'Dark Destiny' - Seiten 001 - 070

  • Zitat

    Original von Suzann


    Ein Satz ist mir sofort aufgefallen und im Gedächtnis geblieben, weil er, wie es Mulles Art ist, bildlich und sehr treffend, diffuse Gefühlszustände beschreibt: "Ich war ein Leib aus Asche, den ein bloßer Windhauch zerbrechen konnte, sodass das darin verborgene Tier freikam." (Seite 38). Wo ziehst du das nur her, Mulle :anbet


    Oh, vielen Dank DAFÜR!
    Um den Satz, bzw. den ganzen Vergleich, hab ich mit meiner Lektorin extrem gekämpft. Ich weiß nicht mehr genau, warum, aber es waren harte Verhandlungen.


    Mir gefällt so gut wie du Matthial siehst. :knuddel1
    Nicht, dass man ihn nicht hassen darf - man darf, Emotionen sind nie verkehrt. :grin Aber ich habe natürlich auch meine eigene Meinung. Und ich hab den Kerl viel zu gern :rolleyes


    Jamie ... von ihm dachte ich immer:
    Also wenn du in dieser Welt leben müsstest - dann in seinem Clan.
    Er macht das bisher so richtig, wie man es in dieser Welt machen kann. Er sorgt kompromisslos für seine Leute, ohne Rücksicht auf Verluste und er geht dabei über Leichen, lügt, verrät, betrügt und nutzt alles aus, was sich irgendwie ausnutzen lässt.
    Das ist menschlich gesehen natürlich schrecklich - aber es ist der einzige Weg, der funktioniert und den Leuten ein gewisses Maß an Wohlstand sichert.


  • Gut gekämpft Frau Löwin. Auf diesen Satz hast du dich in den folgenden Seiten ja noch ein- zweimal bezogen. Das passte sehr gut.


    Zitat

    Original von Mulle
    Jamie ... von ihm dachte ich immer:
    Also wenn du in dieser Welt leben müsstest - dann in seinem Clan.
    Er macht das bisher so richtig, wie man es in dieser Welt machen kann. Er sorgt kompromisslos für seine Leute, ohne Rücksicht auf Verluste und er geht dabei über Leichen, lügt, verrät, betrügt und nutzt alles aus, was sich irgendwie ausnutzen lässt.
    Das ist menschlich gesehen natürlich schrecklich - aber es ist der einzige Weg, der funktioniert und den Leuten ein gewisses Maß an Wohlstand sichert.


    Da kann ich mich dir 100%ig anschließen. Gutmenschentum kann man sich als Anführer in dieser Welt und dieser Zeit nicht leisten. Die damit verbundenen Gewissensregungen muss man im Griff haben. Und Matthial schafft das nicht, was man ihm allerdings auch nicht verdenken kann. Kein Mensch kann sich so vollständig umkrempeln. Wenn man allerdings sozusagen auf halben Weg stecken bleibt, dann kommt irgendwie am Ende nichts gescheites mehr raus :lache

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • So, ich musste mich auch zwingen, aufzuhören auf S. 70, damit ich nicht schon mehr Wissen habe, wenn ich hier etwas schreibe. ;-)


    Durch das Intro wissen wir wenigstens schon mal, dass Joy nicht sterben wird. Aber ehrlich gesagt, haben mich diese paar Seiten so neugierig gemacht, dass ich nicht weiß, wie ich das Buch nicht in einem Durchgang verschlingen soll... Wo befindet sich Joy? Was ist in den drei Jahren alles passiert?!?!


    Das ist das tolle an Dark Canopy und Dark Destiny - alles ist möglich. Ein Happy End ist nicht vorgeschrieben, im Prinzip könnten alle wichtigen Charaktere sterben, sich opfern und und und... Wie soll man als armer Leser diese Spannung denn aushalten? :grin


    Wie auch schon geschrieben wurde, ist es unglaublich, wie die Figuren beschrieben werden. Natürlich hasst man Matthial für das, was er Neél angetan hat. Aber es ist tatsächlich so, dass man ich auf der anderen Seite verstehen kann. Wenn man die Dinge aus seiner Sicht betrachtet, konnte er nur so handeln. Dasselbe gilt für Jamie und all die anderen...
    Das ist ein wundervolles Talent, Charaktere nicht nur in schwarz-weiß zu zeichnen, sondern unendlich viele Grautöne einbauen zu können! :anbet


    Ich habe mir ehrlich gesagt schon die ganze Zeit während des Lesens gedacht, dass Neél nicht wirklich tot ist, sondern dass Matthial das nur behauptet hat. Damit Joy loslassen kann und wieder zu ihm zurückkehrt - auch mental - vielleicht?

