Die Seelen der Nacht - Deborah Harkness

  • Originaltitel: A Discovery of Witches (2011)
    Blanvalet Verlag 2011, 799 S.


    „Die Seelen der Nacht“ ist der erste Band einer geplanten Fantasy-Trilogie.


    Über den Inhalt:
    Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele. Dass in ihr zudem das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie im Alltag mit aller Kraft zu ignorieren. Doch als Diana in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford ein magisches Manuskript in die Hände fällt, kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen: Hexen, Dämonen und Vampire heften sich an ihre Fersen, um ihr das geheime Wissen zu entlocken – wenn nötig mit Gewalt. Hilfe erfährt Diana ausgerechnet von Matthew Clairmont, Naturwissenschaftler, 1500 Jahre alter Vampir – und der Mann, der Diana bald schon mehr bedeuten wird als ihr eigenes Leben …


    Über die Autorin:
    Deborah Harkness ist Professorin für Europäische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte an der University of Southern California in Los Angeles. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie bereits mehrfach Stipendien und Auszeichnungen. Sie schreibt außerdem ein preisgekröntes Wein-Blog (goodwineunder20.blogspot.com).
    „Die Seelen der Nacht“ ist Deborah Harkness' erster Roman, weitere Bücher der Autorin sind bei Blanvalet bereits in Vorbereitung.

    Meine Meinung:
    Diana Bishop war sieben Jahre alt, als ihre Eltern eines gewaltsamen Todes starben. Seither weigert sie sich standhaft, ihr magisches Hexen-Erbe anzunehmen und zieht es vor, als Mensch zu leben. Als sie im Rahmen ihrer Forschungen in einer Bibliothek ein uraltes, lange verschollenes Manuskript öffnet, werden ihre verborgenen Kräfte geweckt und sie muss sich plötzlich gegen zahlreiche übernatürliche Wesen zur Wehr setzen, die großes Interesse an der Handschrift zeigen. Die Bekanntschaft mit dem Vampir Matthew Clairmont, dessen Beschützerinstinkte sie weckt, stürzt beide in ein großes Abenteuer.


    Das Buch besticht durch seine Dichte, seine Fülle an Informationen und seinen Detailreichtum, seine berauschende Mischung aus Geschichte und Magie, Mythologie und Wissenschaft. Und es bietet aus erwachsener Perspektive die Sicht auf ein Genre, das bis vor kurzem weitgehend den Jugendlichen überlassen war. Ich würde es als übernatürlichen RomanticThriller bezeichnen, aber mit weit mehr Raffinesse ausgestattet als die bekannten tragischen Vampir-Liebesgeschichten.


    Deborah Harkness lässt sich Zeit mit dem Aufbau ihrer Geschichte. Umfangreiche und ausführliche Beschreibungen von Personen, Schauplätzen und Geschehnissen bestimmen vor allem den ersten Teil des Buches. Lässt man sich darauf ein, sorgt dieser Ideenreichtum dafür, dass man sich im Buch so richtig wohlfühlt. Mir ging es jedenfalls so. Durch die detaillierte Schilderung der kulturellen Sitten in der magischen Welt und den Einblick in ihre Historie schafft die Autorin eine plausible Verbindung zwischen der übernatürlichen und der realen Welt, in der Alchemie, Geheimgesellschaften und ein wiederentdecktes Manuskript für Spannung sorgen. Dieses Manuskript droht das seit langem aufrecht gehaltene Gleichgewicht zwischen den Arten zu stören. Gleichzeitig werfen Matthews Forschungen auf dem Gebiet der Genetik Fragen der Evolution auf und die intensive Romanze zwischen ihm und Diana weckt Jahrhunderte alte Feindschaften. Die beiden geraten in einen Konflikt zwischen den übernatürlichen Nicht-Menschen, der vor allem im zweiten Teil des Buches Action und Intrigen mit sich bringt und finden sich in einem Rennen wider, den Krieg zwischen den übernatürlichen Spezies zu verhindern.


