Agatha Christie - Das Rätsel der Tänzerin (Die Tote in der Bibliothek)

  • Amazon-Kurzbeschreibung
    Wie kommt die Leiche der jungen Ruby Keene in die Bibliothek eines unbescholtenen und über jeden Mordverdacht erhabenen Gentleman? Für Inspektor Harper liegt der Fall klar auf der Hand. Der wohlhabende und alleinstehende Mr Jefferson wollte die bildhübsche Ruby adoptieren und sein Testament zu ihren Gunsten ändern. Damit haben alle ursprünglichen Erben ein Motiv für die Tat. Als dann ein weiterer Mord passiert, tappt die Polizei völlig im Dunkeln. Erst Miss Marple hilft dem ratlosen Inspektor auf die Sprünge. Dank ihres gesunden Menschenverstands und kriminalistischen Spürsinns ist die Aufklärung der verzwickten Mordfälle nur noch ein Kinderspiel.


    Meine Meinung:
    Das war mal wieder ein Krimi, der Spaß gemacht hat. Miss Marple in ihrem Element mit liebevollen kleinen Vergleichen aus ihrer dörflichen Umgebung... ich habe wieder fleissig mitgeraten und lag mal richtig und mal falsch... ein richtig schönes kleines "Zwischendurchbüchlein", wenn man sich mal gut unterhalten fühlen möchte, ohne gleich wochenlang an einem dicken Schinken festzukleben. Ich habe zwei oder drei Tage dafür gebraucht.


    Leider habe ich nun nur noch drei weitere Miss Marple's vor mir... dann kenne ich sie alle. :cry

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • Das es sich hierbei um ein klasse buch handelt, kann ich nur bestätigen.
    Es gehört für mich auch zu meinen Christie-Lieblingen, liegt vielleicht auch daran, das es damals mein erstes Buch von Ihr war und Miss Marple für mich einfach unschlagbar ist.
    Miss Marple ist mir ehrlich gesagt auch sympatischer als Hercule Poirot.
    Daher bedaure ich es auch sehr, das es viel weniger Marple Romane gibt, als Hercule Poirot Romane.... :cry

  • Das Rätsel der Tänzerin?
    Ach, Du lieber Himmel, schon wieder ein neuer Titel??
    Bevor jeman erschrickt, es handelt sich um 'Die Tote in der Bibliothek'.
    Wie aus der Beschreibung auch hervorgeht.
    Und es ist ein ausgezeichneter Krimi!
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Bitte, gern.
    Ich dachte, das sei klar, wegen deiner schönen Beschreibung. Ich hab mich bloß mal wieder über den Titel aufgeregt. *magali zisch in die Luft geht*
    An Poirot kann man sich gewöhnen. Ich fand den früher auch unausstehlich, habe mich dann aber dermaßen an seine Exzentrizitäten gewöhnt, daß ich schon anfange zu grinsen, wenn ich bloß an seine 'Crème de cassis' oder 'Crème de menthe' denke. Und die Lackschuhe!!
    Kannst ja mal mit denen anfangen, in denen er mit dieser Ariadne Oliver zusammenarbeitet, 4 Frauen und ein Mord oder so. Vielleicht erträgst Du ihn da besser.
    Bei den Poirot - Krimis sind halt tolle Kriminalfälle dabei.
    Lg
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Hmmm, irgendwie bin ich mit diesem Fall nicht so richtig warm geworden und ich kann noch nicht mal sagen warum :-( Scheinbar hab ich die Auflösung nicht so richtig verstanden :gruebel


    Kann mir hierzu jemand diese Frage per Spoiler beantworten?


  • Hallo Milla,
    ist zwar schon 'ne Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, aber wenn mich meine Erinnerung nicht im Stich lässt, kann ich dir die Antwort geben.
    Mir hat das Buch seinerzeit sehr gut gefallen.



