Mein böses Herz - Wulf Dorn [ab 14 Jahre]

  • KLAPPENTEXT:
    Ein abgründiges Verwirrspiel um dunkle Geheimnisse – und die Angst vor dem »Bösen« in der eigenen Seele
    Was tust du, wenn du nicht mehr weißt, was Realität ist und was Fantasie?
    Seit dem Tod ihres Bruders wurde Doro von Halluzinationen verfolgt, aber eigentlich dachte sie, das in den Griff gekriegt zu haben. Doch als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht, scheint die neue Umgebung erneut etwas in ihr auszulösen. Stimmen verfolgen sie. Und eines Nachts sieht Doro in ihrem Garten einen Jungen: verstört, abgemagert, verzweifelt. Der Junge bittet sie um Hilfe – und ist dann verschwunden. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen hat. Doro kann nicht glauben, dass sie sich den Jungen nur eingebildet hat. Doch die Suche nach der Wahrheit wird schnell zum Albtraum. Und tief in Doros Seele lauert ein dunkles Geheimnis ...
    ZUM AUTOR:
    (Quelle: cbt)
    Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet. Mit seinem Debütroman Trigger gelang ihm sofort ein Bestseller, die Verfilmung des Romans befindet sich in Vorbereitung. Inzwischen wurden seine Romane in zahlreiche Sprachen übersetzt.
    EIGENE MEINUNG:
    Eigentlich bin ich ja eher ein bisschen zu weich, um Thriller zu lesen, doch ab und an verirrt sich schon mal Einer - mit Vorliebe aus der Rubrik Jugendbuch – in mein Regal. Meist, weil es so ist, dass diese ein wenig harmloser sind, als die für Erwachsene. Im Fall Wulf Dorn kann ich das allerdings nicht bestätigen. Denn es ist nicht Blutrünstigkeit, die mir meine Nerven zerfrisst, sondern psychologische Spielchen wie in „Mein böses Herz“.
    Doro findet ihren kleinen Bruder Kai, eineinhalb Jahre alt, morgens tot und mit blau angelaufenem Gesicht, in seinem Bettchen. Gehirnbluten sagen die Ärzte. Doch Doro weiß, dass noch etwas anderes dahinter steckt. Für sie ist dieses Erlebnis so traumatisch, dass sie eine Psychose, einhergehend mit Gedächtnisverlust, erleidet. Ihr Unterbewusstsein verdrängt die Nacht des Todes, in der sie ganz allein mit Kai zu Hause war so stark, dass sie sich an nichts mehr erinnern kann.
    Die Psychose äußert sich bei ihr mir sehr starken Halluzinationen. Immer wieder sieht sie ihren toten Bruder vor sich und so bleibt nichts anderes übrig als eine Therapie mit Klinikaufenthalt. Auch Doros Eltern haben schwer daran zu knabbern. Ihre Ehe zerbricht an der Last, die sie zu tragen haben. Um ein neues Leben beginnen zu können, ziehen Doro und ihre Mutter nach Ulfingen einen kleinen unbescholtenen Ort, der zunächst einen freundlichen Eindruck macht. Doch das Böse schlummert überall …
    Ich muss zugeben, dass ich mich am Anfang gefragt habe: „Und was finden jetzt alle so besonders an diesem Buch. Ein Jugendbuch / -thriller wie jeder andere.“ Doch dann habe auch die Abgründe der menschlichen Seele erblickt und mich so gegruselt, dass ich kaum im Dunkeln allein aufs Klo gehen konnte.
    Doro ist Synästhetikerin. Das bedeutet, sie ist in ihrer Wahrnehmung viel sensibler als ihre Mitmenschen. Außerdem kann sie Menschen als Farben sehen, was ihr oftmals hilft, den wahren Charakter ihrer Mitmenschen zu erkennen. Hin und wieder täuscht sie jedoch ihre Wahrnehmung, gaukelt ihr Dinge vor, die nicht real sind. Sie hat Halluzinationen. Ein Grund, weshalb ihr keiner glaubt, als sie behauptet Kevin gesehen zu haben. Den Jungen, der sich erst vor ein paar Tagen umgebracht hat. Ich glaube, das war für mich das allerschlimmste. Dass niemand Doro Glauben geschenkt hat und sie jeder als Verrückte abgestempelt hat, egal, was sie gesagt hat. Und irgendwann werden diese Aussagen und Halluzinationen so übermächtig, dass Doro selbst nicht mehr weiß, was sie glauben soll und was nicht. Was real ist und was nicht. Dank der bildlichen und authentischen Schreibe des Autors übertragen sich die Gefühle der Protagonistin so stark auf den Leser, dass ich Doros Verzweiflung regelrecht spüren konnte. Einer der Punkte, der am meisten an meinen Nerven gekratzt hat.
    Ab etwa der Mitte des Buches wird die Geschichte richtig spannend. Ich habe die letzten 200 Seiten geradezu verschlungen. Wulf Dorn zieht seine Leser mit einem Verwirrspiel in Bann, dass mich selbst immer wieder dazu brachte über Handlungen und Hergänge der Geschichte nach zu denken. Die Auflösung des Rätsels kam für mich dann auch sehr überraschend, was ich dem Autor als sehr positiv anrechne.
    FAZIT:
    Wulf Dorn ist mit „Mein böses Herz“ gelungen eine Geschichte zu schreiben in der die Wirklichkeit und das was uns unser Gehirn, unser Ich, manchmal vorgaukelt, geschickt zu einem packenden Thriller verbunden wird, der uns so manch Nervenaufreibende Lesestunde beschert. Psychologisch, fesselnd und mit einem kleinen Wink zu unseren eigenen dunklen Abgründen.
    WEITERE BÜCHER DES AUTORS:
    >> Trigger
    >> Kalte Stille
    >> Dunkler Wahn

  • Herzlichen Dank für diese Buchvorstellung. Ich habe mir den Titel mal notiert, obwohl ich bisher nicht so sehr von Wulf Dorn überzeugt bin. Aber vielleicht schafft er es ja mit diesem Buch - mich zu überzeugen. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • cbt ist ein Jugendbuchverlag und die Zielgruppe dürften Jugendliche sein, daher würde ich das Buch auch eher unter den Jugendbüchern einsortieren. Das heißt ja nicht, dass es keine Erwachsenen lesen dürfen. ;-)

  • Doro ist 16 Jahre alt, als ihr kleiner Bruder an einem Aneurysma stirbt. Doro hat an die Nacht, in der ihr Bruder starb, keine Erinnerung, nur verstörende Schuldgefühle plagen sie. Immer wieder sieht sie ihren toten Bruder vor sich, Visionen, die sie letztendlich zusammenbrechen lassen. Nach einer erfolgreichen Therapie, zieht sie zu ihrer Mutter in ein neues Haus an einem neuen Ort. Doch anstatt nun ein neues Leben beginnen zu können, geschehen gleich in der ersten Nacht wieder seltsame Dinge. Doro hört Nachts ein Geräusch und findet in der Laube im Garten einen Jungen. Einen Jungen, der angeblich tot ist. Leider glaubt ihr niemand und Doro bringt sich und andere immer mehr in Gefahr.


    "Mein böses Herz" ist das erste Jugendbuch von Wulf Dorn. Die Geschichte kommt völlig ohne blutige oder brutale Szenen aus. Das schmälert allerdings keineswegs den Spannungsbogen. Doro ist Synästhetikerin, ihr Wahrnehmungsfähigkeit ist deutlich höher und sensibler, als bei normalen Menschen. Doch das unterstützt noch ihr Gefühl von Schuld. Nach und nach erfahren wir, was in der fraglichen Nacht tatsächlich geschehen ist. Und währenddessen verstrickt sich Doro in Verschwörungstherorien, das glauben zumindestens fast alle Menschen um sie herum.


    Doro ist einem gleich von Anfang an sympathisch und man traut ihr nichts böses zu. Mir hat sie wirklich leid getan für das, was sie schon erleben mußte und für das Misstrauen, das ihr entgegengebracht wird.


    Ganz toll fand ich auch das Nachwort des Autors. In uns allen stecken auch ein paar böse Gedanken. Solange es nur bei den Gedanken bleibt, ist aber alles in Ordnung. Vielen Dank für dieses Lesevergnügen!

  • Die 16-jährige Dorothea, genannt Doro, zieht nach der Trennung ihrer Eltern zusammen mit ihrer Mutter nach Ulfingen. Beide wollen ein neues Leben anfangen, obwohl Doro lieber in eine Großstadt wie Berlin wäre, ist sie dennoch bereit, sich hier mit ihrer Mutter in neues Leben aufzubauen, zumindest so lange, bis sie ihr Abitur gemacht hat, dann möchte sie nämlich Kunst in Berlin studieren.


    Beide haben ein schreckliches Jahr hinter sich. Doros kleiner Bruder Kai starb vor 14 Monaten und Doro kann sich einfach nicht erinnern, was in der Nacht geschah, bevor er starb. In dieser Nacht hat sie auf ihn aufgepasst, doch jegliche Erinnerung ist aus ihrem Gedächtnis verbannt. Auch war sie es, die Kai am nächsten Morgen tot in seinem Bettchen fand - ein Bild, das sie immer und immer wieder verfolgt. Kurz nach seinem Tod erlitt sie einen Zusammenbruch und wurde daraufhin psychisch in einer Klinik betreut. Nach ihrem Klinikaufenthalt gelang es ihr aber nicht, sich wieder in ihr bisheriges Leben zu integrieren, zumal sie von allen Außenstehenden ausgestoßen wurde. Auch die Ehe ihrer Eltern zerbrach an Kais Tod. Ihre Mutter hat auf Grund von Depressionen wochenlang das Bett nicht verlassen und ihr Vater fing eine Affäre an. Auf Grund dieser schwierigen Lebensumstände entschlossen sich Mutter und Tochter ein neues Leben in Ulfingen zu beginnen, denn hier hat ihre Mutter einen Job gefunden, ein kleines Häuschen zur Miete und einen Therapeuten in der Nachbarschaft, der sich bereit erklärt hat, weiter mit Doro zu arbeiten. Erschwerend kommt für Doro noch hinzu, dass sie Synästhetikerin ist.


    Frank Nord ist auf den ersten Blick ein überaus sympathischer und anscheinend auch fähiger Therapeut, sodass sich Doro bereit erklärt, ihre Therapie bei ihm fortzusetzen. Doch der Umzug bringt leider nicht die Ruhe in Doros Leben zurück, schlimmer noch, die Monster, vor denen sie geflohen ist, scheinen sie wieder eingeholt zu haben. Nach langer Zeit, trotz medikamentöser Behandlung, sieht Doro kurz nach ihrem Umzug wieder die Kais Leiche. Immer und immer wieder erscheint er ihr und er ist nicht der Einzige. Doch einen Lichtblick gibt es in Doros Leben. Gleich an ihrem ersten Tag in Ulfingen lernt sie Julian kennen, der sich zwar als Sohn des Therapeuten herausstellt, jedoch ohne Vorurteile bereit ist, sie in Ulfingen willkommen zu heißen. Dann wird sie eines Tages durch ein immer wieder zufallendes Tor geweckt, das der Wind immer hin und her schlägt. Als Doro in den Garten geht und es schließen will, bemerkt sie, dass es defekt ist. Als sie in den Gartenschuppen geht, um etwas zum Gegenstemmen zu holen, findet sie dort einen schwer verletzten Jungen vor, der sie um Hilfe bittet. Doro läuft vor Schreck weg - überwindet allerdings ihre Furcht und will dem Jungen helfen. Im Garten trifft sie auf Julian, der bereit ist aufzupassen, bis sie die Polizei und Rettungskräfte alarmiert hat. Als diese endlich vor Ort erscheinen und in den Schuppen gehen, ist dieser verlassen. Schnell geht die Polizei davon aus, dass Doro sich das ganze nur ausgedacht hat, um im Mittelpunkt zu stehen, kein Wunder bei ihrer Vergangenheit. Doch Doro ist nicht bereit, sich als verrückt hinstellen zu lassen - sie wird für ihren Ruf und ihre neues Leben kämpfen. Noch weiß sie nicht, worauf sie sich einlässt ...