    Die Historikerin Dr. Diana Bishop ist eine unabhängige und selbstbewusste Frau mit einem herzhaften Appetit. Matthew Clairmont, der äußerst kultivierte, gebildete Wissenschaftler mit einer Vorliebe für guten Rotwein, ist der Anführer eines geheimen Ritterordens. Seine Ritterlichkeit gegenüber Diana wirkt gelegentlich übertrieben, man darf aber nicht vergessen, der Vampir ist 1500 Jahre alt. Natürlich sind sowohl Diana als auch Matthew talentiert, intelligent, attraktiv und leistungsstark, das braucht nicht extra erwähnt zu werden, da konnte die Autorin wohl nicht widerstehen.
    Harkness’ Ideenreichtum glänzt auch in ihren schrulligen Nebenfiguren bin hin zur Hauskatze und dem Familienwohnsitz der Hexen selbst sowie Dianas einzigartiger Beziehung zu ihrer Tante und deren Partnerin.


    Dianas Entwicklung stellt aus meiner Sicht die einzige kleine Schwachstelle im Buch dar. Die Handlung bewegt sich fort aus Oxford und die starke, intelligente, freche Heldin wandelt sich in ein hilfloses, schwaches Weibchen. Für eine erfahrene Wissenschaftlerin und Athletin verdunstet ihre Unabhängigkeit verblüffend schnell. Diese Entwicklung hat mich etwas verwundert, ich erkläre sie mir als Dianas romantische Flucht aus der Realität, die ich als vorübergehende Schwäche gerne bereit bin zu entschuldigen.


    Das Zusammenspiel von Historie, Wissenschaft und Phantasie ist hervorragend gelungen. Mir gefielen die häufigen Verweise auf historische Texte, und es war amüsant, über die Beziehungen zwischen berühmten Menschen der Geschichte und dem Vampir zu lesen. Die berühmte Bodleian Bibliothek als Schauplatz ist schon sehr speziell, ich fand ihn genial.

    Oh ja, dieses Buch ist ein Schmöker und was für einer: ein dicker, romantischer, sinnenfroher und hinreißender Liebesroman, bestückt mit vielen Fakten. Die Autorin versteht es, die seichten Pfade des typischen Liebesromanstils zu verlassen und in anspruchsvollere Gefilde vorzudringen. Mit vielen vollmundigen Details angereichert ist dieses Buch spannend, abenteuerlich, gelegentlich auch ein wenig gruselig und jede Leseminute wert. Ich habe es ausgesprochen genossen.


    Ach ja: Die ersten 400 Seiten bin ich noch zuversichtlich davon ausgegangen, dass es sich um einen abgeschlossenen Roman handelt, doch dann schwante mir langsam, dass auch dieser ein Mehrbänder werden würde. Aber okay, das offene Ende schreit nach Fortsetzung und natürlich hänge ich am Haken und kann den nächsten Teil kaum erwarten.

  • Eine sehr schöne Rezi, JaneDoe vielen Dank.
    Die Geschichte hätte mich reizen können, aber da ich gerade übersättigt bin von liebeskranken schwachen jungen Frauen, die nur noch eins im Kopf haben - nämlich gebissen zu werden, das sie ach ewiglich mit ihrem Liebsten zusammen sein können, nehme ich lieber Abstand von diesem Buch. - Oder habe ich die Passage missverstanden?

    Zitat

    Dianas Entwicklung stellt aus meiner Sicht die einzige kleine Schwachstelle im Buch dar. ...


    Band 2 "Shadow of the Night" soll im Sommer 2012 rauskommen.
    Hier mehr Informationen:
    http://deborahharkness.com/

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park


  • Nein nein nein, ums Beißen geht es überhaupt nicht. Es war nur auffällig, dass sie nicht mehr wie zu Beginn selbstständig und stark erscheint. Das ändert sich dann im Verlauf der handlung auch wieder. Aber vielleicht hat sie das auch gebraucht, sich mal schwach zeigen zu können. Das hat mit den üblichen Vampirromanzen nichts, aber auch gar nichts zu tun.

  • Inhalt: Diana Bishop ist eine Historikerin und eine Hexe. Doch letzteres versucht sie nach Leibeskräften zu ignorieren. Ihre Magie will sie nicht einsetzen. Dann fordert sie für ihre Forschung jedoch ohne es zu wissen eine verzauberte Schrift an und plötzlich scheinen alle Hexen, Dämonen und Vampire hinter ihr her zu sein. Hilfe und Beistand erfährt Diana ausgerechnet von dem Vampir Matthew in den sie sich auch verliebt.


    Anmerkung: Mit „Die Seelen der Nacht“ liegt ein gleich 800 Seiten starkes Buch vor, von dem ich mir eigentlich eine abgeschlossene Geschichte erhofft hatte. Zumindest die Inhaltsangabe enthielt keinen Hinweis auf eine Reihe. Tja – denkste! Auch bei diesem Buch handelt es sich um einen Reihenauftakt. Muss ich jedes Mal erst selber recherchieren um diese Information VOR einer Lektüre zu erhalten? Ich bin sehr enttäuscht vom Verlag (n diesem Fall Blanvalet! Anstatt der zig nervigen und nichts sagenden Lobhudeleien der eigenen Mitarbeiter auf der Rückseite des Buchs zu platzieren hätte man den Leser lieber anständig informieren sollen. Jep, ich bin sauer ...


    Zum Buch: Die Geschichte fängt vielversprechend an. Die Autorin schreibt sehr detailreich, so dass ich mich gut in den „Alltag“ von Diana hineinlesen kann. Das Auftauchen der alten Handschrift lässt nicht lange auf sich warten und so wird es auch recht bald unterschwellig spannend. Mysteriöse Geheimnisse mag ich. Nur nach einer Weile verliert sich die Spannung, ausgerechnet wenn sich Matthew und Diana näher kommen. Und ab da dümpelt die Geschichte für mich eigentlich nur noch vor sich hin. Es lässt sich immer noch angenehm lesen (auch wenn ich mich nicht sonderlich für Yoga oder Wein interessiere), aber sonderlich spannend ist es nicht, dafür werden richtige Spannungssituationen (Stichwort: La Pierre) auch einfach viel zu schnell aufgelöst. Das Ende setzt dem ganzen dann noch die Krone auf. Ich mag es ja gerne wenn das Ende nicht zu abrupt kommt und man noch Zeit hat nach einem schönen Höhepunkt zur Ruhe zu kommen und die Charaktere noch ein paar Seiten zu begleiten ... aber hier gibt es einfach keinen Höhepunkt. Es wird viel geredet, geplant und geübt und das war es dann schon. Nachdem ich irgendwann kapierte, dass das was da geplant wird in diesem Buch wohl nicht mehr passieren konnte, habe ich mich eigentlich nur noch gelangweilt.


    Ein weiterer negativer Punkt waren für mich leider die Gefühle – denn diese konnte ich nicht so recht nachvollziehen. Das Buch wird hauptsächlich aus der Sicht Dianas in der Ich-Perspektive geschrieben (am Anfang durchsetzt von ein paar meiner Meinung nach überflüssigen Kapiteln die von Matthew in der dritten Person erzählen). In Diana konnte ich mich zwar halbwegs hineinversetzen, aber ihre Emotionen, besonders gegenüber Matthew blieben mir fremd. Da verstand ich ihre Gefühle gegenüber Ysabeau, Sarah oder Em schon besser.


    Besser gefiel mir da schon die eigenen Ideen die Deborah Harkness zu Hexen, Vampiren und Dämonen einbringt. Ob manche Erklärungen wissenschaftlich korrekt sind kann ich nicht beurteilen, interessant zu lesen war es aber allemal.


    Mein Fazit: Ein nettes Buch, das ich etwas entspannter gelesen hätte, hätte ich gewußt das es sich um einen Reihenauftakt handelt. Die Geschichte hat Potential, dies wird jedoch nicht ausgereizt, Spannung fehlt. Daher 5 Punkte. Ich hoffe das nächste Buch wird besser, denn wie es weitergeht möchte ich schon noch wissen, von einer abgeschlossenen Handlung kann jedenfalls keine Rede sein.


    Einen dicken Minuspunkt gibt es außerdem für den Verlag Blanvalet, der es nicht für nötig hält seine Leser auf den Beginn einer Reihe hinzuweisen. (Fließt nicht in die Bewertung ein.)

  • Ich habe das englische Original gelesen. Dass es eine Trilogie wird, war mir von Anfang an bewusst, im englischen wird es ganz gezielt so beworben.
    Gereizt hat mich, dass es eine übernatürliche Liebesgeschichte enthalten sollte und dass die Protagonisten dabei mal nicht der Altersgruppe U20 angehören.
    Etwas befremdlich fand ich die Darstellung der Dämonen und Vampire, die den Klischees nur in sehr geringem Maße entsprechen. Allein die Hexen waren für mich das, was ich erwartet habe - außer dass sie glitzern (jaja, diesmal nicht die Vampire wie bei Frau Meyer, aber dafür ist ein ähnliches Phänomen bei Diana zu betrachten - ich hätte in diesem Erwachsenen-Buch außerdem nichts gegen etwas mehr Bettgeschehen gehabt... das erinnert auch an die Twilight-Reihe, ist für mich beim Alter der Protagonisten und deren sonstigem Umgang für mich aber noch unverständlicher als bei Edward&Co).
    Die Dämonen blieben für mich sehr blaß, ich fand es befremdlich, dass sie sozusagen "nur" als "normale" Menschen mit besonders großer Kreativität und einem etwas hohen Maß an Verrücktheit beschrieben werden.
    Die erste Hälfte des Buchs ist eigentlich Einleitung - mir war es das zu lang, zu viel blabla, zu wenig Handlung und zu viel Getändel, dass zu nichts geführt hat. Als es dann aber endlich los geht, in Frankreich und Amerika, ab da hat mir die Geschichte wirklich Spaß gemacht. Immer wieder tun sich neue Fähigkeiten Dianas auf (ich liebe das Haus der Bishops und die Geister!) und am Ende bin ich nun sehr gespannt auf den nächsten Band, indem, so hoffe ich, tiefer in den Geheimnissen gewühlt wird, die am Ende des 1. Bandes nun bekannt sind.


    Für mich hätte die erste Hälfte ruhig 200 Seiten kürzer sein können, sonst hat mir das Buch gut gefallen. 7 Punkte von mir.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Zimööönchen ()

  • Kurzbeschreibung


    Eine Liebe, stärker als das Leben selbst ...
    Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele. Dass in ihr zudem das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie im Alltag mit aller Kraft zu ignorieren. Doch als Diana in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford ein magisches Manuskript in die Hände fällt, kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen: Hexen, Dämonen und Vampire heften sich an ihre Fersen, um ihr das geheime Wissen zu entlocken – wenn nötig mit Gewalt. Hilfe erfährt Diana ausgerechnet von Matthew Clairmont, Naturwissenschaftler, 1500 Jahre alter Vampir – und der Mann, der Diana bald schon mehr bedeuten wird als ihr eigenes Leben …



    Mit meinen Worten
    In diesem Roman dreht sich alles um Diana Bishop. Historikerin und Hexe aus einem mächtigen und alten Hexengeschlecht. Ihre Eltern wurden umgebracht als sie 7 Jahre alt war und seither verschliesst sie sich der Magie. Durch eine Recherche fällt ihr in Oxford ein uraltes, verschollen geglaubtes Manuskript in die Hände und sogleich spürt sie die Magie, die diesem Manuskript inne wohnt. Hexen, Dämonen und Vampire werden hellhörig und versuchen, mehr über dieses Manuskript heraus zu finden in dem sie Diana beschatten. Und auch der Vampir und Wissenschaftler Matthew Clairmont wird darauf aufmerksam. Doch sein Interesse gilt nicht alleine dem Manuskript...