    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Wieder ein wunderbarer Krimi mit der leibenswürdigen Miss Marple!
    Ich habe das Buch in der LR gelesen und bin überrascht gewesen als die "Auflösung" kam. Ich hatte so meine Vermutung, hab mich jedoch -mal wieder-gründlich geirrt...
    Wie schon bei anderen Krimis legt Agatha Christie auch hier mehrere Spuren welche mich immer mal wieder auf eine andere Fährte brachten. Leider nie auf die richtige :cry :grin
    Das Ende war jedoch sehr plausibel, alle Fäden liefenzusammen und ergaben einen Sinn.
    Ein spannendes Buch der Queen of Crime welches mich gut unterhalten hat! :anbet

  • Amazon-Kurzbeschreibung
    Wie kommt die Leiche der jungen Ruby Keene in die Bibliothek eines unbescholtenen und über jeden Mordverdacht erhabenen Gentleman? Für Inspektor Harper liegt der Fall klar auf der Hand. Der wohlhabende und alleinstehende Mr Jefferson wollte die bildhübsche Ruby adoptieren und sein Testament zu ihren Gunsten ändern. Damit haben alle ursprünglichen Erben ein Motiv für die Tat. Als dann ein weiterer Mord passiert, tappt die Polizei völlig im Dunkeln. Erst Miss Marple hilft dem ratlosen Inspektor auf die Sprünge. Dank ihres gesunden Menschenverstands und kriminalistischen Spürsinns ist die Aufklärung der verzwickten Mordfälle nur noch ein Kinderspiel.


    Noch seichter kann ein Roman nicht mehr sein. Das Buch ist vielleicht etwas für verregnete Wochenenden zum entspannen, aber ich finde es eher anstrengend, so extrem leichte Literatur zu lesen.
    Was ich schön fand waren die eingestreuten Beschreibungen des englischen Dorflebens. Ziemlich heftig fand ich, dass jemand, der unter Mordverdacht steht schon ins Visier der Klatschmäuler gerät und ins soziale Abseits gedrängt wird. Obwohl man sehr vermutlich ähnlich reagieren würde… . Ebenfalls ganz nett war, wie Miss Marple des öfteren Vergleiche zwischen den Verhaltensweisen der Bekannten und den Verdächtigen zieht.
    Es heißt von Agatha Christie immer, sie würde dem Leser alle Fakten präsentieren. Leider stimmt dies gar nicht, sodass mitraten nicht möglich ist.


    Die Kritik bezieht sich auf das Buch der Agatha-Christie-Sammleredition.

  • Die Tote in der Bibliothek
    "The Body in the Library", Agatha Christie, 1942

    Übersetzung: Tanja Handels
    Sprecherin: Traudel Sperber
    dhv, ISBN: 978-3899407860


    Es ist schön die Miss-Marple-Romane nochmals bzw. einige zum ersten Mal zu lesen, ich freue mich immer, da ich vor ein paar Jahren die Bücherei geplündert und sie verschlungen hatte. Noch schöner finde ich es jetzt allerdings sie zu hören - auch wenn leider ein wenig gekürzt wurde.


    Denn dabei fällt die einfache Sprache der Bücher nicht so sehr auf, die mich bei "Mord im Pfarrhaus" doch ein wenig überrascht hatte - und ich habe endlich Hörbücher gefunden, die mir zusagen.


    "Die Tote in der Bibliothek" ist ein Fall, den ich noch nicht kannte. Im Haus der Bantrys, Freunden der alten Dame, wird ein leicht bekleidetes Mädchen erdrosselt gefunden. Für Miss Marple wie auch den ermittelnden Freund des Colonel Bantry ist klar, der Gute hat nichts damit zu tun.
    Und so konzentrieren sich die Ermittlungen auf das Umfeld der Tänzerin, das in der Stadt liegt: die Familie Jefferson, die nicht so heil ist, wie sie scheint. Denn der alte Herr Jefferson war der Toten verfallen und wollte sie adoptieren, sie im Testament berücksichtigen. Für seinen Schwiegersohn und seine Schwiegertochter - die eigenen Kinder kamen bei einem Flugzeugabsturz, in dem auch Jefferson schwer verletzt wurde, ums Leben - sieht es finanziell nämlich nicht so rosig aus.


