Der dunkle Thron - Rebecca Gablé

  • Zitat

    Original von Charlie


    Ich kann es manchmal ueberhaupt nicht fassen, dass ich ein Buch lese, in dem Mary Tudor (die ich fuer eine der am wenigsten liebenswerten - to say the least - Gestalten der englischen Geschichte halte) positiv besetzt ist (fuer mich faellt sie in die no redeeming features-Kategorie), ohne mich ein einziges Mal aufzuregen.


    Da müßte eigentlich zwingend ein Buch zur Wandlung kommen. Das wäre dann eine schöne Charakterstudie.

  • Zitat

    Original von Wolke
    "Der dunkle Thron" ist auf Platz 2 der Bestsellerliste gelandet! :-]


    Super!!! Kann mich nur leider noch nicht dazu äußern, ob das verdient ist. Hab erst die ersten 40 Seiten hinter mir. Aber freuen tut es mich für die Autorin auf alle Fälle!

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
    Aktueller SuB/Ebooks: 106/122 (End-SuB 2021: 106/99)


    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Zitat

    Original von colimuc
    So, nun aber genug der Lobhudelei - ich wollte euch eigentlich etwas anderes fragen. Hier ist ständig von der Leserunde die Sprache. Ich hab sie in der Rubrik "Gemeinsames Lesen" aber nicht gefunden - kann mir einer helfen?


    Danke und lg an alle Mitsüchtlinge!


    Die Leserunde startet erst morgen, bis dahin gibt es nur den Organisationsthread unter "Vorschläge für gemeinsames Lesen". :wave

  • Ich fange heute auch mit "Der dunkle Thron" an, obwohl ich eigentlich erst "Die Larve" (vorablesen) lesen müsste. Aber Ihr habt mir den Wund wässerig gemacht.


    Ich habe die drei Waringhams davor mit Begeisterung gelesen und bin jetzt extrem gespannt, besonders auf die Darstellung von Mary I.
    Zu ihr habe ich ein gespaltenes Verhältnis. In ihrer Regierungszeit kommt sie sehr unsympathisch und intolerant rüber. Aber man kann auch verstehen, wie es dazu kam: die Unsicherheit ihrer Jugend, ihre Mutter, die ausgemustert und wie ein unbrauchbarer Dienstbote weggeschickt wurde, Marys Zurücksetzung gegenüber ihrer Halbschwester Elizabeth, die fehlgeschlagenen Ehepläne, die Ehe mit Philipp, der sie nur aus Berechnung nahm, dann ihre Kinderlosigkeit...sie war echt eine arme Socke, die einem leid tun kann.


    Ich liebe Rebecca Gables Bücher, sie sind die einzigen deutschsprachigen Bücher, die ich immer gleich als HC kaufe. Auch wenn ich zu manchen Figuren eine andere Ansicht vertrete (RIchard III - ich mag ihn! ;-) ), machen die unterschiedlichen Perspektiven gerade die Sache so interessant.


    Hier noch zwei Büchertipps von mir:
    1. für die Heinrich VIII-Interessenten: Margaret Campbell-Barnes: Brief gaudy hour


    2. Für Thomas More-Interessenten:
    Vanora Bennett: Bildnis einer jungen Frau


    Beide Bücher sind absolut empfehlenswert!
    Die Autorin zeichnet ein sehr ausdifferenziertes Bild von heini mit seinen guten und schlechten Eigenschaften

  • Zitat

    ... nicht zu vergessen "Die zwölfte Nacht" von Charlotte Lyne. Nach wie vor mein Lieblingsheini.


    Ich glaube nicht, dass es noch irgendeine (historienlesende) Büchereule gibt, die dieses Buch nicht kennt. ;-) Für mich persönlich liegt da die Attraktion aber nicht bei Heini, sondern bei der sonst recht stiefmütterlich behandelten Catherine Parr.

  • Zitat

    Original von €nigma


    Ich glaube nicht, dass es noch irgendeine (historienlesende) Büchereule gibt, die dieses Buch nicht kennt. ;-) Für mich persönlich liegt da die Attraktion aber nicht bei Heini, sondern bei der sonst recht stiefmütterlich behandelten Catherine Parr.