    Was für ein fantastisches Jugendbuch - ich will mehr davon! Der Plot des Buches wurde sehr detailliert und ausgesprochen fesselnd ausgearbeitet. Immer wieder geschieht etwas, womit ich als Leser definitiv nicht gerechnet habe. Ich hatte zwar eine Ahnung, in welche Richtung sich das Buch entwickelt - doch wirklich durchschaut habe ich es bis zum Ende nicht. Die Protagonistin Doro wurde mit einer ungeheuren Intensität in Szene gesetzt, ganz wundervoll fand ich auch neben der normalen Doro die "andere" Doro dargestellt, diejenige, die Halluzinationen hat und es dennoch schafft, sich ihren Ängsten zu stellen und versucht zu ergründen, was genau in jener bewussten Nacht geschehen ist, als ihr kleiner Bruder starb. Den Schreibstil empfand ich ausgesprochen fesselnd, wenn auch an einigen Stellen doch etwas grusselig. Als Fazit kann ich nur sagen, wer Thriller im Allgemeinen mag, ist mit diesem Jugendbuch richtig beraten und wird mit ihm sehr angenehme und fesselnde Lesestunden verbringen - so wie ich.

  • Hach, ich weiß nicht. Irgendwie habe ich momentan das Gefühl, dass bei Dorn ein bisschen die Luft raus ist. "Trigger" habe ich verschlungen, auch das 2. Buch "Kalte Stille" konnte mich ziemlich gut unterhalten. Aber schon beim Dritten hatte ich arge Probleme. Und nun bei Dorns erstem Jugendbuch "Mein böses Herz" habe ich mich richtig durchgequält.


    Dabei ist das Buch nicht schlecht geschrieben, keineswegs. Auch die Idee an sich ist eigentlich ganz okay, wenn auch letztlich betrachtet, nicht sonst wie neu. Mein Problem war, dass sich die Geschichte schlicht für mich endlos in die Länge zog. Sie konnte mich einfach null packen. Es gibt schon so ein paar Spannungselemente und man bleibt eigentlich auch dran, zumal das Buch auch gut Erwachsene lesen können, aber ich wurde einfach nicht warm mit der Geschichte.


    Für mich war es doch relativ schnell durchschaubar, wie da der Hase läuft. Die kurzen Kapitel sind klasse, die Figuren auch soweit greifbar und alles, aber begeistert bin ich nicht. Gegen Ende habe ich mich dann richtig gemüht, weil teilweise ganze Szenen da irgendwie nur noch aneinandergereiht wurden.


    Das Buch klingt auch nach und bei Jugendlichen sicher noch mehr als bei Erwachsenen. Und wie gesagt, es gibt schon so leichte Spannung, aber für mich war es zu vorhersehbar, konnte mich nicht packen. Leider. Und so hoffe ich einfach, dass der nächste Dorn mich endlich, endlich mal wieder überzeugen kann.

  • Spannender Jugendroman mit Thrill


    „Mein böses Herz“ ist der erste Jugendthriller des Autors Wulf Dorn, der selbst seit vielen Jahren in der Psychiatrie arbeitet. Der Roman handelt von der jungen Doro, deren Familie von einem schweren Schicksalsschlag heimgesucht wurde: Ihr kleiner Bruder Kai starb und Doro fand ihn tot in seinem Bettchen. Seitdem ist sie in psychischer Behandlung, weil sie immer wieder Stimmen hört und Halluzinationen hat. Die Psychiater sind sich einig: Doro verdrängt eine traumatische Erinnerung – irgendetwas muss kurz vor Kais Tod vorgefallen sein, das mit ihr zusammenhängt. Denn sie erinnert sich partout nicht an die Stunden, bevor sie ihn fand. Doch mit den Geschehnissen in ihrem neuen Wohnort kehren langsam, aber sicher die Erinnerungen zurück …


    Soviel zur Handlung vorab, obwohl ich hier noch viel mehr schreiben könnte. Denn das hat mir an „Mein böses Herz“ besonders gut gefallen: Es geht nur vordergründig um Doro und das, was sie in ihrem neuen Heimatort Ulfingen erlebt. Tatsächlich hat sich Wulf Dorn in seinem ersten Jugendthriller aber nichts anderes auf die Fahne geschrieben, als das Thema der Behandlung psychisch kranker Menschen durch die Gesunden. Doro kämpft fortwährend darum, nicht als „Psycho“ abgestempelt zu werden, ihre Glaubwürdigkeit zurückzuerlangen. Bald schon weiß sie nicht mehr, was real und was Einbildung ist. Und wenn man sich selbst nicht einmal mehr trauen kann, wie können es dann die Mitmenschen?


