Schreibwettbewerb November/Dezember 2011 - Kommentare


  • Nun wundert es mich nicht mehr, dass du solche fantastischen Kommentare zustande bringst. :rofl

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

  • "Der Film, der am Ende abläuft" benutzt aber verschiedene Zeitformen, die viele der genannten Interpretationen nicht zulassen. Bis auf das offene Ende vielleicht lässt sich deshalb m.E. nicht viel analysieren.


    Durch die besten Clubs gezogen [...] Nicht schwach.
    Das passiert zuerst. Sind Erinnerungen vor der Begegnung mit der Frau.


    Und dann die Begegnung mit Dir in dieser Nacht, in der alles so anders ist. [...] Dich festgehalten danach.
    Das ist die Begegnung mit der Frau und der Koitus und das Liegen danach. Ebenfalls Erinnerung.


    Geträumt in dieser Nacht [...] Schweißgebadet aufgewacht, geflüchtet ohne Kaffee.
    Das ist immer noch Erinnerung an die Nacht (nach dem Koitus und dem Liegen) und die Beschreibung einer Traumsequenz, die in eben dieser Nacht passiert, mit der Folge, dass er am berühmt-berüchtigten Morgen danach geht.


    Durch die Straßen gelaufen ohne Ziel. [...] Vor Deiner Tür gestanden, verschlossen.
    Das ist ein unbestimmter Zeitraum, aber immer noch Erinnerung (da im Imperfekt geschrieben).


    Deine Hand in seiner, groß und schlank, Du siehst mich nicht, aber ich sehe Dich. Auch jetzt noch.
    Das ist ein ganz frisches Erlebnis (da Präsens).


    Was bleibt [...]
    Da haben sie sich immer noch gekriegt und es ist ein ganz aktuelles Gefühl (da Präsens).


    Deshalb haben sie sich innerhalb der Erzählung nicht gekriegt. Wahrscheinlich ist auch (trotz semi-offenem Ende), dass sie sich nicht mehr kriegen.
    Des Weiteren ist nicht klar, wie viel Zeit seit dem Erlebnis vergangen ist, da er entweder sehr, sehr alt sein könnte (sprich ihm bliebe ohnehin nicht mehr viel Zeit, die Verlorene zurückzugewinnen) oder nur ein, zwei Jahre oder sorgar nur wenige Wochen und Monate vergangen sein könnten (es gäbe also noch Möglichkeiten, aber halte ich für unwahrscheinlich auch wegen des negativ konnotierten Titels).


    q.e.d. :grin

  • Ich kann nur stauen, was so alles in eine ganz normale V......... hineininterpretiert wird. Normalerweise versucht man hinterher doch erstmal wieder zu Atem zu kommen, wird sich aber wohl kaum tiefschürfende Gedanken machen - auch die Zigarette danach (so sie denn geraucht wurde) dient der Entspannung, weniger dem Philosophieren nach dem Schuss. :wave


    Das sind Gedankensplitter die da aufgezählt werden, frei von rationalen Überlegungen - keine zuende gedachten und überarbeitenden Gedanken.


    Und ob sie sich gekriegt haben? Werden sie wohl..... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Au fein, Dann lasst uns gleich damit anfangen! Wie wärs zunächst mit Lady Morwellan? :lache


    Zur Interpretation fällt mir nur folgender Spruch ein:


    "Ich habe immer gesagt: Egal, wie alt ich bin, meine Frau muss um die zwanzig sein." (Trigema-Chef Wolfgang Grupp) :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von rienchen ()

  • Zitat

    Original von rienchen


    Zur Interpretation fällt mir nur folgender Spruch ein:


    "Ich habe immer gesagt: Egal, wie alt ich bin, meine Frau muss um die zwanzig sein." (Trigema-Chef Wolfgang Grupp) :grin


    Das darf der sich inzwischen auch nicht mehr leisten, jetzt ist seine Tochter um ie 20 - wohlgemerkt die von seiner immer noch aktuellen Frau.


    Aber mir fehlt da irgendwie der Zusammenhang zu Lady Morwellan. Kannst Du Deine Pointe bitte mal erklären rienchen?

  • Witzeerklärung:


    Zitat

    Als ihre Eltern ihr sagten, dass sie den umso viele Jahre älteren Lord Morwellan heiraten sollte, wäre sie am liebsten davongelaufen. Sie kannte diesen Mann doch überhaupt nicht! Aber ihre Eltern hielten diese Verbindung für standesgemäß. Der Lord war eine sehr gute Partie für ihre Tochter und sie hatte sich schweren Herzens gefügt. Im Verlauf seiner Werbung hatte sie Nigel dann schätzen gelernt.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich habe gerade mit amüsiertem Befremden die Interpretationsversuche zum "Film" gelesen. Die Geschichte ist für mich ganz eindeutig formuliert (im Sinne von Lotta und arter) und würde bei anderer Lesart auch ihre Aussage verlieren, sodass ich arters Idee aufgreifen und ebenfalls meine 3 Punkte zurückziehen würde. :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau
    Ich habe gerade mit amüsiertem Befremden die Interpretationsversuche zum "Film" gelesen. Die Geschichte ist für mich ganz eindeutig formuliert (im Sinne von Lotta und arter) und würde bei anderer Lesart auch ihre Aussage verlieren, sodass ich arters Idee aufgreifen und ebenfalls meine 3 Punkte zurückziehen würde. :wave


    Wär ja nu auch ein büschen langweilig, wenn alle das gleiche hineinlesen würden.


    Außerdem kennst du mich doch und weißt, daß ich grundsätzlich wenn wir uns treffen, jeden Deiner Sätze erst mal 1 Stunde analysieren muß. :grin

    Verlinkungsbessererkennungsabstandshalter

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Johanna ()

  • So, ich mache jetzt etwas doch sehr verpöntes – ich versuche mich ausschließlich an positiven und lobenden Kommentaren.
    Da ich den beiden Herren Churchill und Voltaire in Punkto Bösartigkeit und Brutalität eh nicht das Wasser reichen kann, mach ich es eben genau andersherum :chen



    Morgengrauen
    Vom Erzählstil her interessant geschrieben.
    Vom anfänglichen Verwirren des Lesers bis zu Aufklärung, daß es sich eben nicht um den Heldenmut eines verwegenen wahren Mannes handelt, der bereit ist sein Leben für das Mädchen zu opfern, sondern eine Vampirgeschichte, die den Helden zum Opfer werden läßt.



    Aufräumarbeiten
    Ein unerwartet verlaufener Krimi, bei dem anfangs nicht damit gerechnet wird, daß es sich im einen Serienmörder handeln könne.
    Anfangs die Vermutung, es handele sich um eine Familiendrama mit versoffenem Ehemann und kuschender Ehefrau, entwickelt sich das Ganze zu einem perfekt eingespielten Mord-Duo.
    Und Krimis mag ich ja bekannter weise.



    Anna
    Eine Darstellung, daß es sich immer lohnt zu kämpfen und sich nicht aufzugeben, egal wie es auch kommen mag.
    Bei der größten Verzweiflung versuchen, doch noch das positive aus einer Situation herauszuholen und sich nicht vom negativen völlig überrennen zu lassen.



    Unser Herzenswunsch
    Herrliche Darstellung über den Unterschied in der Ausdrucksweise von Männer und Frauen, die - wie gerade auch hier im Thread bewiesen wurde – ja auch tatsächlich vorhanden ist.




    Du fehlst
    Gerade durch die schnörkellose einfach gehaltene Art wird der Fokus auf den Inhalt gerichtet. So auch für den lyrischen Laien wunderbar verständlich.
    Die Lebensgeschichte eines Menschen, den sein Hang zu unorthodoxen Spielereien hinter Gitter bringt, wird mit klaren Worten auf sehr schön lesbare Art zum Ausdruck gebracht.



    Musterung
    Mal eine andere Darstellung der Musterung und der Erwartung auf den Wehrdienst.
    Das sich darauf freuen können und die ganze Aktion als sinnvoll für sich zu sehen.


