'Das Dorf der Mörder' - Seiten 001 - 084

  • Der Prolog war ja irgendwie schon gruselig, aber eine gute Idee die Sache aus Sicht des Hundes zu schildern. Ich bin echt mal gespannt was damals passiert ist.


    Sanela mag ich gar nicht, schon gleich bei der Knöllchenszene ist sie mir unsympathisch. Schon allein das sie zusätzlich zum Knöllchen auch noch ein weiteres Knöllchen wegen Umweltverschmutzung verteilt, da läßt jemand ganz gewaltig seine Autorität raushängen.


    Und im Tierpark dann die ganzen Einzelaktionen und Überschreitungen der Befugnisse als Streifenpolizistin, ich weiß nicht ob es unbedingt erfolgreich ist immer mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Und eigentlich kann sich ihr Partner ja auch nicht auf sie verlassen, weil sie nur auf Anerkennung und Beförderung aus ist, so richtig als Teamplayer kommt sie nicht rüber. Im Gegenteil, sie bringt sich dadurch sogar selbst in Gefahr.


    Ein Pluspunkt bei ihr ist aber, dass sie sich eigene Gedanken macht und Sachen nicht so hinnimmt, sondern hinterfragt.


    Die ganze Geschichte mit den Futtertieren, einfach nur furchtbar. Ich weiß schon warum ich nicht gerne in den Zoo oder Tierpark gehe.


    Und dann Charlie, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen das sie mit dem Mord an dem Mann ( bin schon gespannt welchen Zusammenhang es da gibt und warum er dran glauben musste ) und dem Anschlag auf Sanela etwas zu tun hat.


    Gehring finde ich ja sympathisch. Er weiß im Prinzip das er Sanela nichts über den Stand der Ermittlungen sagen darf, findet aber eine Möglichkeit und einen Weg so das sie doch an die Akte kommt.


    Jeremy tut mir irgendwie leid. Er kann sich nicht durchsetzen und hängt durch Papa in einem Job fest, der ihm überhaupt nichts bedeutet. Und da er ja durch Beziehungen diesen Job erhalten hat, kann er es schon fachlich nicht schaffen und das ist sicherlich auch frustrierend.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Der Anfang aus Sicht des Hundes war ja mal ungewöhnlich. Und beängstigend.


    Sanela scheint mir ein bisschen übereifrig zu sein, sehr ehrgeizig und bemüht, es würde ihr aber wohl gut tun, wenn sie ein bisschen locker lassen könnte. Wenn sie nicht so verbissen wäre, könnte sie einem durchaus sympathisch sein.


    Jeremy muss mit ansehen, wie Charlie versucht, sich mit einem Bleistift in den Hals zu töten. Als der Polizist einen Druckverband forderte, musste ich schon ein bisschen schmunzeln. Druckverband am Hals? Vielleicht hätte man einfach den Bleistift nicht rausziehen sollen, aber ich hab davon keine Ahnung. Ich stelle mir die Szene allerdings als ein echte Blutbad vor.



    Zitat

    Original von Richie
    Charlotte Rubin war für mich auf keinen Fall die Täterin. Ich glaube auch eher, daß sie das Mädchen aus dem Prolog war. Tja, die Futtertierzucht das war schon heftig und überhaupt habe ich mir darüber auch noch nie Gedanken gemacht – seltsam.


    Ich meine auch, dass Charlie das Mädchen aus dem Prolog sein könnte, der Gedanke kam mir auch. Das philosophische Gespräch zwischen Sanela und Charlie über die „wichtigen“ Zootiere, deren Krankheiten und Tod quasi von der ganzen Stadt mit verfolgt werden und andererseits der total uninteressanten „Futtertiere“, um die sich niemand schert – wieso ist das eine Tier mehr wert als das andere? - fand ich schon bemerkenswert. Ich hoffe, dass Charlie nicht die Mörderin ist.

