehen alsi ich vielleicht gedacht hätte.

  • Ich lese die Beschreibungen schon durch, aber überlese dann die Sachen, die mir nicht gefallen.
    In irgendeinem Jugendbuch hatte die männliche Hauptperson immer eine Sonnenbrille auf (ich glaube, dass es sich da um "Der Kuss des Dämons" von Lynn Raven handelt). Die habe ich mir weggedacht und seine Frisur glaube ich auch. :lache


    Bei "Bis(s)..." fand' ich das ganz schlimm. Mein Edward sah so gut aus und dann kam Robert Pattinson durch die Tür.. :hmm Das Gleiche hatte ich mit Bella. Leider gingen mir die Filmfiguren nicht mehr aus dem Kopf beim Lesen.
    Bei "Herr der Diebe" hatte ich auch die Figuren aus dem Film im Kopf, aber da hat es mich nicht gestört.
    Ansonsten hatte ich die Erfahrung noch nicht.


    Nun soll ja aber "Panem" verfilmt werden und da bin ich mal gespannt, wie Katniss und Peeta (und die ganzen anderen Charaktere) dargestellt werden und ob sie mit meinen Vorstellungen übereinstimmen.

  • Zitat

    Original von Natascha
    Nun soll ja aber "Panem" verfilmt werden und da bin ich mal gespannt, wie Katniss und Peeta (und die ganzen anderen Charaktere) dargestellt werden und ob sie mit meinen Vorstellungen übereinstimmen.


    Das gehört zwar nicht ganz zum Thema, aber darauf bin ich auch gespannt. Vor allem, weil die Bilder bei wikipedia von den Darstellern von Peeta und Gale noch so gar nicht meinem Bild von den beiden entsprechen. Mal sehen, wie sie dann im Film wirken. :-)


  • Interessante Theorie, aber in der Praxis wird Caroline (die TV- Blonde) in der Serie sehr positiv dargstellt und mir fallen sehr viele Gegensbeispiele ein, gerade bei TV Serien. Da wuesste ich auch aeltere, wo die Gute bruenett ist sowie viele moderne Serien mit blonden Protagonistinnen. :-) Wa bei Vampire Diaries ein bisschen irritiert, und ich denke das meinte die Vorposterin, ist das auch die Charaktere voellig veraendert wurden. In den Buechen ist Elena eine bloede Zicke in der TV Serie gar nicht. Im Endeffekt wurden nur die Namen ausgeborgt, denn auch die gesamte Hintergrundhandlung ist eine andere. Ich finde zwar, dass der TV Serie das ganz gut tut, denn sie etwas "dusterer", aber im Sinne der Buecher ist das nicht.

  • Ich mag es eigentlich schon, wenn Personen genauer beschrieben werden. Allerdings nicht in Steckbriefform oder besonders übertrieben. Das ermüdet dann ziemlich schnell. Ich finde es besser, wenn das Aussehen nach und nach irgendwo mitbeschrieben wird. Mehr so am Rande.
    Aber meistens habe ich sowieso schon aufgrund des Verhaltens der Charaktere oder Eigenheiten ein gewisses Bild im Kopf.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)