'Maria Stuart' - Seiten 001 – 187

  • Marias Leben beginnt schon direkt mit einer Tragödie: Ihr Vater stirbt, gebrochen nach dem Tod seiner beiden Söhne und auch die Geburt seiner Tochter kann ihm keine neue Kraft geben, es ist ja "nur" ein Mädchen. Diese Einstellung lässt mich beim Lesen jedesmal die Wand hochgehen, zumal wenn man bedenkt, dass es diese Denkweise auch heute noch gibt :pille


    Die frühe Kindheit von Maria scheint trotzdem recht glücklich gewesen zu sein, auch wenn sie schon mit neun Monaten zur Königin von Schottland gekrönt wurde, so eine Zeremonie mit einem Kleinkind stelle ich mir einfach nur albern vor ...


    Auch in Frankreich scheint sich Maria recht schnell eingelebt zu haben, obwohl sie noch so jung war, als sie von ihrer Mutter getrennt wurde. Mit ihrer Hochzeit mit Franz hat sie auch nicht das schlechteste Los gezogen, immerhin sind die beiden fast gleichaltrig und verstehen sich auch noch gut, auch wenn ich das Gefühl beim Lesen hatte, dass ihre Ehe wohl nie vollzogen wurde? :gruebel


    Das behütete und glückliche Leben Marias endet jedoch mit dem Tod von Franz und Maria kehrt nach Schottland zurück.


    Ich hatte heinrich VIII als sehr zäh in Erinnerung und hatte schon etwas bedenken, wie mir dieses Buch gefallen wird, aber bis hierher hat es sich auf jeden Fall gelohnt, der Autorin eine zweite Chance zu geben.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    ...
    Ich hatte heinrich VIII als sehr zäh in Erinnerung und hatte schon etwas bedenken, wie mir dieses Buch gefallen wird, aber bis hierher hat es sich auf jeden Fall gelohnt, der Autorin eine zweite Chance zu geben.


    Im Gegensatz zu Heinrich empfand ich Maria Stuart bedeutend emotionaler. Auch hatte ich von Maria zuvor eine etwas andere Auffassung. Frau George verleiht ihr allerdings eine sehr weibliche Note, dass ich die Königin in ihr fast vergessen hätte. Ich bin gespannt, wie ihr das empfindet.

  • Erster Abschnitt beendet. Das Buch liest sich sehr flüssig. Auf einmal kommen mir 1.200 Seiten gar nicht mehr soooo viel vor. :-]


    Maria ist mir ausgesprochen sympathisch. Klar, als Kind sowieso, aber auch als junge Erwachsene.


    Besonders betroffen hat mich der Tod ihres Ehemannes König Franz gemacht. Marias Abschied von Franz wurde so traurig beschrieben, da hätte ich fast weinen können. "Adieu Franz, mein Geliebter, mein Gemahl, mein Freund". :cry


    Maria hat innerhalb kürzester Zeit ihre zwei größten Vertrauen (ihre Mutter und ihren Ehemann) verloren. Die zwei Menschen, die sie einzig und allein um ihrer selbst Willen geliebt haben. Obwohl vermutlich nie wirklich allein, muss sie sich jetzt unglaublich einsam fühlen. :-(


    Und nun macht sie sich auf den Weg in das gebeutelte Schottland - wo ihre Verwandten schon wieder irgendwelche miesen Pläne mit ihr haben, die darauf abzielen, dass Maria lediglich Dekoration sein soll, während die Herren der Schöpfung das Land regieren wollen. :fetch


    Zitat

    Original von Zwergin
    auch wenn ich das Gefühl beim Lesen hatte, dass ihre Ehe wohl nie vollzogen wurde? :gruebel


    Die versteckten Andeutungen im Text haben dieses Gefühl bei mir auch aufkommen lassen.


    Ansich wäre es ja auch nicht verwunderlich. Im Prinzip war Franz doch mehr oder weniger ständig krank, der Arme. :-(


    Zitat

    Original von Zwergin
    Ich hatte heinrich VIII als sehr zäh in Erinnerung und hatte schon etwas bedenken, wie mir dieses Buch gefallen wird, aber bis hierher hat es sich auf jeden Fall gelohnt, der Autorin eine zweite Chance zu geben.


    :yikes Sag doch nicht sowas. Heinrich VIII hab ich hier schon bereit liegen. :cry

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Auch hatte ich von Maria zuvor eine etwas andere Auffassung.


    Im Gegensatz zu Heinrich VIII, den "man ja so schon ein bißchen kennt", habe ich - das gebe ich zu - bisher überhaupt keine Vorstellung von Maria Stuart gehabt. Ich kenne den Namen, aber habe mich bisher mit der Person nie befasst und hatte wirklich keinen blassen Schimmer, wer genau das denn nun war.

  • Zitat

    Original von Schlumpfinchen


    Im Gegensatz zu Heinrich VIII, den "man ja so schon ein bißchen kennt", habe ich - das gebe ich zu - bisher überhaupt keine Vorstellung von Maria Stuart gehabt. Ich kenne den Namen, aber habe mich bisher mit der Person nie befasst und hatte wirklich keinen blassen Schimmer, wer genau das denn nun war.


    Wobei auch die Darstellung Maria Stuarts in diesem Roman auch spekulativ ist. Die Autorin hat "Ihre" Maria niedergeschrieben, gestützt auf Originalbriefe und Dokumente, aber immer eben auch aus ihrer subjektiven Sicht. Ob sie wirklich so war?


    OT
    Margaret Georges "Heinrich VIII" ist auch lesenswert ;-)

  • Zitat

    Original von Clare
    ...
    Wobei auch die Darstellung Maria Stuarts in diesem Roman auch spekulativ ist. Die Autorin hat "Ihre" Maria niedergeschrieben, gestützt auf Originalbriefe und Dokumente, aber immer eben auch aus ihrer subjektiven Sicht. Ob sie wirklich so war?


    OT
    Margaret Georges "Heinrich VIII" ist auch lesenswert ;-)


    Da kann ich nur zustimmen, Heinrich ist auf alle Fälle lesenswert. :write


    Bei Romanbiografien ist das ja immer so, dass der Autor sich ein eigenes Bild von der historischen Person macht und dann ihr Leben aufgrund von Dokumenten rekonstruiert. Da fühlt man sich vermutlich den Protagnonisten über einen langen Zeitraum sehr nah und verwebt sicher auch eigene, erlernte Emotionen auf bestimmte Umstände. Von daher kann solch ein Buch nur die subjektive Sichtweise wiedergeben.


    Margarete George hat aber zum erstenmal diese verletzte Seele in den Vordergrund gestellt. Ihre Sehnsucht nach Frankreich (trotz dieser Schwiegermutter :lache) ist überall zu lesen. Bisher hatte ich nur Biografien über eine durch und durch den katholischen Glauben verfechtende Frau gelesen,

    . Der Spoiler kommt erst gegen Mitte des Buches.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Marias Leben beginnt schon direkt mit einer Tragödie: Ihr Vater stirbt, gebrochen nach dem Tod seiner beiden Söhne und auch die Geburt seiner Tochter kann ihm keine neue Kraft geben, es ist ja "nur" ein Mädchen. Diese Einstellung lässt mich beim Lesen jedesmal die Wand hochgehen, zumal wenn man bedenkt, dass es diese Denkweise auch heute noch gibt :pille


    Diese Stelle fand ich einfach nur furchtbar - er stirbt und das, obwohl er gerade Vater einer gesunden Tochter geworden ist. Und gibt seine Familie und sein Land einfach so auf! :schlaeger


    So, heute Abend wird endlichweitergelesen... :wave

  • Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, aber wieder schafft es Frau George mich von der ersten Seite an komplett mitzunehmen in die Geschichte. Schade das der Vater gleich ganz am Anfang stirbt, aber Marie de Guise macht auf mich den Eindruck einer starken, interessanten Persönlichkeit.


    Was mich wirklich fasziniert hat ist der Stellenwert den die (Haupt-)Mätresse von König Heinrich einnimmt. Sie begrüsst die Schotten an seiner Stelle, sie ist bei allen offiziellen Anlässen dabei, und auch Katharina de Medici scheint sie echt zu akzeptieren und zu mögen...



    Heinrich VIII ist sehr lesenswert, aber in Maria Stuart bin ich besser reingekommen!

  • Bei mir SUBt das Buch schon sehr, sehr lange


    Durch die LR wurde ich jetzt animiert mal reinzuspitzeen und lesen nun eure positiven Kommentare - so Buch geholt und kurz reingelinst.


    Ich mußte aber feststellen, daß es für den morgen beginnenden Urlaub einfach vom Gewicht her zuuuu schwer ist :motorrad :cry aber danach werde ich es gleich angreifen :chen

  • Zitat

    Original von bibliocat


    Diese Stelle fand ich einfach nur furchtbar - er stirbt und das, obwohl er gerade Vater einer gesunden Tochter geworden ist. Und gibt seine Familie und sein Land einfach so auf! :schlaeger


    So, heute Abend wird endlichweitergelesen... :wave


    Mich erstaunt, wie er so einfach stirbt. Er hat gerade eine Schlacht verloren, seine Söhne sind vor Kurzem gestorben...es ist eine wahre Katastrophe. Aber kann man sich wirklich hinlegen, aufgeben und einfach sterben?
    Bei Wiki habe ich gelesen, dass er nach der verlorenen Schlacht herzkrank, enttäuscht und im Fieber darniederlag und dass ihm die Geburt der Tochter den Rest gab.

  • Maria`s Geburt stand unter keinem guten Stern, wie es scheint.
    Nachdem ihr Vater kurz darauf starb, wurde sie mit nur neun Monaten zur Königin von Schottland gekrönt. Die Krönungszeremonie fand ich passend umgesetzt, wenn man vorraussetzt, dass nur wenige Schotten darüber erfreut gewesen sein dürften und die bedrückende Stimmung des Landes perfekt wiedergespiegelt wird. Auch im Vergleich zu den Festen des strahlenden Frankreichs. Dorthin wird sie mit fünf Jahren von ihrer Mutter gesandt, um die bestmögliche Entwicklung zu gewährleisten und Maria in Sicherheit zu währen.
    Maria Stuart ist sehr sympatisch gelungen, sehr aufgeweckt und offenherzig, auch ihre Beziehung zu Franz ist liebenswert.
    Nach ihrem Verlust wird sie nun zurückkehren nach Schottland, was weniger glückliche Zeiten verheißt.


