Ich bin genervt, weil… ab 12.11.2012

  • ... meine ehemaligen Nachbarn offensichtlich bei ihrem Auszug den Abfluss mit einem Mülleimer verwechselt haben. :fetch Nachdem die Wohnung nun einen Monat lang leer stand, hat sich wohl alles schön im Abfluss festgesetzt und diesen verstopft. Nun sind letzte Woche neue Mieter eingezogen und haben heute ihre Küche installiert. Durch die Verstopfung hat es mir eben die Küche unter Wasser gesetzt. Das Wasser habe ich nun aufgewischt und mein Vermieter kommt morgen mit einem Installateur. Jetzt kann ich nur hoffen, dass sich die neue Mieterin an die Absprache mit der Vermieterin hält und vorerst kein neues Wasser in den Abfluss kippt und ich nicht wieder die Küche unter Wasser habe. Man was für ein Abend. :wow

  • Ich darf auch mal genervt sein, ja?
    Gestern Nacht habe ich mit einer Bekannten telefoniert bis morgens um ein Uhr.
    Es ging um die Einschulung ihres Kindes aufs Gymnasium. Keine Schule ist gut genug oder hat ein entsprechendes AG-Angebot oder die Anforderungen sind zu hoch oder entsprechende Sprachen fehlen oder das Kind will auf ein bestimmtes Gymnasium nicht.
    Mein Vorschlag, sich in Ruhe umzusehen, wurde ignoriert.
    Als ich dann noch meinte, dass sie es sich gut überlegen sollte, eine Schule auszusuchen, in der sie die nächsten acht Jahre Chauffeur spielen kann, war ich vollends der Buhmann.
    Nein, ich rege mich jetzt nicht mehr auf. Mir ist klar geworden, dass die heutigen Schüler nur noch Spaß haben wollen, G8 unmöglich ist und Lernen aus der Mode gekommen ist.
    Wie haben wir früher eigentlich die Schule geschafft?

  • Hm, du scheinst ja wahrlich besonderes Glück mit den Eltern/Kindern in deinem Bekanntenkreis zu haben :wow


    Womöglich hast du noch zu hören bekommen, dass du als Nicht-Mutter eh keine Ahnung hast?


    In meinem direkten Umfeld war es in der Beziehung bisher recht friedlich, aber die Zeiten scheinen sich zu ändern. Meine beiden Kinder gingen/gehen ja aufs deutsch-französische Gymnasium. Während das bei meiner Großen noch ziemlich entspannt war und die Kinder da einfach so das bilinguale Abitur machten, ohne dass sich die Eltern groß kümmerten, proben die Eltern bei meiner Kleinen (in der sechsten!) den Aufstand. Den einen Eltern ist der Französischunterricht zu schwer und die schlechten Noten ihrer Kinder ziehen den Notendurchschnitt nach unten, den anderen ist er zu leicht, da ihre Kinder ja gute Noten kriegen, obwohl sie nix lernen :pille


    Mal davon abgesehen, dass es mich wundert, dass diese Leute so wenig Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Kinder haben, fällt mir wirklich Besseres ein, um das ich mich sorgen kann, als das Abitur meiner Tochter in sechs Jahren :bonk

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)


  • Ja, da darfst du wirklich genervt sein.
    Früher stellten sich die Fragen eigentlich nicht.
    Ich habe im Januar 1962 die vierzehntägige Aufnahmeprüfung für das Gymnasium gemacht. Und als ich sie dann bestanden hatte, gab es eben für mich nur dieses Gymnasium wo ich eben auch die Prüfung gemacht hatte.
    Andere Gymnasien standen überhaupt nicht zur Debatte.
    Es war ein altsprachliches Gymasium und eigentlich hatte ich auch dort viel Spass. Aber das intensive Lernen, das Arbeiten für die Schule stand immer im Vordergrund. Und gehe ich einfach mal davon aus, dass es dem Kindeswohl nicht geschadet hat - gerade wenn ich einfach mal die Rückschau bemühe.
    Es war nicht so einfach wie heute die "Schule zu schaffen" - aber gerade diese Lerndisziplin hat mir persönlich auch im späteren Studium genutzt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Da darfst Du natürlich genervt sein ;-) Ich kann es auch nicht leiden, wenn ich zwar zuhören darf, aber alles was ich dazu zu sagen habe als unwichtig abgetan wird.
    Zum Thema fällt mir dieser Artikel ein, über den ich gestern gestolpert bin.
    Irgendwie habe ich das Gefühl das Thema Kind und dessen Förderung wird immer verrückter. Letztens war immer Radio immer ne Werbung für eine Art Bildungsmesse, gesponsert vom Münchner Merkur.
    Jetzt muss ich schon auf Messen und Fortbildungsworkshops gehen, um meinem Kind die richtige Bildung zukommen zu lassen???? :gruebel


    Irgendwas mach ich falsch. Ich kontrollier die Hausaufgaben meiner Mädels nicht und lernen tu ich auch nicht mit ihnen. Weil sie es nicht wollen und sie das alleine können. In der 2. Klasse. Ich weiss, es ist die Ausnahme, aber so scheint es auch zu gehen... ganz ohne Workshops.

  • Zitat

    Original von streifi


    Irgendwas mach ich falsch. Ich kontrollier die Hausaufgaben meiner Mädels nicht und lernen tu ich auch nicht mit ihnen. Weil sie es nicht wollen und sie das alleine können. In der 2. Klasse. Ich weiss, es ist die Ausnahme, aber so scheint es auch zu gehen... ganz ohne Workshops.


    Ich denke nicht, dass es die Ausnahme ist, dass sich Zweitklässler um ihre Hausaufgaben selbst kümmern können. Aber ich habe auch immer mehr den Eindruck, dass es die Ausnahme ist, wenn Eltern das ihren Kindern auch tatsächlich zutrauen.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    Ich denke nicht, dass es die Ausnahme ist, dass sich Zweitklässler um ihre Hausaufgaben selbst kümmern können. Aber ich habe auch immer mehr den Eindruck, dass es die Ausnahme ist, wenn Eltern das ihren Kindern auch tatsächlich zutrauen.


    Laut Hort und Lehrerin sind sie tatsächlich die Ausnahme. Das mit dem Zutrauen ist wohl tatsächlich so, da scheinen viele der Meinung zu sein, daß man es den Kindern auch nicht zumuten kann solche Dinge selbständig zu erledigen...
    Wobei ich mich dann immer frage, wie sie es machen wollen, wenn sie den Kindern auf dem Gymnasium auch nicht mehr helfen können. Wenn das Kind bis dahin nicht begriffen hat was wie zu tun ist, ist es doch erst recht arm dran....


    Aber das ist das Gleiche wie die Eltern, die im Kindergarten nicht wollen, daß ihre Kinder lernen sich selbstständig anzuziehen, weil man das einem dreijährigen nicht zumuten kann....

  • Das liegt doch alles an der Qual der Wahl.
    Fängt bei Schokolade an, geht über Smartphones und gehört jetzt auch in den schulalltag :pille


    Was bin ich froh, dass wir in einer Kleinstadt leben, hier gibt es eine Mittelschule, eine Realschule und ein Gymnasium.
    Je nach Qualifikation geht es eben auf diese Schule. Basta.


    Wenn ich von anderen Müttern höre, die sich schon monatelang (!!) vorher den Kopf machen, Gymi oder Realschule und dann quasi jeden Abend bei den infoveranstaltungen verbringen und vergleichen, welche Schule besser sein KÖNNTE, da greif ich mir echt an den Kopf.
    Und hinter her dann jammern, weil es doch nicht so gut klappt und all die Stunden vergeudete mühen waren.

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Zitat

    Original von streifi
    Wobei ich mich dann immer frage, wie sie es machen wollen, wenn sie den Kindern auf dem Gymnasium auch nicht mehr helfen können. Wenn das Kind bis dahin nicht begriffen hat was wie zu tun ist, ist es doch erst recht arm dran....


    Dafür gibt es dann doch die Nachhilfe-Industrie, siehe Bildungsmesse. Ich hatte kürzlich auch einen Brief der "Zeit" im Kasten, in dem mir Einzelunterricht fürs Kind angedient wurde. Wenn man sich das so durchliest, wird das Kind mit seiner drei in Mathe unweigerlich auf der Straße landen, wenn wir nicht sofort eingreifen :pille


    Zitat

    Wenn ich von anderen Müttern höre, die sich schon monatelang (!!) vorher den Kopf machen


    monatelang? hier geht das spätestens in der zeiten Klasse los...