  • Zitat

    Original von Macska
    Sanela mag ich gar nicht, schon gleich bei der Knöllchenszene ist sie mir unsympathisch. Schon allein das sie zusätzlich zum Knöllchen auch noch ein weiteres Knöllchen wegen Umweltverschmutzung verteilt, da läßt jemand ganz gewaltig seine Autorität raushängen.


    Und im Tierpark dann die ganzen Einzelaktionen und Überschreitungen der Befugnisse als Streifenpolizistin, ich weiß nicht ob es unbedingt erfolgreich ist immer mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Und eigentlich kann sich ihr Partner ja auch nicht auf sie verlassen, weil sie nur auf Anerkennung und Beförderung aus ist, so richtig als Teamplayer kommt sie nicht rüber. Im Gegenteil, sie bringt sich dadurch sogar selbst in Gefahr.


    Zitat

    Original von Wuermchen
    Sanela scheint mir ein bisschen übereifrig zu sein, sehr ehrgeizig und bemüht, es würde ihr aber wohl gut tun, wenn sie ein bisschen locker lassen könnte. Wenn sie nicht so verbissen wäre, könnte sie einem durchaus sympathisch sein.


    Ich bin ja froh, dass ich nicht alleine stehe mit meiner Meinung über Sanela. Ich sehe das nämlich ganz genau so wie ihr. Ihr Ehrgeiz und ihre Ambitionen in allen Ehren, aber sympathisch macht sie das nicht.

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    :rolleyes Während sie ihre Alleingänge unternimmt, muss derweil ein armer Kollege für sie mitarbeiten.


    War das jetzt ironisch gemeint :gruebel Ich finde schon, dass sie ihren Partner im Stich läßt, wenn sie auf eigene Faust während der gemeinsamen Dienstzeit zu ermitteln beginnt. Sie hätte es wenigstens mit ihm absprechen müssen.

  • Nein, ganz ernst. Sanela will Karriere machen. Aber bevor sie nach den Sternen greift, müsste das Verhältnis zu ihren Kollegen stimmen. Wenn sie außerhalb ihrer eigenen Dienstpflichten ermittelt, gehe ich davon aus, dass sie in ihrer Schicht fehlt und jemand anderes ihren Anteil mittragen muss. Für ihre bevorstehende dienstliche Beurteilung sind das sehr schlechte Bedingungen, finde ich.

  • Den Prolog fand ich auch ziemlich gruselig und ungewöhnlich. Wann liest man schon einmal in einem Krimi ein Kapitel aus der Sicht eines Hundes? Ich habe auch den Verdacht, dass das junge Mädchen Charlotte ist.


    Zitat

    Original von Macska
    Sanela mag ich gar nicht, schon gleich bei der Knöllchenszene ist sie mir unsympathisch. Schon allein das sie zusätzlich zum Knöllchen auch noch ein weiteres Knöllchen wegen Umweltverschmutzung verteilt, da läßt jemand ganz gewaltig seine Autorität raushängen.


    Und im Tierpark dann die ganzen Einzelaktionen und Überschreitungen der Befugnisse als Streifenpolizistin, ich weiß nicht ob es unbedingt erfolgreich ist immer mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Und eigentlich kann sich ihr Partner ja auch nicht auf sie verlassen, weil sie nur auf Anerkennung und Beförderung aus ist, so richtig als Teamplayer kommt sie nicht rüber. Im Gegenteil, sie bringt sich dadurch sogar selbst in Gefahr.


    Bisher bin ich mir noch nicht sicher, was ich von Sanela halten soll. Sie ist auf jeden Fall sehr ehrgeizig und will auf jeden Fall die Karriereleiter hoch. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich die Szene mit dem Knöllchen ziemlich amüsiert hat. Ob ich an ihrer Stelle am Ende von dem Knöllchen abgesehen hätte, kann ich nicht sagen. Man kann natürlich darüber streiten, ob sie überhaupt hätte anhalten müssen. Aber da kämen wir wohl auf keinen grünen Zweig. ;-) Dass Sanela ihren Partner im Stich lässt, ist ein absolutes No-Go. Dem kann ich nur zustimmen. Im Allgemeinen finde ich es erfrischend mal einen Fall aus der Sicht einer Streifenpolizistin zu lesen. Warum sollen sich immer nur Kommissare an der Grenze ihrer Zuständigkeit bewegen?


