Das Wunschspiel - Patrick Redmond

  • Originaltitel: The Wishing Game
    447 Seiten


    Autor:
    Patrick Redmond, 1966 geboren, schrieb schon während seiner Schulzeit Geschichten. Auf Drängen seines Vaters absolvierte er aber ein Jurastudium und arbeitete danach in verschiedenen Anwaltskanzleien der Londoner City.


    In seiner Freizeit schrieb er seinen ersten Roman "Das Wunschspiel", der international für Furore sorgte und die Bestsellerlisten in England, Amerika, Italien und Deutschland im Sturm eroberte.



    Inhalt:
    Jonathan ist ein einsames Kind. In dem englischen Knabeninternat Kirkston Abbey fühlt er sich unglücklich, denn seine Klassenkameraden hänseln ihn wegen seiner einfachen Herkunft. Nur allzu oft ist er Zielscheibe von Spott und Hohn - bis zu jenem Vormittag, als sein Mitschüler Richard ihm in der Lateinstunde aus der Patsche hilft.


    Richard ist auch ein einsames Kind - doch im Gegensatz zu Jonathan sondert er sich bewusst von den anderen ab. Seine Altersgenossen bewundern ihn dafür, wirkt er doch stark und unabhängig. Nichts scheint ihn anzufechten, auch nicht das Internatssystem, das nach menschenverachtenden Gersetzen funktioniert und für viele die Hölle auf Erden bedeutet.


    Jonathan fühlt sich von Richards Interesse geschmeichelt. Die beiden werden unzertrennlich. Jonathan lernt, wie er sich gegen den Psychoterror der anderen wehren kann, und seine Macht über andere wächst. Doch Richard ist das nicht genug. Er überzeugt Jonathan, dass sie ihre geheimnisvollen Kräfte nicht nur gegen jene richten sollen, die einst Jonathan gedemütigt haben, sondern gegen alle, die versuchen, sich ihrer immer enger werdenden Freundschaft in den Weg zu stellen. Ein tödliches Spiel nimmt seinen Lauf...



    Anmerkung:
    Was für ein Buch! Ein Elite-Internat, in dem es, wie in vielen anderen Internaten auch, auf der einen Seite um Anerkennung und Freundschaft und auf der anderen um Hass und Macht geht. In diesem Fall ist es allerdings wesentlich extremer, hier geht es um den Schüler und Einzelgänger Richard, der versucht mit aller Kraft sich den Schüler Jonathan gefügig zu machen, da dieser kein Selbstbewußtsein hat und aus einfachen Verhältnissen kommt. Jonathan wird von einer kleinen Schülerbande und auch von einem Lehrer terrorisiert und indem Richard sich auf Jonathans Seite schlägt und ihm hilft, ihm sozusagen den Rücken stärkt, macht er ihn sich gefügig und von sich abhängig.


    Das nimmt so krasse Formen an, dass Richards Hass sich gegen jeden wendet, der sich zwischen Jonathan und ihn stellt. Er veranstaltet Séancen, bei denen er gegen diese Personen, egal ob Schüler, Lehrer oder Eltern, mit seinem ganzen Hass und der Kraft des Willens vorgeht. Es passieren immer wieder unerklärliche Todesfälle.


    Ein zweiter, aber miteinander verbundener, Handlungsstrang ergibt sich, indem verschiedene Personen, Lehrer, Eltern etc. irgendein Geheimnis von früher bewahren, mit dem sie plötzlich durch Briefe konfrontiert werden, woraus sich die schlimmsten Familiengeschichten ergeben, die schon fast unvorstellbar sind.


    Ein Buch, dass man nicht mehr aus der Hand legt und das man förmlich fühlt. Fantastisch gezeichnete Charaktere und unglaublich spannend und erschütternd geschildert. Gegen Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse dermaßen, dass man es kaum noch fassen kann.


    Unmenschlich das Internatssystem, das grauenhaft funktioniert und für viele die Hölle bedeutet und die gesellschaftliche Oberschicht, die praktisch alles unter den Tisch kehrt.


    Es ist mein erstes Buch von Patrick Redmond und wirklich empfehlenswert. Ich werde mit Sicherheit auch seine anderen Bücher lesen.

  • Hallo Helga,


    ich habe das Buch gestern ausgelesen und ich muß sagen/ schreiben: Puh! Total super geschrieben und spannend bis zum Schluß. Da kann man mal sehen was dieses elitäre Internatsgehabe der engl. Oberschicht den Kinder angetan hat. Und wie einfach es im Grunde doch ist andere Menschen zu manipulieren, denn nichts anderes hat Richard mt Jonathan getan.



    Fazit: absolut lesenswert!

  • Hallo Helga


    Das Buch habe ich gestern auch beendet. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Ein sehr spannender Thriller, der zeigt, wohin eine zu starke gegenseitige Abhängigkeit und Vereinnahmung führen kann.


    Viele Grüße,
    Laila

  • Ich bin gerade mit dem Prolog angefangen und bislang fand ich es noch nicht sooooo interessant, aber die eigentliche Geschichte is ja auch noch nicht angefangen ;). Hoffentlich ist es toll! Das Ende soll vielen zufolge nicht so gut sein. Aber ich mache mir meine eigene Meinung.

  • Ich hatte das vor 4 Jahren gelesen - ja, schlecht war es nicht, hatte mich aber auch nicht vom Hocker gerissen. Das Problem war, ich hatte ziemlich hohe Erwartungen, weil eine Kollegin es soooo toll fand...

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Ich fand's ok so zum Zwischendurch-mal-lesen, aber so richtig begeistert hat es mich nicht. Die Sprache hab ich als eher durchschnittlich empfunden, teilweise fand ich es sehr vorhersehbar. Zum Beispiel dass der Geschichtslehrer...

    ...hab ich irgendwie schon meilenweit kommen sehen. Und der Schluss gefiel mir nicht. Aber insgesamt las es sich ganz nett. Hab auch nicht lange dafür gebraucht.

  • Was für ein Buch ! War hiergerade beim Durchstöbern der Rezensionen und hab mich daran erinnert, wie es war - das Lesen des Wunschspiels. Dieses Buch vergisst man nicht. DIe Story ist sehr gut strukturiert und baut mehr und mehr auf.. Man rutscht immer tiefer in die Abgründe, die sich zwischen den Personen der vermeintlichen Internatsidylle auftun. Am Ende steht ein Finale, was seine Wirkung nicht verfehlt. Mir stand der Mund offen. Sehr, sehr gut !:anbet :anbet :anbet

    "Toutes les grandes personnes ont d´abord été des enfants. Mais peu d´entre elles s´en souviennent.."(Le Petit Prince, Saint-Exupéry)
    :lesend Die Stadt der träumenden Bücher

  • Ich hab das Buch diese Nacht beendet und ich muss sagen, dass es mir richtig gut gefallen hat. Ein andauernder Spannungsbogen und die Jungs waren auch klasse ausgearbeitet. Konnte mit Jonathan mitfühlen und mich in ihn hineinversetzen. Absolut empfehlenswert!

  • Hallo zusammen!


    Das Buch hat mir auch zweieinhalb Tage Lesespaß bereitet:



    Meine Meinung
    Das Buch ist der Hammer. Ein Pageturner, der einen ihm wahrsten Sinne des Wortes psychisch fesselt.
    Man kann das Buch nicht aus der Hand legen und wenn man es dann doch mal tun muß, ist man die ganze Zeit mit dem Buch im Kopf beschäftigt.
    Es handelt sich bei der Geschichte um die psychischen Abgründe der beteiligten Personen.
    Der Autor schafft es in dem Buch die einzelnen Charakter so lebensnah und doch und gefährlich und bösartig darzustellen, daß man einfach wissen muß, wie die Geschichte endet.
    Und auch das Ende läßt einem fassungslos denken: "Das ist doch nicht möglich!".
    Wieder einmal hat der Autor es geschafft eine nicht besonders Aufregende Geschichte psychologisch so spannend zu schreiben, das man das Buch einfach nur verschlingen kann und sich fragt, wie man es schafft 412 Seiten in so kurzer Zeit zu verschlingen.




    Gruß Janina

  • Auch ich habe "Das Wunschspiel" (als auch "Der Schützling") gelesen und auch ich war von beiden Bücher sehr begeistert und habe sie damals verschlungen. Patrick Redmond besitzt das Talent eine atemlose Spannung zu erzeugen, der man sich nicht entziehen kann.

  • Bis auf den Schluss, also so ca die letzten 50 Seiten, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es war sehr spannend, ein wenig gruselig, so dass einem zeitweilig die Haare zu Berge standen.
    Kinder können grausam sein. Das beweist sich in dem Buch wieder und zeigt es wunderbar auf.
    Schon wegen des Themas "Internat" hat es mich interessiert und zwischendrin war ich fast gewillt mauligen Schülern ein paar Passagen vorzulesen um ihnen zu zeigen wie gut es ihnen doch eigentlich geht. :grin Aber ich konnte noch an mich halten. ;-)


    Der Schluss. Ja, ein bisserl Buffyverschnitt, etwas zu schnell abgehandelt. Redmond hätte noch einen besseren Bogen hinbekommen können. Denn die ganze Zeit wusste man ja, dass es nur ein Spiel sei, die Jungs fest glaubten an den Katastrophen schuld zu sein und das es sicher nur eine Aneinanderreihung von zufälligen tragischen Ereignissen wäre.


    Auch wenn der Schluss nicht so toll war, war es doch ein Erlebnis in die Zeit und die düsteren Mauern eines Jungeninternat von 1954 einzutauchen und Gänsehaut zu bekommen.
    Das Buch bekommt also dennoch 8 Punkte von mir. :-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • interessant uns spannend angefangen....irgentwie habe ich aber immer drauf gewartet das es "richtig losgeht". das ende war nicht mein fall und enttäuschend. es hat sich zwar gelohnt es zu lesen aber nach eins würde ich nicht kaufen.

  • Ich finde, dass Redmond fesselnd und interessant schreibt.
    Bis lang habe ich von ihm:
    "Das Wunschspiel", "Der Musterknabe" und "Der Schützling"
    gelesen, möchte auch keins davon missen. Haben mir gut gefallen.


    BelleMorte

    Zitat

    Ich hab jetzt drei Bücher von ihm gelesen


    Ich wollte fragen, ob du auch das neue von ihm schon gelesen hast?
    LG

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume