Empfehlung gesucht (bestimmte Figuren)

  • Hey


    Ich bin neu hier bzw. lese ich schon seit einiger Zeit mit und habe mich nun entschlossen mich auch endlich mal anzumelden :-).


    Nun ich suche ein paar Bücher da ich gerade Das Lied von Eis und Feuer bedauerlicherweise zu ende gelesen habe :cry. Das warten wird sehr sehr schwer.


    Daher suche ich jetzt neue Bücher in die ich mich vertiefen kann.


    Und zwar am besten auch Fantasy oder SciFi oder Historisch oder in der Richtung was (ich lass mich allerdings auch auf andere Themen ein wenn ihr meint das das Buch/Reihe unbedingt zu empfehlen ist).


    Was mir seeeehr wichtig ist bei Das Lied von Eis und Feuer konnte ich so richtig mit den Figuren mitfiebern und fühlen ja das geht schon so weit das ich sage irgendwie gehören sie schon mit zu meinem Leben :grin. Für mich sind sie richtig real geworden. Auch die ganze Welt kam mir beim lesen immer so vor als würde ich wirklich da leben.


    Dadurch das es eine Reihe ist kommt man natürlich noch tiefer in die ganze Welt rein daher wäre mir es auch ganz lieb wenn es wieder eine Reihe ist (allerdings bitte bitte schon abgeschlossen oder zumindest dann nächstes Jahr abgeschlossen denn auf noch eine Reihe warten steh ich nicht durch :lache )


    Was mir noch gut gefallen hat ist das alles auch unvorhersehbar ist und mit den Figuren und der Welt ja im Prinzip alles passieren kann. Und das sie eben echt alle ihren Probleme haben keiner ist Perfekt keiner der Held, ja einige hasst man sogar und dann mag man sie doch und umgekehrt. Ebene nicht dieses nur Gut/Böse und nichts dazwischen.


    Ich hoffe da gibt es vielleicht noch mehr Bücher die so in die Richtung gehen und einen so faszinieren und einen in ihren Bann ziehen können.


    Achso eines noch Herr der Ringe mag ich leider überhaupt nicht ich habe zwar nur die Filme gesehen und nicht die Bücher gelesen aber so viel anders werden sie dann denke ich auch nicht sein von den Figuren her? Die waren mir dann doch zu Klischeehaft und ind Böse/Gut aufgeteilt.

  • Erst mal danke da werde ich mich mal durch wühlen :-).
    Aber ich würde mich trotzdem freuen wenn mir vielleicht einer was empfehlen kann was auf meine Beschreibung zutrifft.


    Zu Herr der Ringe sind die Figuren denn da wirklich so viel anders als in den Filmen? Ist da da nicht so schwarz/weiß? Dann werde ich mir das vielleicht doch überlegen da mal rein zu lesen :-).

  • Herr der Ringe ist eigentlich 'Klassische Fantasy' und somit Gut gegen Böse, obwohl die figuren nicht die klassischen edlen recken (der weisse, edle ritter aus den Rittersagen gegen den schwarzen, bösen bzw grünen monsterritter) sind, sondern a-typische, eher anti-helden sind, und auch aufgezeigt wird, dass das 'böse' sich in 'guten' einnistet, und das 'gute' sich in 'bösen'. Letztendes muss sich jede figur entscheiden, wo sie hingehört, aber es wird nicht psychologisiert - ausser bei den Gondorianern und Gollum. Der ganze ringkrieg, dessen größter Held ein untergrosser Gärtner ist, wird nicht durch eine selbstlose heldentat, sondern einen 'unfall' in folge einer rauferei um den talisman der absoluten macht entschieden. Insofern weicht schon die urmatritze der 'klassischen fantasy' von der urform des 'klassischen' kampfmotivs 'edler Mann gegen böses monster' ab, obwohl gut und böse als werte-absoluta bleiben.
    Tolkien hielt nicht viel von dem weissen, adligen Ritter. Er war der demokratischen meinung, dass der mann, der im beet nebenan kartoffeln setzt, für einen krieg genauso wichtig, wenn nicht wichtiger ist, als der schillernde anführer mit dem tollen titel. Und sein thronerbe ist bei der einführung auch kein weiss gekleideter, moralisch makelloser und darum äusserlich schöner prinz auf weissem roß, der mit gottes beistand jeden bösen konkurrenten aus dem sattel stößt, sondern der dreckige, zerlumpte fahrende mit dem kaputten schwert. - Den herunter gekommenen, heimatlosen krieger als held, der eine höherstehende frau minnt, hat er in seinen diversen geschichten gleich dreimal: Beren, Turin und Aragorn. Beren und Aragorn sind am ende gewinner, und Aragorns liebe zu Arwen bleibt im Ringherrn obendrein nur eine fußnote.


    Turin verliert, weil er im übermächtigen bösen Engel einen unüberwindbaren feind hat, sein ganzes 'gut-meinen' nützt nichts, und das leider nur Geschichtsfragment der Kinder Hurins ist darum aus der warte der dark fantasy-leser besser, obwohl die erzählweise für einen zeitgenössischen leser, der mit sagenliteratur wenig am hut hat, eher ungewöhnlich ist.
    Wenn du Tolkien lesen willst, und kein problem mit Sagen-&Märchenstil hast:


    JRR Tolkien - Die Kinder Hurins


    Aber du suchst Dark Fantasy mit grauschattierungen, in denen es keine richtigen seiten gibt, und in denen die einzelnen figuren in ihren teilweise fragwürdigen entscheidungen psychologisiert werden, wie:


    Andrzej Sapkowski - der Hexerzyklus (ist abgeschlossen)


    Joe Abercrombie - Klingen-Trilogie (abgeschlossen, autor schreibt spin-offs zu seiner welt)


    Richard Morgan - The Steel remains (noch nicht abgeschlossen)


    Brent Weeks - Nachtengel-Trilogie (abgeschlossen, beginnt als gute dark fantasy wird im dritten band aber classic mit fiesen dämonen, die es zu bekämpfen gilt; der autor schreibt zweiten Zyklus, aber anderes setting, noch unfertig)


    Robin Hobbs - Die Farseer/Weitseher Trilogie (abgeschlossen, autorin schreibt spin-offs und hat einen weiteren Zyklus, ich denk, er heisst Zauberschiffe)


    Christoph Hardebusch - die Troll-trilogie (abgeschlossen, die helden sind trolle, bzw trollfreunde)


    Besser ist, du arbeitest dich auf der liste von unten nach oben, denn die oberen sind die härteren, wo die helden sterben, unten sterben nur die freunde von helden, und die helden handeln letztendes moralisch 'gut'. In den oberen wursteln sich die helden halt so von einem zum anderen tag durch, und ihre ideale bringen ihnen nicht viel, ausser innere probleme - wenn du duch die oberen durchgehst, können dir die unteren nicht mehr viel bieten.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )