William Shakespeare's STAR WARS by Ian Doescher

  • Kurzbeschreibung
    Return once more to a galaxy far, far away with this sublime retelling of George Lucas’s epic Star Wars in the style of the immortal Bard of Avon. The saga of a wise (Jedi) knight and an evil (Sith) lord, of a beautiful princess held captive and a young hero coming of age, Star Wars abounds with all the valor and villainy of Shakespeare’s greatest plays. ’Tis a tale told by fretful droids, full of faithful Wookiees and fearstome Stormtroopers, signifying...pretty much everything.


    Reimagined in glorious iambic pentameter—and complete with twenty gorgeous Elizabethan illustrations--William Shakespeare’s Star Wars will astound and edify Rebels and Imperials alike. Zounds! This is the book you’re looking for.


    Meine Meinung
    Mein Jahreshighlight!!
    Denn es bringt zwei der Sachen zusammen, die ich am meisten liebe, Shakespeare und Star Wars.
    Der Beginn ist der für Star Wars typische Vorspann nur vorgetragen von einem Chorus mit den abschließenden Worten:
    In time so long ago begins our play,
    in star-crossed galaxy far, far away.


    Herrlich, oder? Der gesamte Film wird in Shakespeare Manier nacherzählt. Hier ein kleines Beispiel gleich zu Beginn:
    C-3PO mit den Worten von Richard III. bei Beginn der Attacke auf das Schiff von Prinzessin Leia:
    Now is the summer of our happiness
    Made winter by this sudden, fierce attack!


    Die typischen Rollen für Shakespeare gibt es auch. Der Clown wird von R2D2 übernommen, kann er sich seinen Freunden zwar nur mit einem Beep,Beep, meep mitteilen, hat er uns, dem Publikum, in seinen Monologen zur Seite doch einiges über seine Sicht der Dinge zu sagen.
    Luke unser Held steht irgendwo zwischen Henry V. und Hamlet und sein to be or not to be Monolog ist zum niederknien.
    Das Beste waren für mich allerdings die Monologe von Darth Vader. Seine Shakespearschen Ergüsse geben der Figur so viel mehr Tiefe. Kann man doch seine Zerissenheit zwischen Gut und Böse hier schon miterleben und seinen Selbsthass nachvollziehen. Obwohl er in Episode IV im Film noch eher blass und nur als reiner Bösewicht rüberkommt.
    Das ständige Geplänkel zwischen Han Solo (in diesem Buch wie auch im Film meine Lieblingsfigur) und Prinzessin Leia ist in Reimform gleich nochmal so schön.
    Die Illustrationen im Buch von Vader, Luke und co. in elisabethanischen Gewändern ist noch eine schöne Zugabe.


    Hier habe ich Star Wars nochmal völlig neu erlebt, obwohl ich den Film sicher schon an die 30 - 40 mal gesehen habe.
    Ich warte sehnsüchtig auf den März, da erscheint Shakespeares The Empire strikes back.
    Ich verbeuge mich vor Ian Doescher dem da ein Meisterstück gelungen ist. :anbet


    10 Punkte von mir und ein absolutes Muss für jeden Star Wars Nerd und Shakespeare Geek.
    Edit: ISBN der dt. Ausgabe eingefügt, damit sie über das Verzeichnis zu finden ist. LG JaneDoe

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Lili_Morinstal ()

  • Danke für die tolle Rezi :wave


    Das Buch habe ich mal direkt bestellt, obwohl ich eigentlich gar nicht so ein Stars-Wars-Fan bin, aber Shakespeare mag ich sehr und das klingt nach einer tollen Kombination.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Gern geschehen. :knuddel1
    Es gibt eine kleine Leseprobe bei Amazon, die mehr sagt als meine ganze Rezi je sagen könnte, wie super sich Shakespeare mit Star Wars veträgt. :grin

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Wem schenkt ihr denn die Bücher? Mir würde niemand einfallen der auf Shakespeare und Star Wars steht. Ich beneide euch. :grin

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ich habe einen lieben Freund, der der größte Starwars-Fan ist, den ich kenne und der ebenfalls die englische Sprache sehr liebt. Ich bin mir sicher, dass er dieses Buch mögen wird. Endlich habe ich mal wieder ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk für ihn. Und mir selbst, die ich sowohl Shakespeare als auch Star Wars sehr mag, werde ich es auch gönnen. Danke für die schöne Rezi Lili_Morinstal. :-).

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    Wem schenkt ihr denn die Bücher? Mir würde niemand einfallen der auf Shakespeare und Star Wars steht. Ich beneide euch. :grin


    Mir selbst, weil beides auf mich zutrifft. (Und weil es kein Shakespeare/Star Trek Crossover gibt - außer Hamlet auf Klingonisch. :lache)
    Meiner besten Freundin und der Tochter meiner Schwägerin, die beide keine ausgewiesenen Star Wars Fans sind (dennoch genug davon verstehen, um es würdigen zu können), die aber die englische Sprache lieben und jede Form von Sprachspielereien.

  • @ Katerina
    Das ist eine tolle Rezi!! Vorallem zeigt sie, dass die deutsche Ausgabe gut übersetzt wurde. Gut zu wissen.


    @ Delphin
    Wann hast du denn Geburtstag?

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Super, habe gleich den Link benutzt und bei Amazon bestellt.
    Übrigens, ist der Link auch ein Bonus für die Eulenseite oder nur der Kasten im Portal?

    "Reading is food for thought, and anything to do with food must be good." Snoopy


    :lesend : Vladimir Vertlib: Spiegel im fremden Wort
    :lesend : Ingeborg Bachmann: Malina
    :lesend : Michael Stavaric: Königreich der Schatten

  • x Autor: Ian Doescher
    x Übersetzer: Justin Aardvark, Jürgen Zahn
    x Titel: William Shakespeares Star Wars
    x Originaltitel: William Shakespeare’s Star Wars
    x Genre: Science-Fiction-Drama
    x Erscheinungsdatum: 19. Mai 2014
    x bei Panini Books
    x 192 Seiten
    x ISBN: 3833228660
    x Erster Satz: Prolog im Weltall (Chor tritt auf als Prolog.) Chor – Der Bürgerkrieg ist wild im Gange schon,
    Als der Rebellen kleines Schiff erbeutet
    Die Pläne einer mächt’gen Kampfstation,
    Die für die Freiheit Unheil nur bedeutet.


    Klappentext:


    Möchte der Vers mit euch sein!


    Der Barde aus Stratford begibt sich in eine weit, weit entfernte Galaxis. In Shakespeares Star Wars treffen zwei Welten aufeinander, die sonst nicht in einem Atemzug genannt werden. Aber warum eigentlich nicht? Immerhin haben die Figuren aus Star Wars viel mit den Dramatis Personae eines elisabethanischen Dramas gemein: Es gibt einen weisen (Jedi-)Ritter und einen bösen (Sith-)Lord, der eine schöne Prinzessin gefangen hält. Auch der jugendliche Held, der zur Rettung eilt, fehlt nicht. Hinzu kommen noch ein kampferprobter Draufgänger und dessen treuer Begleiter.


    Ian Doescher hat mit diesem Drama im Stile des großen Meisters Episode IV umgedichtet und dabei alle Vorteile genutzt, die das Medium Drama zu bieten hat. Das Resultat ist ein einzigartiges Lesevergnügen.


    Rezension:


    Obwohl ich (unglaublich aber wahr) bisher keinen einzigen Star Wars-Film gesehen habe, und somit auch nicht wusste, worum es in diesem Epos überhaupt genau geht, wollte ich mich auf ein Experiment einlassen und Ian Doeschers “William Shakespeares Star Wars” lesen, das sich auf Episode IV bezieht. Ich fand den Gedanken, Sci-Fi mit Shakespeare zu verbinden so ungewöhnlich, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte und wurde positiv überrascht.


    Anders als erwartet, kam ich mit dem als Blankvers verfassten Text schon nach wenigen Seiten gut klar (von Shakespeare habe ich übrigens auch noch kein Werk gelesen) und konnte sogar nachvollziehen, worum es in der Geschichte eigentlich geht, solange ich mich konzentriert habe.


    Aufgebaut ist der Text aber nicht nur was die Verse angeht, wie ein typisches Drama, sondern auch die restliche Gestaltung passt – Es wird angekündigt, wer gerade das Geschehen betritt und wer es verlässt, der “Chor” fasst zusammen, was sich dem Leser durch die bloßen Textpassagen nicht erschließen kann und abgerundet wird das Ganze mit vereinzelten Zeichnungen bestimmter Szenen, die sich immer jeweils über eine ganze Buchseite erstrecken.


    Zum Schmunzeln konnten mich vor allem die Passagen bringen, die R2-D2 und Chewbacca ‘sprechen’ – beim einen nur angedeutete Töne und beim anderen zusammenhanglose Silben, die seine Sprache darstellen. Ein bisschen fordernd ist das Lesen in Versform natürlich schon, doch das Buch ist genau so dick, dass es noch Spaß macht und man sich nicht ab einem bestimmten Punkt quälen muss – ausgezeichnet.


    Trotz allem richtet sich “William Shakespeares Star Wars” in erster Linie an Star Wars-Fans und Liebhaber des ‘Nerdigen’. Ein superfesselnder Pageturner ist das Werk, wie man es sich schon denken kann, nicht – aber immerhin eine amüsante und ungewöhnliche Mischung und somit etwas Besonderes.


    Fazit:


    Für jeden auf Bildung gelevelten Nerd und Star Wars-Fan ein Muss.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen