Alles muß versteckt sein - Wiebke Lorenz

  • *Ein absolutes MUSS für Thriller-Fans.*


    Inhalt:
    Marie führt ein schönes Leben als Erzieherin mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann. Doch dann wird alles anders. Nach einem schweren Schicksalsschlag erkrankt Marie an aggressiven Zwangsgedanken. Sie stellt sich vor, wie sie Kinder oder allgemein Menschen auf viele verschiedene Arten töten könnte. Sie glaubt verrückt zu werden. Sie will sich Hilfe holen, doch diese würde sie frühestens in einem Jahr bekommen. Auch ihre Mutter kann ihr nicht helfen. Erst als sie Patrick kennenlernt, scheinen die Zwangsgedanken nachzulassen. Sie verliebt sich in ihn, doch hin und wieder stellt sie sich vor, auch ihn zu töten. Eines Nachts liegt Patrick tot neben ihr im Bett – ermordet. Marie kommt in die forensische Psychiatrie, in der ihr der Arzt helfen möchte. Doch wobei soll er ihr noch helfen. Sie hat Patrick ermordet – wer sollte es sonst gewesen sein? Oder?


    Meine Meinung:
    Allein der Klappentext und das Cover haben mich magisch angezogen. Und auch die Geschichte hat mich nicht enttäuscht. Das Buch beginnt sofort spannend und bietet einen leichten Einstieg. Die Spannung zieht sich durch das ganze Buch und liefert zum Abschluss ein tolles Ende. Die Seiten flogen nur so dahin beim Lesen.


    Die Zwangserkrankung an sich wird sehr detailgetreu und genau dargestellt. Wenn ich bedenke, dass es wirklich viele Menschen gibt, die mit dieser Krankheit leben müssen, kann ich das gar nicht glauben. Es muss so schrecklich sein, sich nicht mehr unter Kontrolle zu haben. In diesem Buch liefert diese Krankheit auf jeden Fall eine super spannende Story.


    Fazit:
    Von mir gibt es 5 Sterne, weil ich absolut begeistert bin von diesem Buch. Eine super Story, sympathische Charaktere und Spannung bis zum Schluss, das macht einen guten Thriller aus.

  • Wiebke Lorenz schreibt nicht nur als Teil von Anne Hertz heitere Romane, sondern hat sich auch in eine andere Richtung begeben. Schon ihr erster Thriller „Allerliebste Schwester“ hat sie mich begeistert. Und auch „Alles muss versteckt sein“ ist ein Psycho-Thriller der überzeugt, mitreißt und einen in Abgründe und psychische Krankheiten tauchen lässt, von denen ich nicht geahnt habe, dass es so etwas gibt.


    Von der ersten Seite an taucht man emotional in dieses Buch ein. Marie, die mir sehr sympathisch ist, in der forensischen Psychatrie. Sie soll ihren Freund ermordet haben und kann sich nicht erinnern, aber immer wieder träumt sie davon, es zu tun, es getan zu haben. Verzweifelt versucht sie aus dieser Situation herauszukommen, ihre Unschuld zu beweisen. Aber keiner will ihr glauben. Man erfährt nach und nach ihre Lebensgeschichte. Sehr gut geschrieben: flüssig und verständlich. Sehr ausdrucksstark und düster wird geschildert, wie Marie Zwangsgedanken bekommt und erlebt. Sehr beklemmend und beängstigend.


    Man kann das Buch nicht aus der Hand legen, man ist selbst gefangen in dieser Welt, in Maries Welt, in der Psychatrie. Sehr interessant auch die anderen Insassen in der Abteilung, ihre Psychosen und die Erläuterungen hierzu. Man merkt, dass die Autorin sich sehr intensiv mit diesen Krankheiten und Themen auseinandergesetzt hat.


    Man fühlt mit, man leidet mit und wenn man denkt, man hat eine Idee, kommt es doch wieder anders und das Ende überrascht. Absolut faszinierend, beängstigend, spannend … ein Buch, welches unter die Haut geht. Verdiente 10 Punkte und absolut empfehlenswert.

    :lesend Fenna Janssen - Der kleine Inselladen

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    Hörbuch: Ildiko von Kürthy - Es wird Zeit

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 320

  • Ich komm dann mal mit einer anderen Meinung - ich habe es abgebrochen, Schande über mich :schnellweg. Der Erzählstil im Präsens war schon die erste Hürde, es klang einfach nur holprig und abgehackt, ich mag den Stil wirklich nicht. Außerdem fand ich es sehr langatmig, die Beschreibungen des täglichen Lebens in der Psychatrie hörten anfangs gar nicht auf. Sympathisch war mir Marie auch nicht wirklich, zu ihr fand ich einfach keinen Zugang. Vielleicht hätte es mir besser gefallen, wenn das Hörbuch gekürzt worden wäre - ich weiß schon, warum ich diese lieber mag *g*. Es war halt einfach nicht mein Plot, Psychatrie ist einfach nicht meins.


    LG
    Patty

  • "Weißt du, wozu du fähig bist? Ahnst du es auch nur ansatzweise?"


    Marie Neumann sitzt in einer Forensik in Hamburg, einer Klinik für psychisch kranke Straftäter. Sie soll ihren Freunde, den Schriftsteller Patrick Gerlach, heimtückisch im Schlaf ermordet haben. Zuerst wurde ihm die Kehle durchgeschnitten, dann wurde er mit zahllosen Messerstichen attackiert. Man findet Marie in einer Blutlache bei ihm mit der Tatwaffe in der Hand.
    Sie selbst kann sich an nichts erinnern. Das Letzte was sie weiß, ist, dass sie auf einer Premierenparty von Patricks Schwester Vera war und zusammen mit Patrick nach Hause wollte. Danach ist alles weg.
    Aufgrund ihrer Krankheit ist Marie allerdings überzeugt, dass sie die Tat begangen hat, denn in Gedanken hat sie Patrick schon mehr als einmal brutal ermordet. Genau so wie sie sich schon viele andere Gewalttaten vorgestellt hat und sie bildlich vor sich sah. Auch in Bezug auf die Kinder in ihrem Kindergarten. Deswegen hat sie ihren Job als Kindergärtnerin aufgegeben.
    Marie leidet unter Zwangsgedanken, einer psychischen Erkrankung, die meistens durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst wird. In ihrem Fall war das vermutlich der Unfalltod ihrer kleinen Tochter Celia. Auch ihre Ehe mit Christopher ist an diesem Verlust zerbrochen.
    Nun sitzt sie in der Forensik, verurteilt als Mörderin und erzählt dem Psychiater Dr. Jan Falkenhagen ihre Geschichte. Nach und nach kommen ihr mit der Zeit selbst Zweifel daran, dass sie tatsächlich die schreckliche Tat begangen und Patrick, den sie liebte, wirklich ermordet hat. Gemeinsam mit dem Arzt und auch mit Unterstützung ihres Ex-Mannes Christopher rollt sie die Vergangenheit auf.
    Denn ein Leitsatz hat Marie in all der Zeit seit Ihrer Erkrankung immer wieder Mut gegeben: Denken ist nicht Tun!
    Aber wenn nicht sie Patrick ermordet hat, wer war es dann? Kommt der wahre Täter aus dem näheren Umfeld des Opfers?


    Von Anfang an hat mich die Geschichte von Marie gefesselt. Sicher hat jeder schon mal den Gedanken gehabt: "Den könnte ich jetzt umbringen!" Aber wenn man diese Anfälle mit solcher Heftigkeit hat, dass sie das ganze Denken beherrschen, man die Szene in aller Deutlichkeit vor sich sieht und sogar das Blut an den Händen fühlt und derart davon beherrscht wird, dass man Angst hat, mit dem Menschen zusammen zu sein, weil man ihm etwas antun könnte....das muss schrecklich sein. Im Nachwort erklärt die Autorin, dass sich solches Zwangsdenken fast immer gegen die Menschen richtet, die der Erkrankte liebt. Sehr anschaulich und einfühlsam macht die Autorin dem Leser das deutlich und man fühlt mit Marie.
    Marie war mir auch direkt sympathisch und ich habe ihr gewünscht, dass ihr geholfen wird und sich am Ende herausstellt, dass sie unschuldig ist. Ob das der Fall ist, das verrate ich hier nicht. Lest das Buch selbst.