    Ich habe mir auch noch nie Gedanken darüber gemacht wie im Zoo die Tiere gefüttert werden. Dass Löwen oder Bären keine Pflanzen fressen, ist mir schon klar. Allerdings wollte ich es auch nie so genau wissen.


    Zitat

    Original von Wuermchen
    Jeremy muss mit ansehen, wie Charlie versucht, sich mit einem Bleistift in den Hals zu töten. Als der Polizist einen Druckverband forderte, musste ich schon ein bisschen schmunzeln. Druckverband am Hals? Vielleicht hätte man einfach den Bleistift nicht rausziehen sollen, aber ich hab davon keine Ahnung. Ich stelle mir die Szene allerdings als ein echte Blutbad vor.


    Das habe ich mir auch gedacht. Eigentlich soll man einen Gegenstand nie aus einer Wunde ziehen, da dieser die Wunde immerhin etwas verschließt. Sobald er weg ist, blutet es nur noch schlimmer. Daher ist eigentlich immer die erste Regel den Druckverband um den Gegenstand anzulegen. Das Rausholen übernimmt das Personal im Krankenhaus.


    Ich bin gespannt wie sich Jeremy entwickelt. Momentan mag ich ihn noch nicht so. Aber viel haben wir auch ja auch nicht von ihm gesehen.


    Ich glaube auch nicht, dass Charlotte die Mörderin ist. Meine Vermutung ist eher, dass sie die Person kennt, die es gewesen ist und deshalb nicht redet. Vielleicht steht diese Person ihr nahe.

  • Auch mich hat Frau Herrmann gleich mit ihrem interessanten Prolog am Hacken gehabt und obwohl man ableiten kann, dass hier ein Mord geschehen ist, welchen der Hund gewittert hat, bin ich doch sehr gespannt, welche Personen hier involviert waren.


    Bislang gefällt mir die Story sehr gut, es kommen nicht unendlich viele Personen vor und man hat somit einen guten Überblick und nicht unzählig viele Baustellen. Die junge PM Sanela ist mir sympatisch und ich bin heilfroh, in keiner Männerdomäne zu arbeiten und mich ständig beweisen zu müssen.


    Mit dem Psychologen Jeremy kann ich im Moment noch nicht soviel anfangen, er kommt mir wie ein Muttersöhnchen vor und ich bin gespannt, wie er sich im Laufe der Geschichte entwickelt.


    Warum Miesdrosny "ansatzweise weiß was er tut", indem er den Bleistift aus der Wunde zieht, bleibt auch mir ein Rätsel :lache

    Viele Grüße


    Alisa :eiskristall


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    SUB-Stand 27.12.2012: 101 (-7)


    Das Dorf der Mörder - Elisabeth Herrmann :lesend

  • Zitat

    Original von chiara


    .... Ich muss ehrlich zugeben, dass mich die Szene mit dem Knöllchen ziemlich amüsiert hat. Ob ich an ihrer Stelle am Ende von dem Knöllchen abgesehen hätte, kann ich nicht sagen. Man kann natürlich darüber streiten, ob sie überhaupt hätte anhalten müssen. Aber da kämen wir wohl auf keinen grünen Zweig. ;-) ....


    Ich sage ja nicht mal was gegen das Anhalten oder das Knöllchen wegen Falschparken. Wer falsch parkt soll auch zahlen, und wenn es nur fürs Brötchen holen ist.
    Mich regte mehr das zweite Knöllchen auf. Das war für mich nur eine Demonstration ihrer Macht, sie sitzt ja schließlich am längeren Hebel. Und so etwas mag ich nicht.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Zitat

    Original von chiara
    Das habe ich mir auch gedacht. Eigentlich soll man einen Gegenstand nie aus einer Wunde ziehen, da dieser die Wunde immerhin etwas verschließt. Sobald er weg ist, blutet es nur noch schlimmer. Daher ist eigentlich immer die erste Regel den Druckverband um den Gegenstand anzulegen. Das Rausholen übernimmt das Personal im Krankenhaus.


