Rezensionswünsche ab 29. Januar 2012

  • Zitat

    Original von Tilia Salix


    Nun ja. Sind halt Bild-Kolumnen. Die Themen, die Peter Hahne da aufgreift, sind schon interessant, aber um die angemessen und differenziert zu behandeln, braucht man mehr Platz als es die Kolumne der Bild am Sonntag bietet. Also belässt es Hahne bei seinen christlich-konservativen Moralvorstellungen und verbreitet Allewelts-Weisheiten. Richtig peinlich ist die Kolumne zur Barbiewelt, in der er nicht mal die Anspielungen der Pink-Gegnerinnen versteht, die sich auf einen Song beziehen. Selten habe ich ein überflüssigeres Buch allerdings nur teilweise gelesen.


    Den Mitternachtsweg von Lebert hab ich mir heute erst gekauft, bestimmt liest den noch jemand vor mir.


    Danke! :wave

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Kann eine Eule etwas hierzu sagen? Das Thema ist ja nicht so ganz ohne... Die Rezis auf amazon im Grunde nicht schlecht... :gruebel


    Info:


    Töten, ohne Hand anzulegen: Nach Motiven eines authentischen Falles erzählt Michael Kumpfmüller von einer ungeheuerlichen Tat. In der Hitze des Hochsommers, als selbst die Grünflächen in ihrer Wohnsiedlung versteppen, versucht eine junge Frau, aus ihrem Leben zu fliehen. Sie packt einen Rucksack und macht sich davon. Zurück bleiben ihre beiden kleinen Kinder und ein paar Päckchen Saft. Die Frau will nicht lange fortbleiben, und obwohl sie nicht weit kommt, findet sie nicht mehr zurück. In seinem zweiten Roman lässt sich Michael Kumpfmüller auf ein Thema ein, vor dem sich die Gesellschaft mit Abscheu und Dämonisierung schützt: eine Mutter, die tötet. Die Frage nach dem Naheliegenden leitet die Erzählung: Was, um alles in der Welt, treibt diese Frau, während in ihrer Wohnung das Entsetzliche geschieht? Mit kühlem, niemals anklagendem Blick begleitet Michael Kumpfmüller seine Figur dreizehn schwere Tage lang. In einer klaren, protokollartigen Sprache beschreibt er ihre ziellosen Wege, ihre ruppigen Liebschaften und ihre Einkaufstouren, die sie auch in Spielwarenabteilungen zu den Kuscheltieren führen. Und wie an unsichtbaren Fäden zieht es sie immer wieder in die Nähe ihrer Wohnung. Tag für Tag setzt sie neu an, doch sie ist zu schwach, um heimzukehren. Schichtweise wird ihr mörderisches Versagen freigelegt, und wir ahnen voller Unbehagen, dass es mit Schwäche und Angst viel mehr zu tun hat als mit seelischen Defekten. Michael Kumpfmüller beweist mit diesem Buch, wozu die Literatur im besten Fall im Stande ist – Erkenntnis zu schaffen abseits von schieren Fakten und Psychologie.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Ist das hier gut?


    Michael Wallner: Die Frau des Gouveneurs


    Eine hingebungsvolle Liebe. Gegen alle Widerstände. Wider alle Vernunft.Lübeck 1928: Christian Tolmein, ein vielversprechender junger Chemiker, ist mit Carlotta Dücker, der Tochter des Inhabers eines großen Stahlwerks, verlobt eine Beziehung, die mehr auf hanseatischem Pragmatismus und Vernunftgründen basiert als auf tiefer Leidenschaft. Beide schätzen einander und fühlen sich freundschaftlich zueinander hingezogen, und beide glauben, das sei schon Liebe.Christian ist nicht besonders begeistert, als er seine Verlobte nach Kuba begleiten soll, um dort für die Dückerschen Stahlwerke den Zugang zu den Nickelvorkommen in der Gegend von Santiago zu erschließen. Das Nordlicht Christian leidet auf der Karibikinsel unter der schwülen Hitze, dem täglichen Leerlauf und den steifen gesellschaftlichen Verpflichtungen, die ihre ökonomische Mission mit sich bringt. Doch dann begegnet er eines Tages Yamilé, der Frau des Gouverneurs von Santiago...

  • Haus der Stummen - John Burnside


    Psychologische Spannung literarisch verdichtet John Burnsides erster Roman endlich auch auf Deutsch.John Burnside ist einer der faszinierendsten Literaten unserer Zeit, der in seinen Werken immer wieder die Abgründe der menschlichen Natur erkundet. Bereits in seinem ersten Roman zeigt sich Burnsides Meisterschaft: In spannungsgeladenen Sätzen zeichnet er das Porträt eines jungen Mannes, der von maßlosem Forschergeist in den Wahnsinn getrieben wird.



    Das interessiert mich, aber es ist im original ein alter Roman des Autors. Da bin ich unsicher!

  • »Ein Blick auf die USA, wie es noch keinen gab. […] Spannend wie ein Roman.«
    Holger Schmale, Berliner Zeitung, 5.7.2014


    »eine niederschmetternd beeindruckende Kapitalismuskritik und Gesellschaftsgeschichte, die sich in ausführlichen biografischen Portraits und Miniaturen über die vergangenen 35 Jahre erstreckt.«
    Dieter Schnaas, Wirtschaftswoche, 29.6.2014


    »Es gibt viele Bücher zur wirtschaftlichen, sozialen und politischen Krise Amerikas. Doch keines ist den Betroffenen so nahe wie George Packers ›The Unwinding‹.«
    Jörg Häntzschel, Süddeutsche Zeitung, 24.6.2014


    Bin am überlegen

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Das habe ich vor Jahren mal abgebrochen - aber lass' dich davon nicht verunsichern.


    Danke! :-)

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Hat schon jemand einen ersten Eindruck von Hapes neuem Buch gewonnen?


    Info:


    Mit »Ich bin dann mal weg« hat er Millionen Leser inspiriert, persönliche Grenzen zu überschreiten. Jetzt spricht Hape Kerkeling über seine Kindheit; entwaffnend ehrlich, mit großem Humor und Ernsthaftigkeit. Über die frühen Jahre im Ruhrgebiet, Bonanza-Spiele, Gurkenschnittchen und den ersten Farbfernseher. Über das Auf und Ab einer dreißigjährigen, turbulenten Karriere - und darüber, warum es manchmal ein Glück ist, sich hinter Schnauzbart und Herrenhandtasche verstecken zu können. Über berührende Begegnungen und Verluste, Lebensmut und die Energie, immer wieder aufzustehen.
    »Was, um Himmels willen, hat mich bloß ins gleißende Scheinwerferlicht getrieben, mitten unter die Showwölfe? Eigentlich bin ich doch mehr der gemütliche, tapsige Typ und überhaupt keine Rampensau. Warum wollte ich also bereits im zarten Kindesalter mit aller Macht "berühmt werden"? Und wieso hat das dann tatsächlich geklappt? Nun, vielleicht einfach deshalb, weil ich es meiner Oma als sechsjähriger Knirps genau so versprechen musste ...«
    Hape Kerkeling, der mit seinem Pilgerbericht »Ich bin dann mal weg« seine Fans überraschte und Leser jeden Alters begeisterte, lädt auf die Reise durch seine Memoiren ein. Sie führt nach Düsseldorf, Mosambik und in den heiligen Garten von Gethsemane; vor allem aber an die Orte von »Peterhansels« Kindheit: in Recklinghausens ländliche Vorstadtidylle und in die alte Bergarbeitersiedlung Herten-Scherlebeck. Eindringlich erzählt er von den Erfahrungen, die ihn prägen, und warum es in fünfzig Lebensjahren mehr als einmal eine schützende Hand brauchte.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Und dies interessiert mich auch brennend...


    Info:


    Was, wenn die wirklich guten Bücher noch gar nicht geschrieben sind? Wenn die abgründigsten Geschichten in letzter Minute vom Schicksal oder einem missgestimmten Verleger verhindert wurden? Dann treten wir ein in die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher – sie enthält alle Geheimnisse über nie geschriebene, lang ersehnte oder früh gescheiterte Ideen deutschsprachiger Autoren. Von Marcel Beyer, Arno Geiger und Norbert Gstrein bis zu Michael Krüger und Juli Zeh. Wer weiß, vielleicht wäre der Roman »Feuerwanzen« das bedeutendste Buch unserer Zeit geworden. Leider ist er nie geschrieben worden. Vielleicht vergilben ja die besten Geschichten in den Schubladen der Schriftsteller. Keiner kann es sagen. Sicher ist nur, dass längst nicht alles, was sich ein Dichter ausdenkt, auch das Licht der Welt erblickt. Wer dafür verantwortlich zu machen ist, auf welch kuriose Abwege literarische Werke geraten können, davon erzählen leidgeprüfte Autorinnen und Autoren in dieser einzigartigen »Bibliothek der ungeschriebenen Bücher«. In pointierten, knappen Beiträgen lesen wir darin von der rätselhaften Magie ungenutzter Titelformulierungen sowie der schamlosen Wiederverwertung verworfener Romanstoffe. Illustriert werden die einzelnen Texte mit Umschlägen, die diese nie realisierten Bücher hätten tragen können - entworfen von den Studenten der Karlsruher Hochschule für Gestaltung.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben Gebundene Ausgabe – 6. Oktober 2013
    von Susan Elderkin (Autor), Ella Berthoud (Autor), Traudl Bünger (Autor), & 2 mehr


    Kennt das schon jemand? Die Beschreibung von amazon "Bücher auf Rezept: Fallada für die Hoffnungslosen, Tolstoi bei Zahnweh (und, ja, natürlich auch bei Ehebruch) und »Schiffbruch mit Tiger« in ausweglosen Situationen – die »Romantherapie« kennt für jede Lebenslage das richtige Buch. Ob Sie an Kaufsucht oder Liebesmangel leiden, ihre Nase hassen, zu wenig Sex haben oder einfach hoffnungslos eitel sind, bei alldem hilft nur eins: der richtige Roman. »Die Romantherapie« liefert stets die passende Lektüre von A bis Z. Und ist dabei selbst ein sprühendes Lesevergnügen." hört sich ganz witzig an.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Lesebiene, ich habe da nur kurz reingeschaut, fand das Buch dann aber nicht sooo überzeugend. Im Vorwort und in der Autoren-Kurzinfo wird mehrmals auf Bibliotherapie verwiesen, das Buch ist aber in seiner Zusammenstellung von Krankheitsbildern und passender Lektüre nur humorvoll gemeint, mit echter Bibliotherapie hat das nur sehr am Rande was zu tun. Und so bleibt halt nur ein weitere mehr oder weniger beliebige Zusammenstellung von Leseempfehlungen, die sich nicht wirklich von denen anderer Bücher dieser Art unterscheiden.

  • Zitat

    Original von Fritzi
    Und dies interessiert mich auch brennend...


    Info:


    Was, wenn die wirklich guten Bücher noch gar nicht geschrieben sind? Wenn die abgründigsten Geschichten in letzter Minute vom Schicksal oder einem missgestimmten Verleger verhindert wurden? Dann treten wir ein in die Bibliothek der ungeschriebenen Bücher – sie enthält alle Geheimnisse über nie geschriebene, lang ersehnte oder früh gescheiterte Ideen deutschsprachiger Autoren. Von Marcel Beyer, Arno Geiger und Norbert Gstrein bis zu Michael Krüger und Juli Zeh. Wer weiß, vielleicht wäre der Roman »Feuerwanzen« das bedeutendste Buch unserer Zeit geworden. Leider ist er nie geschrieben worden. Vielleicht vergilben ja die besten Geschichten in den Schubladen der Schriftsteller. Keiner kann es sagen. Sicher ist nur, dass längst nicht alles, was sich ein Dichter ausdenkt, auch das Licht der Welt erblickt. Wer dafür verantwortlich zu machen ist, auf welch kuriose Abwege literarische Werke geraten können, davon erzählen leidgeprüfte Autorinnen und Autoren in dieser einzigartigen »Bibliothek der ungeschriebenen Bücher«. In pointierten, knappen Beiträgen lesen wir darin von der rätselhaften Magie ungenutzter Titelformulierungen sowie der schamlosen Wiederverwertung verworfener Romanstoffe. Illustriert werden die einzelnen Texte mit Umschlägen, die diese nie realisierten Bücher hätten tragen können - entworfen von den Studenten der Karlsruher Hochschule für Gestaltung.


    Das hab ich in Frankfurt auf der Buchmesse gesehen - finde ich auch total interessant!!

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben Gebundene Ausgabe – 6. Oktober 2013
    von Susan Elderkin (Autor), Ella Berthoud (Autor), Traudl Bünger (Autor), & 2 mehr


    Kennt das schon jemand? Die Beschreibung von amazon "Bücher auf Rezept: Fallada für die Hoffnungslosen, Tolstoi bei Zahnweh (und, ja, natürlich auch bei Ehebruch) und »Schiffbruch mit Tiger« in ausweglosen Situationen – die »Romantherapie« kennt für jede Lebenslage das richtige Buch. Ob Sie an Kaufsucht oder Liebesmangel leiden, ihre Nase hassen, zu wenig Sex haben oder einfach hoffnungslos eitel sind, bei alldem hilft nur eins: der richtige Roman. »Die Romantherapie« liefert stets die passende Lektüre von A bis Z. Und ist dabei selbst ein sprühendes Lesevergnügen." hört sich ganz witzig an.


    Also ich hab das Buch und habs auch gleich gelesen, nachdem ich es gekauft hatte und fand es super!! Ich kenne noch kein anderes vergleichbares Buch, daher war es für mich total erfrischend und was ganz Neues!


    Es ist von zwei Freundinnen gemeinsam geschrieben und es geht um alle möglichen Leiden, die man nur haben kann, egal ob Angst vor dem Zahnarzt, Liebeskummer, langweilige Zugfahrt oder oder oder... Und dann gibt es noch die Leseleiden - z.B. zwanghafter Bücherkauf; das Gefühl alles Gelesene wieder zu vergessen; Bücher abbrechen und und und.


    Sehr humorvoll und liebevoll gemacht. Und zu allen Leiden gibt es Leseempfehlungen, deren Titel und Autor sind seitlich am Rand vermerkt und im Text selbst nehmen die Autorinnen das jeweilige Leiden unter die Lupe und verflechten das mit einer passenden Buchbeschreibung.


    Ich fand sowohl die Idee als auch die Umsetzung ganz toll, hab mir auch gleich mal beim Lesen ganz viele Post-its reingemacht - grün für die Bücher, die ich schon gelesen hab, und rot für die, die mir anhand der Beschreibung so gut gefallen haben, dass ich sie mal lesen möchte!


    Ist auch einfach toll, zum immer mal wieder was nachschlagen oder sich ne schöne Buchempfehlung zu holen!