    Ich kenne es noch nicht! Aber ich besitze es natürlich :-]! Vielleicht gelingt es mir, es gleich im Anschluss zu lesen, bestimmt ist es interessant und aufschlussreich die gleichen Personen aus einer anderen Sichtweise heraus zu betrachten.

  • Zitat

    Original von Saiya


    Und dieser Frage schließe ich mich natürlich an! Die stelle ich mir schon, seit ich "Das Spiel der Könige" gelesen habe. :wave


    Auf Facebook hat sie berichtet, daß sie derzeit an einem Roman arbeitet, der im deutschen Mittelalter spielt. Darauf bin ich nun sehr, sehr gespannt.


    Aber sie hat auch angekündigt danach einen weiteren Waringham-Roman zu schreiben und irgendwann einmal einen weiteren Helmsby-Roman. :-)

  • Trotz Vorbestellung verspätet angekommen und dann auch noch zu wenig Zeit zum Lesen - und trotzdem habe ich es genossen und bin ganz traurig, dass ich das Buch schon durch habe.


    Ich habe mich auch nach den ersten Sätzen wie zu Hause gefühlt. Kaum jemand versteht es so gut wie R.G. mir das Gefühl zu geben, ich hätte das letzte Buch von ihr gerade erst zu Ende gelesen und nehme das nächste gleich zur Hand. Dass hier diesesmal ein paar Generationen zwischen den zuletzt gelesenen Waringhams lag, hat mich gar nicht gestört. Die Familiennamen aller waren mir ja doch vertraut und ich wußte irgendwie sofort, wo sie hingehören und wie die Zusammenhänge sind.


    Heinrich VIII ist immer interessant - ganz gleich aus welcher Perspektive betrachtet. Man muss ja nicht immer einer Meinung sein mit der Autorin, aber es lohnt auch manchmal, eine andere Sichtweise zuzulassen. Dass er hier nicht im Vordergrund stand, fand ich gar nicht schlimm. Ich habe schon genug Bücher über ihn gelesen. Viel besser gefiel mir, dass Mary in der ersten Reihe stand. Ich hatte sie bisher nur als Bloody Mary im Kopf und fand diese Darstellung und Entwicklung der jungen Mary wirklich gelungen und nachvollziehbar.


    Wie in allen anderen Büchern hat auch hier die Hauptperson seine guten und weniger guten Seiten, Höhen und Tiefen zu durchleben und die eine oder andere Charakterschwäche, die ihn und seine Vorgänger aber ja auch so sympathisch machen.


    Da ich sowieso ein großer Gablé-Fan bin, fällt mir hier die Bewertung nicht schwer. Ein tolles Buch (auch ohne Fan-Brille), das wieder sehr viel Spaß gemacht hat und auf ein neues Werk von R.G. hin fiebern läßt.


    10 Punkte natürlich von mir.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Danke - den Tipp konnte ICH noch gut gebrauchen:
    bisher mochte ich diese Zeit in England nicht sonderlich, durch Nick of Waringham bin ich nun aber sehr interessiert:


    Zitat

    Zitat:Original von €nigmaZitat:... nicht zu vergessen "Die zwölfte Nacht" von Charlotte Lyne. Nach wie vor mein Lieblingsheini.Ich glaube nicht, dass es noch irgendeine (historienlesende) Büchereule gibt, die dieses Buch nicht kennt. Augenzwinkern Für mich persönlich liegt da die Attraktion aber nicht bei Heini, sondern bei der sonst recht stiefmütterlich behandelten Catherine Parr.


    und jaaaaa - den Roman über Elizabeth - und natürlich Francis of Waringham würde ich dann auch gerne lesen liebe Saiya

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Ich habe noch nie verstanden, warum Rebecca Gablé angeblich so gute historische Romane schreibt. Gute Dutzendware, die sich logischerweise gut verkauft, da sie niemand wehtut. Muß ich nicht haben, da reibe ich mich lieber an einem Titus Müller oder schmelze hin für einen Charlie Lyne.