    Des Weiteren geht es auch darum, dass in jedem Menschen eine „böse Seite“ wohnt, was auch schon der Titel mit dem Gegensatz von „böse“ und „Herz“ aussagt. Ja, Wulf Dorn gibt einem hier auch viel zum Nachdenken, und das als Zugabe zur spannenden Unterhaltung!


    Ich konnte teilweise beim Lesen gar nicht glauben, dass dieser Roman von einem erwachsenen Mann geschrieben wurde. Alles, was Doro ausmacht, kommt sehr realistisch und authentisch herüber. Oft hat man beim Lesen anderer Jugendromane von Erwachsenen das Gefühl, dass Verhalten der Jugendlichen sei irgendwie „aufgesetzt“ und es kommt völlig übertrieben rüber, angefangen bei der Sprache bis hin zu den Gedankengängen. Bei „Mein böses Herz“ ist all dies nicht der Fall.


    Bis zuletzt habe ich mitgefiebert, denn der Spannungsbogen wird durchweg aufrecht erhalten. Erst ganz am Schluss lösen sich die Ereignisse auf und erst dann weiß der Leser, was in den Stunden vor dem Tod von Doros Bruder passiert ist und ob sie tatsächlich immer noch psychisch krank ist, oder nicht. Außerdem war für einen Schisshasen wie mich der Gruselfaktor genau richtig. Ich sollte wohl öfter zu Jugendthrillern greifen …


    Wer einen durchweg spannenden Jugendroman mit Thrill sucht, der auch ein wenig zum Nachdenken anregt, tut mit "Mein böses Herz" definitiv den richtigen Griff. Es wird auf jeden Fall nicht mein letzter (Jugend-)Roman von Wulf Dorn gewesen sein. Klasse!

  • Die Geschichte:
    Zu dem Inhalt möchte ich jetzt gar nicht mehr viel sagen, da die Kurzbeschreibung dafür völlig ausreicht.


    Die Geschichte wird aus Doros Sicht geschildert (Ich-Erzähler), so dass man einen sehr guten Einblick in ihre Gefühlswelt bekommt und sieht, was sie sieht. So fragt man sich als Leser ständig, was Doro wirklich sieht oder was nur Halluzinationen sind. Das hat mir sehr gut gefallen, da man erst ganz zum Schluss die ganze Wahrheit erfährt.
    Doros Verzweiflung und Angst wieder verrückt zu werden und in die Psychatrie zu müssen, kommen sehr gut rüber.
    Der Plot ist wahnsinnig interessant und auch die Spannung kommt nicht zu kurz.
    Alles ist sehr detailliert beschrieben und wirkt gut durchdacht und stimmig ohne Logikfehler.
    Es ist zwar ein Jugendbuch, aber durch die Thematik und der nicht ganz leichten Kost auch Erwachsenen uneingeschränkt zu empfehlen.
    Dazu spielt das Buch in Deutschland, zwar in einer erfunden Stadt, aber dennoch werden immer mal wieder deutsche Städte erwähnt, was ich gut finde.
    Ich konnte das Buch nach den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen.


    Die Protagonisten:
    Die Protagonisten sind durch die Bank weg sehr detailliert und gut ausgearbeitet und geben einen sehr guten Einblick in die menschliche Psyche und deren Abgründe. Gerade die psychischen Störungen und Probleme der Protagonisten haben mich gefesselt und viel zu meinem Lesevergnügen beigetragen.
    In Doro konnte ich mich direkt hineinversetzten, obwohl ich noch nie in einer Psychatrie war und es hoffentlich auch nie sein werde. Ihre Selbstzweifel, was jetzt echt ist und was nicht und das Problem, dass man ihr einfach nicht glaubt, weil sie ja mal verrückt war, haben dazu geführt, dass ich sehr mit ihr mitgelitten habe. Somit wollte ich wissen, wie es ausgeht und ob Doro nun einen Rückfall hat oder nicht. Das war wirklich spannend.

    Der Schreibstil:
    Der Schreibstil besticht durch seine fesselnde, spannende Art, mit vielen Facetten und überraschenden Wendungen. Alles ist nachvollziehbar geschrieben und Wulf Dorn schreibt in einer einfach zu lesenden Art und unbekannte Begriffe werden gut erklärt.


    Das Cover/der Buchtitel:
    Das Cover gefällt mir außerodentlich gut. Es sticht ins Auge und macht neugierig. Dazu der Buchtitel der einiges vermuten lässt. Dazu passt das Cover zu einem Teil aus dem Buch, wo ich direkt an das Cover denken musste.


    Fazit:
    Dieses Buch muss man einfach lesen, wenn man auf guten Thriller steht, da es durch Spannung und viele Facetten absolut empfehlenswert ist. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.

  • Ich fand das Buch sehr fesselnd und spannend geschrieben.


    Doros Wahnvorstellungen waren wirklich unheimlich (und so leicht gruselt mich nix).
    Allerdings war ich doch schon ziemlich am Anfang auf den richtigen Spuren, was die Auflösung betrifft.


    Was mich wirklich gestört hat: das Ende !!



    Spannendes Buch, aber das Ende war Mist....

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Obwohl es ein Jugendbuch ist, hat es mir gut gefallen. Es war verwirrend, aber die Aufklärung war nicht zu abgedreht. Es erschien dennoch logisch und daher letztlich auch schlüssig.


    RickyundMolly


  • Ich gebe zu, ich bin Wulf Dorn momentan ja sowas wie "verfallen", daher habe ich Mein böses Herz auch nahezu verschlungen...
    Doro findet eines Morgens ihren kleinen Bruder Kai tot im Bett - und von da an ändert sich für sie alles. Um den Schock zu verarbeiten landet Doro in der Psychiatrie, die Eltern trennen sich und schließlich zieht sie mit ihrer Mutter nach Ulfingen um einen Neustart zu wagen.
    Das passiert etwas was Doro an ihrem Verstand zweifeln läßt - und niemand scheint ihr glauben zu wollen. So begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit und dem Beweis dafür, das sie nicht verrückt ist...
    Doros Geschichte wird von Doro selbst erzählt, ihre Gefühlswelt sehr gut dargestellt. Ich konnte mich gut in Doro hinein versetzen und habe wahrlich mit ihr gelitten.
    Auch die anderen Figuren sind wunderbar lebendig gezeichnet, so dass ich den Eindruck hatte, ich sei mitten im Geschehen.
    Für mich war diese Geschichte eine durchweg spannende, von Anfang bis Ende. Der Schluss hatte mich zwar nicht mehr sonderlich überrascht, denn ich ahnte da etwas, aber trotzdem war er schlüssig und hat gut zum Buch gepasst.
    Für mich ein Highlight des Monats!

  • So wie Wulf Dorn es im Nachspann geschrieben hat, ist es ein Jugendbuch. Aber superspannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ich konnte es garnicht zur Seite legen. Die ganze Zeit über hatte ich einen anderen Täter in Verdacht, das Ende war sehr überraschend, aufregend und doch traurig. Mußte nach dem Lesen noch ne Zeitlang drüber grübeln... Sehr empfehlenswert, ein echter Dorn!!!

  • War mein erstes Buch von Wulf Dorn und ich war am Anfang noch sehr skeptisch, aber spätestens als die geschilderte Nacht aus dem Klappentext kommt, war ich voll dabei und konnte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen.


    Die Charaktere gefielen mir auch ausgesprochen gut, ich hatte allerdings recht schnell bei zweien ein eher schlechtes Gefühl,


    Ich mochte David vom ersten Moment an richtig gern.


    Habe in der Psycho-Schiene vorher nur wenig gelesen und fand die Ausführungen dazu echt interessant, obwohl ich zugeben muss, dass ich


    Finde das Ende zumindest auch rund, es wurden ja viele Kleinigkeiten immer wieder mit eingeflochten und deswegen passte es irgendwie, obwohl es dann eher schnell ging.


    9 Punkte.