    Ich würde die Geschichte als psychologischen Spannungsroman bezeichnen, im Stil von Joy Fielding. Es ist kein Thriller und auch nicht direkt ein Krimi, aber wirklich sehr gut geschrieben, ein Pageturner.

  • Alles muss versteckt sein von Wiebke Lorenz (Psychothriller, 2012)


    - einfach genial -


    Dabei handelt es sich um den zweiten Streich, den die aus dem Schwesternduo bekannte Wiebke Lorenz in der Thrillerwelt vorgelegt hat.


    Und dieser ist für meinen Geschmack noch gelungener, als der Erste. Es las sich weg wie nichts, die Seiten sind nur so verflogen, aufgrund einer genialen Idee, einem guten Schreibstil und dem daraus resultierendem super Lesefluss.


    Die Geschichte entführt den Leser in die Welt der sogenannten Zwangserkrankungen, was ihr sehr gut gelungen ist, da man sofort in der Story eingetaucht ist, da sie den Alltag in einer solchen Anstalt gut dargestellt hat und man sich gut hereinversetzen kann, wie es dort zugehen muss. Die Geschichte ist sehr krass und die kranken Gedanken, um die es nun mal geht hat sie sehr gut umgesetzt, so dass die Story von dieser Lebendigkeit leben konnte.


    Man durchlebt das Geschehen der Hauptprotagonistin Marie somit fast hautnah mit, als sie versucht herauszubekommen, was wirklich geschehen ist. Dieses ist so spannend dargestellt worden, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Nach und nach lüften sich die Puzzleteilchen, bis man zur genialen Auflösung kommt, wo ich allerdings schon nach und nach eine Ahnung hatte, wer dahinterstecken könnte. Das genaue wie und warum war dennoch eine Überraschung, denn es ist so geschickt verpackt worden, dass die Auflösung für jeden Psychothrillerliebhaber ein Lesevergnügen sein sollte.


    Fazit:


    Eine sehr krasse Geschichte, mit einer sehr krassen Thematik, die garantiert Jeden zum Nachdenken bringt, spätestens nach diesem Buch! Für mich ein echtes Lesehighlight und noch um einges besser, als "Allerliebste Schwester", da die Story noch mehr Potenzial hat und mich noch mehr fesseln konnte. Allerdings ist sie nichts für schwache Nerven, da es die Gedanken, um die es im Buch geht sehr in sich haben.
    Bin auf weitere Bücher von ihr gespannt.
    Absolute Leseempfehlung!
    Note: 1

  • Marie ist Erzieherin, glücklich verheiratet und hat eine kleine Tochter, die sie sehr liebt. Das alles ändert sich, als ihre Tochter bei einem Verkehrsunfall stirbt. Plötzlich ist alles anders. Marie erkrankt an einer Zwangskrankheit. In Gedanken tötet sie alle, die sie liebt. Ihre Ehe zerbricht, als Erzieherin kann sie nicht mehr arbeiten. Doch dann lernt sie Patrick kennen und verliebt sich in ihn. Alles scheint langsam wieder gut zu werden, doch dann wacht Marie eines morgens neben Patricks blutüberströmter Leiche auf. Alles weist auf Marie als Täterin hin und sie wird in die Psychiatrie eingewiesen.
    * Meine Meinung *
    Die Geschichte von Marie beginnt mittendrin. Der Leser lernt Marie kennen, als sie schon in der Psychiatrie und der Mord an Patrick schon geschehen ist. Die Geschichte wird dann rückblickend erzählt. Marie kann sich an die Tat nicht mehr erinnern und versucht gemeinsam mit ihrem Therapeuten, die Ereignisse zu rekapitulieren.
    An diesen Erzählstil musste ich mich anfangs gewöhnen, aber dann war ich doch recht schnell in der Geschichte drin und mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mit jeder Seite wird die Story spannender. Bald denkt man, alles durchschaut zu haben, aber dann kann das Ende doch noch einmal mit einer großen Überraschung aufwarten!
    Mir hat dieses Buch sehr gefallen; es hat mir einige spannende Lesestunden geschenkt!