    Aber:


    Das habe ich bei diesem Buch anders empfunden. Das Buch ist eine Zumutung. Da mutet mir jemand zu zu denken, da finde ich Fragen. Du bist dir deiner Sache sicher? Du kennst die Geschichte der englischen Renaissance? Hampton Court, Whitehall, Tower, Heaver Castle, alles schon gesehen und erlebt? Darf ich dir zumuten das Gehirn auf Anfang zu stellen und eine neue Position, eine neues Sichtweise zumindest zu überdenken?


    Ja, das ist kein Waringham Roman, Mylord ist nur eine wunderbare Figur um zu zeigen wie es damals zuging, auch das Leben der Landbevölkerung und der Stadtbevölkerung angehängt an einen Protagonisten glaubwürdig darstellen zu können, eine Fugur die mit allen zu tun hat, dem Hochadel, wie den Bettlerjungen. Die zentrale Figur aber ist Mary, die gerade weil sie zwar der Dreh- und Angelpunkt des Romans ist, aber nicht die Trägerin seiner Geschichte besonders faszinieren kann. Ihr Schicksal wird uns nicht aus einer fiktiven Innensicht gezeigt, sondern aus der Sicht der ihr wie einem Bruder nahestehenden Nick.


    Für mich wird Bloody Mary nie ein einfaches Mixgetänk sein, sondern ich werde stets die Auswirkungen dieser Erziehung und dieses Lebens auf ihre Regierungszeit vor Augen haben, aber eines hat dieses Buch wirklich bewirkt, ich habe neu nachgedacht und die Perspektive verändert- und ein besseres Kompliment kann ich einem historischen Roman nicht machen.

  • Über die Autorin (Biografie kopiert von ihrer Website)


    Rebecca Gablé wurde am 25. September 1964 in einer Kleinstadt am Niederrhein geboren. Nach dem Abitur 1984 machte sie eine Lehre als Bankkauffrau. In diesem Beruf hat sie anschließend auch vier Jahre gearbeitet, meistens auf einem Stützpunkt der Royal Air Force, wo sie viel über England, seine Sprache und seine Menschen gelernt hat. Aber die Lust am Erzählen hatte Rebecca Gablé immer schon, und 1990, nachdem sie ihren ersten Roman geschrieben hatte, gab sie ihren erlernten Broterwerb auf, um aus der Lust einen Beruf zu machen. Sie begann ein Literaturstudium in Düsseldorf, dessen Schwerpunkt sich mehr und mehr zur Mediävistik - der Lehre vom Mittelalter - verlagerte.
    Seit Beendigung ihres Studiums 1996 arbeitet sie als freie Schriftstellerin. Zwischenzeitlich hat sie auch zwei Semester lang altenglische Literatur an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf gelehrt, was sie zu ihrem Bedauern aus Zeitgründen wieder aufgeben musste. Seit mit ihrem ersten historischen Roman "Das Lächeln der Fortuna" 1997 der Durchbruch kam, hat sie etwa alle zwei Jahre einen Mittelalterroman veröffentlicht, die alle Beststeller geworden und in viele Sprachen übersetzt sind.


    Inhaltsangabe


    Die berühmte Waringham-Saga wird fortgesetzt!
    England zu Beginn des 16. Jahrhunderts: Nicholas of Waringham muss tatenlos mitansehen, wie sein Vater Jasper durch eine höfische Intrige zu Tode kommt. Plötzlich findet er sich in der Rolle des Earls von Waringham, das bei Henry VIII (zurzeit mit Catalina von Aragon verheiratet) in Ungnade gefallen, hoch verschuldet und heruntergewirtschaftet ist.
    Doch als Nick plötzlich an den Hof gerufen wird, findet er sich in einer Welt voller Intrigen und politischer Machtspielchen wieder.


    Rezension


    Dieser Roman ist aus mehreren Gründen ein wenig verschieden zu seinen Vorgängern.