  • Da ich gestern abend unmöglich schon nach 70 Seiten aufhören konnte, habe ich die ersten beiden Abschnitte am Stück gelesen.
    Direkt gepackt hat mich das Buch allerdings nicht. Mir hat das in der Zukunft liegende Intro gar nicht gefallen, ich mag so eine Vorschau einfach nicht.
    Aber nach den ersten paar Seiten des ersten Kapitels bin ich dann direkt warm geworden.

  • Zitat

    Original von LadyTudor
    ...
    Durch das Intro wissen wir wenigstens schon mal, dass Joy nicht sterben wird. Aber ehrlich gesagt, haben mich diese paar Seiten so neugierig gemacht, dass ich nicht weiß, wie ich das Buch nicht in einem Durchgang verschlingen soll... Wo befindet sich Joy? Was ist in den drei Jahren alles passiert?!?!


    Das ist das tolle an Dark Canopy und Dark Destiny - alles ist möglich. Ein Happy End ist nicht vorgeschrieben, im Prinzip könnten alle wichtigen Charaktere sterben, sich opfern und und und... Wie soll man als armer Leser diese Spannung denn aushalten? :grin
    ...


    Mich macht das Intro neugierig auf den Weg, den Joy wird gehen müssen, bis sie an dieser Stelle der Geschichte ankommt. Gut gefallen hat mir, dass dieser Blick in die Zukunft nichts verrät, außer dass Joy leben und dass die Welt sich verändern wird. Das Wie bleibt offen, auch das "mit wem"...


    In meinem Kopf bilden sich schon mögliche Szenarien, denn ich denke, genau wie du, dass irgendjemand sterben wird. Ich sage mal lieber nicht, wen ich vermute. :wow

  • Zitat

    Original von Tanith


    Für mich klingt es auch danach das Joy woanders lebt, in einer Gesellschaft die gerade im Umbruch ist.
    Noch sind die Percents gegenüber den Menschen benachteiligt, die Gilde der Wölfe hat hier Fuß gefasst und versucht mit Erfolg das zu ändern.


    Ja, das glaub ich auch, vorallem da bei einer Textstelle die Rede von Ihrer Mutterspache ist. Welche definitiv nicht die heimische Sprache ist, welche dort gesprochen ist, wo sie sich gerde aufhält.

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park


  • Der Vergleich gefiel mir auch sehr, ebenso wie es noch ein paar mal aufgegriffen wurde, wenn das Tier unter der Asche grollt.
    Kann gar nicht verstehen was daran auszusetzen ist, ein Hoch auf deinen Kamfgeist, Mulle, weiter so! :boxer
    Von schönen, bildhaften Vergleichen kann ich gar nicht genug kriegen. :-]

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • So, hier jetzt auch endlich mein Einstieg - ich war sofort wieder "drin" in der Geschichte, das war wirklich super. Schon nach wenigen Seiten stellte sich bei mir der Pageturner-Effekt ein, den ich schon vom Vorgängerband kannte - echt genial :)


    Das Intro fand ich auch recht spannend und überlegte, wie die Zusammenhänge aussehen könnten - dann aber habe ich die Informationen recht schnell beiseite gelegt und weitergelesen. Insgesamt fand ich die ersten 70 Seiten als sehr trostlos und traurig - bis zu dem Ende... Hope is the thing with feathers... ;)


    Bezüglich Matthial - ich kann mich nicht recht entscheiden. An einigen Stellen finde ich ihn unmöglich und hart, an anderen Stellen dieser ersten Seiten tut er mir leid und ich kann nachvollziehen, warum er tut, was er tut. Ich denke, dass er Joy immer noch liebt und hofft, dass er sie irgendwie bei sich behalten kann. Deswegen wird er sie angelogen haben und deswegen wird er nicht mit ihr zusammen zu Jamies Clan gegangen sein. Es muss für ihn sehr bitter sein, dass sie nun letzten Endes gehen will - wieder eine Sache, an der er gescheitert ist - und durch die die Schuld an Willies Tod nochmal stärker auf seinen Schultern lastet. Ich glaube ebenfalls, dass er als alleiniger Clanführer nicht geeignet ist. Und ich glaube nicht, dass Matthial und Joy eine gemeinsame Zukunft haben - sie haben sich zu sehr in unterschiedliche Richtungen entwickelt.