    Ich habe etwas länger gebraucht, da ich zwischenzeitlich einige geschichtliche Fakten googeln musste/wollte und fand es auch interressant mir die Schauplätze und Personen ihres Aufenthalts visuell besser zu verdeutlichen.


    Ich finde Margaret George ist bisher eine sehr lebendige Biographie gelungen. :wave

  • Zitat

    Original von Clare


    Mich erstaunt, wie er so einfach stirbt. Er hat gerade eine Schlacht verloren, seine Söhne sind vor Kurzem gestorben...es ist eine wahre Katastrophe. Aber kann man sich wirklich hinlegen, aufgeben und einfach sterben?
    Bei Wiki habe ich gelesen, dass er nach der verlorenen Schlacht herzkrank, enttäuscht und im Fieber darniederlag und dass ihm die Geburt der Tochter den Rest gab.


    Er scheint einfach aufgegeben zu haben - kein Lebenswille mehr. Und das, wo er gerade Vater geworden ist... :wave

  • Gestern Abend konnte ich endlich weiterlesen :-).


    Maria als Nonne? Ob dies ihre "wahre" Berufung gewesen wäre? Aber ihre Mutter (und Schottland) haben anderes mit ihr vor...


    Zitat

    Interessant auch die Worte von Bruder Thomas zu ihrer Mutter:
    "Vielleicht am Ende ihres Lebens, wenn die irdischen Pflichten erfüllt sind", sagte Marie. Sie fand dieses Gespräch ärgerlich und sinnlos.
    "Gott will von uns nicht die Schalen, sondern die ersten Früchte", erwiderte Bruder Thomas unbeirrt. "Indes", fügte er mit aufreizender Selbstefällikeit hinzu, "man hat schon erlebt, wie Er unser Letztes in ein Opfer höchster Ordnung verwandelte."


    Ein Hinweis auf Maria's späteres Leben? :gruebel


    edit: Ich hatte mir noch eine Stelle markiert:
    Marie denkt darin über den Tod ihres Mannes (SEite 50 oben):

    Zitat

    ...,der ebenfalls vor der Zeit starb, auf mysteriöse Weise starb.

  • So, ich will dann auch mal... (hätte ja gedacht, dass ich in den Ferien mehr Zeit hätte :gruebel)


    Der Einstieg fiel mir sehr leicht. Wie gewohnt schafft es die Autorin, dass Geschichte lebendig wird. Ich würde sogar sagen, dass mir der Einstieg in die Geschichte der Maria Stuart leichter fiel als in den Heinrich oder die Kleopatra, obschon diese zwei Bücher auch wunderbar waren.


    Lustig finde ich die etlichen Mary's, die Spielkameradinnen der Maria. Mit leichter Verständlichkeit schilderte die Autorin die charakterlichen Unterschiede der gleichnamigen Mädchen.


    Ich kannte vorher wenige bis keine Details der Maria Stuart, umso mehr bin ich erstaunt, dass sie von klein aus sehr gläubig ist und schon als Kind fasziniert war von dem klösterlichen Leben.

  • Zitat

    Original von Clare


    Wobei auch die Darstellung Maria Stuarts in diesem Roman auch spekulativ ist. Die Autorin hat "Ihre" Maria niedergeschrieben, gestützt auf Originalbriefe und Dokumente, aber immer eben auch aus ihrer subjektiven Sicht. Ob sie wirklich so war?


    OT
    Margaret Georges "Heinrich VIII" ist auch lesenswert ;-)


    Ich schließe mich Clare bei allem an.


    Ich bin gespannt, wie ihr diese "Maria Stuart" am Ende findet. Dieses Buch hat mein Bild von ihr jedenfalls sehr geprägt...

  • Zitat

    Original von Faraday


    Lustig finde ich die etlichen Mary's, die Spielkameradinnen der Maria. Mit leichter Verständlichkeit schilderte die Autorin die charakterlichen Unterschiede der gleichnamigen Mädchen.


    Mary, Maria und Marie scheint es ja wirklich sehr viele gegeben zu haben.. :chen Es ist schon schwer, alle auseinanderzuhalten. :wave

  • Margaret George hat das super hingekriegt das man die Marys auseinander halten kann, sonst wäre es wirklich extrem verwirrend, oder sie müsste immer vor und Nachname schreiben, da hätte das Buch dann wohl noch ein oder 2 Seiten mehr :)


    Was Franz II angeht so deckt sich das doch irgendwie mit dem wie Rebecca Gable in ihren Büchern oft die Valois beschreibt, daher hat mich das jetzt gar nicht so gewundert. Das Maria ihn gleich ins Herz schließt und anfängt ihn vor allem und jedem zu beschützen finde ich irgendwie gut.