Zukunft der Bibliotheken

  • Liebe Lesegemeinde!


    Es würde mich mal interessieren, wie Ihr die Zukunft der Bibliotheken seht.
    Ich meine die öffentlichen (Kleinstadt)-Bibliotheken. Es würde mich außerdem interessieren, ob ihr Bibliothekn nutzt und wenn ja, ob ihr sie auch weiterhin nutzen werdet, z.B. um e-books-Ausleihe etc.


    Vielen Dank für input! :-)

  • Die Bibliotheken haben es ganz sicher nicht leicht. Wenn es gilt, über Einsparmöglichkeiten in den jeweiligen Gemeinde- oder Stadtetas nachzudenken, dann sind leider die Bibliotheken zumeist die Leidtragenden. Der Erhalt und Unterhalt einer Stadt- oder Gemeindebücherei obliegt nach den geltend kommunalrechtlichen Bestimmungen der Gemeinde oder der Stadt und da dort die Mittel mehr als sehr begrenzt sind, kann man sich unschwer vorstellen wie schnell diese Mittel zur Jongliermasse werden.


    Das Standing der Gemeinde- oder Stadtbücherei in Bezug auf ihre Finanzierung zeigt deutlich, wie ernst das Gerede der Politik von "Kultur und Bildung für jedermann" wirklich gemeint ist.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Bei meiner Bibliothek habe ich keine Bedenken, dass sie die nächsten Jahre problemlos überstehen wird. Sie ist eben erst in ein neues Gebäude gezogen und wenn ich im Internet nachsehe, sind von den aktuellen Bücher mehr verliehen als im Regal stehen.

  • Ich denke auch, es kommt immer auf die Kommunalverwaltung an, ob und wieviel Geld sie für Bibliotheken ausgibt.


    Da hab ich bei uns z.B. riesiges Glück. Wir haben für unsere Verhältnisse eine sehr gute Bibliothek. Wenn ich das auf die Einwohnerzahl rechne, kommt unsere Bibliothek auf 2 Medieneinheiten pro Einwohner. Hört sich so nicht viel an, aber 35.000 Medieneinheiten, davon 25.000 Bücher sind eine Menge.


    Unsere Bibliothek kann sich auch über Besuchermangel überhaupt nicht beklagen und ich denke, durch ihre sehr gute Arbeit wird es auch in Zukunft nicht anders sein. Sie haben mit Hilfe von irgendwelchen Fördergeldern vom Land eine Jugendmediathek eingerichtet, mit Computerarbeitsplätzen und allem Schnickschnack.


    Außerdem finden regelmäßig Veranstaltungen für Kinder statt, sei es Vorleseveranstaltungen für die Kindergartenkinder und kleineren Schulkinder, oder auch Themenveranstaltungen für die großen Schulkinder.
    Und so wie es scheint, wird auch immer noch von der Schule aus einmal eine Einführung in die Bibliothek organisiert. Habe ich neulich mitbekommen, als sich ein Kind neu als Benutzer angemeldet hat. Das Kind war mit Mutter da ( man muss bei der Anmeldung einen Erziehungsberechtigten mitbringen ) und dem Kind wurden nur die Regeln mit Ausleihfrist und Mahngebühren erklärt, aber wo was zu finden ist, das weiß sie schon, weil sie einen speziellen Ausweis hat ( so wie Seepferdchen ), den man wohl bei so einer Schulveranstaltung macht.


    Für die älteren Leser werden auch regelmäßig irgendwelche Lesungen organisiert, die anscheinend auch gut besucht sind. Ich habe schon mitbekommen, das einige wegen Überbelegung nicht mehr zur Lesung kommen konnten.


    Ich persönlich werde Leser der Bibliothek bleiben, so lange wie es mir nur möglich ist.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Gerade in den kleinen Kommunen gibt es Probleme die Bibliotheken zu erhalten. Solange Bibliotheken eine freiwillige Aufgabe sind, sind sie neben anderen kulturellen Einrichtungen, Jugendclubs und Gemeindehäusern die ersten, wo gespart wird.
    Die Kommune muss erst alle pflichtigen Aufgaben erfüllen, bevor sie die freiwilligen bestücken kann. Das ist leider so geregelt und da gibt es wenig Aussicht auf Besserung.


    Meistens werden aber die freiwilligen Aufgaben auch nur "am Leben erhalten" mit einer sehr schlechten finanziellen Ausstattung und irgendwann kommt dann natürlich der Schlussstrich, da sie nciht mehr attraktiv sind. Das können sie teilweise aufgrund der finanzlage ja auch nicht mehr sein.



    Unsere Bibliothek hat etwa 12000 Medien, 7000 davon sind Eigenbestand, der Rest Kreisleihverkehr. Einwohner hat die Gemeinde ca. 6000. Sind zwei Medien pro Einwohner, was ja schonmal nciht so schlecht ist. Aber der bestand, gerad eim Sachbuchbereich, ist teilweise doch sehr überaltert. 2500 € stehen jährlich für neue Medien zur Verfügung. Da kann sich jeder denken, wieviel damit möglich ist.

  • Zitat

    Original von Gianna
    Es würde mich mal interessieren, wie Ihr die Zukunft der Bibliotheken seht.
    Ich meine die öffentlichen (Kleinstadt)-Bibliotheken.


    Im Prinzip positiv, aber ...



    Zitat

    Original von Gianna
    Es würde mich außerdem interessieren, ob ihr Bibliothekn nutzt und wenn ja, ob ihr sie auch weiterhin nutzen werdet, z.B. um e-books-Ausleihe etc.


    Wollen täte ich schon tun, nur können tun tue ich nicht. Einfach, weil die hiesige Bibliothek (in der Kreisstadt) selten das Buch hat, das ich gerade suche bzw. lesen will. Ich kann dort online im Bestand suchen, nur in etwa 10 - 15 % der Fälle werde ich fündig. Da hilft dann auch engagiertes Personal wenig.


    Da ich es mit e-books etc.pp. nicht habe, ist der Bereich für mich uninteressant.


    Die Ausleihe ist kostenlos. Lieber würde ich pro Ausleihe einen Euro (wenns ein gut erhaltenes HC ist, auch zwei) zahlen, wenn es dafür ein breiteres Angebot gäbe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich denke schon, daß der finanzielle Background einer Bibliothek der mit Abstand wichtigste Faktor für den Erhalt einer Bibliothek ist. Wenn die Bibliothek die Möglichkeit hat, sich mit ansprechenden Medien auszustatten, wird sie imho auch ausreichend genutzt werden. Umgekehrt heißt das: wenn die Mittel für eine Bib gestrichen werden, werden wenig bis keine neuen Medien mehr angeschafft, die Kunden bleiben weg und am Ende werden die Verantwortlichen die Bib dichtmachen, weil kein Interesse mehr besteht...


    Ich persönlich nutze die Stadtbibliothek in Bremen. Diese hat neben der Hauptstelle im Stadtzentrum noch einige Stadtteilbibliotheken, also praktisch Zweigstellen, einen Bus, der weitere Stadtteile, die keine Zweigstelle haben, wöchentlich anfährt, sowie die Möglichkeit der Onleihe. Habe nicht den Eindruck, dass hier trotz sehr knapper Kassen der Landesregierung die Bibliothek bisher finanziell am Ende ist.


    Die Onleihe ist imho die große Chance der Bibliotheken für die Zukunft. Amazon macht es ja in den USA schon vor - sie nehmen eine Monatsgebühr und dafür kann man sich dann aus dem Bestand downloaden, was immer man möchte. Das ist doch im Prinzip das Bibliothkeks-Modell (ja, es gibt noch einige Punkte, die anders laufen). Ich denke, wenn sich die Reader erstmal durchgesetzt haben, wird sich das Leih-Modell schnell rechnen. Man zahlt eine Monatsgebühr und kann sich dann im Bestand aussuchen, was immer man möchte. So ziemlich alle bisherigen Nachteile der Bibliotheken entfallen: Man braucht weder für das Ausleihen noch für die Rückgabe der Medien in die Bibliotheken, die Bücher sind weder vollgemalt noch riechen sie nach Zigarettenrauch, jeder bekommt das Buch "wie neu" auf seinen Reader. Der einzige Nachteil zumindest hier in Bremen ist, daß eine Verlängerung der Leihfrist von 3 Wochen nicht möglich ist. Für mich als Langsamleser ist das bei dickeren Büchern ein Problem - aber ich habe auch noch keinen Reader und momentan auch noch keine Anschaffung eines solchen geplant. Sollte ich aber eines Tages einen haben, werde ich selbstverständlich auch die Onleihe nutzen. Allerdings wohl nicht ausschließlich, solange die Bibliothek auch noch gedruckte Bücher führt.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Gianna
    @ Macska: also wirst Du auch immer Bücher lesen und keine Reader benutzen?


    Was weiß ich was in den nächsten 10 Jahren wird? Im Moment kann ich mir nicht vorstellen einen Reader zu benutzen. Ich bin selten mit Bus oder Bahn unterwegs und bisher ging es mit Taschenbüchern, warum sollte es in Zukunft nicht gehen? Im Gegenteil, ich hätte viel zuviel Angst das ich den Reader verliere und der ist ja im Moment auch nicht gerade billig. Und er ist bedeutend kleiner als ein Buch, also die Verlustgefahr noch größer.


    Außerdem mag ich Bücher einfach, das Gefühl ein Buch in der Hand zu haben, das Umblättern der Seiten. Und ich bin unwahrscheinlich gern in der Bibliothek, manchmal kürzer, manchmal länger. Ich mag das Rumstöbern, das Inspirierenlassen von den Büchern.


    Durch die Leseproben von vorablesen lese ich ja am Bildschirm, ist ja irgendwie auch so ähnlich wie der Reader. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das das meine Dauerart zu lesen sein wird.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich kann das ganz schwer einschätzen, wie die Zukunft der Bibliotheken aussieht. Durch das Lesen dieses Threads habe ich mich aber mal online auf die Suche nach der Bibliothek in Bremen gemacht. Da hatte ich mich bisher noch gar nicht umgeschaut und ich auf den ersten Blick finde ich die relativ teuer... also ich muss als Student pro Jahr 15 Euro bezahlen. Ohne Ermäßigung kostet der Beitrag 25 Euro. In meiner vorherigen Heimatstadt habe ich als Student 7 Euro gezahlt. Des Weiteren muss man in Bremen für die Ausleihe eines Bestsellers 3 Euro bezahlen... das finde ich auch ganz schön happig... und das Vorbestellen eines Buches kostet jeweils 1 Euro. Die Bibliothek an sich scheint sehr schön und ansprechend zu sein, aber ich weiß sehr sicher, dass ich mir keinen Ausweis machen werde, weil ich viel lieber meine Bücher kaufe und mir die Preise ehrlich gesagt auch einfach etwas zu hoch sind.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Ohne Ermäßigung kostet der Beitrag 25 Euro.


    Pro Jahr, macht etwa 2 Euro pro Monat. Wem das zu teuer ist, der darf sich gerne seine Bücher kaufen. :chen


    Zitat

    Des Weiteren muss man in Bremen für die Ausleihe eines
    Bestsellers 3 Euro bezahlen...


    Richtig, aber auch nur, solange die Bücher auf der HC-Bestsellerliste stehen. Ich finde das gut, weil der Andrang auf die Bestseller sowieso besonders stark ist. So wird immerhin der Teil, der warten kann, ausgesiebt und man kann für 3 Euro recht schnell die aktuellen Bestseller lesen.


    Zitat

    und das Vorbestellen eines Buches kostet jeweils 1 Euro.


    Auch hier verstehe ich das Problem nicht? Ist das zu viel? Es gibt über eine halbe Million Medien, es sind immer jede Menge, auch aktuelle, Sachen verfügbar - wer also nicht gerade auf ein ganz bestimmtes Buch scharf ist, dürfte immer genug Lesestoff finden.


    Zitat

    weil ich viel lieber meine Bücher kaufe und mir die Preise ehrlich gesagt auch einfach etwas zu hoch sind.


    Ich kaufe mir auch gerne Bücher, aber da die meistens so teuer sind, leihe ich sie in dier Bibliothek. Zum Beispiel lese ich zur Zeit Sturz der Titanen von K. Follet - im Buchladen kostet der 28 Euro, das ist mehr als die Jahresgebühr, Bestseller ist er auch nicht mehr und Vorbestellen brauchte ich ihn auch nicht, kurz, ich habe mit diesem einen Leseerlebnis schon die Jahresgebühr raus (zugegeben, ich hätte das Buch auch gerne anschließend im Regal....).

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Es ist immer alles relativ zu sehen und wer wenig Geld hat, für den sind 25 Euro eine Menge Kohle, auch wenn es "nur" 2 Euro im Monat sind. Für mich, die andere Preise aus der Bibliothek gewohnt bin, hören sich die Beiträge von Dany-Maus auch astronomisch hoch an.


    Beiträge bei uns:
    Erwachsene: 11 Euro
    Mitglieder einer bestimmten Wohnungsgenossenschaft: 9,90 Euro
    Vollzeitstudenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Azubis, ALG I Empfänger: 5,50 Euro
    Kinder, Schüler, Sozialgeld und ALG II Empfänger, Kinder- und Behinderteneinrichtungen: nix
    Monatsausweis: 3,00 Euro
    Vorbestellungen: 0,10 Euro für die telefonische Benachrichtigung
    Zuschlag für Bestseller: nix
    Säumnisgebühr: 1,00 Euro pro Medieneinheit


    Und man kann nicht sagen, das unsere Bibliothek total überaltert ist. Im Moment hab ich sogar "Ich darf nicht schlafen" oder " Das Labyrinth der träumenden Bücher".

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    Es ist immer alles relativ zu sehen und wer wenig Geld hat, für den sind 25 Euro eine Menge Kohle, auch wenn es "nur" 2 Euro im Monat sind. Für mich, die andere Preise aus der Bibliothek gewohnt bin, hören sich die Beiträge von Dany-Maus auch astronomisch hoch an.


    Beiträge bei uns:
    Erwachsene: 11 Euro


    Ich kann ja den Einwand von Dany und Dir durchaus verstehen, ich wollte lediglich darauf hinweisen, daß es


    a) immer noch deutlich teurer ist, sich die Bücher im Buchladen zu kaufen und
    b) die Größe des Angebots eben auch berücksichtigt werden muß - will sagen, es ist ja ganz schön, wenn Du die aktuellen Bestseller in Deiner Bib bekommst, aber wie steht es denn mit den vielen Büchern, die eben nicht zu den most-wanteds gehören? Nur mal so zum Vergleich: Du hast geschrieben, daß Eure Bibliothek 35.000 Medien hat. In der Stadtbib Bremen gibt es allein im Bereich Bücher etwa 350.000 Medien, das wären also 10mal so viel wie Euer gesamter Bestand.


    Bitte verstehe mich nicht falsch, ich will Deine Bibliothek nicht schlecht machen, sie haben mit Sicherheit ausreichend interessante Medien zur Auswahl, aber man muß beim Vergleich der Preise eben auch die Relationen sehen. Ich kann doch bei einer Kreuzfahrt auch nicht sagen: "Puh, die sind aber teuer" und dabei völlig ausblenden, daß das Schiff eben nicht nur ein Bordrestaurant hat, sondern Kino, Tanzsaal, Theater usw. Blödes Beispiel, aber ich hoffe, Du verstehst trotzdem, was ich meine.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich weiß, dass es hochgerechnet nicht viel Geld ist, aber für mich sind die 15 Euro, die ich zahlen müsste, ein ganzer Wocheneinkauf. Das ist genau der Betrag, den ich pro Woche für Lebensmittel ausgeben kann. Das ist also schwierig das mal eben so zu bezahlen. Dann kenne ich eben auch andere Preise aus der Stadt, wo ich vorher gewohnt habe... und ich leihe mir für das Geld auch einfach zu selten Bücher aus. Ich kaufe eigentlich alle Bücher, die ich gerne lesen möchte und mag die danach auch behalten.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Ich kann dazu nur sagen, dass ich auf den Erhalt der kleinen Bibliotheken hoffe.


    Zur Zeit besuche ich zwei Bibliotheken in meiner näheren Umgebung regelmäßig. Ich liebe die Atmosphäre, die dort herrscht und die Bibliothek ist für mich ein Ort, wo ich total entspannen kann.


    Die zur Verfügung stehenden Gelder sind von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich. Obwohl die von mir besuchten Bibliothek geographisch nah beienander liegen, gibt es bei der einen immer gleich die Neuerscheinunge, während die andere auch gerne Spenden von Lesern annimmt, um bei den Neuerscheinungen auf dem Laufenden zu bleiben.