    Das lernt man doch schon im Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein. Und das ist eines der wenigen Dinge, die mir aus dem Kurs in Erinnerung gebieben sind. Nie das Messer aus der Wunde ziehen :grin

  • Zitat

    Original von Macska
    ... Mich regte mehr das zweite Knöllchen auf. Das war für mich nur eine Demonstration ihrer Macht, sie sitzt ja schließlich am längeren Hebel. Und so etwas mag ich nicht.


    Kann ich absolut verstehen. Diese Situation hat mich in meiner Meinung nur bestätigt: diskutiere niemals mit Polizisten. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dann an einen solchen Pfennigfuchser gerät, der einem dann noch einen reinwürgt, weil er einen schlechten Tag hat oder auch einfach nur, weil er es kann, ist ziemlich hoch.


    Zitat

    Original von JaneDoe


    Das lernt man doch schon im Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein. Und das ist eines der wenigen Dinge, die mir aus dem Kurs in Erinnerung gebieben sind. Nie das Messer aus der Wunde ziehen :grin


    :write
    Stimmt. Das ist auch eines der wenigen Dinge, die bei mir haften geblieben sind. :lache

  • Zitat

    Original von chiara
    Kann ich absolut verstehen. Diese Situation hat mich in meiner Meinung nur bestätigt: diskutiere niemals mit Polizisten. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dann an einen solchen Pfennigfuchser gerät, der einem dann noch einen reinwürgt, weil er einen schlechten Tag hat oder auch einfach nur, weil er es kann, ist ziemlich hoch.


    Gibt es in Berlin offiziell die Null-Toleranz-Strategie? Oder kann es Sanelas persönliche Empfindlichkeit sein? Wenn man daran glaubt, dass das äußerliche und soziale Herunterkommen von ganzen Stadtteilen mit dem Wegsehen in Kleinigkeiten beginnt, kann ihre Kleinlichkeit sehr sinnvoll sein.

  • Zitat

    Das lernt man doch schon im Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein. Und das ist eines der wenigen Dinge, die mir aus dem Kurs in Erinnerung gebieben sind. Nie das Messer aus der Wunde ziehen


    Na ja, wenn es mit Messer oder Bleistift NICHT blutet stimme ich zu. Aber da sie ja auch mit Bleistift bei dieser Verletzung wohl verblutet wäre, musste man es wohl rausziehen, sonst hätte man ja nicht zudrücken können. Ich denke, ein Arzt hätte das wohl von Fall zu Fall entschieden. Ich finde, man sollte den Mut haben zu helfen. Manche Fehler sind weniger schlimm als die Alternative nicht zu helfen. Und da es ja gut ausgegangen ist, kann es nicht so falsch gewesen sein.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Hallo Alle,


    ich habe mir nach der Lektüre des ersten Abschnitts tatsächlich ERSTMALIG Gedanken darüber gemacht, was Zootiere eigentlich so fressen .....
    "Fleisch", o.k., aber eben Kleintiere.....nein, ich habe echt noch nicht darüber nachgedacht, wo die herkommen ......


    Ich bin mir eigentlich sicher, dass die Kleintier-Kümmerin NICHT die Mörderin ist. Und auch nicht diejenige, die Sanela niedergeschlagen hat....das ist doch auch nicht "bewiesen", oder habe ich da was überlesen ?


    Das Mädchen aus dem Prolog könnte auch zu ihr passen, die Liebe zu Tieren, ihren "Tröstern".....ich finde das Buch spannend, aber es "zog "sich für mich etwas, was aber auch damit zu tun haben könnte, dass ich abends im Bett gelesen habe und sehr müde war....ist also kein "objektiver" Eindruck ;-)


    Jeremy spielt für mich noch eine Nebenrolle und ich finde ich "farblos" und eher unsicher, ängstlich und zurückhaltend....


    Grüsse
    Andrea

  • Zitat

    Gibt es in Berlin offiziell die Null-Toleranz-Strategie? Oder kann es Sanelas persönliche Empfindlichkeit sein? Wenn man daran glaubt, dass das äußerliche und soziale Herunterkommen von ganzen Stadtteilen mit dem Wegsehen in Kleinigkeiten beginnt, kann ihre Kleinlichkeit sehr sinnvoll sein


    Warum wird Sanelas Verhalten, wenn sie als Streifenpolizistin eine Ordnungswidrigkeit ahndet, als stur, intolerant, empfindlich, Pfennigfuchser gewertet. :gruebel Sagt das was über unser Verhältnis zur Polizei aus? Oder über unsere Gesetze, die zugegeben teilweise haarsträubende BLüten treiben? Aber wo ist dann die Grenze? Wann ist ein Polizist toleranz und wann lasch? Wo soll er denn die Gesetze nach eigenem Gutdünken dehnen - wie auch die Privatbürger, indem sie im absoluten Halteverbot parken - und wo soll er denn das Gesetz anwenden? Wer entscheidet hier? Und wie soll sich ein Polizist seine Autorität bewahren, wenn nicht damit dass er für Pöbeleien auch mal ein zusätzliches Knöllchen verteilt. Ich fand das zweite Knöllchen gerade viel wichtiger. Ich habe meinen Kindern beigebracht, dass sie keinen Müll auf die Straße werfen sollen und sogar den von anderen aufheben können. Und das Wegschmeißen des Strafzettels sollte ja wohl heißen - du kannst mich mal - war also eine wortlose Pöbelei. Ich fand Sanelas Reaktion korrekt. Wir kennen als Leser ja ihr Innenleben und können sagen, dass hinter ihrem Verhalten sicherlich Unsicherheiten oder Ehrgeiz stecken. Aber für den Mitbürger auf der Straße - der sie ja nicht so genau kennt :grin - hat sie doch korrekt gehandelt.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


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    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Warum wird Sanelas Verhalten, wenn sie als Streifenpolizistin eine Ordnungswidrigkeit ahndet, als stur, intolerant, empfindlich, Pfennigfuchser gewertet. :gruebel Sagt das was über unser Verhältnis zur Polizei aus? Oder über unsere Gesetze, die zugegeben teilweise haarsträubende BLüten treiben? Aber wo ist dann die Grenze? Wann ist ein Polizist toleranz und wann lasch? Wo soll er denn die Gesetze nach eigenem Gutdünken dehnen - wie auch die Privatbürger, indem sie im absoluten Halteverbot parken - und wo soll er denn das Gesetz anwenden? Wer entscheidet hier? Und wie soll sich ein Polizist seine Autorität bewahren, wenn nicht damit dass er für Pöbeleien auch mal ein zusätzliches Knöllchen verteilt. Ich fand das zweite Knöllchen gerade viel wichtiger. Ich habe meinen Kindern beigebracht, dass sie keinen Müll auf die Straße werfen sollen und sogar den von anderen aufheben können. Und das Wegschmeißen des Strafzettels sollte ja wohl heißen - du kannst mich mal - war also eine wortlose Pöbelei. Ich fand Sanelas Reaktion korrekt. Wir kennen als Leser ja ihr Innenleben und können sagen, dass hinter ihrem Verhalten sicherlich Unsicherheiten oder Ehrgeiz stecken. Aber für den Mitbürger auf der Straße - der sie ja nicht so genau kennt :grin - hat sie doch korrekt gehandelt.


    Weil man gewisse Dinge einfach auch mit Toleranz regeln kann und ohne gleich die Autorität raushängen zu lassen.
    Ich bin ( zugegebenermaßen in der DDR ) mit dem Spruch aufgewachsen - die Polizei, Dein Freund und Helfer. Sicherlich müssen Vergehen geahndet werden, aber manchmal hilft auch mal ein Auge zudrücken und eine Ermahnung mehr als das sture Verteilen von Strafen. Und wenn Du schon die Erziehung Deiner Kinder ins Spiel bringst, wenn Deine Kinder etwas falsch machen, kriegen sie dann auch jedes Mal gleich eine Strafe? Erklärst Du ihnen nicht auch den Fehler und was sie falsch gemacht haben und ermahnst sie das nächste Mal das nicht zu machen?


    Der Kollege von Sanela handelt ja auch anders und meint, der ist doch nur kurz in der Bäckerei, was sich ja auch bewahrheitet hat. Und der Autofahrer sieht auch ein das er einen Fehler gemacht hat, erklärt aber auch, das er es eilig hat. Von daher ist es für mich eine Kann-Sache mit dem Strafzettel. Sie aber droht sogar mit Abschleppen des Wagens, eine für mich völlig überzogene Art zu reagieren.
    Ich hätte es gut gefunden, wenn sie sich einfach aus der Sache zurückgezogen hätte. Sie wußte ja das sie dringend woanders gebraucht werden, weil etwas wichtiges passiert ist. Von daher hätte sie es bei dem einen Knöllchen wegen Falschparkens belassen können und ihn mit dem Spruch " Das weggeworfene Knöllchen heben sie aber auf, für die Verschmutzung der Umwelt könnte man ihnen sonst ein weiteres Knöllchen über 25 Euro ausstellen." dumm stehen lassen können. Damit zeigt sich für mich eine menschliche Seite, zeigt aber auch ihre Überlegenheit in dem sie ihm vermittelt das sie die Aktion richtig gedeutet hat und geht auch ohne Verteilung einer neuen Strafe als Sieger aus dem Duell hervor.
    So wie es im Buch beschrieben ist ist sie für mich der Verlierer in der Situation, weil sie wie gesagt nur ihre Überlegenheit ausgespielt hat. Und für mich muss halt ein Polizist auch eine menschliche Seite haben.


    Jetzt im Nachhinein habe ich ja erst gelesen, dass der Falschparker ja wohl Jeremy gewesen ist.
    Herr Saaler und ein paar Jahre älter als sie, das kann nur Jeremy sein. :lache

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Macska ()

  • Zitat

    Original von Macska


    Ich sage ja nicht mal was gegen das Anhalten oder das Knöllchen wegen Falschparken. Wer falsch parkt soll auch zahlen, und wenn es nur fürs Brötchen holen ist.
    Mich regte mehr das zweite Knöllchen auf. Das war für mich nur eine Demonstration ihrer Macht, sie sitzt ja schließlich am längeren Hebel. Und so etwas mag ich nicht.


    Machtdemonstrationen sind mir auch zuwider, aber wenn der Falschparker ihr das Knöllchen demonstrativ vor die Füße wirft, ist das auch nicht gerade gemäßigt und sachlich. Die haben sich eben beide hochgeschaukelt, wie das bei impulsiven und sturen Menschen manchmal vorkommt. Kenne ich auch ... *hüstel*

  • Na ja, es hätte auch gereicht, ihn dazu zu bringen, den Srafzettel wieder aufzuheben, statt das 2. Knöllchen aufzuschreiben. So ärgert er sich nur doppelt und wird sein Verhalten nicht überdenken. Ein Einlenken ihrerseits hätte ich für sinnvoller gehalten. Aber Rechthaben tut einfach so gut :grin


    Ach, da kam der Name Saaler schon mal vor. Ich habe schon rumüberlegt, wo ich den vorher gelesen hatte.
    Super Macska, dass du da aufgepasst hast :wave Na, das wird ja was werden, wenn die beiden noch mal aufeinandertreffen. Wovon ich schwer ausgehe.