    Es entwickelt sich ein Fall um eine zornige Cousine der Toten, einen charmanten Tennislehrer, Jefferson samt Anhang - und Basil Blake, mit seiner Leichtlebigkeit das Inbild des Bösen für die Klatschdamen von St. Mary Mead.
    Miss Marple reist in die Stadt, zusammen mit Dolly Bantry - denn auch Colonel Bantry ist von den Gerüchten betroffen. "Wo Rauch ist, ist auch Feuer" ist eines der Vorurteile, die Agatha Christie (v. a. in Miss-Marple-Romanen? "Die Schattenhand" beinhaltet es ja auch) gerne aufgreift.


    Gewohnt amüsant verbindet sie in dieser leichten Lektüre Erfahrungen Miss Marples aus ihrem Dörfchen mit dem aktuellen Fall. Die Figurenkonstellation - köstlich sind der kleine "Enkel", oder der stotternde George - und Miss Marples Kommentare sorgen dafür, dass das Buch nicht langweilig wird, die Auflösung am Ende - verbunden mit einem ganz gemeinen Kapitelende - ist allerdings für einen ungeübten Christie-Leser unerratbar. Ich liebe das normalerweise, hier war es mir ein wenig zuviel.
    Leider hatte ich hier ein kleines Logikproblem, vielleicht lag das an der Kürzung im Hörbuch.


    Die Stimme der Leserin ist sehr angenehm (normalerweise mag ich Sprecherinnen bei Hörbüchern nicht) und die unterschiedlichen Sprechweisen der einzelnen Personen sind größtenteils glaubwürdig und gelungen. Der kleine Junge wird besondersgut gesprochen, die Ermittler klingen allerdings recht gleich in den Dialogen.


    Fazit
    Ein schöner altmodischer Krimi, sicher keine hohe Literatur, aber wie immer sehr unterhaltsam. Das Hörbuch ist gut gemacht.


    8/10 Punkten

  • Ich lese zwar nicht sehr häufig dafür aber immer mal wieder gerne die Krimis von Agatha Christie.


    Dieses Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Wird man doch so herrlich in die irre geführt und selbst als man glaubt den Mörder zu kennen weiss man noch immer nicht wie und warum.


    Das Ende wirkt auf den ersten Blick vielleicht ein bisschen verwirrend aber es fügt sich alles wunderbar ein. :-]


    Ein Krimi den ich sehr gerne gelesen habe und der lust auf mehr macht.


    Sehr schön fand ich das so viele alte Bekannte aufgetaucht sind die ich bereits aus dem "Mord im Pfarrhaus" kannte.


    Der Krimi hat mich wunderbar unterhalten und mich auch hin und wieder zum lachen gebracht.

  • Colonel Arthur Bantry und seine Frau Dorothy "Dolly" Bantry leben ein ruhiges und zurückgezogenes Leben auf dem Land, zumindest solange, bis Arthur eines Morgens eine Leiche in seiner Bibliothek findet. Die Frau, obwohl tot, ist wunderschön und es stellt sich kurz darauf, dass es sich um die 18-jährige Ruby Keene handelt. Arthur kann seiner Frau glaubhaft versichern, dass er die Tote noch nie gesehen hat, denn die Nachbarn in dem kleinen Örtchen fangen schon an zu tuscheln. Um dem Einhalt zu gebieten, wendet sich Dolly an ihre Freundin Jane, die niemand geringes als die berühmte Jane Marple ist, die bereits so manchen Mordfall auflösen konnte.


    Miss Marple ist natürlich sofort zur Stelle, um ihrer Freundin beizustehen und zum Leidwegen von Colonel Melchett, dem Polizeichef der Grafschaft, macht sie sich umgehend, mit ihrem ganz eigenen Stil, an die Ermittlungen. Schnell stellt Miss Marple fest, irgendwas stimmt hier ganz gewaltig nicht. Wer hatte ein Motiv? Warum musste die junge Frau sterben?


    Wie man es auch dreht und wendet, niemand scheint in die engere Wahl als Täter zu kommen. Zwar gibt es die ein oder anderen zwielichtigen Gestalten, aber ein wirkliches Motiv ist nicht zu erkennen, bis Miss Marple einem Gast in einem Hotel begegnet. Ab diesem Moment weiß sie, was zu tun ist, um den Täter zu überführen!


    Mein erstes Miss-Marple-Buch! Der Plot wurde detailliert und abwechslungsreich erarbeitet und ganz ehrlich - ich wusste nicht, wer der Täter war. Miss Marple war mir hier definitiv einige Schritte voraus, aber sie war auch so nett, den Fall für mich aufzuklären. Die Figuren wurden ausgesprochen facettenreich und tiefgründig erarbeitet, wobei mir Jane Marple ausgesprochen sympathisch war, wie sie z. B. alles stehen und liegen lassen hat, um ihrer Freundin beizustehen und mit ihrem scharfen Verstand den Fall zu lösen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch am Stück gelesen habe. Bei diesem Buch handelt es sich um meinen ersten Marple-Fall bzw. auch um mein erstes Christie-Buch, aber eines weiß ich jetzt schon: Es wird nicht das letzte gewesen sein.

  • Es war zwar nicht mein erstes Buch von Agatha Christie, aber mein erster Miss-Marple-Fall. Ein wenig war ich doch (wahrscheinliche durch die Filme) verwöhnt, da Miss Marple doch sonst eine weitaus größere Rolle spielt. Ich empfand sie hier nicht unbedingt als Hauptdarstellerin, sondern eher als Nebenfigur.
    Das Buch an sich hat mir sehr gut gefallen. Zumal mir die Lösung des Falls sehr zugesagt hat. Meine Vermutung ging schon in diese Täterrichtung, aber den letzten Aufschluss gab dann doch Miss Marple. :-)


    Ich vergebe 8 von 10 Punkten für das Buch.

  • Ein schöner, klassischer Who-done-it-Krimi, der mir großen Spaß gemacht hat. Traditionell unblutig, mit einem übersichtlichen Kreis aus Verdächtigen, von denen es jeder sein könnte. Perfekt zum Mitraten also, wobei es uns die „Lady of crime“ natürlich wieder mal sehr schwer macht :-). Aber zum Glück gibt es ja Miss Marple. Die hätte gern auch noch viel öfter auftreten dürfen, denn sie hält sich zu meinen Leidwesen sehr im Hintergrund, weiß dafür aber bestens Bescheid. Es ist kein allzu langes Buch, deshalb sind auch die Personen nicht bis ins letzte Detail ausgearbeitet, aber sie handeln nachvollziehbar und menschlich. Schön fand ich die ländliche Umgebung in einer heute schon vergangenen Zeit.


    Fazit: Schöner traditioneller Krimi zum Abschalten und Genießen, der mit 8 guten Punkten belohnt wird.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Nachdem Miss Marple den "Mord im Pfarrhaus" erfolgreich aufgeklärt hat, bekommt sie es in ihrem zweiten Romanauftritt mit einem noch komplizierten Fall zu tun. In der Bibliothek eines Privatanwesens wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Besitzer des Anwesens allerdings haben die Frau noch nie zuvor gesehen. Parallel zur polizeilichen Ermittlung hört sich Miss Marple um und hört vor allem zu, wenn sich andere Leute über den Fall unterhalten. Dadurch erfährt sie Details, die den eigentlichen Ermittlern komplett entgangen sind, und kann somit aufdecken, wer tatsächlich für den Mord verantwortlich ist. Selbstredend, dass von der Auflösung selbst die Polizei überrascht ist.

    Die Geschichte beginnt mit einer interessanten Ausgangsbasis. Allerdings tauchen in der Handlung dermaßen viele Figuren auf, dass es schwer ist, da nicht den Überblick zu verlieren. Außerdem hält sich Miss Marple die meiste Zeit im Hintergrund. Daher würde ich Agatha Christie 31. Kriminalroman eher als durchschnittlich betrachten. Der Charme der vorherigen Poirot-Romane konnte hier meiner Meinung nach nicht überspringen.