    (Auch wenn Voltaire mich erschlägt – ich persönlich finde Zivildienst halt einfach sinnvoller und – hätte ich damals vor der Wahl gestanden, nicht eine Sekunde gezögert- lieber den Menschen, als einem imaginären Vaterland zu dienen)


    Auf jeden Fall eine positive Anregung für zukünftige Eltern, sich doch sehr genau Gedanken über die Namen ihrer potentiellen Kinder zu machen, bevor diese ein Leben lang damit gestraft durchs Leben laufen müssen.




    Der Morgen danach
    Ein Gedicht, das mit den Worten spielt, umschmeichelnd die Episode im Leben zweier Menschen einkleidet.
    Eine Ausdrucksweise, die schöne Worte gut einzusetzen versteht. Eine Nacht darzustellen vermag, wie im Märchen.




    Warten
    Sehr schöner Schreibstil – der das Innere Denken eines Menschen als Hauptaugenmerk hat.
    Sein erwartungsvolles Warten, das in diesem Fall als positiv und beruhigend dargestellt wird.
    Im Gegensatz zum „geläufigen“ Warten, das ja immer einen Unruhecharakter hat und nervöse Stimmung verbreitet.




    Morgens, halb zehn in Deutschland
    Hier gefällt mir besonders der Schreibstil.
    Die Art und Weise, wie die Protagonisten zwar über ihr Leid am nächsten Morgen klagt, aber dennoch vorher den Mut hatte, mal etwas verrücktes zu versuchen.
    Wieso nicht – ich find das ja nicht verkehrt. Gerade etwas anderes und verrücktes zu machen, kann sehr kreativ sein und das Leben interessanter gestalten.




    Bis(s) zum Erbrechen
    Ironische Übertreibung der aktuellen Biss Welle und eines speziellen Autoren im Besonderen.
    Da ich eine große Freundin des Ironischen bin, kann ich es nur als positiv bewerten.
    Auch ein deftiger Ausdrucksstil ist durchaus mal etwas anderes, als nur immer weichgespülte Worte. Er macht die Dinge ab und an so herrlich klar und deutlich.




    Der Film, der am Ende abläuft
    Für mich eine sehr eindringlich positive Geschichte, die sehr viel Raum und Möglichkeiten zum drüber diskutieren läßt – wie man ja an den Reaktionen sieht.
    Für mich eben die Kraft der Vorstellung, die Möglichkeit sich mit der Stärke und dem zulassen seiner Phantasie im positiven zu verändern und zu reflektieren vermag.


    Für mich eine Entwicklungsgeschichte – ausschlaggebend waren die Worte – „nicht schwach“ . Vom vermeintlich starken Charakter, der keine Schwäche zulässt – Stärke nur in Unabhängigkeit von Gefühlen zulässt bis hin zu einem Menschen, der zur wirklichen Stärke findet.
    Die Geschichte macht deutlich, daß wahre Stärke nichts mit äußerlicher Coolness zu tun hat, sondern doch das zulassen von Schwäche die eigentliche Stärke bedeutet.
    Und auch der „coole“ Protagonist es schafft, dieses zu erkennen.




    Das Erwachen
    In brutal deutlichen, umgangssprachlichen Worten wird in der Ich Erzählweise eine alkohlbedingte Verwirrtheit die zum Blackout geführt hat, dann doch noch zum – für den Protagonisten – positiven Ende geführt.
    Das dann auch wieder Erwarten einen anderen Ausgang findet, als zu Beginn der Geschichte zu vermuten war.



    Eine zweite Chance
    Das unbewußte reagieren auf ein schlechtes Gewissen, wird zum Anlaß genommen, seine Verhaltensweisen noch einmal überdenken zu können.
    Die Chance darauf zu bekommen, sein bisheriges Verhalten positiv neu zu gestalten und anders zu reagieren




    Mein 18. Geburtstag
    Die Geschichte hat es geschafft, mich an meinen 18. Geburtstag zurückzuerinnern, auch wenn der schon ein paar Tage zurück liegt.
    Aber manchmal kann es auch etwas haben, sich an alte Zeiten zu erinnern und wenn es auch aus dem Grunde ist, froh zu sein – eben nicht mehr 18 sein zu müssen.
    Alkohol habe ich erst später entdeckt, aber damals war ich auch noch brav. Fürchterlich brav.
    Furchtbar – da bin ich dann doch froh, diese Zeit hinter mir gelassen zu haben.


