Der dunkle Thron - Rebecca Gablé

  • Zitat

    Original von Paradise Lost


    Ich weiß ja nicht, wie es in den anderen Waringham-Bänden so war, aber für fast 1000 Seiten ist mir ein einzelner Protagonist um den sich praktisch alles dreht etwas zu wenig. Ja, ganz selten wird auch mal aus der Sicht von Nebenfiguren berichtet, aber eigentlich nur wenn es sich nicht vermeiden ließ und sehr kurz. Ich hätte es zum Beispiel sehr interessant gefunden, wenn wir abwechselnd aus Nicks und Louises Blickwinkel die Geschicht erlebt hätten. Das hätte dem Leser die Geschehnisse von zwei vollkommen gegensätzlichen Standpunkten aus präsentiert. So sehe ich letzten Endes eine zwar spannende, leicht zu lesende und unterhaltsame Geschichte, aber vermutlich wird keiner der Protagonisten außer Nick mir allzulange im Gedächtnis bleiben da viele letztendlich nichts weiter waren als "Statisten auf Stichwort" ohne Hintergrund, ohne Motivationen. Nur dazu da um die Hauptfigur in ihren Handlungen voranzutreiben.



    Dass nur aus der Sicht von Nick erzählt wurde, hat mich auch sehr gestört. Wie Paradise Lost schreibt, wenn wir z. B. auch Louses Sicht erfahren hätten, das hätte, auch meiner Meinung nach, der Geschichte sehr sehr gut getan. Soweit ich es noch in Erinnerung habe, war es bei den vorangegangenen Büchern (ist doch schon lange her) nicht so.
    Auf Henry hätte ich mir auch einen etwas objetiveren Blick gewünscht, obwohl ich natürlich verstehe, dass jeder Autor eben seine Sichtweise darstellt. Auch die Darstellung von Anne Boleyn fand ich zu einseitig.
    So war dieses Buch für mich immer noch gut - kommt jedoch, meiner Meinung nach, nicht ganz an die ersten 3 Teile der Waringham-Saga heran.

  • Ich habe auch lange überlegt wie ich die Rezension schreiben soll.


    Auf der einen Seite ist das Lesen eines Gablés Buch immer ein Wiederlesen mit alten Bekannten. Man fühlt sich sofort wohl und das Buch liest sich runter wie Öl. Aber auf der anderen Seite bleibt eine gewisse Unzufriedenheit zurück. Einige Figuren haben für mich überhaupt keine Tiefe besessen z.B. Janis. Sie ist mir so wenig in Erinnerung geblieben, dass ich gerade ihren Namen nachschlagen muste. Die einseitige Sicht der Dinge hat mich auch sehr gestört. Louise fand ich eigentlich eine sehr interessante Figur, deren Sicht der Dinge mich deutlich mehr interessiert hätte als Nicks Sicht.
    Nick onnte mich auch nicht wirklich überzeugen. Ich habe mich dabei ertappt dass ich bei der Leserunde immer wieder den Namen Robin eingeben wollte anstatt Nick obwohl ich das Lächeln der Fortuna(?) schon vor Jahren gelesen habe.
    Den historische Bezug fand ich extrem interesant. Besonders Mary und Elisabeths Entwicklung zu beobachten im Bezug auf die zukünftige Herrschaft über England/Schottland.
    Um nicht falsch verstanden zu werden. Der dunkle Thron liest sich sehr gut und ist sehr unterhaltsam, aber im Vergleich zu den anderen Gablé Büchern verliert er doch an "Erinnerungsvermögensfähigkeit"

  • Verfolgt jemand von euch ihre Seite bei Facebook?


    Dort hat sie gestern erzählt, daß sie wahrscheinlich 2 Nachfolge-Bände zu "Der dunkle Thron" plant. Der erste wird dann neben den Anfängen der Regeriung unter Elisabeth I. u.a. auch die letzten Regierungsjahre Marys I. beinhalten und das 3. Buch dann Elisabeth restliche Regierungszeit. Sie erwähnte auch evtl. Shakespeare zum Thema machen zu wollen und das vielleicht das 3. Buch dann einen Durham als Haupt-Charakter haben könnte. :-]


    Aber nun arbeitet sie ja erstmal an einem Roman über Otto den Großen (I.), der also hier in Deutschland spielen wird. Hierauf freue ich mich schon ganz besonders. :-)