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

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  • Salonlöwin : Es ist tatsächlich so, dass man schief angeschaut wird, wenn man sein Kind auf das nahe liegendste Gymnasium schickt (dabei ist es dort doch so schwer und gleichzeitig so gewöhnlich), ohne einen vorher monatelang (jahrelang) andauernden Entscheidungsprozess durchlaufen zu haben. Das selbe gilt aber auch für andere Schulformen. :pille

  • Meine Kleinen sind noch nicht in der Schule... aber wenn ich von anderen Müttern so höre, was da bereits ab der ersten Klasse abgeht. :yikes :rolleyes Da lernen die Mütter mit den Kindern den Stoff bereits voraus. Alles läuft über PC-Lernprogramme usw. Ich bin ja mal gespannt.


    Ich habe meine Hausaufgaben von Beginn an alleine gemacht. Meine Mama hat am Anfang noch bissl drübergeschaut oder auch mal gefragt, was wir auf haben und ob ich alles geschafft habe. Aber danach hat sich eigentlich niemand mehr "eingemischt". Ich war dafür selbst verantwortlich. Ich hoffe das klappt mit meinen auch. Wenn die Noten stimmen (ich meine damit nicht, dass sie lauter 1er haben sollen, sondern dass die Noten in etwa ihrem Leistungsvermögen entsprechen) und sie die Sachen einigermaßen zuverlässig erledigen, werde ich sie das alleine erledigen lassen und unterstützen, wenn sie wollen. Also Hilfe zur Selbsthilfe: klar hilft man, wenn sie Fragen haben oder was nicht verstehen.


    Bei der Schulwahl kann ich es schon ein bisschen verstehen, dass man lange überlegt. (Aber man kann natürlich alles übertreiben). Im nachhinein wäre ich wohl besser auf ein naturwissenschaftliches Gymnasium als auf ein neusprachliches gegangen. Mathe, Physik und Chemie fand ich viel besser als Englisch, Latein und Spanisch. Ich hätte mich "leichter" gelernt und es hätte mich mehr interessiert. Aber später wollte ich dann auch nicht mehr wechseln. Wir hatten das "verkehrsgünstigste" gewählt. Ich war mit dem Rad in 5 Minuten in der Schule. Das war sehr praktisch. Selbst wenn ich erst um 7:45 aufgestanden bin hab ichs noch pünktlich geschafft.


    :wave

  • Ich bin damals auf das Gymnasium gegangen, das bei uns am nähesten ist. Fertig.


    Aus mir ist trotzdem was geworden. Der Bohei, der mancherorts um die Schulwahl betrieben wird, treibt manchmal dolle Blüten. Wenn das Kind vor und nach der Schule erst mal eine Stunde für den Schulweg braucht geht das alles von der Freizeit weg. Hat es dann mal Freistunden oder nur kurz Unterricht, ist es echt gekniffen. Aber Hauptsache, es gibt eine AG Theater, Altbabylonisch als Wahlsprache, man kann Harfe UND Xylophon spielen lernen etc. :rolleyes

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Ich bin damals auf das Gymnasium gegangen, das bei uns am nähesten ist. Fertig.


    Ich auch, aber aus mir ist nix geworden ;-)


    Ich finde es schon schön, dass wir im Gegensatz zu meiner Jugend eine Wahl hatten. Dabei hatten wir aber wie immer mal wieder ziemliches Glück.
    Als Berit eingeschult wurde, fand in Leipzig wegen des Geburteneinbruchs nach der Wende gerade das große Schulenschließen statt. Schulen, die überleben wollten, mussten sich was überlegen, und so kam unsere zuständige Grundschule auf die Idee mit dem frühen Französischlernen. Es hätte wahrscheinlich genausogut frühes Blechbläserlernen oder frühe Vektorrechnung sein können.
    Es stellte sich dann raus, dass das Kind, das von zwei Sprachblindfischen abstammt, sprachbegabt ist, deshalb ging sie dann auch nicht auf das nächstgelegene Gymnasium, sondern eben ins deutsch-französische Schulzentrum.
    Seltsamerweise ist das zweite Kind auch sprachbegabt und macht deshalb, wie's aussieht, die gleiche Schulkarriere.


