'Das Salz der Erde' - Seiten 409 - 486

  • In diesem Abschnitt schlägt das Unglück ja wirklich zu: Michels Bruder Jean entschließt sich, am Kreuzzug teilzunehmen und zerstreitet sich mit Michel, Isabelle wird zwangsverheiratet und die Lage zwischen Gaspard und Michel wird auch immer aussichtsloser.
    m
    Ich fand es besonders schlimm, das Jean und Michel im Streit auseinander gehen - wer weiß, ob die beiden sich noch mal wiedersehen? Ich habe da kein allzu gutes Gefühl.


    Und Isabells Ehemann tut mir ein bisschen leid, er wirkt wie ein armer Tropf. Aber ich bin mir nicht sicher, ob der Eindruck nicht vielleicht täuscht - schließlich ist er recht wohlhabend, obwohl er nicht aus einer Kaufmannsfamilie stammt. Er ist also zumindest in geschäftlichen Dingen recht clever.


    Bei vielem, was in diesem Abschnitt geschah, dachte ich mir "das musste ja so kommen" - also irgendwie vorhersehbar. Aber trotzdem gut zu lesen. :-)

  • Mein Mitleid mit Isabells Mann hält sich in Grenzen. Mir tut Isabelle viel mehr leid.
    Und das alles wegen dem Stolz ihres Bruders. :bonk

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    Mein Mitleid mit Isabells Mann hält sich in Grenzen. Mir tut Isabelle viel mehr leid.
    Und das alles wegen dem Stolz ihres Bruders. :bonk


    Ja mit dem hatte ich auch kein Mitleid. Irgendwie nutzt er nur die Situation und Gaspards Stimmung aus.

  • Endlich ist die Brücke fertig und passierbar, auch einer Flut hielt sie stand.


    Jetzt ist es wohl soweit, Isabelle muss den Tuchfärber/Tuchhändler Chastain heiraten. Bleibt Michel und Isabelle wirklich nur die Flucht? Eigentlich ist die Ehe ja ungültig, da Isabelle ihr JA verweigert hat. Als Kind hab ich bei kirchlichen Hochzeiten auch immer darauf gewartet bis mal eine(r) nein sagt :)


    Ich habe so eine Wut auf Gaspard. Er weiß genau was er seiner Schwester und Michel mit der Zwangshochzeit antut.


    Aristide hat Dreck am Stecken. Was war da wohl los in Metz?

  • Zitat

    Original von Patricia_k34
    ...
    Aristide hat Dreck am Stecken. Was war da wohl los in Metz?


    Gut, dass Du das nochmal erwähnst. Daran habe ich selbst schon gar nicht mehr gedacht.
    Bin mal gespannt, ob das noch aufgeklärt wird!

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Ich bin schon ein gutes Stück weiter und kann gerade nicht so ganz sagen, was der Abschnitt alles beinhaltet, will aber trotzdem meine Eindrücke hier lassen.


    Irgendwie fand ich das alles sehr deprimierend, was in diesem und dem nächsten Abshcnitt passierte, ich musste es auch in kleinen Stückchen lesen, da ich zwischenzeitlich so viel Wut hatte, dass ich unmöglich weiterlesen konnte.


    Die Brücke ist endlich fertig, aber ich glaube, das ist auch das einzige, was wirklich an positives geschieht...Ulmann und de Guillory platzieren einen Spitzel bei Michel und man kannn schon ahnen, dass da wohl bald das Techtelmechtel mit Isabelle ans Tageslicht kommt.
    Isabelle wird zwangverheiratet, natürlich kommt Michel zu spät und genauso natürlich konnte Isabelle nicht vorher fliehen....
    Dann nimmt Michel dopch tatsächlich Züge von Gaspard und zersteitet sich mit seinem Bruder; es war nicht mein Abschnitt, nein, wirklich nicht...

  • Zitat

    Original von Merryweather
    Irgendwie fand ich das alles sehr deprimierend, was in diesem und dem nächsten Abshcnitt passierte, ich musste es auch in kleinen Stückchen lesen, da ich zwischenzeitlich so viel Wut hatte, dass ich unmöglich weiterlesen konnte.


    Ich habe immer den Drang noch schneller zu lesen um den Charakteren in Buch zu einer besseren Situation zu verhelfen. Und wenn es dann wieder bergauf geht, gibt es den nächsten Cliffhanger. :rolleyes

  • Aqualady
    das mach ich meistens auch, aber es zwischenzeitlich so niederschmetternd, dass ich wirklich kaum mehr lesen konnte :cry
    Außerdem hat sich zwischen Seite 400 und 600 wirklich einiges an Übel hintereinandergereiht...

  • Zitat

    Original von Merryweather
    Aqualady
    das mach ich meistens auch, aber es zwischenzeitlich so niederschmetternd, dass ich wirklich kaum mehr lesen konnte :cry
    Außerdem hat sich zwischen Seite 400 und 600 wirklich einiges an Übel hintereinandergereiht...


    Das Üble setzt sich ja durchs ganze Buch fort. Es gibt nur wenige Stellen, an denen es unseren Lieblingen gut geht. Aber sonst wäre es ja auch langweilig, oder?

  • Dass Michel einen Spion im Haus hat, gefällt mir gar nicht. Ich befürchte, er wird das Verhältnis zwischen Michel und Isabelle öffentlich machen und dann geht es erst richtig ab. Wie Michel schon feststellte, als sie sich in der Gaststube trafen: es ist nicht mehr nur Sünde sondern ein schwerwiegendes Verbrechen, wenn sie sich jetzt treffen und lieben. Da braut sich einiges über ihren Köpfen zusammen, ich hoffe, die kommen da heil raus.


    Zitat

    Original von Deichgräfin


    Das dachte ich auch, nur weil er beim Kreuzzug mitmachen will, ist das kein Grund, so unversöhnlich zu sein.
    Wenn Jean was passiert, sind sie im Unfrieden auseinandergegangen.


    Da musste ich auch schlucken. Ich finde, Michel hat völlig übertrieben reagiert, Jean nicht mehr als seinen Bruder anzuerkennen. Auch aus Angst oder Frust würde ich einen solchen Schritt nicht gehen und es ist so untypisch für Michel, so unüberlegt zu handeln.
    Jean ist mein Lieblingscharakter, er darf nicht sterben. :-( Hoffentlich hat er starke Talismane dabei.



    Zitat

    Original von Tanzmaus
    Ulman ist sehr undurchsichtig. Die ganze Zeit kann ich ihn nicht leiden. Er leidet permanent unter Geldmangel, sucht sich Aristide als Verbündeten, aber dann doch wieder nicht. Unsteter Charakter.


    :write Ulman ist definitiv der Charakter, den ich am wenigsten leiden kann, und dabei gibt es einige, die ich nicht sonderlich mag. Aber er ist wirklich schrecklich, er wirkt richtig eklig und unsympathisch.
    Allerdings will ich unbedingt wissen, was es mit Aristide und Metz auf sich hat. :gruebel


    Gaspard ist zum Beispiel auch so einer...er liebt seine Schwester und weiß das auch selber, und dennoch tut er ihr so etwas an. Er wirkte schon fast hilflos, weil er sich seiner Rolle als Oberhaupt der Familie zwar bewusst war, ISabelle aber nicht gegen ihren Willen verheiraten wollte, sich dann aber doch den Zwängen seiner Zeit beugt. Er scheint nicht genug Willensstärke und Durchsetzungsvermögen zu haben, seinen eigenen Weg zu gehen und sich gegen gesellschaftliche Konventionen zu stellen. Aber das hatten wohl auch die wenigsten. Catherine, die Kauffrau, sehe ich als einen solchen Charakter. Schade, dass Gaspard nicht mehr wie sie ist, was das Brechen von Zwängen angeht.

  • Die Protagonisten unserer Geschichte werfen nicht gerade mit Vernunft und Reife um sich. Inzwischen ist es nicht mehr nur Gaspard, der vollkommen aus dem Ruder läuft. Michel, der doch zu Beginn immer vernünftig und recht erwachsen für sein Alter schien, lässt sich mehr und mehr von seinen Gefühlen beherrschen und benutzt dabei sein Hirn nicht mehr allzu häufig. Das kann eigentlich nur nach hinten los gehen. Sei es mit Isabell, seinem Bruder, der Gilde und allem drum und dran. Der Gute ist mir in vielen Dingen auch zu unbedacht und ja, vielleicht inzwischen auch zu siegessicher. Er hat das mit der Brücke gut hin bekommen, aber auch da war nur knapp und zu glauben, dass dieser Friede ewig währt, wäre töricht.


    Besonders die Sache mit Jean hat mich geärgert. Wenn dein geliebter Bruder tatsächlich in die Ferne zieht und man sich nicht sicher sein kann, ob man ihn jemals wieder sieht, sollte man doch so erwachsen sein und die Zähne zusammen beißen und nicht im Streit auseinander gehen. Immerhin ist Jeans Wunsch am Kreuzzug teil zu nehmen ja durchaus nachvollziehbar. Gefährlich mit Sicherheit, aber besonders in der damaligen Zeit dürfte der Wunsch, an etwas Derartige teil zu nehmen, kein allzu großes Wunder gewesen sein.
    Sorge bereitet mir nach wie vor, dass auch Yves und Gerard fort sind. Das macht drei Männer weniger, die auf Michel aufpassen, dabei hätte der den einen oder anderen Babysitter dringend nötig. Besonders jetzt, wo seine Gefühle wegen der Heirat über kochen. Dass der Knabe etwas Dummes tut, steht schließlich außer Frage.


    Ich hatte eigentlich angenommen, dass man in der damaligen Zeit weitaus früher erwachsen geworden ist, aber ich sehe bei Gaspard, Michel und Co. deutliche Parallelen zur heutigen Zeit. Besonders Gaspard erscheint mir immer mehr wie der kleine verwöhnte Bengel, der brüllend auf dem Boden liegt, weil er nicht kriegt, was er haben will.
    Da wünscht man sich, dass die Väter noch leben würden. Mit denen gab es derartige Probleme ja nicht. Bei Aristide scheint es dasselbe zu sein. Der Vater war auch kein Heiliger, aber der Junior ist ja noch mal ne Ecke schlimmer. Hoffen wir, dass er uns eine weitere Generation erspart.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Auch für mich war es ein eher deprimierender Abschnitt...klar, die Brücke ist gebaut, aber um welchen Preis?


    Das Zerwürfnis mit Jean fand ich sehr schade, warum konnte Michel nicht über seinen Schatten springen, die im Affekt gesagten Worte zurücknehmen und mit seinem Bruder und dessen Entscheidung Frieden schließen? Die Entscheidungen derer, die einem lieb sind, können nicht immer gefallen, doch respektieren sollte man sie. Ich hoffe, Jean, den ich sehr lieb gewonnen habe, kehrt zurück und die zwei bekommen eine Chance, sich auszusprechen.


    Auch gefällt mir nicht, dass Michel nun allein zurückbleibt, bei allem, was da noch kommen mag.


    Die Vorverlegung von Isabells Zwangsheirat verteitelt alle Fluchtpläne. Und so hilflos und dümmlich ihr frisch Angetrauter wirkt, ich fürchte, er kann noch gefährlich werden in seinem religiösen Wahn, wenn er feststellt, dass Isabell nicht nur keine Jungfrau mehr war, sondern ihn auch in der Ehe betrügt.


    Wobei ich ein wenig Hoffnung hege, dass die Ehe keinen Bestand haben könnte, immerhin hat Isabelle nicht "Ja" gesagt und die Ehe wurde auch nicht vollzogen. Wobei da wohl die Beweislast bei Isabelle läge.


    Insgesamt denke ich, dass das nicht gut ausgehen wird und bin gespannt auf den nächsten Abschnitt.

  • Jetzt bin ich auch an dieser Stelle und habe mich gerade an der Beschreibung der Hochzeitsnacht erfreut. Das Buch gefällt mir sehr gut. Es liest sich flüssig und verbindet Historie und Gegenwart auf angenehme Weise. Es hält die Spannung und erscheint mir auch in der Beschreibung des Kaufmannsgeschäfts sehr realistisch.

  • Zitat

    Original von SamtpfoteXL
    Ich fand es besonders schlimm, das Jean und Michel im Streit auseinander gehen - wer weiß, ob die beiden sich noch mal wiedersehen? Ich habe da kein allzu gutes Gefühl.


    Und Isabells Ehemann tut mir ein bisschen leid, er wirkt wie ein armer Tropf. Aber ich bin mir nicht sicher, ob der Eindruck nicht vielleicht täuscht - schließlich ist er recht wohlhabend, obwohl er nicht aus einer Kaufmannsfamilie stammt. Er ist also zumindest in geschäftlichen Dingen recht clever.


    Bei vielem, was in diesem Abschnitt geschah, dachte ich mir "das musste ja so kommen" - also irgendwie vorhersehbar. Aber trotzdem gut zu lesen. :-)


    Ja, ich hab auch kein gutes Gefühl was Jean angeht :-(


    Nee, also Isabelles Ehemann tut mir echt nicht Leid. Ich finde ihn sogar eher eklig!


    Ja, da stimme ich dir zu. Bei vielen Dingen war mir klar, dass es so kommt, zB dass Jean auf den Kreuzzug geht und dass Isabelle verheiratet wird...



    Gute Frage. Ist die Ehe wirklich ungültig zu dieser Zeit??


    Das mit der Brücke hat mich auch gefreut! :) Auch wenn der Preis dafür wirklich zu hoch war!


    Ja, das weiß Gaspard genau. Aber er ist einfach ein richtiger Arsch geworden!! :bonk


    Ob Aristide da ein uneheliches Kind oder so hat?
    Wenn ja, wäre das dann was Schlimmes zu der Zeit?
    Immerhin ist er ja Adelig und das hatten doch viele Adelige oder nicht? HM... :gruebel