  • Danke für die Info Saiya, eigentlich krieg ich immer die neuesten Meldungen von Frau Gablè auf meine Pinnwand, diesmal anscheinend nicht. Jetzt geh ich mal ganz interessiert nachlesen, kann aber schon mal sagen das ich es gut finde das sie die "böse" Mary doch auch noch thematisiert :)

  • Du hast keine Pinnwand-Nachricht dazu bekommen, weil sie es in einer Antwort auf einen Beitrag über den Film "Anonymus" verraten hat. Bei mir ist es der 4. Beitrag auf ihrer Seite. :wave


    Und mich freut auch besonders, daß sie sich auch mit der "Bloody Mary" beschäftigen wird.

  • Zitat

    Original von Maharet
    Habs gefunden :)
    Sie schreibt so viel, da muss man sogar noch alle Antworten auf irgendwelche Fragen lesen. Ich finde es absoluten Wahnsinn wieviel Zeit sich RG für ihre Fans bei facebook nimmt....


    :write


    Ich glaube, ihr liegt diese Art der Kommunkation mit ihren Fans sehr und es macht ihr wohl auch Spaß.

  • Mich hat das Buch ein wenig zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits war es toll, mal wieder einen Roman von Rebecca Gablé lesen zu können. Er fängt auch ziemlich vielversprechend an und man merkt auch sofort, dass der Roman aus der Feder von Rebecca Gablé stammt.


    Leider konnte mich der Plot stellenweise nicht wirklich in seinen Bann ziehen. Dadurch hat es sich für mein Empfinden ein wenig hingezogen. Teilweise waren mir die Erklärungen zu oberflächlich, und wie hier schon angesprochen wurde, hätte ich mir auch eine etwas weniger "eindimensionale" Erzählweise gewünscht.


    Es ist unterhaltsam, keine Frage, und es wirkt auch sehr gut recherchiert und authenthisch. Allerdings liegt bei mir der Maßstab mittlerweile nach einigen Gablé-Büchern, die ich geradezu verschlungen habe, sehr hoch und da kommt dieses einfach nicht wirklich mit.

  • Da mein Buch auf dem Postweg verschollen ist, konnte ich an der Leserunde zu den einzelnen Kapiteln nichts schreiben. Dank Wolke und dem Verlag, war es möglich doch noch ein Exemplar zu bekommen. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an beide.
    Allerdings kam das Exemplar nicht mehr rechtzeitig zur Leserunde. Deshalb verfasse ich zu dem Buch "nur" eine Rezi, aber keine Meinung zu den einzelnen Abschnitten.
    Ich habe relativ kurz vor dem Buch noch den Band 3 gelesen. Im Stil der Autorin war ich noch drin.


    Zwischen dem Band 3 (Spiel der Könige) und diesem Band 4 der Waringham Saga liegen einige Jahre und Generationen. Wurde im Band 3 noch viel gekämpft (Rosenkriege zwischen dem Haus Lancaster und York), steht hier mehr der familiäre, politische und Glaubenskampf um Henry VIII und seiner Tochter Mary im Vordergrund.
    Im Mittelpunkt steht Nick Waringham und die Tochter von Henry dem VIII: Mary. Nick hat ihrer Mutter versprochen auf sie aufzupassen. Im Laufe des Romans ist das auch notwendig, denn irgendwer aus Henry´s Umfeld sieht in ihr immer einen Gefahr für die Krone.
    Nebenbei erfahren wir wieder einiges aus Nicks Leben, seiner Familie, seiner Einstellung und aus der Geschichte Englands und seines Kirchenumbruchs.


    Hat mich das Buch nun begeistert, wie seine ersten Bände? Leider nicht ganz. Wie schon in Band 3 fühlte ich mich gut unterhalten, aber schon in Band 3 plätscherte die Handlung so vor sich hin. Die Highlights in Band 3: Kriegsschauplätze, fehlten hier ja ganz. Viel mehr mitgerissen haben mich emotional ebenfalls die ersten Bände, die beiden letzten nicht.
    Trotzdem war das Buch flüssig zu lesen. Geschichtlich interessant war es ebenfalls. Sicherlich kann man Motive und Handlung der späteren "Bloody Mary" besser einordnen. Deshalb habe ich das Buch trotzdem gerne gelesen.