    Allerdings wäre uns nicht im Traum eingefallen, sie auf eine der angesagten Schulen zu schicken.


    Ich habe übrigens den Eindruck, dass sich Eltern heutzutage viel zu sehr von Äußerlichkeiten blenden lassen. Was nützt es, die Kinder auf eine Schule mit "gutem Ruf" zu schicken, wenn sie da einfach nicht reinpassen? Evangelisches Schulzentrum? Na, da werden doch sicherlich noch ordentliche Werte vermittelt! Thomasschule? Also renommierter geht's ja wohl nicht! Harfe, Xylophon und Altbabylonisch? Also das muss doch mal eine tolle Einrichtung sein! Vegane Schulspeisung, biodynamische Fußbodenbeläge und vom Wünschelrutengänger freigegebene Klassenräume? Ganzheitlich, hurra!


    Wie geasgt, ich bin froh, meine Kinder nicht auf die erstbeste Schule geschickt haben zu müssen und kann zumindest für die Große sagen, dass sie eindeutig mehr Spaß am Lernen hatte und ihr Abitur um mehr als eine Note besser machte als meins.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Och, die Wahl hatten wir schon auch. Aber letztlich haben die in allen Schulen damals nur mit Wasser gekocht und die Entscheidung für die naheliegendste Schule war einfach pragmatisch.


    Ich fand Schule so und so doof und ich denke, in einer anderen Schule wäre das auch nicht anders gewesen. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Saiya
    Salonlöwin : Es ist tatsächlich so, dass man schief angeschaut wird, wenn man sein Kind auf das nahe liegendste Gymnasium schickt (dabei ist es dort doch so schwer und gleichzeitig so gewöhnlich), ohne einen vorher monatelang (jahrelang) andauernden Entscheidungsprozess durchlaufen zu haben. Das selbe gilt aber auch für andere Schulformen. :pille


    Wie dämlich ist das denn? Und nichts ist doch so uninteressant wie die Meinung irgendwelcher anderen Leute. Und wenn wenn Leute meinen schief schauen zu müssen - dann scheint ein Augenarztbesuch dringend erforderlich, so mancher Knick in der Pupille kommt von schweren Schäden im Gehirn.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Bei mir war die Wahl Realschule (da wollten meine Eltern mich sehen, immerhin gab es bis dahin so Furzideen wie Abitur in meiner Familie nicht) oder eben das Gymnasium in der nächstgrößeren Stadt.
    Aber du hast recht, der Besuch des Gymnasiums in der übernächstgrößeren Stadt hätte meinen Abischnitt sicherlich nicht entscheidend verbessert :grin


    Voltaire : unser nächstgelegenes Gymnasium hat ein naturwissenschaftliches Profil. Da ich selbst Naturwissenschaftlerin bin, kann ich das ein wenig einschätzen: meine Mädels wären da mit Pauken und Trompeten untergegangen :brain

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Für dieses leidige Schul-Thema mit allem was dazu gehört (Auswahl, Betreuung, Schulweg, Hausaufgaben etc. pp.) müßten wir eigentlich einen eigenen "Geplagten"-thread eröffnen... :rolleyes


    Was kann so schwer sein, sein Kind zur Selbstständigkeit zu erziehen, sprich, der Schulweg kann alleine zu bewältigen sein, Hausaufgaben macht man erstmal allein, dann guckt jemand oder hilft, wenn gefragt wird, usw. usf.


    Wir werden uns definitiv nicht verrückt machen lassen, wenn es um die Wahl der weiterführenden Schule gehen wird (Mieke ist jetzt 2. Klasse). Ogott! 2. Klasse??? Ich muß weg, gucken, wann die nächsate Infoveranstaltung ist!! :yikes :schnellweg

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Fritzi ()

  • Zitat

    Original von Fritzi
    Was kann so schwer sein, sein Kind zur Selbstständigkeit zu erziehen, ......... Hausaufgaben macht man erstmal allein, dann guckt jemand oder hilft, wenn gefragt wird, usw. usf.


    Glaub mir, es kann verdammt schwer sein, wenn die Kinder keine Lust haben. Bei uns hat es ewig gedauert. Da halfen weder Belohnungen noch Bestrafungen.