    Der offensichtlichste Unterschied liegt in der Epoche: Waren die Vorgänger-Romane noch im Mittelalter angesiedelt, befinden wir uns jetzt bereits in der Renaissance. Bildung auch unter einfachen Bürgern gewinnt mehr und mehr an Bedeutung; Luther, Calvin und deren Genossen stoßen eine Periode der religiösen Zerwürfnisse und Glaubenskriege an; das Weltbild weitet sich über die Grenzen Europas hinaus bis hin in die Neue Welt, nach Amerika.


    Ein weiterer Unterschied dieses Buches zu seinen Vorgängern ist, dass der Fokus weniger auf der Grafschaft Waringham, und mehr auf historischen Personen und deren Zusammenspiel liegt.
    Dass man in den Büchern von Rebecca Gablé ganz neue Sichtweisen auf bereits aus dem Geschichtsunterricht (zum Beispiel John of Gaunt Duke of Lancaster, Henry 5, 6 & 7) bekannte Personen bekommt, ist nichts Neues.
    Neu ist hingegen, dass die fiktive Persönlichkeit des Nick of Waringham eine völlig andere Sichtweise auf Henry VIII, Anne Boleyn, und vor allem auf Mary Tudor (welche in die Geschichte einging als „Bloody Mary“) ermöglicht. So dient Waringham hier zwar als Ausgangspunkt der Handlung, wird aber im Laufe des Buches verhältnismäßig wenig erwähnt, da sich der Earl ja meist auf Reisen durch England bzw. an den verschiedensten Höfen befindet.


    Dabei ist der Charakter des Nicholas of Waringham hier so detailgetreu und durch seine Stärken und Schwächen so glaubhaft gezeichnet wie zuletzt sein Vorfahr und Waringham-Pionier Robin. Als Leser erleben wir nicht nur das geliebt und gefürchtete lose Mundwerk derer von Waringham, sondern auch Momente, in denen wir Nick einmal kräftig durchschütteln und ihm ein wenig mehr Verstand einbläuen wollen.
    Einziges wirkliches Manko ist hier für mich, dass Nicks Schwester den ganzen Roman hindurch flach und farblos bleibt. Aus „Das Spiel der Könige“ sind wir das innige, liebende Geschwisterverhältnis von Julian und Blanche gewöhnt, da scheint es hier beinah so, als wäre keine Zeit mehr gewesen, auch Laura ein paar Schwächen oder Glanzmomente zuzugestehen.


    Fazit


    Gablés Romane reißen mich immer wieder vom Hocker. Ich würde diese Rezension gern zu einem Roman voller Lobeshymnen ausdehnen, leider fehlt dazu aber der Platz. Somit bleibt mir nur zu sagen: Gablé lesen, heißt nach Hause kommen. Auch, wenn man nicht in England wohnt.


    Ich vergebe gern und mit Stolz 10 von 10 Punkten. :anbet :anbet :anbet

  • Inhaltsangabe von Klappentext oder Amazo und 'über die Autorin' spare ich hier ein - aber:


    Meine Inhaltsangabe:


    1529 - London


    Als Nicholas of Waringham (14 Jahre alt) die Schule von Thomas More verlassen soll, ahnt er noch nicht, was ihn dort wirklich erwartet. Doch schnell erkennt er, dass Waringham arg heruntergewirtschaftet ist. Die Einstellung seines Vaters zu König und Religion sind nicht hilfreich die Baronie zu einer Blüte zu führen. Die familiäre Situation mit Stiefmutter und (Stief)Geschwistern ist auch nicht erfreulich. Als sein Vater im Tower zu London stirbt, sieht es für Waringham und Nick völlig aussichtslos aus.


    Catherine of Aragon hat Heinrich VIII keine Söhne geschenkt, sondern nur Mary – eine Tochter. Da Heinrich glaubt unbedingt einen männlichen Thronfolger zu brauchen, muss die Ehe mit Catherine für nichtig erklärt werden, da der Papst die Ehe nicht annullieren will, muss er einen anderen Weg finden. Sein Weg bringt Mary in Gefahr und Catherine bittet Nick, auf Mary aufzupassen, ein Waringham, zudem noch in solch brenzliger Situation, sei dafür prädestiniert.