    Meine Meinung
    Warnung! Wer Lobeshymnen über einen Roman nicht ausstehen kann der sollte spätestens jetzt aufhören zu lesen! Das negative zuerst: Trotz seiner stolzen 800 Seiten war dieser Roman einfach zu schnell zu ende!
    Schon bei der ersten Begegnung von Diana und Matthew in der Bibliothek, gelingt es der Autorin, die angespannte, ängstliche Atmosphäre an den Leser zu bringen. Diese wundervolle Art, die Gefühle und Stimmungen der einzelnen Personen und Orte zu beschreiben, behält sie den ganzen Roman über bei. Allgemein muss ich sagen, dass jede noch so unspektakuläre Person im Roman absolut bildlich und mit eigenem Charakter beschrieben wird. Bei den Protagonisten und Hauptcharakteren hat man bereits nach wenigen Seiten den Eindruck, einen alten Bekannten zu treffen, so schön ausgearbeitet und lebendig wirken sie. Der Schreibstil der Autorin ist klar und ohne Schnörkel, flüssig und sehr kurzweilig. Selten habe ich ein Buch gelesen, in dem es so oft so unvorhersehbare Wendungen gab, die aber im nachhinein immer irgendwie schlüssig waren. Man konnte sie nur einfach vorher irgendwie nicht erahnen. Wirklich klasse! Immer wieder kommen neue und vor allem tolle Personen hinzu, deren Geschichten und Geheimnisse nicht nur unglaublich interessant sind sondern eben auch dem Roman neue Möglichkeiten und Wege eröffnen. Zu keiner Zeit ist das Buch langatmig oder uninteressant... im Gegenteil... immer dann wenn ich dachte... so... noch ein paar Seiten und dann legst du es beiseite, ereignete sich wieder irgendetwas, dass es mir unmöglich machte, den Roman weg zu legen. Man wollte eigentlich ständig wissen, wie es weiter gehen wird.
    Die 800 Seiten fliegen einfach so dahin und plötzlich ist es passiert. Man ist am Ende angelangt. Und dieses Ende ist ein ganz böser Cliffhanger *seufz* ich kann es nicht erwarten die Fortsetzung zu lesen, die es hoffentlich ganz bald geben wird.



    "Die Seelen der Nacht" ist Deborah Harkness,erster Roman. Sie ist Professorin für europäische Geschichte an der University of Southern California (LA). Wer mehr über die Autorin und den Roman wissen möchte, der solle einen Blick auf ihre, meiner Meinung nach, sehr gelungene Homepage werfen.

    CINEMAinMYhead


    Mein Buch-Blog
    "Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken" H.Hesse

  • Hallo zusammen :)


    Überwiegend positive Meinungen hier, das freut mich doch.



    Meine Meinung:
    Eine ebenso zauberhafte, wie interessante Liebesgeschichte zwischen zwei Wesen deren Liebe unmöglich scheint.


    Diana Bishop ist Historikerin aus Leidenschaft. Sie liebt es zu forschen, zu beobachten und die Vergangenheit zu ergründen. Tage und Nächte verbringt sie in der alten Bibliothek in Oxford und wälzt alte Schriften und Manuskripte. Nach außen hin wirkt sie wie eine ganze normale Frau, doch tief in ihrem Innern ist Diana eine Hexe. Auch wenn sie diesen Umstand gern zu verdrängen versucht. Doch eines Tages fällt ihr ein altes magisches Manuskript in die Hände, es scheint den Weg zu ihr gesucht zu haben und nun kann Diana es nicht länger verleugnen. Sie ist eine Hexe und muss ihre Kräfte mobilisieren um die Wahrheit hinter dem Manuskript zu ergründen. Denn nicht nur sie will dessen Inhalt entschlüsseln, plötzlich tauchen Wesen aller Art auf um ihres Wissens habhaft zu werden - notfalls auch mit Gewalt.
    Ausgerechnet Matthew Clairmont kommt ihr zu Hilfe und auch er hat ein tiefes Geheimnis. Er ist ein 1500 Jahre alter Vampir und merkt schon bald, dass nicht nur das Manuskript eine magische Anziehungskraft auf ihn zu haben scheint. Doch können sie gemeinsam das Rätsel lösen? Wird Diana sich ihres Hexenerbes endlich annehmen? Und werden die beiden zueinander finden, wo sie doch unterschiedlicher nicht sein könnten?


    Der Debütroman von Deborah Harkness ist eine Mischung aus Geschichte, der Suche nach Wahrheit und einer Leidenschaft für Leben und Liebe. Auf jeder Seite ist zu spüren, wie viel Mühe sich die Autorin gegeben hat und dabei ist keine tausendfach erzählte Geschichte herausgekommen, sondern eine magische Erzählung. Magie zwischen zwei Menschen und ebenso die Magie die ein einzelner Mensch für seine Passion aufbringen kann. Die Figuren sind mir ans Herz gewachsen und ließen mich nicht mehr los, man sinnt nach über ihre Entscheidungen, über ihr Leben und das was sie daraus machen. Dieses Buch ist mehr als eine Liebesgeschichte gepaart mit Witz und Abenteuer.


    Lasst diese Magie auf euch wirken.


    Ich war begeistert von der ersten bis zur letzten Seite und freue mich schon jetzt auf weitere Bücher der Autorin. Denn auch dieser Roman wird ein Mehrteiler werden.

  • Schöne Rezi, phantasia!


    Das Buch ist auf eindrückliche Empfehlung einer lieben Freundin auf meinem SUB gelandet und ich freue mich schon diebisch auf ein paar ruhige, lesefreundliche Tage gegen Jahresende, an denen ich mich tief in dieses Buch vergraben kann.


    Ich gebe zu, dass Hexen und Vampire mich erstmal extrem abschreckten, aber dieses Buch scheint wirklich kein 08/15-Ding zu sein.

  • Viel brauche ich über dieses Buch wohl nicht mehr sagen. Ich bin auch absolut begeistert.
    Toll fand ich es, das ich wirklich viel gelesen habe aber das Buch nie zu enden schien. Wie vielen anderen hier ging es mir auch erst im hinteren Teil des Buches so, dass ich mich fragte ob es wohl einen zweiten Teil geben wird. Und ich muss sagen, es freut mich das es so ist. Am liebsten würde ich nahtlos weiter lesen. Diese Geschichte hat mich absolut gefesselt. T

  • Als ich das Buch auf der Frankfurter Buchmesse in den Händen hielt, da hat mich erst mal das tolle Cover in Beschlag genommen. Da ich aber schon des Öfteren habe vom tollen Cover fehlleiten lassen, habe ich es nicht auf meine Wunschliste geschrieben.
    In der Buchhandlung sprang mich dieses Cover wieder an und dann habe ich nachdem ich die Rückseite gelesen habe mitgenommen. Das Buch stand jetzt einige Zeit im Regal bis es mich als ich nach einem neuen Buch Ausschau gehalten habe ansprach.
    Ich fing an zu lesen und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die detaillierte Beschreibung von Situation und Sachen echt langweilig ist und wollte es schon wieder wegpacken, da ich aber doch den inneren Schweinehund überwunden habe weiter zu lesen, bin ich echt froh dieses nicht weggelegt zu haben.
    Dieses Buch ist einfach fantastisch, ich habe es mit viel Genuss gelesen, weil es nicht so ein typischer Vampierroman ist.



    Es ist Geschichte, Spannung, Liebe und noch vieles mehr drin enthalten. :bruell

    Lesen ist ein himmlisches Vernügen!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Exene ()

  • Powered by Bookaddicted.de


    Nachdem ich ca. die Hälfte dieses Buches gelesen hatte, wusste ich bereits, dass es mir sehr schwer fallen würde, eine passende Rezension dazu zu schreiben. Warum?


