'Sturmhöhe' - Buch I: Kapitel 01 - 07

  • Zitat

    Original von Richie
    Bis jetzt fehlt mir irgendwas positives in dem Buch. Atmosphäre und Personen allesamt ziemlich düster.


    Das ist es, was mir bei dem Buch etwas Probleme macht.


    Das Düstere und auch das Fehlen einer positiven Identifikationsfigur.


    Auch dadurch das Nelly dann erzählt, schafft die Autorin nochmals eine zusätzliche Distanz. Es wird praktisch das Erzählte erzählt. Emily Bronte tritt dabei selbst völlig zurück.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Paradise Lost


    Sonst hätte ich wohl kaum gefragt ob er bayrisch spricht, oder? ;-) Ich bin mittlerweile der Auffassung, dass es wohl wirklich bayrisch sein soll. Sie haben aber im Anhang darauf hingewiesen, dass die Dialektauswahl natürlich willkürlich war. Ist jetzt auch nicht sooo extrem krass das man denkt es wäre unpassend, mich störts auf jeden Fall nicht.


    Sorry, da stand ich wohl wieder mal auf meiner langen Leitung :lache.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Wollte mich nur mal kurz melden. Bei uns ist es diese Woche auf der Arbeit so stressig, dass ich selbst am Abend keine wirkliche Ruhe zum Lesen finde. Freue mich schon auf viel Lesezeit am Wochenende und werde dann berichten.


    Sigrid2110
    Ich habe nun entdeckt, dass in meinem Buch tatsächlich auch ein Stammbaum ist. Allerdings ganz am Ende. Aber besser spät als nie :-)

  • Hintley, den ich bisher für einen absoluten Kotzbrocken hielt, ist mir durch seine kurze Ehe und die darin herrschende Liebe plötzlich um einiges sympathischer geworden. Er selbst hat wohl zum ersten Mal richtig geliebt und Liebe erfahren. Das er seinen Sohn ignoriert ist traurig aber verständlich. Das er ihn im Suff fast umbringt schon nicht mehr, aber seltsamerweise fand ich gerade diese Szene eine der komischsten im Buch. :wow Liegt wohl an der Rasantheit, mit der alles passiert und und der Vorwitzigkeit von Nelly. Diese ist die einzig wirklich symphatische Person im Buch, gerade weil sie selbst Fehler hat, macht, zugibt und weil sie manchmal so selbstzufrieden in ihrem Bericht hindurchschimmert. Alles in allem ist die Geschichte für mich bisher interessant und sehr realistisch. Bronte tritt tatsächlich sehr weit zurück und hat einen Blick für die gegensätzlichsten Facetten der Charaktäre, die sie schildert. Sie zeigt auf, welche Wirkung Menschen und ihr Verhalten aufeinander haben können. Das ist zeitlos und bitter ernst, wie die heutige Realität immer wieder bestätigt.

  • So allmählich (vor allem seit dem Auftreten von Mrs. Dean) fesselt mich die Entwicklung mehr und mehr. Toll, wie aus den verschiedenen Perspektiven heraus nach und nach ein Bild dieser Familiengeschichte entsteht.


    Interessant wie unterschiedlich Catherine und Hindley auf das Eindringen Heathcliffs reagieren. Ich bin gespannt wie sich die Familiendynamik nun weiterentwickelt.

  • In meiner Ausgabe gibt es eine Stammbaumtafel und da bin ich sehr froh drüber. Sie verschafft mir einen Überblick über die Personen und deren Beziehungen.


    Außerdem gibt es ab und zu in meiner Ausgabe Anmerkungen zu Textstellen, die Bezug zu Sätzen aus anderen Werken nehmen und sowas wie Zitate darstellen. Hierbei sind auch viele Bibelzitate vorhanden. Es spiegelt sich also auch im Text wieder, dass Emily Bronte eine Pfarrerstochter war.


    Ich war überrascht, dass der Roman zu Beginn aus der Perspektive eines Mannes erzählt wurde. Ich hatte eine weibliche Erzählerin erwartet. Mir gefällt, dass die Perspektive hin und wieder wechselt (Catherines Tagebucheinträge, Heathcliffs Erzählung, Mrs. Dean). So wird die Vergangenheit von allen Seiten beleuchtet. In den ersten Kapiteln herrscht eine unfreundliche und grimmige Atmosphäre. Richtig gepackt hatte mich die Geschichte als die Haushälterin begann zu erzählen.


    Zitat

    Zitat von milla
    Am Anfang - also in der "Echtzeit" - dachte ich ja meiomei, was ein grimmiger und unhöflicher Kauz, aber als Nelly von ihm als Junge erzählt, fand ich ihn richtig sympathisch


    :write Der junge Heathcliff hat es mir auch irgendwie angetan.


    Catherine kann ich noch nicht richtig einschätzen. Weiß nicht, ob die mir noch sympathscih wird.

  • @ chiclana: ich hatte auch sehr grosse Mühe, in die Geschichte hineinzufinden.


    Und erst jetzt, nach etwa der Hälfte des Buches, bin ich wohl doch angekommen - es gefällt mir zunehmend besser.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Endlich bin ich dazu gekommen zu lesen, habe allerdings erst die ersten vier Kapitel gelesen... Ich komme nur so schleppend voran, obwohl ich das Buch bisher recht schön finde.


    Ich hatte irgendwie eine weibliche Erzählerin erwartet, kann mich mit dem Ich-Erzähler aber genausogut anfreunden. Mir gefällt vor allem die schöne Sprache, dieser altmodische Flair... Allerdings wäre ich ohne den Stammbaum in der Reclam-Ausgabe ein wenig aufgeschmissen... Naja, nicht unbedingt, auf jedenfall mag ich die Anmerkungen.


    Fängt ja mysteriös an mit dieser Traumszene im Kämmerchen - was ist nur mit Catherine und warum sind dort alle so unfreundlich? Mal schauen, ich lese mir eure Kommentare durch, wenn ich mit dem Abschnitt durch bin.

  • Gute Idee, sonst ist der Zauber von dannen.


    Da ich keine Anmerkungen in meiner Ausgabe habe, wäre ich euch sehr verbunden, wenn ihr ganz grob schreiben könntet, um welcher Art Erklärungen es sich handelt. Lebensweisen, Fortbewegung, geographische Besonderheiten oder gar persönliche Fakten zur Autorin?

  • Bei mir steht nicht sooo viel drin. Hauptsächlich die Anspielungen auf Bibelzitate (das meiste kennt man aber schon) und ein bisschen was übers Familienleben und diese eigene Fantasywelt, die die Brontes sich als Kinder erfunden haben. Ach ja, und dass das Buch erst mal gar nicht gut ankam zu seiner Zeit. Zu düster und so.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Also eins muß ich ja sagen, wenn ich die Leserundenbücher noch nicht habe und sie erst kaufen muß, werde ich immer die von Paradise kaufen.


    Ich werd doch richtig neidisch, jedes Mal hast Du Anerkungen, Stammbäume und Zeugs und bei mir :cry nichts dergleichen
    *verzieh mich in den Schmollwinkel*

  • Zitat

    Original von Richie
    Also eins muß ich ja sagen, wenn ich die Leserundenbücher noch nicht habe und sie erst kaufen muß, werde ich immer die von Paradise kaufen.


    Ich werd doch richtig neidisch, jedes Mal hast Du Anerkungen, Stammbäume und Zeugs und bei mir :cry nichts dergleichen
    *verzieh mich in den Schmollwinkel*


    Das sind die von Reclam, die haben häufig Anmerkungen oder Interpretationen dabei, weil sie auch in der Schule eingesetzt werden. Wie Paradise gesagt hat, ein Stammbaum, kurze Anmerkungen, irgendwas in richting Interpretation so ich das richtig gesehen habe (werde ich vorsichtshalber erst danach lesen)

  • Jo, bei Klassikern versuch ich immer ne Reclam-Ausgabe. Damit fährt man eigentlich nie verkehrt. Bei Jane Eyre war es auf jeden Fall sehr aufschlussreich, bei Sturmhöhe wars jetzt nicht so überwältigend, aber immerhin.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Das das Buch bei den Zeitgenossen nicht gut aufgenommen wurde kann ich mir vorstellen. Weit und breit nichts von schöner heiler Welt und schon gar nichts Erbauliches, Predigendes oder wenigstens Bildendes im herkömmlichen Sinne. Für die geliebten Gothic Novels sind nicht genügend Geister und übersinnliche Eriegnisse oder gar verletzlich-schwache Damen darinnen und wenn eine dreizehnjährige Göre dieses Buch in die Hand genommen hätte wäre es aus mit der Folgsamkeit gewesen, man sieht ja nirgendwo positive Beispiele. :grin


    Die Erläuterungen zu Bibelzitaten sind interessant, ohne sie sind diese Dinge an mir vorbei gegangen. Zum Glück versteht man das Werk auch so. Von mir also kein Neid.

  • Ich bin jetzt richtig im Buch drin und komme auch recht schnell voran... Ich finde die Atmosphäre so bedrückend, dass sie den Leser gar nicht mehr loslässt.


    Das Problem mit den eher unsympathischen Hauptfiguren, das einige nannten, habe ich auch - Das stört mich allerdings nicht im geringsten. Ich finde es recht amüsant Beobachter zu sein und die kleinen und größeren Gemeinheiten zu lesen. :-)


    Ich habe das Gefühl, das mir keine der Personen richtig ans Herz wachsen wird, auch wenn die Schilderungen der Kinder noch ganz nett sind. In dieser Atmosphäre ist es unmöglich, dass jemand zu einer freundlichen, gütigen Person wird. Ich frage mich, wie Nelly so ruhig und freundlich geblieben ist.

  • Zitat

    Original von bartimaeus
    Ich frage mich, wie Nelly so ruhig und freundlich geblieben ist.


    Ich finde diese Dame bewundernswert.
    Ansonsten ist es erstaunlich, dass die Personen, trotz ihrer großen Schwächen alle ein paar kleine liebevolle Details erkennen lassen, die wenigstens einen Hauch von Verständnis für ein paar Seiten lang erlauben, auch wenn sie nicht lange brauchen um den Leser wieder vor den Kopf zu stoßen.

  • Ich mische hier auch noch mal mit und beginne gleich mit dem Lesen...
    Bin schon sehr gespannt, allerdings macht es mir ein wenig Angst, daß Milla hier im Fred irgendwo schrieb, daß sie es auf Englisch schwer verständlich fand...
    Na sehen wir mal, in wie weit ich folgen kann.