    Die besser ausgestatte Bibliothek erhebt einen Jahresbeitrag von 11€, für Bestseller fallen für 4 Wochen Lesezeit nochmals 2,50€ extra an. Reservierungen kosten pro Medium 0,50€. Ich finde diese Preise keinesfalls zu hoch, wenn ich sehe, was ich dort schon alles für mein Geld bekommen habe.


    In der anderen Bibliothek zahlt man pro Buch 0,20€. Das hört sich wenig an. Ist man aber wie ich Vielleser, kommt da im Jahr schon eingies zusammen, was den Betrag von 11€ auf jeden Fall übersteigt.

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Ich weiß, dass es hochgerechnet nicht viel Geld ist, aber für mich sind die 15 Euro, die ich zahlen müsste, ein ganzer Wocheneinkauf.


    Sorry Dany, aber ich finde immer noch, das Du hier die falschen Vergleiche ziehst: Wenn Du den Beitrag auf Deine Ausgaben pro Woche hochrechnest, sind das nicht mal 30 Cent pro Woche.


    Zudem verstehe ich immer noch nicht, wie Du einerseits immer auf Dein niedriges Budget verweist und andererseits immer darauf hinweist, daß Du Bücher lieber kaufst. Wie passt denn das mit Deinem Wocheneinkaufsbudget zusammen? :gruebel


    Falls Du doch noch Bibliotheksfan werden solltest: Es gibt natürlich in Bremen auch noch Bibliotheken, die nicht an die Stadtbiblitothek angegliedert sind und dementsprechend deutlich geringere Preise anbieten - die Buche in Hemelingen z.B. nimmt laut Internet 6 Euro im Jahr. (An der Staats- und Universitätsbilbliothek Bremen brauchen Studenten gar nix zahlen, weiß aber nicht, ob die Romane im Bestand haben.)

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Ich nutze regelmäßig die Bibliothek. Der Vorteil von Büchereien ist, dass man einfach mal Bücher testen kann und bei Nichtgefallen einfach wieder zurück bringen. Wenn ich mir das Buch kaufe und es gefällt mir nicht, dann ist der finanzielle Schaden viel höher.


    Ich nutze auch viel Handarbeits- und Bastelbücher/zeitschriften, in denen mir nur wenige Anleitungen gefallen. Da brauche ich nicht extra ein ganzes Buch zu kaufen sondern leihe es auch mal nur aus.


    Allerdings kaufe ich auch noch häufig Bücher, aber dann solche, die ich unbedingt haben möchte, wie Fortsetzungen bestimmter Reihen oder Bücher bestimmter Autoren.


    E-Books bin ich nicht grundsätzlich abgeneigt. Vor allem, wenn sie im Bibliothekssystem funktionieren, d. h. für eine Monats- oder Jahresgebühr kann ich so viele Bücher, wie ich nur will für eine bestimmte Zeit ausleihen, dann ist das doch ein klasse Angebot. Sollte ich in meinem Leben jemals wieder mit Zug oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln pendeln müssen, dann könnte ich mir die Anschaffung eines Readers gut vorstellen.


    Momentan bin ich jedoch mit "echten" Büchern mehr als zufrieden und möchte das nicht durch ein elektronisches Gerät ersetzt wissen.


    Für mich sind E-Books eher eine Ergänzung zum normalen Buch. Für Studenten oder andere Leute, die oft viele Fachbücher brauchen fände ich das beispielsweise unwahrscheinlich praktisch. Vor allem da viele Reader ja auch Textmarkerfunktion bieten oder man Notizen am "Seitenrand" machen kann (und sogar wieder restlos entfernen, was ja selbst bei Bleistift auf Papier nicht 100prozentig klappt).


    Unsere Kleinstadtbücherei (in meiner Heimatstadt) habe ich als Jugendliche auch viel genutzt. Nachdem sie auch zweimal umgezogen ist, befindet sie sich in gemütlichen, hellen Räumlichkeiten und ist zwar klein, aber fein. Vor allem der Bereich für Kinder- und Jugendbücher ist gut bestückt. Leider sind die Öffnungszeiten nicht so toll (an manchen Tagen ganz geschlossen, an anderen nur wenige Stunden geöffnet), aber im großen und ganzen ist es für eine Kleinstadt echt nicht schlecht.