    So schafft es die Geschichte, doch jede Zeit im Leben als ihre eigene – mit den ihr eigenen Höhen - darzustellen und sich über jedes Jahr das man älter wird zu freuen.




    Drachenland
    Die Kraft des positiven Denkens in Form von Kreativen Phantasien wird sehr deutlich.
    Durch die Fähigkeit, sich in eine für sich positive Phantasie hineinzubegeben, sich selber zu stärken und dadurch Kraft zu bekommen für alle anderen Dinge des Lebens, die dadurch auch positiver werden und sich besser ertragen lassen.



    Grüne Augen
    Eine wunderschöne Augenfarbe wird dort in den Mittelpunkt gerückt – selbst wenn ich eine andere präferiere, so ist sie doch auch sehr ausdrucksstark.
    Auch das aufpeppen langeingespielter Gewohnheiten durch einen aufregenden Wechsel in der Art des gegenseitigen Miteinanders ist als eine positive Anregung zu sehen.
    Gibt es doch sogar in Ehetherapeutischen Sitzungen ähnlich gelagerte Therapievorschläge – wenn auch nicht in diesem drastischen Ausmaß, des Hineinsteigerns der glühenden giftigen Augen.




    Lady Morwellan
    Das hat mich doch an die früher von mir so geliebten romantischen historischen Liebesromane erinnert und mich in die Zeit zurückversetzen lassen.


    Auch wäre mir wohl nicht unbedingt selber die Idee gekommen, es als unemanzipiert zu sehen.
    Dafür hab ich wohl auch zu viele historische Bücher und Beschreibungen gelesen, als nicht zu wissen, daß es halt meist leider eben tatsächlich so war und Ehen nur aus taktischen, dynastischen, Versorgungs - und verbindungstechnischen Gründen geschlossen wurdem.

    Dazu noch in Konstellationen, die einem heute die Haar zu Berge stehen lassen würden. Alter Mann und junges Mädchen.
    Daher finde ich es gut gelungen, diesem Zwang der vorgegeben war, eine positive Seite abzugewinnen.
    So sie denn damit beide glücklicher werden und ihre erzwungene Ehe akzeptieren können ist es doch für die damalige Zeit angenehmer, als wären sie nun beide zu lebenslangem Straflager verurteilt.






    Puhh- ehrlich gesagt, es gibt leichteres, als positive Darstellungen zu verfassen über Dinge, die man dann doch vielleicht leicht hätte kritisieren wollen.


    Aber egal – ich finde, es brauchte mal einen Kontrapunkt zu den beiden oben angesprochenen Herren. :lache

  • Zitat

    Original von rienchen
    Ach, Johanna, Du bist ja ne Süße! :lache :-)


    Häääh? :gruebel :gruebel :gruebel :gruebel

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Und welcher Beitrag ist von Johanna?


    Interessante Frage. Während wir Brutalos gezwungen sind, den eigenen Beitrag niederzumachen, um nicht aufzufallen, kann sich Johanna
    ganz arglos loben.


    Vielleicht schreibe ich nächstes Mal auch nur Lobeshymnen :gruebel

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Johanna
    Aber egal – ich finde, es brauchte mal einen Kontrapunkt zu den beiden oben angesprochenen Herren. :lache


    Wunderbar deine Kommentare - ich schwelge so dahin und bin beeeindruckt, was du so alles in eine Kurzgeschichte hineininterpretierst.


    Jetzt werde ich mal meine fertigtippsen, aber so angenehm bring ich das wohl nicht hin.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lese-rina


    Jetzt werde ich mal meine fertigtippsen, aber so angenehm bring ich das wohl nicht hin.


    Wir warten.......... :liegestuhl :popcorn

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.