    Einerseits ist “Die Seelen der Nacht” ein atmosphärisch dichter, mit mystischen Kreaturen und unendlich vielen Geheimnissen bestückter Liebesroman. Innerhalb von 800 Seiten ist der Leser hautnah dabei, wie Diana Bishop den Vampir Matthew Clairmont kennenlernt und die beiden sich schließlich verlieben – obwohl solche Beziehungen strikt untersagt sind. Schon bald sind sie bereit ihr eigenes Leben für den jeweils anderen zu opfern und einen Krieg zu riskieren, um ihre Liebe leben zu können. All dies geschieht vor dem Hintergrund von unzähligen Geheimnissen, die sich nach und nach entfalten – einige werden bis zum Schluss nicht gelöst, denn es handelt sich schließlich um den 1. Teil einer Trilogie – und hierbei wird der Leser in einer stimmungsvollen Welt gefangen, die ihn beim Lesen alles um sich herum vergessen lässt. Für die Welt, die Deborah Harkness hier erschaffen hat und die vielen kleinen, aber feinen Ideen, die sie eingebaut hat, müsste man eigentlich schon die volle Punktzahl vergeben. (Vor allem den letzten Teil des Buches, als Diana bei ihrer Tante und deren Lebensgefährtin zu Besuch ist, habe ich sehr zu lesen genossen! Ein Haus mit einem eigenen Charakter, so eine tolle Idee!)


    Andererseits wird es an vielen Stellen deutlich, dass Deborah Harkness mit “Die Seelen der Nacht” ihr erstes Romandebüt vorlegt, denn zuvor hat sie bereits zwei Fachbücher veröffentlicht. Stellenweise scheint Harkness zu vergessen, dass sie dem Leser vergnügliche Lesestunde bescheren und ihn nicht zu einem Spezialisten im Bereich der Alchemie ausbilden will. Dies verwundert insofern nicht, als dass die Autorin auf ihrer Webseite über sich schreibt, dass sie Dozentin für europäische Wissenschaftsgeschichte ist. Es fallen auch die sehr detailgetreuen Ortsbeschreibungen auf, z.B. der Bodleian-Bibliothek – auch hier hat die Autorin laut eigenen Aussagen schon gearbeitet. Aber muss man in einem Roman deshalb jeden einzelnen Quadratmeter der Bibliothek genaustens beschreiben? Außerdem fallen gerade zu Beginn des Buches die viel zu ausführlichen Beschreibungen verschiedener Freizeitbeschäftigungen auf (Schach, Reiten, eine unbekannte Form des Billard, Rudern …), die genauen Schilderungen diverser alchemistischer Manuskripte und Illustrationen ziehen sich bis zum Ende der Geschichte durch. Weiterhin fällt negativ auf, dass die Liebesgeschichte teilweise doch sehr kitschig rüberkommt – hier hätte die Autorin vielleicht etwas weniger in wissenschaftliche Erklärungen und etwas mehr in die Liebesgeschichte investieren sollen.


    Zwar habe ich das Lesen von “Die Seelen der Nacht” sehr genossen – nicht umsonst habe ich für diesen Wälzer “nur” eine Woche gebraucht – aber ich kann aufgrund der Längen, die sich leider immer wieder eingeschlichen haben, keine volle Punktzahl verteilen. Trotzdem möchte ich “Die Seelen der Nacht” allen Leserinnen empfehlen, denen der Klappentext an sich schon gut gefällt. Lest es, ich denke ihr werdet es nicht bereuen! Aber man benötigt an einigen Stellen schon einen Funken Durchhaltevermögen ;-)


    Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die – auf Englisch – im Juli 2012 erscheint. Die Übersetzung des 2. Teils ist bisher leider noch nicht angekündigt, aber ich fürchte, dass es dieses Jahr nichts mehr wird.


    Powered by Bookaddicted.de