    Nick nimmt die Aufgabe an – und verfolgt sie mit waringhamschen Eifer. Ob das immer gut für ihn ist, wird die Zeit erweisen.


    Meine Meinung:
    Der vierte Teil der Waringham-Saga, wie schön, dass Frau Gablé die vielen Zuschriften so aufgegriffen hat und uns erst diesen und auch noch weitere Teile in Aussicht stellt. Nach der Lektüre dieses Teils hoffe ich auf mehr, denn sie hat mich wieder glänzend unterhalten und eine Elizabeth I aus Gablé-Sicht würde ich nun zu gerne kennenlernen.


    Hier die Details:


    Wie immer gelingt es Gablé mit ihrem Waringham-Helden eine Identifikationsfigur zu schaffen. Nicht immer ist er liebenswert, aber immer nachvollziehbar. Seine Einstellung zu der Aufgabe, die er übernommen hat, erscheint mir manches Mal zu verbissen, manchmal ist sie gefährlich, was uns als Lesern jedoch die richtige Spannung beschert, manches Mal beinahe unmenschlich.


    Bloody Mary kennenzulernen, als religiöse Eifererin, hat mir gefallen, ich konnte sie so herrlich verdammen, manchmal bemittleiden, wittere jedoch für die Zukunft nichts Gutes. Wie sie jedoch mit ihrem Schicksal und den verschiedenen Stiefmüttern und –Geschwistern umgeht, ist interessant zu beobachten.


    Endlich bekommen für mich Thomas More und Thomas Cromwell ein Gesicht, ob es das richtige ist, sei einmal dahingestellt, denn andere Autoren zeichnen andere Bilder, aber Rebecca Gablé ist es zu verdanken, dass ich sie nun in den richtigen zeitlichen Rahmen einordne, denn ohne eine so spannende Geschichte drumherum, und die vielen bezeichnenden Szenen mit ihnen, wären sie mir sicherlich nicht so nahe gekommen. Auch die Idee, dass Thomas Mores Tochter eine beachtenswerte Frau war, habe ich nun aufgreifen können und werde sicher noch nach anderen Büchern über sie/ mit ihr suchen.


    Die Familie der Waringhams ist wieder einmal mit den typischen Eigenschaften ausgestattet. Liebens- und hassenswerte Persönlichkeiten sind vorhanden, diesmal blieben jedoch die Schwestern von Nick etwas blass – vielleicht damit Mary besser wirken konnte? Da ich die Waringham-Frauen sonst immer als stark empfand habe ich das bedauert. Dafür hatte ich jedoch eine Frau die ich abgrundtief hassen konnte, das war eine gute Entschädigung (Lady Yolanda, Nicks Stiefmutter) und Ansätze zu einer, doch tiefgründigeren Person, bei Nicks Stiefschwester – mit dem ‚Kosenamen‘ Brechnuss.


    Das Personenregister am Anfang und die Erläuterungen am Ende rundeten für mich das Bild ab. Frau Gablé hat EINE für sie mögliche Sicht auf die (historischen) Protagonisten gewählt. Dass Heinrich, oder auch seine Ehefrauen auch anders gesehen werden können, liegt auf der Hand, denn um zur Geschichte der katholischen Mary zu passen, muss man da schon mal eine gewisse Einseitigkeit in Kauf nehmen.


    Der Humor, der in diversen Gesprächen oder Charakterisierungen durchblitzt hat mich oft erheitert und lockert wohltuend auf. Bei den frühen Waringhams fehlte mir dieser. Wie schön, dass er hier von Anfang an vorhanden ist.


    Abschließend möchte ich sagen: Wieder ein großer Wurf von Rebecca Gablé - und bitte - eine Fortsetzung mit einem genauso erfrischenden Blick auf Elizabeth I.


    10 von 10 Punkten - Klasse!

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

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