'Straight White Male' - Seiten 316 - Ende

  • Ende gut, alles gut? Das fragt man sich am Ende des Buches.


    Kennedys Mutter starb fast direkt nach dem Besuch ihres Sohnes, so lang hielt ihr Willen sie am Leben.


    Sein Penisgewächs entpuppt sich als bösartig, mit der Option Schnipp Schnapp Schniepel ab. Erschüttert von dieser Diagnose sieht Kennedy nur noch einen Ausweg….


    Ich werde mal in mich gehen und mir die Rezension überlegen :-)


    Auf jeden Fall habe ich mich von dem Buch gut unterhalten gefühlt.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Ich bin auch fertig..


    Im letzten Abschnitt geht es erst steil bergab für Kennedy, und dann wird doch alles halbwegs gut.
    Ob das auch In der Zukunft so sein wird, ist nicht klar, das Buch endet mit der Beerdigung seiner Mutter.


    Auch hier absolut geniale Szenen und Wörter


    Pickelpenis :lache
    Ich glaub den Arzt würd ich verklagen

  • Ich bin auch fertig! Die Penisgeschichte am Schluss gibt der Geschichte noch einen würdig spektakulären Schluss. Mir hat das Buch gefallen. John Niven kannte ich bislang noch gar nicht. Eine echte Wissenslücke!


    :anbet

  • Grandioses Finale!
    Ich habe mich großartig unterhalten gefühlt und oft so richtig lachen können. Kennedy ist super gelungen!


    Auch für mich ist Niven eine erfrischende Neuentdeckung.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bei Büchereule.de bedanken. Ohne diese Leserunde wäre ich nie im Leben auf dieses Buch gestoßen!
    Vielen Dank auch nochmal an Wolke und den Heyne-Verlag. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten.


    In diesem letzten Teil dachte ich schon Kennedy hätte Selbstmord begangen und die letzte Szene auf dem Friedhof wäre seine eigene Beerdigung gewesen. ich war froh, dass er noch lebte. Außerdem scheint er sich geändert zu haben und möchte wohl ein "normales" Leben führen. Außerdem hat er mit einem neuen Buch angefangen. Tja, aber wie es mit ihm weiter geht, bleibt unserer Fantasie überlassen...


    Als Mann konnte ich richtig mitfühlen, als er diese schreckliche Diagnose bekommen hat. Brrr, läuft mir noch kalt den Rücken runter...

    "Wyrd bid ful aræd"
    Das Schicksal ist unausweichlich
    :lesendLee Child: Sniper (Jack Reacher 9)

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  • Ich denke tatsächlich schon die ganze Zeit darüber nach, ob nicht eingeglückter Selbstmord oder ein gepflegter Herzanfall beim Sex ein besseres Ende für Kennedy gewesen wäre?
    Ist nicht ein in Ansätzen bürgerliches Leben für ihn die reinste Folter? Wie sehr ihr das?

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Da ging es ja nochmal richtig zur Sache im letzten Abschnitt. Ein Pinkelpickel. :rofl Ich glaube, selten habe ich über eine (vermeintliche) Krebsdiagnose so lachen müssen.


    Den Schluss hatte ich mir jetzt irgendwie dramatischer vorgestellt. So ein Happy End passt gar nicht so recht zu John Niven. Der Selbstmord von Kennedy und seine Beerdigung wären spektakulärer gewesen. Zumal es angezweifelt werden darf, ob Kennedy tatsächlich durch den Tod seiner Mutter, den Krebsschock und durch die Erkenntnis, dass seine Tochter das Leben lebenswert macht, wirklich geläutert ist. Da braucht doch nur der nächste Rockzipfel aufzutauchen, dem er nachstellen kann und die Versuchung lauert an allen Ecken. ;-)


    Dennoch ein tolles, kraftvolles Buch von John Niven. Ich hab gelacht und mir zum Schluss ein Tränchen aus dem Auge gewischt. Sehr schöne Unterhaltungsliteratur der anderen Art.


    Danke an meinen Lieblingsverlag, dass ich mitlesen durfte. Ich habe gerade bei einem Check meines Readers gesehen, dass ich Gott bewahre und The amateurs (dt. Coma) von Niven schon draufgeladen habe. Die werde ich doch jetzt wohl zeitnah lesen, damit ich nicht wieder vier Jahre bis zum nächsten Niven brauche.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

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  • Zitat

    Ist nicht ein in Ansätzen bürgerliches Leben für ihn die reinste Folter? Wie sehr ihr das?


    Weiß nicht :gruebel.
    Auf der einen Seite wird es das wohl sein, doch auf der anderen ist es das, was er sich zunehmend wünscht.
    Die Frage ist, ob er überhaupt in der Lage ist glücklich bzw. vor allem zufrieden zu leben. Er wird sich immer nach dem sehnen, was er gerade nicht hat.
    Meines Erachtens liegt Glück zum großen Teil in Zufrieden- und Ausgeglichenheit und dazu scheint mir Kennedy genetisch nicht in der Lage.


    Das Ende bleibt offen, man weiß nicht wohin es für ihn geht. Tröstlich finde ich, dass es Menschen gibt, die ihn mögen und/oder lieben, trotz all seiner Fehler und Unzulänglichkeiten.

  • Das ist doch der eigentliche Sinn von Leserunden, denke ich. Aber du hast Recht, so einen intensiven Austausch kenne ich hauptsächlich aus den Queerbeetrunden :-).


    Ich bin immer noch total verwundert, dass mich ausgerechnet dieses Buch so berührt hat. Mit solchen Typen kann ich so überhaupt nix anfangen, doch Kennedy weckt in mir einen gewissen Mutterinstinkt. Nur lieben möchte ich ihn nicht, so als Frau - mein ich :grin.

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich denke tatsächlich schon die ganze Zeit darüber nach, ob nicht eingeglückter Selbstmord oder ein gepflegter Herzanfall beim Sex ein besseres Ende für Kennedy gewesen wäre?
    Ist nicht ein in Ansätzen bürgerliches Leben für ihn die reinste Folter? Wie sehr ihr das?


    Ich muss auch ehrlich gestehen, das mir so im nachhinein ein anderes Ende besser gefallen hätte....


    Es gibt Menschen für die ist ein "normales" Familienleben einfach nichts und ich glaube Kennedy gehört dazu.....
    Vll gehts ein paar Jahre gut, aber ich denke er würde, zumindest was das ausschweifende Sexleben angeht, in alte Verhaltensweisen zurückfallen.


    Aber ich glaube auch, dass Drehbücher und der Hollywoodrummel genauso wenig was für ihn ist. Dafür ist er zu genervt davon .


    Ich denke dieser Lebensabschnitt im Buch hat ihm zwar schon einen Tritt in den Hintern verpasst, aber eher in die Richtung, dass er endlich mal seinen Roman schreibt und sich vll doch mal etwas mehr ums seine Familie kümmert.
    Er muss dafür ja nicht gleich seßhaft und ein treuliebender Ehemann werden ...


  • Hi Sandra,


    nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe und über das Ende nachdenken konnte, kann ich deinen Ausführungen zu 100% zustimmen. Ein bürgerliches Leben würde Kennedy nicht lange durchhalten...

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  • So, auch ich bin durch.
    Diese Szene, bei der Kennedy mit den Schnürsenkeln am Brückengeländer festhängt, die würde ich doch gerne verfilmt sehen. Und ich habe keine Ahnung, ob ich lachen oder weinen würde. Beides, wahrscheinlich.


    Gut gefallen hat mir, dass man zuerst dachte, es ist Kennedys Beerdigung. Jedenfalls ging es mir zunächst so. Es wird ja schnell klar, dass er noch unter den Lebenden weilt.
    Ebenfalls bemerkenswert: Kennedy jammert nicht, klagt nicht, er beschließt, es ist genug und wie er dann seinen Beschluss umsetzt ist schon sehr konsequent.


    Vielleicht ist auch das Ende genau richtig. Es ist ja nicht gesagt, dass Kennedy ein bürgerlicher Langeweiler wird. Ich stelle mir vor, dass er vieles, was bisher unverzichtbar war, bleiben lässt. Sich nicht mehr mit Filmen, Drehbüchern und Schauspielern plagt und das tut, was wirklich "seins" ist, nämlich schreiben. Gelegentliche Abstürze inklusive.
    Ich überlege, ob es womöglich auch genau das ist, was mir an dem Buch gefällt - es wirft die Frage auf, welche Zwänge es wirklich gibt, was wichtig ist. Nicht nur für solche Exoten wie Kennedy.
    Und jeder muss sie für sich selbst beantworten und bereit sein, die Kosten zu bezahlen.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    ...
    Vielleicht ist auch das Ende genau richtig. Es ist ja nicht gesagt, dass Kennedy ein bürgerlicher Langeweiler wird. Ich stelle mir vor, dass er vieles, was bisher unverzichtbar war, bleiben lässt. Sich nicht mehr mit Filmen, Drehbüchern und Schauspielern plagt und das tut, was wirklich "seins" ist, nämlich schreiben. Gelegentliche Abstürze inklusive.
    Ich überlege, ob es womöglich auch genau das ist, was mir an dem Buch gefällt - es wirft die Frage auf, welche Zwänge es wirklich gibt, was wichtig ist. Nicht nur für solche Exoten wie Kennedy.
    Und jeder muss sie für sich selbst beantworten und bereit sein, die Kosten zu bezahlen.


    Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ob mir ein anderes Ende besser gefallen hätte. Ein normales Leben kann ich mir für Kennedy jedenfalls nicht vorstellen. Aber was ist schon normal?


    Sehr gut gefällt mir diese Passage am Schluss:

    Zitat

    "Die Toten haben dir nur eines mitzuteilen, Robin."
    Sie sah ihren Vater erwartungsvoll an.
    "Lebe!", sagte Kennedy und lächelte. "Lebe!"


    Und dieses Leben gilt es zu gestalten.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich seit einigen Tagen mit dem Buch durch, kann aber wg. Computerproblemen erst jetzt etwas zum Schluss des Romans schreiben.


    Mir gefiel es, dass der Absturz Kenndys in die Themse nicht geklappt hat. Allerdings war es schon eine Weile vorher abzusehen, dass irgendwas dazwischen kommen muss, einfach schon deshalb, weil noch zu viele Seiten übrig blieben, als es klar war, dass es jetzt allzubald passieren wird. Dass ausgerechnet der Schnürsenkel ihn rettete, fand ich witzig.


    Zitat

    Orig. von Rumpelstilzchen:
    Diese Szene, bei der Kennedy mit den Schnürsenkeln am Brückengeländer festhängt, die würde ich doch gerne verfilmt sehen. Und ich habe keine Ahnung, ob ich lachen oder weinen würde. Beides, wahrscheinlich.


    Ja, das habe ich auch gedacht.
    Mir scheint, dass der gesamte Roman darauf angelegt ist, gut verfilmbar zu sein.


    Die Drehung, die das Ganze bekommt, als Kenndy nach 4 Tagen Krankenhaus feststellt, wie gut es ihm ohne Alkohol geht, kommt völlig unspektakulär daher! Wow! Daran habe ich überhaupt nicht gedacht, damit hätte ich auch nicht (mehr) gerechnet. Er schien ein so eingefleischter Alki zu sein, dass mir diese Möglichkeit mittlerweile ausgeschlossen erschien.
    Im Nachhinein wird erst ihm deutlich, dass er sich so viele Exzesse und damit auch das Leid, das er versucht hat, hätte ersparen können, ohne Alkohol und Drogen.
    Und dass man es diesem Roman die gesamte Zeit über nicht anmerkt, dass es am Ende darauf hinausläuft - das gefällt mir.

  • Regenfisch, bei Kennedys Lesung aus der Bibel wollte ich schon fast den Glauben verlieren......


    Ergänzung: Ich meine damit nicht, die Tatsache, dass er es der Mutter zuliebe getan hat. Das ist eine nachvollziehbare Entwicklung. Ich hatte die Befürchtung, er habe eine wundersame Wandlung durchgemacht.

  • Ich hab das Buch heute gleich einer Kollegin geliehen, nachdem ich es in de er Mittagspause fertiggelesen hatte, daher kann ich den Wortlaut dazu nicht mehr ganz genau wiedergeben, aber in diesem Zusammenhang denkt Kennedy doch sinngemäß, dass gesellschaftliche Zwänge manchmal etwas Tröstliches haben. Das fand ich sehr passend.

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  • Ja, genau die Stelle meinte ich (hab ich doch direkt uminterpretiert :chen ).


    Die Songzitate fand ich auch genial. Witzigerweise habe ich gerade vor zwei Wochen während einer längeren Zugfahrt nach langer Zeit mal wieder ganz bewusst die Smiths auf meinem Ipod gehört und war ähnlich geflasht wie Kennedy. Das konnte ich richtig gut nachvollziehen. :-)

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    :lesend Rock My World - Christine Thomas