    Die Szene zwischen Joy und Neél empfand ich als ziemlich herzzerreißend, und dass, obwohl kaum kitschige Worte fielen. Für mich steht aber auch völlig außer Frage, wieviel die beiden füreinander empfinden - irgendwo fiel der Begriff Stockholm-Syndrom - an das musste ich bei Dark Canopy öfter denken, als sich die Beziehung zwischen Joy und Neél veränderte. Das verlor sich aber ziemlich bald, ich hatte das Gefühl, dass es echte Liebe ist. Von daher reichten die wenigen Worte in dieser Szene.


    Ich bin gespannt, wie sich Jamie weiterhin verhalten wird - bis jetzt finde ich ihn gruselig, wobei ich auch der Meinung bin, dass er mit seiner Härte, seinem Mißtrauen, seiner Unbarmherzigkeit und all den anderen eher nicht so schönen Eigenschaften genau den richtigen Clanführer abgibt, unter dem seine Leute sicher und gut versorgt sind.

  • Dieses Intro fand ich sehr interessant. Joy scheint in Übersee zu sein. Der Clan der Wölfe ist hier aktiv. Der Name des Clangründers klingt zumindest deutsch uns so vermute ich, dass sie sich eventuell in Europa befindet. Sie musste bei Gericht übersetzen; auch dass spricht fürs Ausland. Ob Neél noch lebt? Mein Bauch sagt ja. Joys inneres Zwiegespräch hört sich für mich so an, als ob die beiden getrennt wären und nun auf verschiedenen Posten für die Gleichberechtigung kämpfen.


    Matthial tut mir total leid. Im ersten Band fand ich ihn sehr sympathisch und er wirkte noch sehr idealistisch. Die Fehler, die er begangen hat, hat er aus Liebe zu Joy begangen. Als er Will in die Beine schoß, hatte er keine Zeit zum Überlegen und mußte schnell handeln, um Joy zu helfen.


    In ihrer Abwesenheit hat er sich total in den Gedanken verrannt, alles wieder in Ordnung zu bringen, unwissend darüber, dass sein Vater für vieles verantwortlich war. Vielleicht hätte ihm dieses Wissen damals geholfen.... Ich denke, irgendwann zwischendurch ist das Ganze dann zum Kreuzzug mutiert. Und von seiner Seite kann ich sogar verstehen, was er mit Neél gemacht hat. Natürlich mußte er davon ausgehen, dass Joy in der Zeit Schaden genommen hat und wahrscheinlich wollte ein Teil seiner selbst auch einfach nicht wahrhaben, dass Joys Worte der Wahrheit entspringen können.


    Er hat ihr vorgegaukelt, dass Neél tot sei, wahrscheinlich, damit Joy seiner Meinung nach besser abschließen kann mit allem. Noch immer will er die Joy von damals wiederhaben und, wenn sie ihn verläßt, dann hat er seinen Lebensinhalt verloren und es ist ein klares Eingeständnis seines Versagens.


    Doch nun weiß Joy, dass Neél noch lebt und es scheint, als hätte Jamie diese Information auch an Matthial weitergegeben, so erstaunt wie er war. Ob er Joy tatsächlich ausliefern wird?

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Zitat

    Original von Mulle


    Jamie ... von ihm dachte ich immer:
    Also wenn du in dieser Welt leben müsstest - dann in seinem Clan.
    Er macht das bisher so richtig, wie man es in dieser Welt machen kann. Er sorgt kompromisslos für seine Leute, ohne Rücksicht auf Verluste und er geht dabei über Leichen, lügt, verrät, betrügt und nutzt alles aus, was sich irgendwie ausnutzen lässt.
    Das ist menschlich gesehen natürlich schrecklich - aber es ist der einzige Weg, der funktioniert und den Leuten ein gewisses Maß an Wohlstand sichert.


    Da stimme ich dir auf jeden Fall zu, auch wenn es jetzt als Außenstehender erst mal heftig und unmenschlich wirkt, macht er es doch richtig. Ich weiß allerdings nicht, ob ich so handeln könnte.

  • Zitat

    Original von Clare
    Ich bin mitten in Joys Trauer oder auch Paralyse, weil ihr gesagt wurde, dass Neèl nun doch tot ist. Zurückblickend auf D.C. muss ich noch erwähnen, dass ich nicht geglaubt habe, dass Neél tot ist. Ist er es jetzt? Ich glaube nicht. Obwohl es vielleicht besser wäre für ihn. Er ist so schwer verletzt, seine Beine und wer weiß was noch gebrochen, seine Haut verbrannt. Die Begegnung der Beiden im diesem dunklen Raum war kaum zu ertragen. Ich habe jeden Moment erwartet, dass er sie bittet, ihn zu töten. :wow


    Darauf habe ich auch gewartet. Wäre für mich auch in Ordnung gewesen. Sie konnten sich noch mal sehen und verabschieden. Wie soll es mit Neél weitergehen? Bei diesen furchtbaren Verletzungen? Ich hätte es verstanden, wenn er sie darum gebeten hätte.


    Zitat

    Original von Tanith
    Das Intro gefällt mir sehr, es ist schön das Joys Leben in jedem Fall eine positive Wendung nehmen wird, ob nun mit oder ohne Neél.
    Nach Dark Canopy war ich fast sicher das sein Tod in der Fortsetzung ansteht, aber schon seit der Leseprobe bin ich am Zweifeln.



    Nach dem Intro war ich auch erst mal beruhigt, dass Joy ganz gut zurecht kommt in der Zukunft. Aber mein Gefühl sagt mir, dass diese Zukunft ohne Neél sein wird.


    Über Matthial habt ihr schon alles geschrieben, was mir auch dazu einfällt. Ich kann ihn nicht hassen, aus seiner Sicht kann er sich gar nicht anders verhalten. Er ist als Clanführer auf jeden Fall überfordert.


    Ich sehe am Ende dieses Buches auch nicht die glückliche Vereinigung von Joy und Neél, sondern als Ziel ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Percents und Menschen. Was natürlich schwierig wird wegen der Lichtempfindlichkeit der Percents.


    Zitat

    Original von Suzann
    Edit meint noch, dass ich ein paar Worte zum Reinkommen in die Geschichte verlieren wollte. Mitten in der Lektüre des ersten Abschnitts fragte ich mich, wieviel ein Quereinsteiger wohl mit diesem Beginn anfangen kann. Das würde mich echt interessieren! Liest jemand Band 2 mit, ohne Band 1 zu kennen? Aber Mulle sagte ja schon, dass sie vom Verlag grünes Licht dafür hätte, auf so etwas keine Rücksicht nehmen zu müssen. Ansonsten bin ich gut in die Geschichte reingekommen, kann mir aber vorstellen, dass dieser Anfang so ziemlich das schwierigste an der Geschichte gewesen sein muss.


    Das habe ich auch gedacht. Wer Band 1 nicht kennt, hat eigentlich keine Chance, in die Geschichte reinzukommen und vor allem, den Figuren gerecht zu werden. Ich würde auf jeden Fall davon abraten, vorher nicht Band 1 gelesen zu haben.


    Zitat

    Original von Kalinka
    Ich bin gespannt, wie sich Jamie weiterhin verhalten wird - bis jetzt finde ich ihn gruselig, wobei ich auch der Meinung bin, dass er mit seiner Härte, seinem Mißtrauen, seiner Unbarmherzigkeit und all den anderen eher nicht so schönen Eigenschaften genau den richtigen Clanführer abgibt, unter dem seine Leute sicher und gut versorgt sind.


    Als Clanführer hat er auf jeden Fall die richtigen Eigenschaften. Und welcher Chef ist schon beliebt? :grin


    Ich versuche, dieses Mal nicht so schnell zu lesen und das Buch auf jeder Seite zu genießen :-]

  • Endlich geht es weiter! Da ich momentan recht stark erkältet bin, kann ich mich leider nicht ganz so sehr auf das Buch konzentrieren, wie ich gerne würde, aber ich bin schon jetzt begeistert. Ich habe erst vor wenigen Tagen "Dark Canopy" nochmals zur Einstimmung gelesen und fühle mich deshalb jetzt auch wieder direkt "zu Hause".


    Das Intro verspricht einige Veränderungen, meine Vermutungen sind folgende: Joy scheint im Ausland, an der Küste, zu leben, "Dark Destiny" ein Schiff zu sein, das irgendeine wichtige Ladung mit sich bringt. Da Joy sich ihres Sieges bei Gericht nicht sicher war, scheinen Menschen dort deutlich mehr Rechte zu haben. Ich bin gespannt!


    Neél lebt, lebt, lebt! Ich habe es so gehofft, auch wenn ich nun ehrlich gestehen muss, nicht mehr sicher zu sein, ob das wirklich besser ist. Mir wurde richtig schlecht, als sein Zustand beschrieben wurde und ich kann nur erahnen, was für Schmerzen er erleiden muss.


    Matthial hat bei mir alle Sympathien verspielt. Seine Beweggründe und das Verhalten des Clans kann ich, so schwer es mir auch fällt, ja sogar verstehen, aber mein Herz ist wohl anderer Meinung. Ich frage mich, was für eine Rolle Matthial im weiteren Verlauf des Buches noch spielen wird, da Joy ja nun, auch durch Jamie, kaum mehr zum Clan zurückkehren wird.


    Dass ich deinen Stil, Mulle, immer noch anbetungswürdig finde, möchte ich auch nicht unerwähnt lassen. Der Leib aus Asche und das darin verborgene Tier ist nur ein wunderbares Beispiel aus diesem Abschnitt.

  • Ui hier steppt ja schon richtig der Bär. Ich kann vermutlich erst morgen anfangen, hab heute den ganzen Tag damit verbracht eine Eulen-Buttercreme-Torte zu backen. Sieht super süß aus, bin gespannt wie sie morgen Abend ankommt. (50ter Geburtstag eines Bekannten). Aber morgen vormittag kann ich hoffentlich endlich anfangen, das Buch lacht mich schon den ganzen Tag über an :D :wave
    Ein lesereiches Wochenende euch allen!

  • So. Mein Buch ist da und ich kann mit einsteigen.
    Um meine eigenen Eindrücke nicht zu "verwaschen" schreibe ich ersteinmal meine Meinung und lese erst nachher die Kommentare hier. Deswegen sorry wenn sich hier einiges Wiederholen sollte.


    Als erstes muß ich los werden wie sehr mich Mulles schreibweise in den Bann zieht. Mit so wenigen Wörtern kommt so viel Gefühl rüber. Das ist der Wahnsinn. Ich war von Anfang an in der Geschichte und war sofort wieder eins mit Joy. Die Trauer, die Wut aber auch der Zwiespalt den sie Matthial gegenüber empfindet. Aufgrund meines letzten Buches habe ich fast einen Kulturschock erlitten - und das als Topper zu meiner Grippe :lache


    Ich kann, obwohl ich auch wütend auf Matthial bin, verstehen warum er sich verhält wie er sich verhält. Er hat Angst um seinen Clan (er steht ja als Anführer eh auf wackeligen Posten da ihn die anderen Clans nicht so ganz akzeptieren). Der Winter ist da, die Vorräte sind knapp. Er ist wütend da er weißt dass er Joy verloren hat und er möchte sie wieder haben. Der Bolzenschuß auf Will wird ihn immer verfolgen. Er hat Joy über seinen Clan gestellt. Für mich ist es nachvollziehbar das er Neél "loswerden" will. So kann er die Situation seines Clan verbessern und er sieht seine Chance Joy wieder für sich zu gewinnen. Er alles richtig gemacht. Joy ist sich im Klaren darüber, dass Matthial nicht versteht das sich Neèl und sie lieben. Sie weiß das Matthial meint das sie nur Dankbarkeit gegenüber Neél empfindet da er als einizger während ihrer Gefankgenschaft gut zu ihr war. Absolut nachvollziehbar. Sein Fehler ist allerdings das er aus Eifersucht Joy nicht zuhört. Die Geschichte würde so eine ganz andere Wendung nehmen vielleicht nicht ganz so schön tragisch.


    Der nächste logische Schritt ist auch das Joy geht. Sie muß aus dem Clan um ihr Leben zu leben. Die Mißgunst der anderen Mitglieder wäre auch für mich nicht ertragbar.


    Bis jetzt alles nachvollziebar. Neél lebt-die Bombe ist am Ende geplatzt. Wieder eine Wendung die Joys Empfindungen für Matthial nicht positiv ändern wird.
    Ich denke Matthial wird noch eine ganz fiese Rolle übernehmen...


    Ein wunderbarer Einstieg obwohl ich solche "Zukunftsbilder" am Anfang eines Buches nicht mag. Hier wird allerdings nicht zu viel verraten außer das Joy übersetzten muß. Sie scheint irgentwo am Meer zu leben. Mal sehen wie sie hier her gekommen ist.

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott

  • Zitat

    Original von *Scylla*
    Als erstes muß ich los werden wie sehr mich Mulles schreibweise in den Bann zieht. Mit so wenigen Wörtern kommt so viel Gefühl rüber.


    Vor allem bei der sehr sparsamen Verwendung von Adjektiven, auch hierfür ein dickes Lob :-] :anbet

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Vor allem bei der sehr sparsamen Verwendung von Adjektiven, auch hierfür ein dickes Lob :-] :anbet


    Da stimme ich dir zu vorallen, da ich vor kurzem das Erstlingswerk von: Ich fürchte mich nicht - Tahereh Mafi [ab 16 J.] gelesen habe. Da stimme ich dir übrigens auch bei deiner Rezi zu. All die überbordenden Verwendung von Metaphern kommen mir vor als wenn sie während eines LSD Tripps geschrieben hat.


    Hier ist es dazu eine große Wohltat in kurzen Sätzen 100% zu erfahren. Ich schliesse mich JaneDoe an: dickes Lob :wave

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Ich habe gerade den ersten Abschnitt beendet und mein Kopfkino läuft schon fast heiß :lache
    Mulle, dein Schreibstil ist so...! Da kann man schon fast keine Worte finden. Erster Satz und du hattest mich schon :heisseliebe


    Ich hatte keinerlei Probleme in die Geschichte zufinden. Auch das Intro war verdammt interessant und es bleibt einem keine andere Wahl als sich alle möglichen Szenarien im Kopf durch gehen zu lassen. Was ist geschehen, dass Joy als Lehrerin arbeitet und einen Percent vor Gericht vertritt? Und dies anscheinend auch noch in einem anderen Land? :wow
    Das Intro macht also schon allein Versprechung zum Verlauf der Geschichte. Herrlich! Übrigens fand ich es ganz witzig, da Dark Canopy ja genau andersherum anfängt mit Blick auf die Vergangenheit!


    Als ich angefangen habe zu lesen, hatte ich unglaubliche Herzrasen, weil ich befürchtet hatte, dass wir sofort von Neel's Tod erfahren werden. Ich kann gar nicht sagen, wie erleichert ich war (trotz seinem erschreckenden Zustand), dass er noch am Leben war! Auch wenn Joy zwischenzeitlich von seinem Tod ausgehen musste, hatte ich das Gefühl, dass es nicht sein kann. Und dies hat sich zum Glück bestätigt. Ich glaube/denke/hoffe immer noch, dass er diese Folter überlebt hat! Wo auch immer er gerade sein mag..


    Matthial! Ja, irgendwie ist er die tragischste Figur für mich in diesem Buch. So sehr ich sein Verhalten verabscheue, irgendwie tut er mir einfach nur leid. Er ist mit einfach allem total überfordert und da er nun auch noch Joy verloren hat, befürchte ich, dass wir noch einiges von ihm erwarten können - im negativen Sinne.


    So, und nun schnell weiter lesen! :grin

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Ich bin auch durch. Auf den ersten paar Seiten wusste ich gar nicht, wie ich fühlen sollte. Erst mal die Riesenfreude: Neel lebt!!! Und dann die Panik: er hat sich mit seinem Schicksal abgefunden, was, neeeinn! Und Trauer. Und Hoffnung. Was eine Achterbahngahrt, ich war sofort wieder drin in der Geschichte.


    Ich find den Schreibstil übrigens auch toll. Eher blumig, aber nicht überladen, schön und trotzdem leicht zu lesen.


    Und Matthial. Ach ich weiß nicht, ich kann ihn irgendwie nicht hassen. Er ist für mich nicht wirklich böse, eher eine tragische Figur. Zu sagen, ich mag ihn, ist vielleicht etwas zu viel des Guten, aber ich les gefne über ihn. :wave

  • So, nun komme ich auch endlich dazu, hier etwas zu schreiben … ich konnte mich ja kaum vom Buch losreißen! Wow, es ist sooo spannend! Und ich hatte überhaupt keine Probleme, in die Geschichte zurückzufinden.


    Das Intro hatte mich bereits bei der Leseprobe ein bisschen verwirrt, weil ich dadurch ja einen Blick in die Zukunft erhaschen durfte, doch es macht sogleich neugierig und spornt zum Weiterlesen an, denn man möchte ja wissen, wie es dazu kommt – wo Joy ist usw … und dann die Ungewissheit, bzw. traurige „Gewissheit“ von Joy, dass Neèl tot ist. Matthial hat sich so verändert, aber diese Veränderung zum „Bösen“ hin, hat sich ja im ersten Teil schon angekündigt. Auf jeden Fall ist es erschreckend, wie er mit Neèl und auch mit Joy umgeht bzw. überhaupt mit seinen „Untergebenen“. Er hört nicht mal auf Joy, lässt alles abprallen. Er ist so hart und unnahbar geworden. Und trotzdem ist Joy ihm noch immer sehr wichtig, er hält an seiner Liebe zu ihr fest, an der Erinnerung. Nur erkennt er dabei nicht, dass er sie durch sein Handeln mehr und mehr verliert.


    Unter den Rebellen, zumindest bei Matthials kleinem Clan, ist die Stimmung wirklich eisig geworden. Im Grunde ist jeder von ihnen alleine (von dem Pärchen abgesehen), es gibt keine Herzlichkeit bzw. Freundschaft unter den Clanmitgliedern, Mattial und Josh verbindet natürlich noch die Verwandtschaft, viel mehr scheint es aber auch nicht zu sein.


    Auf jeden Fall wollte ich die ganze Zeit über nicht glauben, dass Neèl tatsächlich tot ist, ich habe auf einen Beweis gewartet. Doch er lebt!! Und ich bin froh darüber.


    Für mich ist bislang alles „rund“, also gut nachzuempfinden. Die Charaktere finde ich alle glaubwürdig. Und insbesondere bei Matthial macht es dies besonders spannend (und traurig und grausam), denn seine Entwicklung ist so erschreckend und doch nachvollziehbar, wie es dazu gekommen ist.


    Zitat

    Original von Lumos


    Ja, der Lesesog setzt sofort ein, aber ich habe mir ganz fest vorgenommen, mich nicht von der Spannung hindurch treiben zu lassen. Es ist wieder dermaßen toll geschrieben, dass ich es Satz für Satz genießen will. Manche (schon gleich zu Anfang) muss ich mehrmals lesen, einfach weil sie so eindrucksvoll sind :anbet.


    Dem kann ich zustimmen. Bei manchen Büchern lässt man sich ja zum quer-lesen hinreißen, aber hier will man einfach keinen einzigen Satz verpassen, jeden Satz genießen. Und schon am Anfang des Buches war ich eigentlich traurig darüber, dass es bald enden würde.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Vor allem bei der sehr sparsamen Verwendung von Adjektiven, auch hierfür ein dickes Lob :-] :anbet


    Schön, dass das mal jemand bemerkt.


    Tatsächlich ist das ja eine dieser Sachen, worauf man als Autor viel Mühe verwendet, damit der Leser genau das am Ende nicht merkt :gruebel
    Aber Eulen dürfen das merken.


    Übrigens war mein Vater am Wochenende hier. Und las, um mich zu ärgern, die erste Seite vor. Vollgestopft mit den blumigsten Adjektiven und ich bekam plötzlich schreckliche Angst, das könnte aus irgendeinem Grund wirklich so da stehen :rofl