  • Ich habe das Buch letztes Jahr gelsen. Es hat mir wirklich gut gefallen. Die psychologische Tiefe ist es, die dieses Buch ausmacht und auch die Spannung über die Seiten hinweg aufrecht erhält. Gerne lese ich wieder ein Buch von dieser Autorin. :wave

  • Hallo :winkt
    Auch ich habe das Buch endlich gelesen, nachdem es so lange Zeit auf meiner Wunschliste stand. Und ich war wirklich begeistert. :)


    * * * * *
    Rezension


    Marie ist eine junge Frau, arbeitet als Erzieherin in einem Kindergarten und musste vor Kurzem einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Während sie versucht all die Erinnerungen zu verarbeiten, suchen sie plötzlich beängstigende Gedanken heim.
    In ihrem Kopf formen sich Mordfantasien, die sich so real anfühlen und so detailliert sind, dass es Marie Angst macht. Sie versucht es zu verbergen, versucht es zu verdrängen, doch das macht alles nur noch schlimmer. Bald lebt sie in ständiger Angst, dass sie all diese Fantasien tatsächlich eines Tages in die Tat umsetzen könnte.
    Als sie dann eines Morgens blutüberströmt neben ihrem Partner aufwacht, ist ihr größter Albtraum wahr geworden. Doch sie kann sich ans nichts erinnern.
    Sie wird in die forensische Psychiatrie eingeliefert und versucht verzweifelt ihre Erinnerungen wieder zu erlangen. Doch ist tatsächlich alles so geschehen, wie es ihr alle weismachen wollen?


    Mit "Alles muss versteckt sein" ist Wiebke Lorenz ein spannender Roman gelungen, von dem ich etwas anderes erwartet hatte, der mich jedoch trotzdem mitreißen und unterhalten konnte.
    Wir kennen das doch alle. Manchmal würde man jemandem in seinem Umfeld gern den Hals umdrehen. Wir rütteln gefühlt zehn Mal an der Tür, um zu prüfen ob sie auch wirklich abgeschlossen ist. Was für viele von uns völlig unbedeutend ist und den Meisten schon gar nicht mehr auffällt, ist für viele andere Menschen die seelische Hölle. Denn ohne das zehnte Mal an der Tür zu rütteln, können sie nicht gehen. Ohne das dritte Mal die Hände gewaschen zu haben, fühlen sie sich unvollständig, werden unruhig.
    Die Protagonistin Marie entwickelt nach einem Schicksalsschlag Zwangsgedanken, die sie immer häufiger beherrschen. Vor ihrem inneren Augen formen sich Bilder, in denen sie ihrem Gegenüber ein Messer in den Bauch rammt oder eine zerbrochene Flasche über den Schädel zieht und sie kann nichts gegen diese Gedanken tun. Sie hat Angst das Haus zu verlassen, sie hat Angst das sie eines Tages diese schrecklichen Gedanken in die Tat umsetzt. Und dann passiert es. Sie wacht neben ihrem toten Freund auf, sein Blut klebt an ihrem Körper, das Messer in ihrer Hand.
    Doch sie kann sich an nichts erinnern.
    Mich hat diese Geschichte sofort gepackt. Maries Schicksal hat mich direkt im Herzen bewegt. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen (ohne das das jetzt Rückschlüsse auf mich ziehen lässt ;-)) und wollte ihr so gern helfen.
    Ich fand die gesamte Thematik der Zwangsgedanken unheimlich spannend und interessant - auch wenn ich nicht beurteilen kann, in wie weit das tatsächlich der Realität entspricht - und habe danach mal bei mir selbst darauf geachtet, was man eigentlich den lieben langen Tag so "zwanghaft" macht. Das ist teilweise schon erschreckend.


    Ich möchte inhaltlich gar nicht mehr verraten, da das einfach zu viel verraten würde.
    Die Handlung ist interessant und macht neugierig. Man möchte das Schicksal von Marie verfolgen und herausfinden, was tatsächlich passiert ist. Ich mochte Marie und auch die vielen Nebenfiguren waren toll ausgearbeitet, jeder hatte seine Ecken und Kanten und es waren interessante Charaktere dabei.


    Anfangs habe ich erwähnt, dass ich etwas anderes erwartet hatte. Denn das Buch wartet nicht mit einer "thrillermäßigen" Spannung auf. Es ist diese unterschwellige Neugier auf die Auflösung, die meiner Meinung nach den Leser in der Geschichte voran treibt. Es ist eher ein psychologischer Spannungsroman, als ein Thriller. Aber dennoch hat mich die Geschichte gefesselt und auch berührt.
    Es war eine Mischung aus Verzweiflung und Depression, Marie steht kurz davor sich aufzugeben, und eben dieser Hoffnung und der Suche nach Antworten.


    Ich kann euch "Alles muss versteckt sein" von Wiebke Lorenz nur empfehlen.
    Eine beeindruckende Protagonistin, eine interessante Handlung mit vielseitigen Nebenfiguren und eine Thematik, die man nur zu gut auf sich selbst übertragen kann und wo es sich lohnt auch nach dem Buch noch weitere Nachforschungen zu betreiben. :)

  • Das Buch hat sich gut gelesen und wie MsBookpassion schon meinte, bleibt man dran, weil man die Auflösung haben möchte. Ich fand das Thema der Zwangsgedanken sehr spannend und mag Bücher, die in psychiatrischen Anstalten spielen, hatte mir insgesamt aber mehr erwartet. Es plätscherte so vor sich hin und richtig Spannung kam erst im letzten Viertel auf. Da wurde dann mein Verdacht aber auch nur bestätigt, bis auf die eine Sache, die schon einige erwähnt haben. Ich fand auch, dass dadurch alles sehr gekünstelt wirkte um noch einen Überraschungseffekt zu erhalten. Überhaupt mag nicht nicht, wenn am Ende wirklich alles noch mal haarklein erklärt wird.
    Dennoch war es ein nettes Lesevergnügen für das ich 7 Punkte vergebe.

  • „Alles muss versteckt sein“ war mein erster Thriller von Wiebke Lorenz, aber sicher nicht mein letzter. Auch wenn „Thriller“ eher der falsche Begriff ist, denn die Art von Spannung, die ich bei einem Thriller erwarte, kam nicht auf. Dennoch ist dieses Buch ein wahrer Pageturner.


    Die eigentliche Suche nach dem tatsächlichen Hergang der Tat wird erst sehr spät in die Wege geleitet, zuvor erfährt man als Leser viel von Maries Zwangserkrankung und wie sich diese im Verlauf der Zeit immer stärker entwickelt. Genau diese Entwicklung, die Marie rückblickend beschreibt, fand ich sehr interessant. Angefangen beim nicht verarbeiteten Verlust ihrer kleinen Tochter, bei den Vorwürfen, die sie sich macht, sind es in der folgenden Zeit immer wieder kleine Vorfälle und vereinzelte Situationen, die ihre Zwänge nach und nach festigen. Bis sie eben ihren normalen Lebensalltag nicht mehr bestreiten kann. Das alles ist derart plastisch beschrieben, dass man sich als Leser gut in Maries Seelenleben einfinden kann.


    Maries rückblickende Erzählung ist eingebettet in die Therapiestunden bei Dr. Jan Falkenhagen, der Marie während ihrer Zeit in der Psychiatrie betreut. Die Szenen, die sich in Maries Klinikalltag abspielen, runden die Geschichte ab. Die Patienten, die zu Maries Station gehören, werden nicht als Verrückte vorgeführt, sondern wecken beim Leser Verständnis für ihre individuelle Erkrankung. Und auch wenn die Aussicht auf ein Leben außerhalb der Klinikmauern fast nicht vorhanden ist, lässt die Gemeinschaft Hoffnung zu – was gerade im Hinblick auf Maries Schicksal ausschlaggebend für den weiteren Verlauf der Geschichte und der Aufklärung des Falles ist.


    Die eigentliche Suche nach dem Tathergang, die von Maries Therapeuten schon fast angefeuert wird, ist dagegen unspektakulär und schnell abgehandelt. Was genau dahintersteckt, das ahnt man als Leser dann doch recht früh. Am Ende wird alles restlos aufgeklärt, die letzte Wendung ist überraschend – und vielleicht ein bisschen zu viel des Guten.


    Insgesamt ein spannendes Buch, das einen interessanten Einblick in die Welt der Zwangsgedanken bietet. 8 von 10 Eulenpunkten.