    Eine abschließende Beurteilung fällt mir hier allerdings schwer. Vielleicht möchte Frau Cable mit dieser Reihe einfach zu viel: Geschichte Englands und Familiengeschichte der Warringhams. Ich wünschte mir mehr Tiefe in der Familiengeschichte, mehr Emotionalität, weniger Aneinanderreihung von Geschichtlichen Abläufen in Jahreschritten und alles gepresst in ein Buch.
    Mir fehlt das Gestüt und die Bewohner von Warringham.
    Für mich ist das erste Buch aus der Reihe immer noch das Beste.
    Allerdings wäre ich einem weiteren Buch aus der Reihe nicht abgeneigt.



    Ich vergebe 6 von 10 Punkte.

    Altes Land - Dörte Hansen :lesend
    Hörbuch: Kai Meyer - Die Seiten der Welt 1

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  • Ich lese das Buch zur Zeit und bisher mochte ich die Reihe auch echt gern, aber das hier ist das erste Buch, das mich nicht ganz so packt und das obwohl es um meinen liebsten König geht. Aber es kommt nicht so recht in Schwung und ich finde Nick auch nicht so ausgefeilt bisher...irgendwie finde ich ihn blass. Mal sehen was die restl. 400 Seiten noch bieten.


    So endlich durch. Also ich fand ja, das war der unspannendste Teil von allen und der permanente Wiedereinzug in den Tower nervte irgendwann. Ich weiß auch nicht, ob ich Nick so sympathisch finde, irgendwie bleibt er undurchschaubar und seine Beweggründe Mary treu zu bleiben, sind mir etwas zu dürftig. Alles in allem finde ich einfach, die Person belibt einfach zu oberflächlich. So wirklich weiß man nicht, warum er an Mary und dem katholischen Glauben treu bleibt. Auch seine Beweggründe dem Hof und dem Parlament fern zu bleiben sind irgendwie dürftig und so ganz finde ich passt sein 'soziales' Engagement mit seiner Krippe und die Gründung der Schule nicht zu ihm. Alles in allem, finde ich Nick einfach nicht 'rund'.


    Das gilt irgendwie für den ganzen Roman. Da sind zuviele Punkte die angeschnitten werden, aber die irgendwie nicht konsequent sind. Alles plätschert so dahin.


    Da der nächste Roman sich ja eigentlich unweigerlich um Elisabeth drehen müsste, hätte ich mir sie eher im Vordergrund gewünscht, kann aber auch sein, dass ich Mary noch nie viel abgewinnen konnte. Ich bin zwar gläubig aber diesem Glaubenseifer wie Mary ihn vertritt, kann ich nicht abgewinnen.


    Für mich bleibt die Geschichte diesmal einfach zu oberflächlich, weil sie einfach zuviel unterbringen möchte. Henry, Mary und dann noch die Waringhams. Da kommt irgendwie alles zu kurz.

    :schaf


    Die Wahrheit ist die grösste aller Tragödien (Anonymus)


    Abwesend vom 20.08.-27.09.

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  • Hallo, liebe Büchereulen. Hier ist wieder der Vertretungs-maikaefer im Auftrag von maikaefer, die noch immer in der Klinik ist. maikaefer hat mir wieder die Kommentare für die nachgesandten Bücher telefonisch durchgegeben, aber ich hatte einfach keine Zeit, mich darum zu kümmern. Ich musste maikaefer hoch und heilig versprechen, dies so schnell wie möglich nachzuholen.


    Alle Bücher von Rebecca Gablé sind ein Lesegenuss und eine Garantie für allerbeste Unterhaltung. Für mich gehört Rebecca Gablé zu den größten Erzählern der heutigen Zeit.


    Die Freude war groß, als ein neuer Rebecca-Gablé-Roman angekündigt wurde und die Freude war noch größer, dass die Waringham-Saga nun doch weitergeht. Zwar bin ich nicht unbedingt ein Freund von Romanreihen, aber die Waringhams sind eine der wenigen Ausnahmen.
    Für die Aufmachung des Buches hat sich der Lübbe-Verlag eine sehr schöne Illustration einfallen lassen.


    Die Waringhams haben das Mittelalter hinter sich gelassen und befinden sich nun in der Zeit der Reformation unter König Henry VIII. und Cromwell. Wie alle Waringhams zuvor, geraten auch die Nachkommen in die Mühlen von Politik und Machtgier und müssen sich für eine Seite entscheiden.


    Auch für dieses Buch wurde wieder hervorragend recherchiert. Englische Geschichte verknüpft mit einer fiktiven Familiensaga und in gewohnt wunderbarem Schreibstil zusammengebracht … so macht Geschichtsunterricht Spaß!
    Die Charaktere sind wie immer gut gezeichnet und sehr lebendig. Das Buch hat mich gleich mit der ersten Seite in eine andere Welt entführt und wieder am Leben der Waringhams teilhaben lassen. Die Handlung ist bildreich beschrieben, fesselnd und mitreißend, so dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann.


    Vielen Dank Rebecca Gablé für dieses wunderbare Buch und für eine weitere Geschichte über die Waringhams.


    Darf ich auf die Waringhams unter Elisabeth I. hoffen?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Nachdem ich jetzt durch bin, hier noch meine Rezension:


    Inhalt:
    England zur Zeit der Renaissance. Ein selbstverliebter, unfähiger König stürzt ein ganzes Land in Chaos und Unrecht. Ein Opfer dieser Machenschaften ist Jasper of Waringham, ein Vertreter des alt eingesessenen Adels, der wegen seiner reformistischen Gesinnung im Londoner Tower zu Tode gefoltert wird. Sein Sohn, Nicholas of Waringham, steht der Gesinnung seines Vaters zwar skeptisch gegenüber, übernimmt aber dessen ablehnende Haltung gegenüber der anmaßenden Politik des Königs. In dieser Situation wird Nicholas zu der vom König verstoßenden Königen Catalina befohlen. Diese fordert von ihm einen Schwur, der ihn in große Schwierigkeiten bringt, aber auch die Möglichkeit gegen seinen mächtigen Feind aktiv zu werden.


    Meine Meinung:
    Mit der Renaissance verlässt Rebecca Gablé ihr ureigenes Terrain, das englische Mittelalter um sich einer Epoche zu widmen, die widersprüchlicher und umstrittener nicht sein könnte. Sie macht keinen Hehl über ihre Einschätzung der wohl schillerndsten Persönlichkeit auf dem englischen Thron überhaupt. Etwas überraschend kam für mich ihre Parteinahme für eine historisch gesehen ebenfalls nicht besonders geachtete Figur, der Antireformerin Mary I, die als "Bloody Mary" in die Geschichte einging.
    Geschickt gelingt es ihr wie schon in den anderen Waringham-Büchern Fiktion und historische Tatsachen so miteinander zu verknüpfen, dass die Lektüre zu dem altbekannten Leseerlebnis wird: Geschichtsunterricht auf unterhaltsamste Art. Ich möchte hier nicht eine Einstufung oder einen Vergleich mit früheren Büchern wagen aber eines ist sicher, es steht den Vorgängern in keiner Weise nach. Auch die Vorgänger hatten Längen und Abschweifungen, die vielleicht verzichtbar wären, aber die Autorin verliert nie den roten Faden und es gelingt ihr auf geradezu magische Weise die verworrenen Ereignisse jener Zeit nachvollziehbar und verständlich zu machen.
    Eine Fortsetzung der Waringham-Saga in der Zeit Elisabeths I. kann ich mir aber nur schwer vorstellen, denn hier müssten Gablé das Kunststück fertig bringen, die Sympathien des Lesers wieder auf die andere Seite der Waage zu ziehen. Aber vielleicht hat sie nicht umsonst Eleonore von Waringham, Nicholas' Tochter, zu einer engen Vertrauten von Prinzessin Elisabeth werden lassen.

  • Es wird ein Buch zu Elizabeths Zeiten geben. Siehe hier


    Zitat

    Original von Saiya


    Verfolgt jemand von euch ihre Seite bei Facebook?Dort hat sie gestern erzählt, daß sie wahrscheinlich 2 Nachfolge-Bände zu "Der dunkle Thron" plant. Der erste wird dann neben den Anfängen der Regeriung unter Elisabeth I. u.a. auch die letzten Regierungsjahre Marys I. beinhalten und das 3. Buch dann Elisabeth restliche Regierungszeit. Sie erwähnte auch evtl. Shakespeare zum Thema machen zu wollen und das vielleicht das 3. Buch dann einen Durham als Haupt-Charakter haben könnte.


    Aber nun arbeitet sie ja erstmal an einem Roman über Otto den Großen (I.), der also hier in Deutschland spielen wird. Hierauf freue ich mich schon ganz besonders.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

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  • Ein Roman über Otto wird sicher auch interessant.
    Wenn die Waringham-Saga tatsächlich fortgesetzt wird, wäre es wohl das erste Mal, dass dieselben Charaktere buchübergreifend mitwirken. Es wird schon interessant zu erfahren, wie sich Nicks Einstellung zu Mary entwickelt, wenn diese zum harten Durchgreifen gegen die Protestanten gedrängt wird.

  • Ich freue mich gerade total, weil ich hier erfahren habe, dass Frau Gablé ein Buch über Otto schreiben will und auch noch die Warhingham Saga fortsetzen wird. Danke für die Infos!
    Ich fande zwar, dass "Der dunkle Thron" sich nicht ganz so gut gelesen hat wie die Vorgänger der Reihe, aber er gehört immer noch zu dem besten, das es im Bereich der historischen Romane gibt.
    Ich wünschte, Rebecca Gablé würde jedes Jahr mindestens ein Buch rausbringen... Schade, dass das wohl aufgrund der vielen Recherche nie möglich sein wird. ;-)

  • Nicholas Waringham muss, nachdem sein Vater in Ungnade gefallen ist und schließlich im Tower von London an den Folgen einer Folter stirbt, als Vierzehnjähriger die inzwischen sehr heruntergekommene Baronie übernehmen. Das ist nicht leicht, denn es fehlt an Geld und seine Stiefmutter macht ihm das Leben schwer. Durch den Tod seines Vaters und als überzeugter Katholik hält er auch nicht viel von König Henry VIII, der gerade dabei ist, seine Scheidung von Katharina von Aragon zu betreiben.


    Als Nicolas Katharina trifft, nimmt sie ihm das Versprechen ab, sich um ihre Tochter Mary zu kümmern. Nicholas verschreibt sich nun ganz der Sache Marys und wer ein bisschen Ahnung von englischer Geschichte hat, kann sich vorstellen, dass das nicht einfach ist. Er kommt öfter in Lebensgefahr, landet mehrmals im Tower und muss eine Ehe eingehen, die er ablehnt. Allerdings bringt er auch seine Baronie auf Vordermann und lernt einige Familienmitglieder kennen (eine große, weit verzweigte Familie). Am Ende des Buches hat er sein Ziel erreicht: Mary wird zur Königin gekrönt.


    Die Waringham-Saga macht diesmal einen Sprung von mehreren Jahrzehnten, Nicholas ist der Urenkel Julians, des Protagonisten aus dem letzten Band. Das ist ein bisschen schade, als Waringham-Fan will man ja eigentlich „alles“ miterleben, doch nach einigen Seiten hat man sich daran gewöhnt und im Laufe des Buches erfährt man auch ein bisschen darüber, was zwischenzeitlich passiert ist. Außerdem springen wir in die Zeit Henrys VIII, die ja sehr interessant ist, da dort sehr viel passiert.


    Genau wie alle anderen Waringham-Bücher habe ich auch dieses geliebt. Rebecca Gables Schreibstil lässt einen mittendrin sein. Ihre Protagonisten sind nicht immer einfache Menschen, doch sie handeln bezogen auf ihre Zeit und ihren Charakter immer nachvollziehbar. Man lebt mit den Figuren mit, man will alles über sie wissen, man möchte möglichst schnell alles lesen und hat andererseits Angst davor, dass das Buch zu Ende ist.


    Ich hoffe, Rebecca Gable lässt uns nicht hier sitzen, ich möchte sehr gerne wissen, wie die Waringhams mit der Regentschaft Marys klar kommen, die ja sehr blutig war, und wie sie die Zeit Elisabeths I erleben. Außerdem möchte ich gerne mehr mit Nick und seiner Familie, allen voran sein Sohn Francis, erleben. Also, bitte mehr Waringham!!


    10 von 10 Punkten

  • Zitat

    Original von arter
    Ein Roman über Otto wird sicher auch interessant.


    :yikes :yikes :yikes hier hab ich erstmal laut geschrien, weil ich mir das ueberhaupt nicht vorstellen konnte. Ok, sie hat auf Wunsch von Klaus Teuber "Die Siedler von Catan" geschrieben, aber eine Biographie von Otto ??????????????


    Dann hab ich mir erstmal Gables Facebook Seite angschaut und inzwischen ist es mir natuerlich klar geworden, dass ein gaaaaanz anderer Otto gemeint war :bonk

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich